Obertrubach: Trubachweg (Sportplatzroute)

Der Trubachweg Geologie – Kultur – Klettern bietet auf engem Raum einen Überblick, wie geologische Gegebenheiten, Verwitterung der Oberfläche, Veränderung der Umwelt und Besiedlung miteinander verwoben sind. Er soll anregen, sich mit dem Charakter dieser Landschaft zu beschäftigen und sie unter einem neuen Blickwinkel zu sehen.

Diese Zusammenhänge kann man auf drei unterschiedlich langen Wegen erfahren.

  • Dabei befasst sich der „Ur-Trubachweg“, die Wolfsbergroute vorwiegend mit dem internen geologischen Aufbau des Gebietes.
  • Die Bärnfelsroute hat ihren Schwerpunkt auf der morphologischen Entwicklung der Oberfläche.
  • Die Sportplatzroute dokumentiert die Zerfallsprozesse der Felsen, die zur ständigen Veränderung der Oberfläche der Fränkischen Alb führen.

Auf insgesamt 29 Tafeln werden die geologischen und morphologischen Gegebenheiten dieses abwechslungsreichen Naturraumes erläutert. Die Tafeln weisen auch auf manche heute kaum noch sichtbaren Reste früherer bäuerlicher Tätigkeit hin, die nach wie vor das Bild dieser durch menschliche Arbeit geschaffene Kulturlandschaft prägen.

Noch sind frühere Nutzungsweisen wie Ackerterrassen, Hüllweiher, Wassermühlen und Hirtenhäuser sichtbar – doch sie werden immer seltener.

Sportplatzroute

Die Wegstrecke ist mit einem Schmetterling auf cremefarbenen Grund ausgeschildert (lila Strecke).

Wegstationen

Ur-Trubachweg „Wolfsberg-Route“: Stationen 0 bis 18

Trubachweg „Sportplatzrunde“: Stationen 0 bis 5 und 15 bis 19

Trubachweg „Bärnfels-Runde“: Stationen 0 und 20 bis 29

Station 0: Übersicht Wegeverlauf
Station 1: Parkplatz Obertrubach (Einführung)
Station 2: Dolomitfels (Der Malm der Frankenalb)
Station 3: Trubachquelle
Station 4: Steinzeitsiedlung (Freilandmuseum)
Station 5: Blechstein (Dolomit Schwammbänke)
Station 6: Römerbrücke (Geologische Abfolge, Schwammriffe)
Station 7: Ziegelmühle (Wasserkraft, Besiedlung, Brot)
Station 8: Richard-Wagner-Fels (Klettergeschichte)
Station 9: Kletterfelsen (Kletterkonzept, Lebensraum)
Station 10: Hartelstein (Eldorado für Spezialisten)
Station 11: Wolfsberg (Morphologie, Hangrutsche)
Station 12: Signalstein (Klagemauer, Kluftsysteme)
Station 13: Falkland (Klettern, "Felsentstehung")
Station 14: Streuobstwiesen
Station 15: Acherterrassen
Station 16: Siedlungsgeschichte
Station 17: Hülle (Flachs)
Station 18: Hang- und Felsfreilegung
Station 19: Zerfall der Felsen
Station 20: Der Malm der Frankenalb
Station 21: Trockentäler
Station 22: Karst
Station 23: Knopf (Stein/Bärnfelswand)
Station 24: Ortsgeschichte Bärnfels
Station 25: Die Reitersberg-Höhle
Station 26: Klima (Entwicklung, Zerfall der Felsen, Klettern)
Station 27: Streuobstwiesen
Station 28: Lehmige Albüberdeckung, Bodennutzung
Station 29: Wald und Forstwirtschaft

Infomaterialien

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Obertrubach

Faltblatt „Trubachweg: Geologie-Kultur-Klettern“

Textquellen

Webseite „Tourist-Info Obertrubach“

Obertrubach: Trubachweg (Bärnfelsroute)

Der Trubachweg Geologie – Kultur – Klettern bietet auf engem Raum einen Überblick, wie geologische Gegebenheiten, Verwitterung der Oberfläche, Veränderung der Umwelt und Besiedlung miteinander verwoben sind. Er soll anregen, sich mit dem Charakter dieser Landschaft zu beschäftigen und sie unter einem neuen Blickwinkel zu sehen.

