Schwarzenbach am Wald: Geopfad Döbraberg-Eisenbachtal

Am Fuß des eindrucksvollen Döbraberges und unweit der Stadt Schwarzenbach am Wald liegt eine der erdgeschichtlich interessantesten Regionen des Frankenwaldes.

Vom Wanderparkplatz an der Schützenstraße führt der Weg talwärts zum Dachsloch. Im dortigen, zwischenzeitlich wildromatisch verwachstenen Steinbruch, wurde über 200 Jahre lang der Kohlenkalk gebrochen, ein begehrter, mehr als 300 Millionen Jahre alter und vielfach als „Schwarzer Marmor“ bezeichneter Zierstein.

Im Steinbruch „Glockenklang“, der wenig später erreicht wird, wurde ein sehr ähnliches Gestein gewonnen, aus dem überwiegend Kalk gebrannt wurde. Der Überlieferung nach ist der Bruch nach dem glockenhellen Klang des in der Hitze zerspringenden Kalksteins benannt. An der Oberfläche des eisenhaltigen Kalkes reicherte sich durch Verwitterungsprozesse Eisenerz an, das über Jahrhunderte hinweg in den Zechen „Alter und Neuer Glockenklang“ abgebaut wurde.

Ein ganz besonderer Ort ist die Mündung des Eisenbaches in die Wilde Rodach. Hier stand bereits im 14. Jahrhundert eine Schmelze, deren Relikte in Gestalt einer schweren, metallisch glänzenden und stark eisenhaltigen Schlacke erhalten sind. Gerne darf hier auch ein Stück des dekorativen Materials von der umfangreichen Halde aufgesammelt werden.

Der Rückweg nach Schwarzenbach ist ganz den gewaltigen geologischen Prozessen der Gebirgsbildung gewidmet. So erschließt sich am Rollenbrunnen und am Schöpfenbrunnen oberhalb Schwarzenstein auch dem Laien mustergültig, wie eine geologische Verwerfung im Gelände zu erkennen ist. Beides sind Quellaustritte, die von tiefen Gräben gesäumt werden.

Textquelle: Webseite „FRANKENWALD TOURISMUS Service Center“

Die Umgebung des Geopfades Döbraberg-Eisenbachtal zählt zum Gebiet der geologisch vielfältigen “Bayerischen Fazies” im Frankenwald. Gesteine aus drei Erdzeitaltern und zahlreiche Phänomene der Gebirgsbildung, sichtbar z. B. an Gleitmassen als Abtragungsschutt der “Variskischen Gebirgsbildung” im Karbon, und markanten Verwerfungslinien, werden hier erschlossen.

Für die “Schwarzenbacher Serie” des Ordoviziums ist der Ort namengebend. Aus der wissenschaftlich kaum erforschten Abfolge stechen die markant ziegelroten Schiefer östlich von Schwarzenstein hervor. Die “Schwarzenbacher Serie” ist eine der ältesten Gesteinsformationen unserer Region, die vor mehr als 450 Millionen Jahren nahe des damaligen Südpols entstanden ist.

Das Silur ist durch ein weitläufiges Vorkommen von ausgesprochen harten schwarzen Kieselschiefern (Lydite) östlich von Schwarzenstein vertreten. Das Gestein gab der Gemarkung “Steinigte Hügel” ihren sehr bezeichnenden Namen. Dort wurde in alter Zeit aus dem stark schwefelhaltigen Gestein Alaun gewonnen, ein unentbehrlicher Werkstoff für das Gerberhandwerk.

Als typische Gesteine eines tiefen Meeresbeckens der Unterkarbon-Zeit treten Tonschiefer, Grauwacken und Konglomerate auf. Als Vorboten der gewaltigen Gebirgsbildung gelangten die Kohlenkalke des Eisenbachtales durch untermeerische Rutschungen aus flachen Meeresbereichen in die Abfolge.

