Bisingen: Geschichtslehrpfad Ölschieferwerk

Bisingen im Zollernalbkreis schrieb in der Zeit des Nationalsozialismus eine besondere Geschichte. Von August 1944 bis März 1945 wurden im Rahmen des Unternehmens „Wüste“ insgesamt 4.150 KZ-Häftlinge in das Konzentrationslager Bisingen deportiert, um Öl aus dem dort zu findenden Ölschiefer zu gewinnen. Ein Drittel der Inhaftierten starb dabei.

Während eines internationalen Workcamps im Sommer 1997 legten Jugendliche aus verschiedenen Ländern Überreste der Produktionsanlagen im Kuhloch frei und bauten einen Holzsteg auf dem ehemaligen Lagergelände in der Schelmengasse, um den Weg zum Appellplatz zu symbolisieren.

Im Oktober 1998 wurde der Geschichtslehrpfad eröffnet, der die historischen Orte jener Zeit verbindet und anhand von Monumenten und Hinweistafeln den dunklen Abschnitt der deutschen Geschichte kenntlich macht.

Wegbeschreibung

Der Geschichtslehrpfad ist jederzeit frei zugänglich. Der Rundgang ist von jeder Station aus möglich. Informationen zu den jeweiligen Orten bieten Text-Bild-Tafeln entlang der Strecke.

Zu den Stationen des Lehrpfads gehören:

  • der Bahnhof (Ankunft der Häftlinge)
  • das ehemalige Lagergelände an der Schelmengasse Meilerfeld, Ölbehälter, Gebläsestation und Abbruchkante des ehemaligen Ölschieferabbaugeländes im „Kuhloch“
  • KZ-Friedhof
  • Gelände des ehemaligen Massengrabes im Ludenstall

Infomaterialien

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Bisingen

Das Unternehmen „Wüste“

Bolheim: Urweltpfad

Geoerlebnisareal und Urweltpfad Bolheim sind Zeitfenster in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Alblandschaft.

Ein vielfältiges Angebot an Thementafeln, Geländeaufschlüssen, Fossilienfundplätzen und Geländeinstallationen inmitten des von der UNESCO ausgezeichneten Europäischen Geoparks Schwäbische Alb laden zur Entdeckung ein.

Geologie zum Anfassen bieten fossile Riffe, die Kliffküste, Spuren alter Seenplatten und Urflüsse sowie typische Karstphänomene.

Die Zeitreise auf dem Urweltpfad führt zurück in 160 Millionen Jahre Urzeit und erzählt an 12 Stationen vom Wandel der Alblandschaft und von längst vergangenen Urwelten. Sie alle haben im Geoerlebnisareal ihre Spuren hinterlassen.

Der Urweltpfad beginnt am Wanderparkplatz Brunnenhau und ist acht Kilometer lang. Um ihn zu bewältigen, sollte man drei Stunden Gehzeit einplanen.

Der Urweltpfad Bolheim ist seit Juli 2016 ein Geopoint.

Station 1: Die Infotafeln
Station 2: Der Blick in die Urzeit
Das Alter der Erde und die geologischen Epochen umfassen eine enorme, für unsere Vorstellung nur schwer zu ermessende Zeitspanne von ca. 4,6 Milliarden Jahren. Diese Geologische Zeitskala begleitet Sie an allen Stationen und erleichtert Ihnen, die Themen der Stationen und die einzelnen Zeitalter der Erdgeschichte in ihren Gesamtzusammenhang einzuordnen. Die Jahreszahlen nennen Anfang und Ende einer Periode in Millionen Jahren vor heute. Die Abbildungen zeigen für die einzelnen Zeitalter jeweils charakteristische Lebensformen. Wenn wir das gesamte Alter der Erde auf die Dauer eines einzigen Tages beziehen, bedeutet dies, dass die Schwäbische Alb etwa eine Stunde, der Mensch erst wenige Sekunden vor Mitternacht entstanden sind.
Station 3: Die Savannen Schwabens
Station 4: Der Boden - Spiegel der Landschaft

Die Alb ist als Gebirge aus Jurakalk bekannt. Da Böden durch Gesteinsverwitterung entstehen, vermutet man auf der Alb auch ausschließlich Kalke als Ausgangsgestein für die Bodenbildung und in Folge überwiegend kalkreiche, steinige Standorte. Diese sind auf der Ostalb allerdings viel seltener als man denkt.