Diese Zusammenhänge kann man auf drei unterschiedlich langen Wegen erfahren.

  • Dabei befasst sich der „Ur-Trubachweg“, die Wolfsbergroute vorwiegend mit dem internen geologischen Aufbau des Gebietes.
  • Die Bärnfelsroute hat ihren Schwerpunkt auf der morphologischen Entwicklung der Oberfläche.
  • Die Sportplatzroute dokumentiert die Zerfallsprozesse der Felsen, die zur ständigen Veränderung der Oberfläche der Fränkischen Alb führen.

Auf insgesamt 29 Tafeln werden die geologischen und morphologischen Gegebenheiten dieses abwechslungsreichen Naturraumes erläutert. Die Tafeln weisen auch auf manche heute kaum noch sichtbaren Reste früherer bäuerlicher Tätigkeit hin, die nach wie vor das Bild dieser durch menschliche Arbeit geschaffene Kulturlandschaft prägen.

Noch sind frühere Nutzungsweisen wie Ackerterrassen, Hüllweiher, Wassermühlen und Hirtenhäuser sichtbar – doch sie werden immer seltener.

Bärnfelsroute

Die Bärnfelsroute hat ihren Schwerpunkt auf der morphologischen Entwicklung der Oberfläche. Auf dem Rathausparkplatz informiert eine Übersichtstafel über den Wegeverlauf der drei Routen.

Hier folgen wir der Markierung nach rechts in die Teichstraße und dann wieder links entlang bis zum Wanderparkplatz Therapeutischer Wanderweg. Hier beginnt der eigentlicher Weg, der zuerst auf festem Grund zu einer Abzweigung führt, der wir nach links (Bärnfels) folgen. Weiter geht’s durch das Trockental des Gründleinstales, am Waldrand entlang, nach Bärnfels.

Die Wegstrecke ist mit einem Schmetterling auf cremefarbenen Grund ausgeschildert (grüne Strecke).

Wegstationen

Ur-Trubachweg „Wolfsberg-Route“: Stationen 0 bis 18

Trubachweg „Sportplatzrunde“: Stationen 0 bis 5 und 15 bis 19

Trubachweg „Bärnfels-Runde“: Stationen 0 und 20 bis 29

Station 0: Übersicht Wegeverlauf
Station 1: Parkplatz Obertrubach (Einführung)
Station 2: Dolomitfels (Der Malm der Frankenalb)
Station 3: Trubachquelle
Station 4: Steinzeitsiedlung (Freilandmuseum)
Station 5: Blechstein (Dolomit Schwammbänke)
Station 6: Römerbrücke (Geologische Abfolge, Schwammriffe)
Station 7: Ziegelmühle (Wasserkraft, Besiedlung, Brot)
Station 8: Richard-Wagner-Fels (Klettergeschichte)
Station 9: Kletterfelsen (Kletterkonzept, Lebensraum)
Station 10: Hartelstein (Eldorado für Spezialisten)
Station 11: Wolfsberg (Morphologie, Hangrutsche)
Station 12: Signalstein (Klagemauer, Kluftsysteme)
Station 13: Falkland (Klettern, "Felsentstehung")
Station 14: Streuobstwiesen
Station 15: Acherterrassen
Station 16: Siedlungsgeschichte
Station 17: Hülle (Flachs)
Station 18: Hang- und Felsfreilegung
Station 19: Zerfall der Felsen
Station 20: Der Malm der Frankenalb
Station 21: Trockentäler
Station 22: Karst
Station 23: Knopf (Stein/Bärnfelswand)
Station 24: Ortsgeschichte Bärnfels
Station 25: Die Reitersberg-Höhle
Station 26: Klima (Entwicklung, Zerfall der Felsen, Klettern)
Station 27: Streuobstwiesen
Station 28: Lehmige Albüberdeckung, Bodennutzung
Station 29: Wald und Forstwirtschaft