Geologie und Stadtbild

“Döbrasandstein”, “Dürrenwaider Dachschiefer” und “Wallenfelser Marmor” säumen den Abschluss des Geopfades. Verbaut in zahlreichen Gebäuden im Stadtgebiet von Schwarzenbach, bereichert die vielfältige regionale Geologie auch das Stadtbild von Schwarzenbach ganz erheblich. Der etwa 7 km westlich von Schwarzenbach gelegene Kalkbruch am Köstenhof lieferte den in der gesamten Region häufig verbauten und als “Wallenfelser Marmor” bekannten Flaserkalk. Eines der schönsten Beispiele für die dekorative Wirkung dieses Gesteines ist die eindrucksvolle Stützmauer am Hofbauernberg am südöstlichen Stadtrand von Schwarzenbach. Das hier über Jahrzehnte hinweg dekorativ angewitterte Material erschließt an einigen Stellen den Fossilreichtum dieses Gesteines.

Aus heimischen Gesteinen besteht auch die Evangelische Pfarrkirche. Vorherrschendes Baumaterial ist hier ein sehr harter, brauner Quarzit aus dem Ordovizium. Das Gestein wurde in Brüchen an der Ostflanke des Döbraberges gewonnen und wird folglich als “Döbrasandstein” bezeichnet.

Geschichte der Stadt Schwarzenbach am Wald

Schwarzenbach am Wald wird 1372 in einem Vertragsbrief des Bischofs Ludwig von Bamberg für Nikolaus Wildenstein erstmals erwähnt. Die Entwicklung des Ortes wurde von den Gold-, Silber-, Kupfer- und Zinnvorkommen sowie Marmor- und Schiefervorkommen in der Region begrünstigt.

1478 übertrugen die ansässigen Freiherren von Reitzenstein ihre Besitzungen als Lehen an den Bamberger Bischof mit dem Vorbehald des halben Zehenten und des Bergrechtes auf Blei und Eisen.

1758 ging der Ort durch Verkauf an die Markgrafen von Brandenburg über und wurde 1792 preußisch.

Nach einem kurzen französischen Intermezzo kam die Region 1810 zu Bayern. 1954 wurde der Markt Schwarzenbach am Wald zur Stadt erhoben.

Sehenswerte Baudenkmäler am Ort sind die im Kern aus dem 18. Jahrhundert stammende evangelische Pfarrkirche, das Pfarrhaus aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts sowie das ehemalige Kantorat und Schulhaus (um 1850).

Textquelle: Webseite „Genussregion Oberfranken e.V.“

Infomaterialien

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Schwarzenbach am Wald

Infoblatt „Geopfad Döbraberg-Eisenbachtal“

Solnhofen: Solnhofer-Platten-Gravelbike-Tour

Radtour

Start der Tour ist in Solnhofen, dessen Stein den kleinen Ort weltberühmt gemacht hat. Direkt am Bahnhof liegt das Bürgermeister-Müller-Museum, in dem gleich mehrere Exemplare des berühmten „Urvogels“ Archaeopteryx ausgestellt sind.

Ein weiteres Highlight der Route folgt nach wenigen Kilometern mit der mächtigen Felsformation „Zwölf Apostel“.

Vorbei an der romantischen kleinen Wallfahrtskapelle Maria End biegt die Strecke ab ins malerische Gailachtal. Nach den Dörfern Mörnsheim mit seiner Burgruine und Mühlheim folgt ein sanfter, sechs Kilometer langer Anstieg auf bestem Schotter entlang der Gailach. Naturbelassene Wachholderheiden säumen den Weg, während unten im Tal sanft die Gailach vor sich hin plätschert.

Nach der Durchfahrt durch Liedenberg und Wittesheim folgt mit Langenaltheim ein weiteres Zentrum der Steinindustrie mit vielen alten Jurahäusern. Danach geht’s abenteuerlich und rasant über Schotter durchs unberührte Büttelbronner Tal.

