Hochstätt: Wanderung mitten durch die Eiszeitlandschaft

Als vor etwa 15.000 Jahren Inn- und Chiemseegletscher aneinanderstießen, wurden riesige Eisblöcke abgespalten und von Moränen verschüttet. Daraus entstanden die vielen Seen der Eggstätt Hemhofer Seenplatte, darunter auch der Langbürgner See, der durch seine bizarre Form jedem Betrachter der Landkarte sofort auffällt. Sein Name erinnert an eine vorgeschichtliche Burganlage. Wer den Langbürgner See umrundet, gewinnt ständig neue Ausblicke und sieht ihn nie ganz.

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Hochstätt

Wanderung mitten durch die Eiszeitlandschaft – keine Infomaterialien vorhanden!

Holzkirchen: Radtour Geo-Lehrpfad Südroute

Zwei Radtouren

Mit insgesamt 24 Stationen verläuft der Geo-Lehrpfad über zwei „Rundkurse“ mit zentralen Start- und Endpunkten am Bahnhof Holzkirchen (Nordroute: 16 km) und am Herdergarten (Südroute: 19 km).

Auf den Thementafeln werden u.a. glazialmorphologische Phänomene wie die Rückzugsstadien der Endmoränen, ehemalige Schmelzwasserrinnen und die Entstehung des Teufelsgrabens erläutert, aber auch Themen wie Wald und Naturschutz, Boden und Landwirtschaft, Grundwassergewinnung, Geothermie, geographische Lage von Holzkirchen, Verwendung von Kalktuffen und aktuelle Geländenutzungen erläutert.

Interessante Exponate ergänzen die Themenstandorte.

Steingalerie (E 1)

Die Steingalerie im Herdergarten bietet die Gelegenheit, eine große Auswahl von Geröllen und Kieselsteinen im Holzkirchner Untergrund kennen zu lernen und ihre Herkunft zu erkunden.

mehr erfahren

Koordinatenstein (E 2)

Der Koordinatenstein weist mit einer Weltkugel-Gradnetz-Skulptur auf die geographische Lage von Holzkirchen hin.

mehr erfahren

Steinsäule (E 3)

Die Steinsäule am Hahnhof verdeutlicht verschiedene Geröllformen und Abrollungsgrade von Gesteinen.

mehr erfahren

Südroute

Radtour über einen Lehrpfad zu den geologischen Ursprüngen des Holzkirchner Umlands und den Eiszeitspuren des Miesbacher Oberlands.

Der südliche Teil des 2021 eröffneten Holzkirchner Geo-Lehrpfads führt ins Hügelland zwischen Holzkirchen, Kleinhartpenning und Großhartpenning, bevor er über Sufferloh und Thann wieder die Marktgemeinde erreicht. Zwölf Schautafeln bieten einen guten Überblick über die geologisch Entwicklung des Alpenvorlands mit einem Fokus auf die letzten Eiszeiten.

Start der Tour ist am Herdergarten in Holzkirchen.

Wegstationen
Station 1: Herdergarten (Übersicht)

Die eiszeitliche Landschaftsgeschichte als Hauptthema.

mehr zum Thema

Station 2: Baumgartener Trockental

Das Baumgartener Trockental als Folge von Schmelzwässern des würmzeitlichen Tölzer Gletscherlobus.

mehr zum Thema

Station 3: Geographische Lage

Jeder Punkt der Erdoberfläche kann in einem Gradnetz mit geographischen Koordinaten eindeutig bestimmt werden.

mehr zum Thema

Station 4: Blick auf Endmoräne

Endmoränen, Eiszeiten in der Erdgeschichte und Eiszeittheorien.

mehr zum Thema

Station 5: "Rückzugsort" mit Aussicht

Der Aussichtspunkt befindet sich auf einer Altmoräne aus der Riß-Kaltzeit.

mehr zum Thema

Station 6: Hackensee

Von diesem Standort aus ist nicht sofort zu erkennen, dass man sich in der Grabenstruktur des Teufelgrabens befindet, …

mehr zum Thema

Station 7: Endmoräne Asberg

Richtung Norden erstrecken sich die würmeiszeitlichen Schmelzwasserschotter.