Infomaterialien

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Obertrubach

Faltblatt „Trubachweg: Geologie-Kultur-Klettern“

Textquellen

Webseite „Tourist-Info Obertrubach“

Obertrubach: Trubachweg (Wolfsbergroute)

Der Trubachweg Geologie – Kultur – Klettern bietet auf engem Raum einen Überblick, wie geologische Gegebenheiten, Verwitterung der Oberfläche, Veränderung der Umwelt und Besiedlung miteinander verwoben sind. Er soll anregen, sich mit dem Charakter dieser Landschaft zu beschäftigen und sie unter einem neuen Blickwinkel zu sehen.

Diese Zusammenhänge kann man auf drei unterschiedlich langen Wegen erfahren.

  • Dabei befasst sich der „Ur-Trubachweg“, die Wolfsbergroute vorwiegend mit dem internen geologischen Aufbau des Gebietes.
  • Die Bärnfelsroute hat ihren Schwerpunkt auf der morphologischen Entwicklung der Oberfläche.
  • Die Sportplatzroute dokumentiert die Zerfallsprozesse der Felsen, die zur ständigen Veränderung der Oberfläche der Fränkischen Alb führen.

Auf insgesamt 29 Tafeln werden die geologischen und morphologischen Gegebenheiten dieses abwechslungsreichen Naturraumes erläutert. Die Tafeln weisen auch auf manche heute kaum noch sichtbaren Reste früherer bäuerlicher Tätigkeit hin, die nach wie vor das Bild dieser durch menschliche Arbeit geschaffene Kulturlandschaft prägen.

Noch sind frühere Nutzungsweisen wie Ackerterrassen, Hüllweiher, Wassermühlen und Hirtenhäuser sichtbar – doch sie werden immer seltener.

„Ur-Trubachweg“ (Wolfsbergroute)

Die Wolfsroute führt als Rundweg über Obertrubach – Wolfsberg – Dörfles – Hundsdorf – Herzogwind zurück nach Obertrubach.

Die Wegstrecke ist mit einem Schmetterling auf cremefarbenen Grund ausgeschildert (gelbe Strecke).

Wegstationen

Ur-Trubachweg „Wolfsberg-Route“: Stationen 0 bis 18

Trubachweg „Sportplatzrunde“: Stationen 0 bis 5 und 15 bis 19

Trubachweg „Bärnfels-Runde“: Stationen 0 und 20 bis 29

Station 0: Übersicht Wegeverlauf
Station 1: Parkplatz Obertrubach (Einführung)
Station 2: Dolomitfels (Der Malm der Frankenalb)
Station 3: Trubachquelle
Station 4: Steinzeitsiedlung (Freilandmuseum)
Station 5: Blechstein (Dolomit Schwammbänke)
Station 6: Römerbrücke (Geologische Abfolge, Schwammriffe)
Station 7: Ziegelmühle (Wasserkraft, Besiedlung, Brot)
Station 8: Richard-Wagner-Fels (Klettergeschichte)
Station 9: Kletterfelsen (Kletterkonzept, Lebensraum)
Station 10: Hartelstein (Eldorado für Spezialisten)
Station 11: Wolfsberg (Morphologie, Hangrutsche)
Station 12: Signalstein (Klagemauer, Kluftsysteme)
Station 13: Falkland (Klettern, "Felsentstehung")
Station 14: Streuobstwiesen
Station 15: Acherterrassen
Station 16: Siedlungsgeschichte
Station 17: Hülle (Flachs)
Station 18: Hang- und Felsfreilegung
Station 19: Zerfall der Felsen
Station 20: Der Malm der Frankenalb
Station 21: Trockentäler
Station 22: Karst
Station 23: Knopf (Stein/Bärnfelswand)
Station 24: Ortsgeschichte Bärnfels
Station 25: Die Reitersberg-Höhle
Station 26: Klima (Entwicklung, Zerfall der Felsen, Klettern)
Station 27: Streuobstwiesen
Station 28: Lehmige Albüberdeckung, Bodennutzung
Station 29: Wald und Forstwirtschaft