Station 5: Jurameer - Schwäbische Karibik

Auf Ihrer Wanderung auf dem Urweltpfad werden Sie verschiedene Kalkgesteine des alten Jurameers entdecken – dem aufmerksamen Betrachter erzählen sie die Geschichte ihrer Herkunft. Die drei häufigsten Typen möchten wir Ihnen an dieser Station vorstellen.

Station 6: Die Schwäbische Riviera - Dem Süden so nah
Station 7: Schwäbische Everglades - Die Mündung der Urbrenz

Süddeutschland ist eine riesige, leicht nach Süden geneigte Landzunge, umgrenzt von Meeresbecken im Alpenvorland und im Oberrheingraben. Tropische Savannenwälder überziehen das Flachland, an lichten Stellen schimmern tiefrote tropische Verwitterungslehme durch das Grün der Savanne. Maändrierende Flüsse durchströmen träge die weiten Ebenen und entladen ihre Sedimentfracht in breiten Deltas ins Meer…

Station 8: Heiden - Der Duft der Alb
Station 9: Typische Mitteleuropäerin und "Mutter des Waldes"

Die Rotbuche ist der natürliche Waldbaum der Schwäbischen Alb. Unterschiede im Erscheinungsbild der Buchenwälder beruhen auf den vorherrschenden Standortfaktoren Relief, Kleinklima und Boden. In der Brenzregion sind zwei Ausprägungen des Buchenwaldes typisch. Auf den kalkfreien, schweren Verwitterungslehmen der Hochflächen ist der artenarme Hainsimsen-Buchenwald vertreten. Die Hanglagen hingegen, deren Böden nährstoffreicher sind und höhere biologische Aktivität und Kalkgehalte aufweisen, sind vom anspruchsvollen Waldgersten-Buchenwald bedeckt. Besonders an diesem Standort dehnen sich ab März Teppiche frühblühender Arten wie Buschwindröschen, Lerchensporn und der geschützten Leberblümchen und Märzenbecher aus.

Station 10: Die Schwäbische Alb - Vom Meer zum Mittelgebirge

Die starke Hebung der süddeutschen Gesteinsschichten war eine unmittelbare Folge der Grabenbruchbildung im Oberrheingraben und der Alpenauffaltung im Tertiär. Die daran angrenzenden Gebiete wurden durch Hebung und Verkippung in ihre heutige, von NW nach SO geneigte Höhenlage gebracht. Mit der Anhebung waren die Gesteine der Abtragung durch Wasser, Wind, Hitze und Frost ausgesetzt.

Station 11: Die Schwäbische Alb - Druchlöchert wie Schweizer Käse

Typisch für Karstlandschaften ist die überwiegend unterirdische Entwässerung. Es gibt kaum oberirdische Gewässer. Niederschlag und Gewässer versickern meist sofort in den durch Kalklösung entstandenen Klüften, in Erdfällen, Dolinen oder sog. „Schlucklöchern“. Sie treten nach ihrem unterirdischen Weg durch Höhlensysteme in Quelltöpfen oder in den nur anch starken Niederschlägen oder Schneeschmelzen schüttenden Hungerbrunnen wieder zu Tage. Dort, wo das stark kalkhaltige Wasser aus dem Gestein wieder austritt, setzt es oftmals den darin gelösten kalk wieder ab, bizarre Gesteine wie Sinter, Travertin oder Tropfstein entstehen.

Station 12: Schwäbisch Sibirien

In den vergangenen 2,5 Millionen Jahren des Quartärs wechselten sich trocken-kalte mit feucht-warmen Klimaepochen ab. Während der Eiszeiten, die letzte Würmkaltzeit endete vor 12.000 Jahren, war die Albhochfläche eine Frostschutt-Tundra im Vorfeld des mit kilometerdickem Gletschereis bedeckten Alpenvorlands und Alpenraums.

Station 13: Wege zur Kulturlandschaft

200 Millionen Jahre gestalteten allein geologische und natürliche Prozesse das charakteristische Landschaftsbild der Schwäbischen Alb. Vor 40.000 Jahren erschien der steinzeitliche Mensch auf der Alb. Viele Jahrtausende durchstreifte Homo Sapiens noch als Jäger und Sammler die ursprüngliche Naturlandschaft, bis er seit seiner Sesshaftwerdung vor 8000 Jahren zunehmend in die natürlichen Prozesse eingriff – aus Natur – wurden Kulturlandschaften.