Nach einem kurzen Anstieg auf der Straße biegt die Route ab und führt über Feldwege hinab nach Möhren. Hoch über dem Ort thront das Schloss Möhren. Immer entlang des Möhrenbaches umfährt man Treuchtlingen und seinen Bahnhof.

Im Dörfchen Dietfurt mit seinen schönen Jurahäusern trifft man wieder auf die Altmühl. Als architektonisches Highlight folgt dann die Durchfahrt durch Pappenheim mit seiner Burg, den zwei Schlössern und einem weiteren Anschluss ans Bahnnetz.

Der letzte kleine Anstieg führt in das malerische Dorf Zimmern, wo die Altmühl eine Schleife vollzieht. Der Abschluss der Tour ist dann der pure Genuss durchs Altmühltal über besten Schotter zurück nach Solnhofen.

Infomaterialien

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Solnhofen

Solnhofer-Platten-Gravelbike-Tour – keine Infomaterialien vorhanden!

Solnhofen: Steinbruchpanorama-Rundweg Nr. 4

Ein anspruchsvoller Rundwanderweg, bei dem man vom Altmühltal hinauf ins Steinbruchgebiet aufsteigt und dabei von der „Teufelskanzel“ einen herrlichen Blick auf die Felsengruppe „12 Apostel“, einem der schönsten Geotope in Bayern und am „Schwarzberg“ eine Aussicht über das Altmühltal bis zur Burg Pappenheim genießen kann.

Vorbei an den Betrieben und Abraumhalden der Steinbrüche und dem „Brünnle am Hummelberg“ geht es wieder teils steil bergab zurück zum Ausgangspunkt am Bahnhof.

Infomaterialien

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Solnhofen

Steinbruch-Panoramarundweg Nr. 4 – keine Infomaterialien vorhanden!

Stadtsteinach: Geopfad Steinachtal

Verbindet man die Begriffe „Steinachtal“ und „Geologie“, so fällt der Blick unwillkürlich auf das Wahrzeichen des Steinachtales, die Steinachklamm. Seit 2007 ist sie eines von „Bayerns schönsten Geotopen“.

Während ihres 18 Kilometer langen Laufs durch den Westfrankenwald durchqueren die Steinach und ihre Quellbäche mehr als 40 Gesteinsformationen. Dieser lebhafte Wechsel der Geologie macht das Steinachtal auch landschaftlich zu einem der schönsten Wiesentäler Nordbayerns.

Der 13,5 Kilometer lange ,,Geo-Pfad Steinachtal“ möchte einige der markantesten Schätze der vielfach sehr anspruchsvollen Geologie auf einfache Weise erläutern. Der Weg kann, ausgehend von drei Wander­parkplätzen (Standorte der Ubersichtstafeln), auch in mehreren Etappen gewandert werden.

Wegbeschreibung

Ausgehend vom Parkplatz an der Waldschänke Oberhammer führt der Weg entlang des südlichen Talhanges zunächst zur Burgruine Nordeck und von dort weiter zum Forstmeistersprung. An beiden malerischen Felsformationen sind überregional bekannte Profile des Oberdevons aufgeschlossen (Diabas; Flaserkalk).

Über einen Waldpfad führt der Weg zurück zum Talgrund an der vorderen Pegelbrücke und von dort entlang des südlichen Talweges zum Fuß des Teufelssteins westlich Triebenreuth. Der Quarzkeratophyr-Riegel der Steinachklamm bildet einen thematischen und landschaftlichen Höhepunkt der Streckenführung.

An der Neumühle, dem östlichen Wendepunkt des Pfades beginnt zugleich der integrierte Themenweg “1000 Schritte Erdgeschichte”. Von dort führt die Talstraße nordwestlich des Flusses zum Römersreuther Berg, wo entlang des unteren Forstweges zahlreiche bekannte Lokalitäten des „Thüringischen“ Devons aufgeschlossen sind.