Infomaterialien

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Obertrubach

Faltblatt „Trubachweg: Geologie-Kultur-Klettern“

Sulzheim: Rund um den Gips

Weiße Gipssteinbrüche, blaue Seen und seltene Pflanzen in der steppenartigen Karstlandschaft prägen diesen Rundweg. Die Sulzheimer Gipshügel sind dabei einmalig. Sie zählen zu den 100 schönsten Geotopen in ganz Bayern. Denn genau hier wächst nacheiszeitliche Steppenvegetation. Ein absoluter Hingucker sind das Federgras, die Steppenwolfsmilch und gelbleuchtende Adonisröschen.

Regen- und Grundwasser greifen den Gips an und lösen ihn auf. Höhlen, Klüfte und Grater entstehen. An der Oberfläche  entdecken Sie als Ergebnis kleine Einsturzkrater im Boden, klippenähnliche Abbruchkanten, Senken und Mulden.

Nur bestimmte Pflanzen siedeln sich hier an. In Sulzheim ist eine steppenartige Karstlandschaft entstanden, die von Trockenrasen überzogen ist. Entdecken Sie seltene Pflanzen wie die Steppenwolfsmilch, das Federgras oder die hübsch blühenden Adonisröschen bei der Wanderung durch die Gipshügel.

Nördlich von Sulzheim liegen noch große Gipssteinbrüche. Der weiß schimmernde Gips wird hier im Tagebau abgebaut. Die Seen, an denen Sie vorbeikommsen sind ältere, bereits still gelegte Steinbrüche.

Mehr Infos und Wissenswertes zum Gips erfahren Sie in der Ausstellung im Gips-Informationszentrum GIZ. Hier werden auch Workshops für Kinder, Vorträge und Führungen angeboten.

Textquelle: Touristinformation Schweinfurt

Ein Rundweg zu den Höhepunkten der Gipslandschaft

Zum Gipsinformationszentrum gehört auch ein aufwändig gestaltetes Freigelände, das auch außerhalb der Öffnungszeiten zu einem Besuch einlädt!

Über 100 t Gipsgestein wurden vor dem Gipsinformationszentrum (GIZ) zu einem attraktiven Freigelände verwendet. Das Freigelände ist Rast- und Ruheraum, Abenteuerspielplatz und Freiluftausstellung zugleich. Es entstand hier ein Gipshügel, auf dem seltene Pflanzen wachsen. Ein tonnenschwerer Gipsfels lädt zum Klettern ein und historisches Steinbruchgerät lässt die früheren Mühen der Arbeiter beim Gipsbrechen erahnen.

Erläuterungstafeln beantworten Ihnen zentrale Fragen rund um den Gips und bereiten Sie damit auf den großen Gipsrundweg vor, der beim GIZ startet und durch die Sulzheimer Flur führt. Gute zwei Stunden sollten Sie für den etwa 6,5 km langen Rundweg einplanen. Die Strecke führt über Flurstraßen und Feldwege, aber auch entlang kleinerer Waldpfade. So erhalten Sie einmalige Einblicke in eine vom Gips geprägte Landschaft!
Wagen Sie einen Blick über die Abbruchkante eines aufgelassenen Steinbruchs und entdecken Sie dort ein verstecktes Biotop. Staunen Sie über die modernen Produktionsanlagen des Gipswerks und beobachten Sie die Arbeiten im Steinbruch. Bewundern Sie die einmalige Pflanzenwelt der Sulzheimer Gipshügel und helfen Sie mit, dieses Naturschutzgebiet zu erhalten.