mehr zum Thema

Station 8: Vegetation, Boden und Landwirtschaft

Die ursprüngliche natürliche Vegetation im Jungmoränengebiet war hier der Waldmeister-Tannen-Buchenwald, …

mehr zum Thema

Station 9: Moränenwall Sufferloh

Sufferloh liegt auf dem äußersten Endmoränenwall des Tölzer Lobus.

mehr zum Thema

Station 10: Gletschertor Thann

Was ist ein Gletschertor?

mehr zum Thema

Station 11: Der Kogl - eine Altmoräne

Östlich von diesem Standpunkt erhebt sich der Kogl.

mehr zum Thema

Station 12: Gebirgs- und Vorlandgletscher

Der Isar-Loisach-Gletscher im Hochwürm.

mehr zum Thema

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Geo-Lehrpfad Holzkirchen

Die Infotafeln und teilweise auch weitere Informationen stehen auf der Webseite „Geo-Lehrpfad Holzkirchen“ als PDF zu Download zu Verfügung.

Holzkirchen: Radtour Geo-Lehrpfad Nordroute

Zwei Radtouren

Mit insgesamt 24 Stationen verläuft der Geo-Lehrpfad über zwei „Rundkurse“ mit zentralen Start- und Endpunkten am Bahnhof Holzkirchen (Nordroute: 16 km) und am Herdergarten (Südroute: 19 km).

Auf den Thementafeln werden u.a. glazialmorphologische Phänomene wie die Rückzugsstadien der Endmoränen, ehemalige Schmelzwasserrinnen und die Entstehung des Teufelsgrabens erläutert, aber auch Themen wie Wald und Naturschutz, Boden und Landwirtschaft, Grundwassergewinnung, Geothermie, geographische Lage von Holzkirchen, Verwendung von Kalktuffen und aktuelle Geländenutzungen erläutert.

Interessante Exponate ergänzen die Themenstandorte.

Steingalerie (E 1)

Die Steingalerie im Herdergarten bietet die Gelegenheit, eine große Auswahl von Geröllen und Kieselsteinen im Holzkirchner Untergrund kennen zu lernen und ihre Herkunft zu erkunden.

mehr erfahren

Koordinatenstein (E 2)

Der Koordinatenstein weist mit einer Weltkugel-Gradnetz-Skulptur auf die geographische Lage von Holzkirchen hin.

mehr erfahren

Steinsäule (E 3)

Die Steinsäule am Hahnhof verdeutlicht verschiedene Geröllformen und Abrollungsgrade von Gesteinen.

mehr erfahren

Nordroute

Mit dem Rad auf den Spuren der Erdgeschichte rund um den Markt Holzkirchen. Der nördliche Teil des 2021 eröffneten Holzkirchner Geo-Lehrpfads erschließt die kleinen Weiler und Dörfer nördlich des Marktes Holzkirchen – ein Highlight ist der eindrucksvolle Teufelsgraben – ein eiszeitliches Trockental.

Start der Tour ist am Bahnhof in Holzkirchen.

Wegstationen
Station 1: Bahnhof (Übersicht)

Der Lehrpfad ist eine Einladung, die Spuren der Eiszeit in der Landschaft zu entdecken.

mehr zum Thema

Station 2: Vegetationsgeschichte

Die Parabraunerden und Braunerden zwischen Holzkirchen und dem Ortsteil Roggersdorf wurden auf denMoränen der Rißeiszeit gebildet.

mehr zum Thema

Station 3: Wald in Holzkirchen

Von Natur aus wäre das Holzkirchener Gemeindegebiet vollständig bewaldet.

mehr zum Thema

Station 4: Teufelsgraben

Der tiefe markante Taleinschnitt, in dem heute aber kein Fluß mehr fließt, war bereits seit frühester Zeit Anlass für Sagen um seine Entstehung.

mehr zum Thema

Station 5: Grundwasser - der Schatz aus der Tiefe

Die Gemeinde Holzkirchen bezieht neben dem Brunnen Baumgartenstraße den wesentlichen Teil des Trinkwasserbedarfs von 1 Mio m³ pro Jahr aus den Tiefbrunnen im Teufelgraben.

mehr zum Thema

Station 6: Würmeiszeitliche Säugetiere

Kiesgruben sind wichtige Fundgruben, die ein großes Geröllspektrum offenbaren und in denen gelegentlich Fossilien zu finden sind.