Infomaterialien

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Bolheim

Faltblatt „Urweltpfad Bolheim“

Wiesensteig: Georundweg

Der Wiesensteiger GEOPFAD führt Sie entlang des Sommerbergs zu geologischen Fenstern, hier gibt die Natur den Blick frei auf Jahrmillionen altes Gestein aus der Zeit des Oberjura. Das auf der Starttafel abgebildete Profil der geologischen Schichten wie sie hier im Filstal anstehen ist in der Regel von Gesteinsschut, Humus und Pflanzen überdeckt und immer nur in kleinen Ausschnitten – geologischen Aufschlüssen – sichtbar.

Ein Querschnitt durch versteinerte 150 Millionen Jahre alte Schwammriffe

Der Wiesensteiger Geopfad führt entlang des Sommerbergs zu geologischen Fenstern, wo die Natur den Blick auf Jahrmillionen altes Gestein aus der Zeit des Oberjura freigibt.

Der Geopfad startet beim Parkplatz Papiermühle. Er kann alleine oder in Kombination mit dem Albtraufgängerweg als Rundweg erwandert werden.

(Der Albtraufgängerweg führt nach Wiesensteig, durch den mittelalterlichen Stadtkern und auf gut markiertem Weg mit herrlichen Aussichten über die Wolfsklinge unter dem Papierfelsen zurück zum Parkplatz Papiermühle.)

Sicherheitshinweis

Für die Begehung des GEOPFADes und des Naturpfades! ist festes Schuhwerk erforderlich. Bei ungünstigen Wetterbedingungen besteht Rutschgefahr! Der als Naturpfad! gekennzeichnete Streckenabschnitt (zwischen Tafel 5 und 8) verlangt Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und ist nur für geübte Wanderer geeignet!

Alternativroute zum Naturpfad

von Tafel 1 bis Tafel 4 – Tafel 10 – Tafel 9 – Tafel 8 und zurück

Wegstationen
Station 1: Starttafel
Station 2: Verkarstung und Kalktuff
Station 3: Wohlgeschichtete Kalke
Station 4: Lacunosamergel
Station 5: Untere Felsenkalke
Station 6: Unregelmäßige knauerige Kalksteine
Station 7: Massenkalk und "zuckerkörniger Lochfels"
Station 8: Steppenheidewald
Station 9: Glaukonitbank
Station 10: Hangschutt
Station 11: Rutschungen/Bergstürtze

Infomaterialien

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Wiesensteig

Faltblatt „Geopfad“

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Wiesensteig

Wiesensteiger Geopfad: Die Infotafeln

Nusplingen: Geologischer Lehrpfad „Ins Reich der Meerengel“

Der geologische Lehrpfad führt zurück in die Jura-Zeit vor 150 Millionen Jahren, als sich im Gebiet von Nusplingen und Egesheim eine Inselwelt mit einer tropischen Lagune befand.

An 12 Stationen mit aufwendig gestalteten Informationstafeln steht der Nusplinger Plattenkalk mit seinen Versteinerungen im Mittelpunkt. Im Zentrum des Lehrpfades steht naturgemäß der Plattenkalk-Steinbruch auf dem Westerberg, in dem durch das Staatliche Museum für Naturkunde nach Fossilien gegraben wird. Der Zutritt für Unbefugte ist verboten!

Als Ausgleich dafür gibt es unweit davon einen kleinen ehemaligen Plattenkalk-Steinbruch an der alten Steige, der als Klopfplatz eingerichtet wurde. Jedermann kann dort selbst auf die Jagd nach Versteinerungen gehen. Allerdings dürfen hier bei der Suche nach Fossilien nur Hammer und Meißel benutzt werden.

Auf dem Lehrpfad gibt es neben den Informationen zur Geologie auch Hinweise auf das Naturschutzgebiet Westerberg, über die historische Bewirtschaftung von Wald und Feld und die daraus hervorgegangene heutige Landschaft sowie über die frühen Versuche zur Gewinnung von Lithografiesteinen.

Infomaterialien

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Nusplingen

Geologischer Lehrpfad „Im Reich der Meerengel“ – keine Infomaterialien vorhanden!