An sieben großformatigen Tafeln erhalten Sie vor Ort Informationen über verschiedene Aspekte der Sulzheimer Gipslandschaft. Meist bieten diese Stationen auch Rastmöglichkeiten und natürlich endet der Rundweg mitten im Dorf, wo Einkehrmöglichkeiten locken.

Textquelle: Webseite „Gemeinde Sulzheim“

Der Gips und das GIZ

Gips – kennt doch jeder. Das ist ein hellgraues Pulver, das mit Wasser angerührt einen Brei ergibt, der schnell erstarrt. So einfach ist das.

Wirklich? Aber woher stammt der Gips? Wie entsteht Gips? Warum wird Gips hart? Wie kommt Gips in den Baumarkt? Wozu lässt sich Gips verwenden? Wie kommt Gips in der Natur vor? Was sind Gipshügel? Und warum darf Gips in Lebensmittel?

Gips ist ein Salz der Schwefelsäure, das in oberflächennahen Gesteinsschichten vorkommt. Ein solches Vorkommen verläuft am Westrand der Haßberge und des Steigerwalds von Bad Königshofen im Norden bis Bad Windsheim im Süden. Geschichte, Kultur und Wirtschaftsleben der Orte entlang dieser Linie sind eng mit dem Gips verbunden. Das gilt besonders für Sulzheim. Seit Jahrhunderten wird hier Gips gebrochen und verarbeitet: Häuser und Scheunen bestehen aus Gipsgestein, die örtliche Mühle mahlte schon im 18. Jahrhundert Gips zu Pulver und das 1948 gegründete Gipswerk entwickelte sich zum wichtigsten Arbeitgeber des Dorfes. Darüber hinaus schuf der Gips bei Sulzheim noch ein botanisches Kleinod: Die Gipshügel mit ihrer in Deutschland einmaligen Steppenvegetation.

Gründe genug für Sulzheim, ein Informationszentrum zum Gips einzurichten – und Gründe genug, sich den Gips doch einmal genauer anzusehen !

Textquelle: Webseite „Gemeinde Sulzheim“

Der Gipskeuper

In der Zeit der Oberen Trias lag das heutige Süddeutschland im Randbereich eines flachen Meeres, dessen Küstenlinie sich ständig verlagerte. Zu Beginn des Mittleren Keupers, vor etwa 230 bis 220 Millionen Jahren, wurden pfannenartige Senken im Küstenbereich episodisch überflutet und dampften bei trockenem und warmem Klima ständig ein. Dabei fielen im Meerwasser gelöste Stoffe als Minerale aus, wodurch regelrechte Gipsschichten entstanden. So bildet der bis über 10 Meter mächtige „Grundgips“ an der Basis der „Myophorienschichten“ die Rohstoff-Basis der fränkischen Gips-Industrie. Auch in der weiteren Schichtfolge treten immer wieder Gipslagen auf, weshalb man den älteren Abschnitt des Mittleren Keupers auch als „Gipskeuper“ bezeichnet.

Das Mineral Gips ist ein wasserhaltiges Calcium-Sulfat. Wegen des steigenden Druckes durch die Überlagerung mit jüngeren Sedimenten wandelte er sich unter Abgabe des Wassers in das wasserfreie Calcium-Sulfat „Anhydrit“ um. Daher kommt im Erdinneren unter normaler Überdeckung nur Anhydrit vor. Sobald die Schichten aber durch Hebung und Abtragung wieder zur Erdoberfläche gelangen, verursachen eindringende Regen- und Grundwässer die Rückwandlung von Anhydrit zu Gips.