mehr zum Thema

Station 7: "Rolling Stones" aus dem Oberengadin

Östlich der Bahnunterführung lag während des Würm-Maximums der Zusammenfluss dreier sehr breiter flacher Rinnen.

mehr zum Thema

Station 8: Schotterebene Mölgg-Aberg

Beim Blick nach Südwesten in Richtung Erlkam ist eine Geländestufe erkennbar.

mehr zum Thema

Station 9: Kalktuff-Kirche in Föching

Die in den Jahren 1664-1671 erbaute Kirche St. Johann Baptist in Föching liegt im würmeiszeitlich geprägten „Warngau-Föchinger-Trockental“.

mehr zum Thema

Station 10: Warngau-Föchinger Trockental

Nach diesem Standort mündeten während der Maximalausdehnung des würmzeitlichen Gletscherlobus die Schmelzwässer aus dem Bamgartener Tal in die des Warngau-Föchinger Tals.

mehr zum Thema

Station 11: Geothermie Holzkirchen

Unter der eiszeitlich geprägten Oberfläche liegen deutlich ältere Gesteinsschichten.

mehr zum Thema

Station 12: Malm-Skulptur

Die Skulptur „Ewigkeit: Als zeitgenössischer Künstler stellt TOBEL sich in Opposition zum Zeitgeist.

mehr zum Thema

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Geo-Lehrpfad Holzkirchen

Die Infotafeln und teilweise auch weitere Informationen stehen auf der Webseite „Geo-Lehrpfad Holzkirchen“ als PDF zu Download zu Verfügung.

Kreuth: „Boden erleben“ in den Tegernseer Bergen – Bodenerlebnispfad Schwarzenbachtal

© Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU Bayern)

Mit freundlicher Genehmigung.

Vielen Dank.

Auf diesem Rundgang können Sie die Schönheit der Landschaft genießen und dabei Wissenswertes über die Böden im Ökosystem der Alpen und über die Funktion des Bergwalds erfahren.

Das Schwarzenbachtal befindet sich rund 7 km südwestlich des Tegernsees im Mangfallgebirge, das einen Teil der Bayerischen Kalkalpen bildet. Der Weg führt Sie über ca. 6 km beiderseits des Schwarzenbachs durch eine Abfolge kalkalpiner Gesteine, aus denen sich ein buntes Mosaik von Böden entwickelt hat. An sechs begehbaren Bodenaufschlüssen können Sie den Boden im wahrsten Sinne des Wortes „begreifen“. Der Bodenerlebnispfad soll bei Jung und Alt ein wenig Begeisterung und Verständnis für die Vielfalt unter unseren Füßen wecken. Von der Tafel 7 (Moor) sind es noch etwa 300 m ohne nennenswerte Steigung zur Schwarzentennalm – sie bietet eine Möglichkeit zur Einkehr.

Einen Ausführlichen Steckbrief zu diesem Bodenerlebnispfad finden Sie hier.

Infos zu allen Bodenlehrpfaden in Bayern unter: https://www.lfu.bayern.de/boden/bodenlehrpfade/index.htm

Wegbeschreibung

Leichte Wanderung über eine Forststraße und einen Wanderweg, die auch mit Kindern gut machbar und auch für ältere Menschen geeignet ist. Es ist auch möglich den Bodenerlebnispfad mit einem „Offroad“-Kinderwagen zu umrunden (Der Weg wurde mit einem 3-rädigen Geländekinderwagen Probegefahren). Die Forststraße sollte zuerst bewältigt werden – Bodenerlebnispfad Schwarzenbachtal, Kreuth. Streckenweise muss man jedoch bergauf ordentlich schieben. Der Rückweg über den Wanderweg ist ebenfalls möglich, jedoch schwieriger, da es uneben und sehr steinig ist. Man sollte möglichst zu zweit sein, um die schwierigen Stellen zu meistern und den Kinderwagen teils darüber heben zu können.

Wegstationen

Station 1: Die Kraft des Wassers - Fluch oder Segen?