Über die markanten Steinachfelsen führt ein Waldweg zurück zum Oberhammer.

Beschreibungen
Erdgeschichte im Steinachtal

Die enormen Kräfte von Plattentektonik und Gebirgsbildung haben im Steinachtal unübersehbare Spuren hinterlassen. So ist die Vielzahl der geologischen Einheiten oftmals selbst für Fachleute kaum überschaubar. Beim Blick auf die sehr schematische Profilsäule (unten) fällt auf, dass die meisten Zeiträume des Erdaltertums sogar durch zwei Gesteinsabfolgen vertreten werden. Je älter dabei die Gesteine sind, desto mehr unterscheiden sich gleichaltri­ge Abfolgen voneinander. Sehr vereinfacht lässt sich feststellen, dass die Gesteinsab­folgen der linken Profilsäule an Ort und Stelle im Verband miteinander abgelagert wurden. Infolge ihrer weiten Verbrei­tung bis ins Thüringer Schiefergebirge und an den Erzge­birgsrand werden sie vielfach als Abfolgen in ,,Thüringischer Fazies“ bezeichnet. Im Gegensatz dazu steht die ,,Bayerische Fazies“, deren sehr lückenhaft erhaltene Formationen vom entstehen­den Gebirge zumeist weit transportiert wurden. Als Gleitmassen unterschiedlichster Dimension fanden sie ihren heutigen Platz erst als Abtragungsschutt der ,,Variskischen Gebirgsbildung“ im Karbon. Oftmals sind die einzelnen Vorkommen zu klein, um auf einer Uber­sichtskarte unterschieden zu werden.

Westliche Schleife

Die westliche Schleife des Geo-Pfades rund um den Ausgangspunkt ,,Waldschänke“ erschließt vor allem die jüngeren Abfolgen der linken Profilsäule aus den Zeital­tern Devon und Karbon. Altere Gesteine aus dem Ordovi­zium und Silur unterlagern erst den Höhenzug westlich der Ruine Nordeck und stehen am Talausgang unweit des Unteren Hammers an. Prägendes Element des westlichen Talabschnittes ist der harte, oftmals felsbildende Diabas, der im Oberde­von untermeerisch in vulkanischen Eruptionen entstand. Bis zu 500 Meter mächtig, verleiht er dem unteren Steinachtal sein wildromantisches Gepräge. Das Tal bleibt bis zum Austritt der Steinach ins Vorland an der Fränkischen Linie ausgesprochen schmal. Die für typische Wiesentäler des Frankenwaldes prägenden Talauen stellen sich erst ein gutes Stück flussaufwärts ein. Steinachfelsen, Forstmeistersprung und die Burgruine Nordeck sind die markantesten Landmarken am Top der eindrucksvollen Diabasmassive. Dort finden sich die schönsten Aufschlüsse im blaugrauen, bisweilen auch roten Flaserkalk, der sich im flachen, ruhigen Meer desjüngeren Oberdevons ablagerte. Die expo­nierte Lage der schroffen Felsgrate verhinderte hier den rigiden Abbau, dem diese Kalke im übrigen Fran­kenwald weitgehend zum Opfer fielen. Besonders das weithin bekannte Nordeck-Profil ist deshalb auch eine Pilgerstätte der geowissenschaftlichen Forschung und Lehre. Mit dem Unterkarbon beginnt die lebhafte Zeit der Gebirgsbildung. Rundum werden Landmassen angeho­ben, zugleich abgetragen und als Blöcke und Schollen im vorgelagerten Meeresgebiet angehäuft. Die erdge­schichtlichen Relikte dieses Prozesses machen das heutige Steinachtal zu einem wahren Irrgarten der Geologie. Besonders im zentralen und östlichen Ab­schnitt des Geo-Pfades, aber auch über den Steinach­felsen wechseln die Gesteinsformationen in lebhafter Folge. Dabei werden nahezu sämtliche Gesteine beider Fazies-Abfolgen angeschnitten. Dieser Aspekt der ,,Erdgeschichte für (sehr) Fortge­schrittene“ wird aber für die Nutzer des ,,Geo-Pfades Steinachtal“ auf ein verständliches Maß reduziert.