Karstlandschaft Sulzheimer Gipshügel

Bei Sulzheim sind die Grundgipsschichten breit aufgeschlossen. In Gebieten mit besonderer Mächtigkeit werden sie abgebaut, in anderen Bereichen, wo der Gips teilweise ausgelaugt ist, haben sich Landschaften mit einem unruhigen Relief aus pilzförmigen Gips-Härtlingen gebildet. Dort findet man auch Dolinen bzw. verfüllte Erdfalltrichter. Letztlich geologisch bedingt konnte sich auf den Sulzheimer Gipshügeln ein Vorkommen einer seltenen, reliktischen Steppenflorengemeinschaft entwickeln, das durch Federgras, Steppenwolfsmilch, Dänischen Tragant oder auch Frühlings-Adonisröschen gekennzeichnet ist. Darüber hinaus findet man auf den Gipsfelsen eine bunte Erdflechten-Gesellschaftung.

Entstehung der Gipshügel

Gips ist ein relativ leicht lösliches Gestein, seine Auslaugung beginnt, sobald es nicht mehr vollständig von den wasserundurchlässigen Schichten bedeckt ist. Zunächst entstehen Bachschwinden, Höhlensysteme und Karstquellen, mit Vergrößerung der Hohlräume kommt es immer häufiger zum Einsturz mit plötzlichen Erdfällen an der Erdoberfläche. Wenn die Auslaugung weiter voran schreitet, senken sich größere Bereiche und es bildet sich ein „Auslaugungstal“, in dem zunächst noch Restbuckel („Gipshügel“) erhalten sind. Sobald der Gips flächenhaft weggelöst ist, bleiben große Becken ohne oberirdischen Abfluss („Subrosionssenken“) zurück.

Bedeutendes Archiv der Erdgeschichte

Größere Gipskarst-Gebiete sind nur an wenigen Orten in Bayern erhalten. Die Sulzheimer Gipshügel sind ein Musterbeispiel für Entstehung und Charakteristik derartiger Landschaften. Sie stellen daher ein besonders wertvolles „Archiv der Erdgeschichte“ dar. Wegen ihrer empfindlichen nacheiszeitlichen Steppenvegetation sind die Gipshügel als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Bitte verlassen Sie die Wege nicht und tragen Sie so zur Erhaltung dieses Naturschatzes bei.

Textquelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt (Lfu Bayern)

Wegstationen

Textquelle: Webseite „Gemeinde Sulzheim“

Station 1: Gipswerk und Gräberfeld

Über ein wiederaufgefülltes Abbaugebiet hinweg haben Sie freie Sicht auf die eindrucksvolle Anlage des Sulzheimer Gipswerkes.

Bei der Werksgründung 1948 lagen die ersten Betriebsgebäude noch im aktiven Steinbruch.

Übrigens stehen Sie gerade an der Stelle, an der 1964 ein frühmittelalterliches Gräberfeld im Gipsfels entdeckt wurde.

Station 2: Gipsbestattung und Saurierknochen

Knochen, Metallteile und Scherben tauchten als Vorboten für einen besonderen archäologischen Fund schon lange vor Beginn der 1966 begonnenen Grabungen auf.

Die im 6./7. Jahrhundert in den Gips geschlagenen Grabstätten konnten dokumentiert und die Funde gesichert werden.

Eine kleine Sensation war auch ein kleiner Saurier, den Steinbrucharbeiten 1967 bei Sprengungen entdeckt hatten.

Station 3: Gipskeuper und Wald

Im flachen Vorland des Steigerwaldes wachsen auf den schweren und tonigen Böden des Gipskeupers Eichen-Hainenbuchenwälder. Die bodennahe Vegetation prägen Bärlauch und blühende Pflanzengesellschaften.

In diesem Lebensraum fühlen sich auch viele Tiere wohl. Ein besonderes Schutzprogramm sorgt dafür, dass er auch zukünftig erhalten bleibt.