Die rostigen Säulen im Bachbett sind weder „Kunst am Bau“ noch alte Brückenpfeiler. Sie sind die Zinken eines sogenannten Wildholzrechens, der angeschwemmtes Holz und Geschiebe zurückhält. Damit soll verhindert werden, dass der Durchlass unter der Hauptstraße bei Hochwasser verstopft oder „verklaust“ – so der Fachausdruck. Wildholzrechen im Schwarzenbach Der Schwarzenbach ist ein Wildbach, der einerseits gewaltige Kräfte entfalten und große Schäden anrichten kann. Andererseits verdanken wir das reizvolle Schwarzenbachtal nicht zuletzt der gestaltenden Kraft des Wassers. Hochwasser der Weißach (Pfingsten 1999) Der Bach hat sich über Jahrtausende in den felsigen Untergrund eingetieft. Dabei wird Gestein abgetragen, zerkleinert, verfrachtet und an anderer Stelle wieder abgelagert. Dort kann dann neuer Boden entstehen.

Station 2: Berge – Rohstofflieferanten für Böden

Gestein aus den Bergen verwittert und wird durch Erosion abgetragen. Felsblöcke, Geröll
und Schutt rollen und rutschen hangabwärts und werden in Rinnen, Gräben und Bächen ins Tal verfrachtet. Dort wird das abgeschwemmte  Material – wie im Umfeld dieser Station – häufig in Form eines Fächers wieder abgelagert. Was hier in kleinem Maßstab passierte, geschah in vielen Alpentälern in größerem Ausmaß. Auf den Schwemmfächern entwickelten sich oft fruchtbare Böden. Deshalb siedelten sich dort schon früh Menschen an und nutzten den Boden als Acker und Weide.

Die Entwicklung der Böden hängt von zahlreichen Faktoren ab, unter deren Einfluss sich
charakteristische Schichten, die sogenannten Bodenhorizonte, herausbilden. Dazu braucht es – insbesondere unter den rauen Klima- und Witterungsbedingungen in den Bergen – vor allem Zeit, sehr viel Zeit.

Station 3: Boden und Wasser - eine innige Beziehung

Wasser ist hier im Schwarzenbachtal fast allgegenwärtig, ob als Bach, als Wasserfall, unsichtbar im Boden oder wie hier, als Quellwasser. Seinen Wasserreichtum verdankt das Tal den hohen Niederschlägen mit jährlich bis zu 2.500 Litern pro Quadratmeter. Der Boden spielt dabei eine wichtige Rolle. Wie ein Schwamm speichert er Niederschläge und gibt sie zeitlich verzögert ins Grundwasser und an die Pflanzen ab. Diese wiederum halten den Boden mit ihren Wurzeln fest. Dadurch verringert sich das Risiko von Bodenerosion, Murgängen und Überflutungen. Zudem filtert und reinigt der Boden das Niederschlagswasser. Als sauberes Grundwasser kann es dann zur Trinkwasserversorgung
genutzt werden.

Station 4: Manche mögen‘s nass – der Gley

An dieser Station spielt Wasser in mehrfacher Hinsicht eine besondere Rolle. Wasser schwemmte toniges Gesteinsmaterial ins Tal. Dabei entstand diese auffällige Fläche,
auf der im Sommer hüfthohe Großseggen wachsen. Diese Grasart hat gerne nasse Füße,
genauso wie der hier sichtbare Hanganmoorgley.

Gleye sind Böden, die sich bei hohem Grundwasserstand entwickeln. Lösungsvorgänge und Sauerstoffarmut verursachen die grauen Farbtöne im unteren Teil des Bodens. Trocknet dieser im oberen Bereich länger aus, wird gelöstes Eisen als Ocker sichtbar, der Boden „rostet“. Großseggen mit Blütenrispen Wegen der Nässe werden abgestorbene Pflanzenreste nur schlecht zersetzt und es entsteht eine moorartige Bodenschicht.

Station 5: Bergwaldblick
Station 6: Alpiner Felshumusboden – ein Boden der Extreme

Der Felshumusboden ist ein besonderer und seltener Boden extremer Standorte mit:
• langen Kältephasen,
• kurzen Vegetationszeiten und
• schwer zersetzbaren
Pflanzenresten.