Königsbronn: Karstquellenweg

Der Karstquellenweg verbindet in 15 Stationen die wichtigsten Wasseraufbrüche des oberen Brenz- und Kochertals. Der Weg ist einheitlich beschildert. An wichtigen Knotenpunkten finden Sie grüne Wegweiser. Zwischen den Wegweiserstandorten werden Sie vom Wegzeichen „gelber Ring“ geführt.

Über die europäische Wasserscheide hinweg verbindet er die beiden benachbarten und befreundeten Orte Oberkochen und Königsbronn. Den interessierten Wanderer will er zur Beobachtung der geologischen und geschichtlichen Besonderheiten eines der schönsten Teile der Ostalb anregen.

Wegstationen
Station 1: Tiefental (510 m NN)

Das ca. 5 km lange Tiefental ist ein Trockental von besonderem Reiz und deshalb auch Landschaftsschutzgebiet.

Der Talgrund ist weitgehend waldfrei. Etwa 2,5 km talaufwärts entspringt die nie versiegende „Hubertusquelle“ an der Schichtgrenze Weißjura Gamma/Delta (570 m NN).

Ein kleiner aufgestauter Weiher wird von ihr gespeist. Nach wenigen 100 m versichert das Wasser im Schotterbett des Tiefentals.

An der Einmündung des Tiefentals in das Urbrenztal entspringt bei hohem Wasserstand die „Fleinsquelle“. Sie zeigt, dass das Tiefental überwiegend zum Kocher entwässert.

Station 2: Kocherquelle (499 m NN)

Aus mehreren Quellen, die sich immer tiefer in den Berghang einschneiden, entspringt der „Schwarze“ Kocher.

Nach 180 km Lauf mündet der Fluss bei Bad Friedrichshall in den Neckar. Der Kocherursprung liegt auf der Albuchseite des Urbrenztales. Er ist mit einer mittleren Schüttung von 680 l/Sek. die größte Karstquelle in Oberkochen.

Die Schüttung schwankt von minimal 50 l/Sek. Bis maximal 4000 l/Sek. Die Kocherquelle entspringt aus dem Hangschutt und den Bankkalken des Weißjura Beta.

Zwischen 1551 und 1634 stand ein Eisenhüttenwerk am Ursprung des Schwarzen Kocher. Ein Kocherkanal mit Staustufe für die Blasebälge und die Eisenhämmer ist direkt unterhalb des Ursprungbereichs noch erkennbar.

Im 30 jährigen Krieg wurde das Hüttenwerk zerstört. Danach wurde an gleicher Stelle eine Schlackenwäsche betrieben. Schwarzer Kocher heißt der Fluss wegen der dunklen Farbe der Fluss-Sohle von früheren Schlackenresten und üppigem Bewuchs.

Das Einzugsgebiet des Kochers ist zu 100% bewaldet. Sein Wasser ist dementsprechend von guter Qualität.

Station 3: Ölweiher (500 m NN)

Mehrer tiefe und seitliche Quellen speisen den Ölweiher. Die Wasserkraft wurde durch Aufstau schon frühzeitig für eine Ziegelei; sowie für eine Öl- und Schleifmühle genutzt.

Der Abfluss erreicht als wichtiger Nebenbach nach ca. 150 m unterirdischem Lauf den Kocher. Der Ölweiher ist in Privatbesitz.

Die Parkanlage mit wertvollem Baumbestand bildet einen interessanten Lebensraum für Pflanzen- und Tierwelt.

Ca. 120 m höher als der Ölweiher entspringt im Hang der „Brunnenhalde“ die Brunnenquelle. Sie entwässert die wenig erforschte Brunnenhöhle.

Station 4: Katzenbachquelle (518 m NN)

Im Wiesengrund entspringt der Katzenbach als typische Schichtgrenzquelle.

Wasserführende Kalke des Weißjura Beta liegen über stauenden Mergeln des Weißjura Alpha im „seichten Karst“. So bezeichnet man die Zone der Alb, in der die wasserstauende Schicht über der Talsohle liegt.

Im „tiefen“ Karst dagegen befindet sich die wasserstauende Schicht unterhalb der Talsohle (z. B. Brenztopf).