Mittlere Schleife

Die mittlere Schleife des Geo-Pfades steht überwie­gend im Zeichen des Karbon-Zeitalters, das auf ne­benstehender Ubersichtskarte und in der Profilsäule (unten) grau markiert ist. Das die Geologie auch in diesem Abschnitt ausgesprochen abwechslungsreich ausfällt, ist den bereits erwähnten Gleitmassen zu verdanken. Der größte dieser Komplexe besteht überwiegend aus Kie­selschiefern des Devons (orange), die im Gegensatz zu den gleich alten Flaserkalken im westlichen Talbereich nicht in einem flachen Meeresbecken abgelagert wurden, sondern typische Bildungen der Tiefsee sind. Die im Kartenbild ein­heitliche und große Scholle wurde beim Transport ins Mee­resbecken und in der späteren Gebirgsbildung in zahllose Schuppen zerlegt, die von den einbettenden, weichen karbo­nischen Tonschiefern umgeben werden. Nur die härtesten Abschnitte, wie die Felsnase etwa 200 Meter südlich, treten als Härtling heraus, daher erweitert sich der Talkessel in diesem Abschnitt deutlich. Das Musterbeispiel einer Gleitscholle ist am Prallhang der Steinach gegenüber der Oberen Pegelbrücke aufgeschlos­sen. Dort wird ein nahezu 80 Meter langer Kalkblock des Obersilur allseitig von karbonischen Tonschiefern umschlos­sen. Von dort wird am Hang des Römersreuther Berges sehr bald das ortsständige ,,Thüringische“ Unterlager erreicht. Entlang des Forstweges erscheinen immer wieder Aufschlüsse typi­scher unterdevonischer Gesteine, Tentakulitenkalk und Tentakulitenschiefer. Letzterer wurde am Krebsgraben in kleinen Brüchen abgebaut. Weitflächig steht auch oberdevo­nischer Diabas an, der stellenweise markante Felsen bildet. Der Rückweg entlang des linken Steinach-Ufers führt durch ständig wechselnde geologische Einheiten, die jedoch nur an gut aufgeschlossenen Böschungen erkennbar sind. Uber Herkunft und Alter vieler der teils nur einige Meter mächti­gen Schuppen und Schollen, ist auch den Fachleuten nur wenig bekannt.