Das sind Bedingungen, unter denen der alpine Felshumusboden auf langsam verwitterndem Kalk- und Dolomitgestein der Alpen entsteht. Die niedrigen Temperaturen
schränken das Bodenleben ein. Pflanzenreste werden daher nur unvollständig zersetzt und
reichern sich direkt auf dem Gestein als dunkle Humusschicht an.

Alpine Felshumusböden kommen überwiegend in höheren Lagen ab 1.300 bis 2.000 Meter Höhe vor. Ähnliche Bedingungen mit längeren Kältephasen herrschen auch hier im Schwarzenbachtal in Schattenlagen und in Kaltluftsenken.

Station 7: Vom See zum Moor

Die meisten Moore in den Alpen und im Alpenvorland entstanden durch die Verlandung von Seen nach dem Ende der letzten Eiszeit vor rund 12.000 Jahren. Moore entstehen, wenn sich Pflanzenreste ansammeln und bei ständigem Wasserüberschuss nur schwach oder gar nicht zersetzt werden. Daraus entsteht schließlich Torf. Während Niedermoore noch mit dem Grundwasser in Verbindung stehen, wird das uhrglasförmig aufgewölbte Hochmoor nur noch vom Regenwasser gespeist. Pflanzen finden hier kaum Nahrung, das Hochmoor ist ein Mangelstandort.

Den Nährstoffmangel meistern nur besondere Pflanzen, wie z. B. der Sonnentau. Er ergänzt seinen Stickstoffbedarf aus Insekten, die er mit seinen klebrigen Blättern „fängt.“

Im Moorgebiet der Schwarzentennalm sind alle Entwicklungsstadien vom Niedermoor über das Übergangsmoor zum Hochmoor vorhanden.

Station 8: Kollision mit Folgen – Crashkurs zur Alpenbildung

Vor etwa 220 Millionen Jahren dehnte sich im Bereich der heutigen Alpen ein großes Meer aus. Am Meeresgrund lagerten sich mächtige Sedimentschichten ab, die mit der Zeit versteinerten. Vor rund 140 Millionen Jahren begann die afrikanische Kontinentalplatte nach Norden zu driften und sich über den Südrand der europäischen Platte zu schieben. Durch die Kollision der beiden Platten wurden die abgelagerten Gesteine gefaltet, zerbrochen und kilometerweit verschoben – die Alpenbildung begann. Vor rund 30 Millionen Jahren erreichte dieser Prozess seinen Höhepunkt. Dies war auch die Geburtsstunde des Mangfallgebirges als Teil der Bayerischen Kalkalpen. Den entscheidenden Schliff erhielten die Alpen während mehrerer Eiszeiten. Die Letzte,
die sogenannte Würmeiszeit, endete vor rund 12.000 Jahren. Der Weg zum Parkplatz führt Sie durch mehr als 200 Millionen Jahre Erdgeschichte, von den jüngeren Gesteinen der Jurazeit bis zu den älteren Gesteinen der alpinen Trias. Dabei durchwandern Sie auch Ablagerungen aus der letzten Eiszeit und der Gegenwart.

Station 9: Der Hangpseudogley – eine schräge Sache

Der Pseudogley ist, wie auch der (Hanganmoor-) Gley an Station 4, ein stark vom Wasser geprägter Boden. Während der Gley jedoch fast immer nasse Füsse hat, kennt der Pseudogley auch Durststrecken. Niederschlagswasser versickert im Boden und wird hier auf dem tonig verwitternden Lias-Fleckenmergel gestaut. Auf dem stauenden Bodenhorizont fließt das Wasser entsprechend der Hangneigung langsam ab. Der Wechsel zwischen Nässe und Trockenheit führt zu Bleichungen und Rostflecken, die als Marmorierung bezeichnet werden. Staunässe kann natürliche Ursachen haben, aber auch durch Bodenverdichtung verursacht werden.

Auf solchen, für Bäume schwierigen Standorten, gedeiht die Weißtanne sehr gut, wie im
Umfeld der Station zu erkennen ist. Wegen ihres tiefreichenden Wurzelwerks ist die Tanne recht sturmsicher und wenig anfällig für Windwurf.