Der Katzenbach fließt, teilweise verdeckt, dach kurzem Lauf als „Zollbach“ bei der Bahnhofsbrücke in den Kocher

Station 5: Luggenlohbrunnen (508 m NN)

Die Fassung dieses Brunnens (im Zaun) liefert 50 % des Oberkochener Wasserbedarfs (d. h. jährlich bis 300 000 cbm).

Das Wasser wird an der Schichtgrenze zwischen den Weißjura Alpha-Mergeln (unten) und den geklüfteten, wasserführenden Beta-Kalksteinbänken gewonnen.

Die Schüttung des Brunnens liegt im Durchschnitt bei 10 l/Sek. Das Einzugsgebiet (der Volkmarsberg) ist völlig bewaldet. Dies gewährleistet stets einwandfreies Wasser. Bedingt durch das Kalkgestein ist es allerdings sehr „hart“.

Station 6: Neubrunnen (520 m NN)

Erste ständig schüttende Quelle im Wolfertstal.

Der früher offene Brunnen fließt heute seitlich in den Gutenbach (Veränderung infolge der Leitungen der Landeswasserversorgung).

Der Ursprung liegt an einer geologischen Verwerfung. Zum unterirdischen Wasserstau mit Quellaustritt kommt es durch den Versatz wasserführender Kalkschichten gegen stauende Mergel.

Station 7: Hungerbrunnen im Wolferstal (525 m NN)

Ursprung des „Gutenbachs“.

Die Quelle ist stark verändert durch Erdauffüllungen und die hier verlaufenden Leitungen der Landeswasser- versorgung. Nach der Schneeschmelze und bei hohen Niederschlägen entspringen mehrere Quellen, die oft rasch wieder versiegen.

Das ist für „Hungerbrunnen“ typisch. Sie entstehen im Karst (zerklüftetes wasserdurchlässiges Kalkgebirge) und führen nur zeitweise Wasser.

Sie heißen Hungerbrunnen, weil nasse Jahre früher oft Hungerjahre waren.

Station 8: Langertbrunnen (529 m NN)

Wegen des Ursprungs in der „Schlacht“ (Gschlacht = gelind, mild) auch Schlachtquelle.

Das Wasser fließt nach kurzem Lauf in den Gutenbach im Wolfertstal. Der Ursprung liegt an der Schichtgrenze von Weißjura Alpha (Mergeltone) gegen die aufliegenden wasserdurchlässigen Beta-Kalke (wohlgebankte Kalke).

Die Quelle versiegt bei niedrigem Grundwasserstand (Hungerbrunnen). Quelle und Umgebung sind durch den Bau der Heidestraße stark verändert.

500 m talaufwärts entspringt die Obere Schlachtquelle (590 m NN) an der Schichtgrenze Weißjura Gamma (Mergel) gegen Delta (Kalke). Sie fließt ganzjährig, versichert aber gleich unterhalb der Schlachthülbe.
Einzugsgebiet beider Quellen ist der „Langert“.

Station 9: Brenztopf (500 m NN)

Die Brenzquelle gehört zu den größten und schönsten Quelltöpfen der Schwäbischen Alb (vergleichbar mit dem Blau- oder Aachtopf).

Die mittlere Schüttung beträgt 1200 l/Sek. Das Einzugsgebiet umfasst Teile des nördlichen Albuchs und reicht bis nach Irmannsweiler, Bartholomä, Amalienhof und Zang. Hier in der Zone des „Tiefen Karstes“ steigt das Quellwasser aus mehreren Metern Tiefe empor.

Der Zufluss des Wassers zur Quelle erfolgt durch unterirdische Klüfte, Spalten und Hohlräume im Karstgebirge. Die Brenzquelle ist schon seit Jahrhunderten mit einer Stauwehr versehen.

Die Wasserkraft wurde seit 1529 zum Betrieb eines Eisenhammerwerks genutzt. 1890 wurde eine der ersten Voith-Turbinen eingebaut. Der Wasserreichtum von Königsbronn durch die Brenz und Pfeffer war unter anderem bestimmend für die Gründung des Zisterzienserkloster (1302) und des Aufbaus der eisenverarbeitenden Industrie.

Im November 2000 wurde die alte aus dem Jahr 1927 stammende Turbine nach einer Restaurierung wieder in Betrieb genommen.

Station 10: Itzelberger See (496 m NN)

Der Itzelberger See ist künstlich aufgestaut. Er wurde von den Mönchen des Klosters Königbronn als Fischteich angelegt.