Östliche Schleife

Die östliche, nur etwa 2 Kilometer lange Schleife des Geo­Pfades, ist einzig in lauftechnischer Hinsicht leicht zu bewäl­tigen. Dagegen erfordert die Beschäftigung mit den erdge­schichtlichen Relikten schon einige Gedankensprünge. Die Gesteine der ,,Bayerischen Fazies“, die von den Kräften der Gebirgsbildung zum Teil enorm weit transportiert wurden, sind fast allesamt Exoten. Ihr ursprüngliches Herkunfts­gebiet lag zum Teil weit im Süden und Osten und wurde bereits vor mehr als 300 Millionen Jahren bei der Bil­dung des ,,Variskischen Gebirges“ vollständig zerstört und abgetragen. Es besteht damit keinerlei Möglichkeit, die bunt zusammengewürfelten Gleitmassen des heuti­gen Frankenwaldes mit vollständigen und zusammen­hängenden Abfolgen zu vergleichen. Als Folge davon sind viele der erhaltenen Gesteine hinsichtlich ihrer Herkunft und Altersstellung gar nicht oder nur sehr bedingt einzustufen. In wenigen Fällen kann die Be­stimmung erhaltener Mikrofossilien weiterhelfen. Ein wahrer Exote unter den Gleitmassen des Steinachta­les ist auch der Felsriegel der Steinachklamm. Die Begrenzung dieses gewaltigen Gleitblocks ist bei der Annäherung von Osten her fast auf den Zentimeter genau erkennbar. Der harte Quarzkeratophyr, ein vulka­nisches, dem Diabas ähnliches Gestein, ragt markant aus seiner weicheren Umgebung heraus. Als Gestein ist der Quarzkeratophyr hier nahezu einzigartig. Nur weni­ge, sehr kleine Vorkommen sind auSerhalb des Stei­nachtales bekannt. Umso unklarer bleibt seine ur­sprüngliche Herkunft und auch bezüglich seines Alters kann bislang nur spekuliert werden. Ahnliche Kera­tophyre sind aus den Erdzeitaltern Ordovizium und Devon bekannt. Etwas besser gelingt zumindest die zeitliche Einstufung des zweiten spektakulären Exoten. Der Diabas vom Galgenberg gegenüber der Neumühle stammt als fast einziges Vorkommen dieses Gesteines aus dem Silur. In auflagernden Kalksteinen enthaltene Mikrofossilien haben diese Datierung ermöglicht. Diabas-Vulkanismus ist nur aus wenigen Gesteinsabfol­gen des Silur-Zeitalters bekannt und in der normalen Abfolge des Frankenwaldes tritt er nicht auf – ein Mus­terbeispiel dafür, dass mühsam gewonnene Daten über die exotischen Gleitmassen des Frankenwaldes mehr Fragen aufwerfen können, als sie beantworten.

Wegstationen
Station 1: Profil an der Burgruine Nordeck
Station 2: Profil und Bergbau am Forstmeistersprung
Station 3: Silurische Gleitscholle am Oberen Pegel
Station 4: Silurischer Diabas an der Neumühle
Station 5: "Bayerische Fazies"
Station 6: Devonischer Diabas
Station 7: Tentakulitenschiefer am Kesselbach
Station 8: Steinachfelsen

Infomaterialien

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Stadtsteinach

Tourenbeschreibung „Geopfad Steinachtal“

Textquellen

Tourenbeschreibung „Geopfad Steinachtal“

Steinsfeld: Landschaftspfad am Endseer Berg

Der Endseer Berg (Zeugenberg) liegt am nordwestlichen Steilanstieg der Frankenhöhe und umfasst ein 126 ha großes Schutzgebiet, das durch einen beschilderten Landschaftspfad erschlossen ist. Erleben Sie an insgesamt 24 Thementafeln z. B. unterschiedlichste Baumarten, ein unterhaltsames Baumtelefon, die Entstehung von Dolinen, einen Fjord in Mittelfranken oder die prächtigen Streuobstwiesen bei Endsee.

Durch Gipsabbau entstanden und entstehen hier Kalktockenrasen-Standorte und auf unverfüllten Abbauflächen neue Lebensräume für Amphibien, Insekten und weitere Kleintiere.

Die mineralkräftigen Böden prägen auch den Lebensraum Wald. So wachsen hier Eichen und Hainbuchen mit Elsbeere, Speierling und Ulme. Im Frühjahr weist der Boden einen reichen Blütenfloor auf

Gipsbruch Endsee

Der „Gipsbruch Endsee“ ist ein ehemaliger Steinbruch, in dem ein 7 m mächtiges Gips Flöz abgebaut wurde. Es entstand vor ca. 230 Millionen Jahren zur Zeit des Mittleren Keuper bei trockenem Klima durch Eindampfung in einer vom Meer abgeschnürten Lagune.