Station 10: Humus frisch aus dem Kühlschrank - Skeletthumusboden

Dieser besondere Boden hat zwar einen schaurigen Namen, ist aber harmlos. Als Skelett bezeichnen Bodenkundler grobe mineralische Bodenbestandteile wie Steine und Blöcke. Der bewaldete Hang ist mit Felsblöcken übersät. Hier herrscht – wie in den Hochlagen
der bayerischen Alpen – ein feucht-kühles Gebirgsklima mit kurzen Vegetationsperioden,
ideale Bedingungen für den Skeletthumusboden.

Im Unterschied zum verwandten Felshumusboden (Station 6) bei dem sich der Humus auf Festgestein sammelt, reichert er sich hier auf lockeren Gesteinstrümmern und in Hohlräumen an. Diese wirken wie ein Kühlschrank, in dem Pflanzenreste länger frisch bleiben und langsamer zersetzt werden. In diesem feucht-kühlen Umfeld fühlen sich Bärlappgewächse besonders wohl und sind hier gleich mit mehreren Arten vertreten.

Station 11: Eine Steilvorlage zur Bodenbildung

Die steil aufgestellten Felsplatten im Profil bestehen aus Plattenkalk. Dieses Gestein entstand vor mehr als 200 Millionen Jahren auf seichtem Meeresgrund. Die plattigen Bruchstücke des ehemaligen Meeresbodens wurden bei der Alpenfaltung verschoben und steil aufgestellt.

Der Plattenkalk verwittert sehr tonig, was die Besonderheit dieses Profils ausmacht. Nach
der Verwitterung von mehreren Metern Kalkgestein bleiben am Ende nur noch wenige Zentimeter toniger Boden übrig. Der hohe Kalkgehalt des Plattenkalks bietet Bodenlebewesen ideale Lebensbedingungen.

Pflanzenreste werden von Kleinstlebewesen und Pilzenzersetzt. Bodenwühler, wie der
Regenwurm, mischen den so entstandenen Humus tief in den Boden ein.

Station 12: Steile Hänge, bedrohte Böden

An diesem Standort prägt das anstehende Gestein das Landschaftsbild, mit tief eingeschnittenen Rinnen und steilen Hängen. Hier stehen nur wenige Bäume, sodass mehr Licht auf den Boden fällt. Deshalb ist der Hang fast durchgängig mit Gras bewachsen. Weil nasser Schnee auf dem langen Gras leicht abrutscht und an steilen Hängen Lawinen („Lahnen“) abgehen können, wird es auch „Lahnergras“ genannt. Lawinen können große Schäden anrichten und die Erosion fördern. Ein gesunder Boden ist die Grundlage für das Wachstum von Pflanzen und für einen intakten Bergwald. Umgekehrt schützen eine geschlossene Vegetationsdecke und ein stabiler Baumbestand
den Boden vor Rutschungen und Abtragung – eine „Win-Win-Situation“ von der auch wir Menschen profitieren.

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Kreuth

Steckbrief „Bodenerlebnispfad Schwarzenbachtal“

agsdi-file-pdf

Kreuth

Stationstafeln „Bodenerlebnispfad Schwarzenbachtal“

agsdi-file-pdf

Kreuth

Faltblatt „Bodenerlebnispfad Schwarzenbachtal“

Krün: Isar-Natur-Erlebnisweg

Einstieg in den Natur- und Erlebnisweges: Der Fußgängersteg über die Isar (Blick nach SW, Isaraufwärts, Aufnahme vom August 2023)

Natur erkennen – Natur erleben

„Natur erkennen – Natur erleben“ lautet das Motto des ca. 6 km langen Rundweges um den Isar-Stausee in Krün.

Mit vielen verschiedenen Themenbereichen und interaktiven Staionen zum Spielen und Entdecken wird an 25 Stationen der Lebensraum und die Natur an und um die Isar vermittelt. Dabei soll das Interesse und das Verständnis der ganzen Familie an der Natur geweckt werden.

… so der Wortlaut auf der Infotafel an Fußgängersteg über die Isar, dem Einstieg in die Rundwanderung.

Wegbeschreibung 

Ausgangspunkt ist die Ortsmitte Krün, erreichbar durch die gleichnamige Bushaltestelle.

Beim Maibaum geht es über die Schöttlkarspitzstraße zum Rathaus, weiter hinab Richtung Isar. Von hier aus geht man über die Isarbrücke links der grünen Beschilderung in Richtung “Isar-Natur-Erlebnisweg“ entlang.