Außerdem wurde die Wasserkraft am Auslauf des Sees für den Betrieb eines Eisenhammerwerks, das erstmals 1471 urkundlich erwähnt wurde, genutzt.

Die Brenz fließt mitten durch den See. Die Ufer der Brenz und insbesondere die in den 60iger Jahren geschaffene Vogelschutzinsel stellen für Flora und Fauna wertvolle Lebensräume dar.

Station 11: Wasserwerk Itzelberg (495 m NN)

Das Hauptpumpwerk der Härtsfeld-Albuch-Wasserversorgung (erbaut 1892) fördert aus drei Tiefbrunnen in der Brenzaue zwischen Königsbronn und Itzelberg aus bis zu 70 m Tiefe eine Wassermenge von über 80 l/Sek.

Das Karstwasser wird bis auf 720 m NN auf die Hochflächen von Albuch und Härtsfeld beiderseits des Brenztals gepumpt. Die Kolbenpumpen werden direkt von einer mit Wasserkraft aus dem See gespeisten Turbine angetrieben.

43 Ortschaften mit über 25000 Einwohnern werden mit bis zu 3000 cbm Trinkwasser pro Tag versorgt.

Im Jahr 2006 wurde das Wasserwerk Itzelberg grundlegend saniert und erweitert.

Station 12: Pfefferquelle (505 m NN)

Die Pfefferquelle ist eine typische Topfquelle des „Tiefen Karstes“ mit Ursprung unter dem Talbodenniveau.

An der Grenze von Berghang und Taleinfüllung werden die Karstwässer aus der Tiefe nach oben gedrückt. Das Einzugsgebiet umfasst die Markung Ochsenberg, Nietheim, Niesitz und Ebnat auf dem Härtsfeld.

Der unterirdische Pfeffer entwässert die abflusslose „Ebnater Karstwanne“.
Die mittlere Schüttung beträgt 110 l/Sek. (13 l/Sek. Bis maximal 700 l/Sek.). Die Pfefferquelle wurde vor Jahrhunderten mit einer Stauwehr zur Nutzung der Wasserkraft versehen.

Unmittelbar benachbart steht einer der ältesten Industriebetriebe Deutschlands, das Eisenhüttenwerk Königsbronn. Es wurde 1365 durch die Mönche des Klosters Königsbronn gegründet und besteht noch heute.

Der Pfeffer mündet nach ca. 450 m in die Brenz.

Station 13: Leerausquelle (515 m NN)

Die Leerausquelle ist ein Hungerbrunnen, der nur ab und zu Wasser führt.

Der Bach versiegt nach der Schneeschmelze meistens wieder, „er geht leer aus“, daher auch der Name.

Die Leerausquelle ist eine Überlaufquelle des Pfefferursprungs.

Station 14: Ziegelbachquelle (506 m NN)

Der Ziegelbach fließt zur Brenz. Sein Einzugsgebiet ist der Wollenberg.

Eine unterirdische Verbindung mit dem 62 m tiefen Wollenloch in ca. 3 km Entfernung wurde durch Färbeversuche nachgewiesen.

In den „Seewiesen“ zwischen Ziegelhütte und Seegartenhof befindet sich ein großer, nicht genutzter Trinkwasservorrat im Talgrund. Bis 45 m Tiefe sind durch Bohrungen Flußschotter der Urbrenz nachgewiesen, die das Karstgrundwasser speichern.

Infomaterialien

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Königsbronn

Karstquellenweg – keine Infomaterialien vorhanden!

Neresheim: Geologisches Musterländle Härtsfeld

Spannende Einblicke in das Thema Geologie-Wasser-Karst erwarten uns auf der 11 km langen Rad- oder Wandertour, die man von Mai bis Oktober an ausgewählten Sonn- und Feiertagen mit der Härtsfeldschättere wieder zurücklegen kann.

Vom Judengumpen in Neresheim radeln wir an der Egau entlang zum Härtsfeldsee und weiter nach Dischingen. Fünf Thementafeln informieren über die Geologie des Härtsfelds. Die Tour endet an der Buchbrunnenquelle der Landeswasserversorgung in Ballmertshofen.

Infomaterialien

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Neresheim

Begleitbroschüre „Geolgisches Musterländle Härtsfeld“