Die Zeit des Gipskeuper

Das Muschelkalkmeer zog sich vor etwa 235 Millionen Jahren langsam aus unserem Raum zurück. Es entstand die flache, küstennahe Landschaft der Keuperzeit, in der Einflüsse von Meer und Land häufig wechselten. Lagunen, Seen, Sümpfe und weite Flußebenen prägten das Bild. Anfangs kam es noch zu einzelnen kurzen Meeres–Überflutungen; erst im Verlauf des Mittleren Keuper zog sich das Meer weitgehend zurück. Das Klima war wechselhaft, aber überwiegend trocken. In den weitgehend vom Meer abgeschnürten Lagunen bildete sich durch Eindampfung Gips. Deshalb bezeichnet man diese Zeit und ihre Ablagerungen auch als „Gipskeuper“.

Der Gipsbruch Endsee

An der Basis des Profils im Steinbruch Endsee ist ein etwa 7 m mächtiges Schichtpaket aufgeschlossen, der sogenannte ‚Grundgips‘. Er besteht aus massiven Bänken von grauem und weißem Gips – einem sehr weichen und wasserlöslichen Gestein, das man mit dem Fingernagel ritzen kann. Durch Regen und fließendes Wasser entstehen oft Rillen unterschiedlicher Größe (mm bis mehrere dm) auf der Gesteinsoberfläche, die durch mitunter sehr scharfkantige Rippen voneinander getrennt sind.

Diese als „Karren“ bezeichnete Erosionsform ist auch im Steinbruch Endsee zu beobachten. Über dem Grundgips liegen plattige Schichten, in denen dünne Bänke von Gips mit bunten Mergellagen oder grauen und roten Ton– und Schluffgesteinen wechseln. Hier kann eine leichte Fältelung beobachtet werden. In der untersten Mergellage kommen Abdrücke der Muschel „Myophoria“ vor, die dem gesamten darüberliegenden Schichtpaket den Namen „Myophorienschichten“ gab. Auch die grauen Ton– und Mergelsteine (Mergel = kalkiger Ton) im obersten Teil des Profils gehören hierzu.

Wie entstand der Gips von Endsee?

Gips ist chemisch gesehen ein Salz, das in gelöster Form ebenso wie Kalk im Wasser der Meere vorkommt. Wenn Meerwasser einer flachen Lagune bei trocken–heißem Klima verdunstet, werden die Salze im Restwasser abgesetzt.
Hält die Verdunstung über einen längeren Zeitraum an, so können sich mächtige Schichten verschiedener Salzgesteine bilden. Solche Gesteine, die durch Eindampfung entstehen, nennt der Geologe „Evaporite„.

Die Reihenfolge der Ausfällung der Salze ist immer gleich: Zunächst werden die schwer löslichen Karbonate ausgeschieden (Kalk und Dolomit), bei stärkerer Eindampfung folgt Gips.

Zum Schluß, bei höherer Salzkonzentration im Wasser, werden auch Kali– und Steinsalze (= Kochsalz) ausgeschieden. Hier in Endsee ist die Salzbildung auf die Ausfällung von Gips beschränkt, da die Salzkonzentration durch nachfließendes Meerwasser für die Ausfällung von Meersalz nicht ausreichte. (Abb. Ochsenius: Barrentheorie). Der Druck der im Verlauf von Jahrmillionen darüber abgelagerten Sedimente, wandelte den Gips (CaSO4 * H2O) durch ‚Auspressen‘ des Wassers (H2O) zu Anhydrit (CaSO4) um.

Wenn der Anhydrit heute in der Nähe der Erdoberfläche mit Grundwasser in Berührung kommt, nimmt er erneut Wasser auf und wandelt sich zurück in Gips zurück. Die damit verbundene Volumenvergrößerung führt zu der beobachteten Fältelung.

Wirtschaftliche Bedeutung und Bergbau

Gips ist ein wichtiger Rohstoff für die Bauindustrie. Der Grundgips des Mittleren Keuper ist das wirtschaftlich bedeutendste Gipsflöz in Bayern und wird daher an verschiedenen Stellen, teilweise in großem Stil, abgebaut. Auch im Südteil des Endseer Berges wird heute noch Gips gewonnen. Um die Grenze zum „tauben“ Anhydrit rechtzeitig einplanen zu können, wurden Untersuchungsstollen in den Berg getrieben. Das „Mundloch“ eines solchen Stollens sieht man im Steinbruch Endsee.

Textquelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU Bayern)

Infomaterialien

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Steinsfeld

Broschüre „Landschaftspfad am Endseer Berg“

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Bayerns schönste Geotope

Schautafel „Gipsbruch Endsee“

Streitberg: Geologischer Erlebnispfad

Die Fränkische Schweiz ist Teil eines Mittelgebirges, das aus Gesteinen der Jura-Zeit besteht. Die fossilreichen Schichten haben sich vor 206 bis 142 Millionen Jahren in einem warmen Meeresbecken abgelagert.

Der Lehrpfad erschließt auf einem 3,6 km langen Rundweg in 12 Stationen geologische Sehenswürdigkeiten im Bereich der Weißjura-Schichtstufe. Dazu gehören die typischen Gesteine, Höhlen, Quellen, Kalktuffterrassen, ein Wasserfall, Versteinerungen und vieles mehr. Die Erd- und Landschaftsgeschichte wird am Objekt erklärt. Auch die Geschichte des Kurortes Streitberg findet Berücksichtigung. Die reine Gehzeit beträgt etwa 75 Minuten. Der Einstieg in den Rundweg ist an jeder Station möglich, der eigentliche Beginn ist allerdings der Parkplatz im Schauertal am nördlichen Ortsrand von Streitberg.

Auf dem Rundweg besteht zusätzlich die Möglichkeit die Binghöhle, eine der schönsten Tropfsteingaleriehöhlen Deutschlands, die Ruine Streitburg mit Aussichtsplattform und die traditionsreichen Brennereien zu besuchen. Die Mauern der Streitburg bestehen überwiegend aus Kalktuff. In den Mauerfugen wachsen hübsche Farne, wie der braunstielige Streifenfarn. Auf den Kalktufffelsen unterhalb der Muschelquelle wächst die Wildform der Stachelbeere. Große Ammoniten aus dem Weißen Jura schmücken das Ortsbild von Streitberg. Der Erlebnispfad führt Sie zu den schönsten Ammoniten und Ammonitenhäusern.

Wedenbach

Der Wedenbach bildet einen schönen Wasserfall, dem sich unterhalb Kalktuffterrassen anschließen. Die Bildung des Kalktuffs ist ein geologischer Prozess, der in der Gegenwart noch anhält. An Moosen und Algen scheidet sich aus dem Quellwasser Kalk ab. Die Kalktuffterrassen sind sehr trittempfindlich und dürfen nicht betreten werden! Bitte auf dem Weg bleiben! Oberhalb der Wedenbachschlucht lag die Wedenmühle, an die das Wasserrad im Bach erinnert. Mit etwas Glück kann man am Wedenbach dem Feuersalamander oder der Wasseramsel begegnen.

Wegstationen
Staion 1: Parkplatz Schauertal

Der Jura

Staion 2: Felsturm Langenstein

Schwammriffe

Staion 3: Felsdach bei der Binghöhle

Karst

Staion 4: Binghöhle

Tropfsteinhöhle

Staion 5: Felssturz im Lehenholz

Schichtstufenlandschaft

Staion 6: Wedenbach-Wasserfall

Kalktuff

Staion 7: Steinbruch Streitburg

Werkkalk

Staion 8: Haupttor der Streitburg

Sedimentgesteine

Staion 9: Panoramablick Streitburg

Landschaftsgeschichte

Staion 10: Muschelquelle

Karstquellen

Staion 11: Altes Kurhaus

Kurort Streitberg

Staion 12: Dorfplatz

Ammoniten

Infomaterialien

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Streitberg

Geologischer Erlebnispfad – keine Infomaterialien vorhanden!