Der Weg verläuft mit leichten Anstiegen durch den Wald zur Aussichtsbank, welche zum Verweilen und Brotzeitmachen einlädt. Weiter geht es dann wieder hinunter an die Isarauen auf dem Weg, der die ganze Familie mit seinen zahlreichen Schautafeln und Aktivstationen unterhält. Beim Erreichen der Lichtung lädt ein hölzernes Floß zur Rast ein, bevor man dem Weg entlang des Stausees folgt, an welchem man Schwäne und Wasservögel beobachten kann.

Nach einem kurzen Anstieg geht es am Ortseingang rechtshaltend entlang der Isar, über den Kieselsteinlehrpfad zurück zum Ausgangspunkt.

Tipp 

Bei Wegstation 11 lohnt ein Abstecher in die Hüttlebachklamm. Im Hauptdolomit sind lokal asphaltartige Beläge oder Schlieren zu beobachten. Es handelt sich um Einlagerungen von Ölschiefer, der ihrer zerschert ist.

Im oberen Teil der Klamm führt eine Treppe im Zickzack aus der Klamm heraus. Dort wo die Treppe beginnt ist links an der Felswand (Norden) eine in Talrichtung streichende Störungsfläche aufgeschlossen.

Infotafel am eigentlichen Startpunkt des Natur- und Erlebnisweges an der Fößerbrücke an der Isar (Aufnahme vom August 2023)

Wegstationen
Station 1: Flechten, Moose und Farne
Station 2: Wildfluss Isar
Station 3: Historische Flößerei
Station 4: Heimische Vögel
Station 5: Almwirtschaft
Station 6: Bergwald
Station 7: Pilze im Isartal
Station 8: Wildtiere
Station 9: Landschaftsformung
Station 10: Ökofaktor Höhenlage
Station 11: Waldbewirtschaftung
Station 12: Gift- und Heilpflanzen
Station 13: Blütenvielfalt im Isartal
Station 14: Wetter und Klima
Station 15: Stausee Krün
Station 16: Wunderbare Natur
Station 17: Totholz - Holzinsekten
Station 18: Quell- und Stillgewässer
Station 19: Fischwasser Isar
Station 20: Kiesbankbrüter an der Isar
Station 21: Entstehung der Alpen
Station 22: Walchenseekraftwerk
Station 23: Anpassung an Extreme
Station 24: Heimweide
Station 25: Hochwasserschutz

Schau-Floß zwischen den Wegstationen 14 und 15. Das Floß wurde von der Krüner Schützengemeinschaft anlässlich des Festzuges zum Gaufest 2006 angefertigt (Aufnahme vom August 2023).

Flößerei auf der Isar

Holzrechte im Waldreichtum unseres Oberen isartales erlaubten den Krüner Bauern seit Jahrhunderten Holz einzuschlagen und zu verkaufen. Hauptabnehmer waren Freising, der Sitz des Fürstenbischofs und Landesherrn des Werdenfelser Landes, München in der Hauptsache aber auch Landshut und auch die Donaustädte bis Wien. Die Städte am Unterlauf der Isar und Donau entwickelten sich seit dem Mittelalter rasant. Deren Bedarf an Bauholz, Schindeln, Holzkohle und vor allem an Brennholz war enorm.

Die Münchner Stange

Die Breite eines Isarfloßes betrug 4,6 m (16 Schuh à 29 cm), dies entprach der sogenannten „Münchner Stange“. Danach bemaß sich die Durchlassbreite der Isarbrücke.

Die Floßgröße

Ein Tragfloß durfte aus höchstens 20 Stämmen mit einer Mindestlänge von 38 Schuh bestehen. Ein Schnittholzfloß bestand aus höchstens 12 Floßbäumen, die mindestens 30 Schuh lang sein sollten. Die Höchstlänge eines Floßes betrug 23,36 m.

Ein sog. „Stricken“, d.h. ein Verband aus mehreren Flößen hintereinander war erst unterhalb der Bogenhausener Brücke in München erlaubt, um Schäden an der Brücke zu vermeiden. Höchstlänge: 37,9 m.

Die Wasserrott

Ab 1407 regelte eine Floßordnung ab Mittenwald die sog. „Wasserrott“ auf der Isar.

Mittenwald besaß einen eigenen Floßhafen, die „Länd“. Vorgeschrieben war ein Floßmeister und ein bis zwei Floßknechte als Steurer pro Floß. Jedes Floß konnte 16 bis 18 Zentner Ladung tragen, die neben Scheitholz, Schindeln, Kalk, Holzkohle, Bruchsteine, Schnittholz, Kreide auch Heu, Vieh und Wildbrett umfasste. Auch für Waren des Bozener Marktes aus Italien nach Norden diente das Floß als Verkehrsmittel: Gewürze, Südfrüchte, feigen, Mandeln, Rosinen, Baumwolle, Seide, Schreibpapier, Mittenwalder Musikinstrumente und Unmengen an Wein.

Die Baumfällung

Im Winter wurden die Floßbäume gefällt und mit Schlitten und Schloapfen zu den Isarufern mit Ochsengespannen transportiert und dort aufgegantert. Links der Isar das Holz von Wetterstein- und Estergebirge, am rechten Ufer das Karwendelholz.

In Krün entstanden hauptsächlich Bauholzflöße, die mit Brennholz, Weißkalk der örtlichen heimischen Holzkohle und auch Kreide aus Kaltenbrunn baladen wurden. Um Raubbau im Wald zu verhindern, wurde die Anzahl der zum Verkauf erlaubten Flöße in Krün auf sieben bis zwei pro Hof festgelegt.

Der Dachstuhl der Frauenkirche in München verschlang 92 Floßladungen, dies entspricht ca. 630 m³ Rundholz.

Die Fahrt nach München

Die Fahrt von Mittenwald nach München betrug je nach Wasserstand ca. 12 Stunden, weshalb auch viele Personen transportiert wurden. Bis zur Donau betrug die Fahrzeit 36 Stunden, nach Wien sechs Tage. Der Rückweg erfolgte meist zu Fuß, später teilweise mit der Bahn.

Regulierung der Fahrrinne

Gefährlich war die Engstelle am Sylvenstein an der Faller Klamm, heute Sylvensteinspeicher. Oberhalb dieses Abschnitts war Mittenwald für die Regulierung der Fahrrinne zuständig, unterhalb die Stadt München. Nach jedem Hochwasser veränderten die Flussarme ihren Lauf.

Werkzeuge des Flößers

Die Werkzeuge des Flößers waren das Flößerbeil mit schlankem, scharfen Blatt und hinten verstärktem Haus, einige Meter Seil und Flößerstiefel, die weit über das Knie reichten. Das typische Werkzeug beim zusammenbau der Floße war der Flößerhaken, mit ihm zog und schob man die im Wasser treibenden Stämme in die richtige Position. Der Flößerhaken ist im Krüner und Wallgauer Wappen verewigt.

Ende der Flößerei

Mit dem Bau des Walchenseekraftwerkes wurde ab 1921 durch das hier entstandene Wehr der Isar das Wasser abgezogen und somit die Flößerei auf der Isar eingestellt.

Textquelle: Infotafel des Touristik-Vereins Krün am Natur- und Erlebnisweg (Textübernahme im August 2023)

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Isar-Natur-Erlebnisweg

Keine Infomaterialien vorhanden.

Krün: Kieselsteinlehrpfad

Dieser Lehrpfad, entlang der türkisgrünen Isar, informiert über die Geologie der Region. Diese leichte Runde ist für die ganze Familie geeignet.

Wegbeschreibung

Von der Bushaltestelle „Ortsmitte Krün“ geht man zunächst Richtung Tourist-Information, weiter über den Isarkanal bergab am Sägewerk vorbei bis zur Isarbrücke. Vor dieser biegt man rechts auf den „Kieselsteinlehrpfad“.

Eine große Schautafel zeigt verschiedene Gesteinsarten und erläutert deren Herkunft. Nach etwa 200 Metern folgen die ersten Exponate: Verschiedene Gesteine, die an der Isar gefunden wurden, werden vorgestellt.

Zurück zum Ausgangspunkt hält man sich links, Richtung Krün, vorbei am Flößerspielplatz und hoch in den Ort.

Die Exponate am Kieselsteinlehrpfad (August 2023).

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Krün

Kieselsteinlehrpfad – keine Infomaterialien vorhanden!