Station 4: Renaturierung und Verkarstung

Riskieren Sie einen Blick in einen aufgeschlossenen und renaturierten Steinbruch, der als Rückzugsort für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten dient.

Nur wenige Meter entfernt am Rand des verkarsteten Waldstücks liegt ein versteckter Ponor. Hier versickert das ablaufende Wasser des Karstgebiets.

Station 5: Steinbruch und Grundbesitz

Vor Ihnen öffnet sich ein imposanter Einblick in den Sulzheimer Gipssteinbruch, in dem auf mehreren Abbausohlen das bis zu 10 m mächtige Gipsgestein gewonnen wird.

Dazu pachtet das Gipswerk den Grund, baut den Gips ab und verfüllt die Grube wieder.

Seien Sie bitte vorsichtig und achten Sie auf die schweren Arbeitsmaschinen.

Station 6: Naturschutz und Unkenmühle

Die nacheiszeitliche Steppenvegetation der Gipshügel lockt jedes Jahr botanisch interessierte Besucher an.

Seit 1979 stehen die Gipshügel unter Naturschutz. Bitte tragen auch Sie zum Erhalt dieser einmaligen Vegetation bei. Verlassen Sie nicht die Wege!

Ganz in der Nähe steht die Unkenmühle, in der bis ins 20. Jahrhundert hinein Gips gemahlen und wohl auch gebrannt wurde.

Station 7: Mauerstein und Frankenwein

Viele Gebäude in Sulzheim wurden aus Gipsgestein errichtet, das in unmittelbarer Umgebung des Dorfes gebrochen wurde. Die hellen, weißlichen Mauern können Sie auch heute noch leicht erkennen, wenn Sie durch den Ort gehen.

Ein Sulzheimer Weingut baut seine Reben im Gipskeuper an, das soll dem Wein einen ganz besonderen Charakter verleihen.

Infomaterialien

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Bayerns schönste Geotope (87)

Infotafel „Sulzheimer Gipshügel“

Schuld: Geopfad (zerstört)

Der GEO-Pfad Schuld lädt zu einer lehr- und aussichtsreichen Wanderung ein. Die Route ist besonders auch für Kinder interessant, da sie an jeder Schautafel zusammen mit den „GeoMinis“ und „Wacke“, dem Schaf ein Rätsel zur Entstehung der Gesteine lösen dürfen.

Der Geopfad in Schuld – eine geologische und landschaftliche Zeitreise rund um Schuld.

Entlang des Geopfades kann die Entstehung der Gesteine und der Einfluss geologischer Strukturen auf die heutige Landschaft von Groß und Klein erkundet werden. Geologische Strukturen zeigen interessante Aspekte der vielfältigen Prozesse, die hier im Laufe der Erdgeschichte stattgefunden haben und stehen hierbei stellvertretend für weite Bereiche der nördlichen Eifel und des Rheinischen Schiefergebirges. An elf Standorten erwarten Sie interessante Schautafeln zu diesen erdgeschichtlichen Phänomenen in der Region. Das Besondere an den Schautafeln sind die Erläuterungen für Kinder, die den Geopfad zum spannenden Familienereignis machen: „Wacke“, das Schaf denkt sich zu jedem Punkt des Geopfades Rätsel aus, die durch eigene Beobachtung gelöst werden können.

Infotafeln

Durch die Hochwasserkatastrophe an der Ahr am 14. Juli 2021 wurden die Stationen entlang der Ahr (1, 3, 8 und 9) zerstört.

Wegstationen
Station 1: Geologie rund um Schuld – eine kleine Zeitreise

Der Geopfad lädt zu einer kleinen Zeitreise durch die geologische Geschichte der letzten 400 Millionen Jahre um Schuld ein. Entlang ausgewiesener Wanderwege kann die Entstehung der Gesteine und der Einfluss geologischer Strukturen auf die heutige Landschaft von Groß und Klein erkundet werden. Geologische Strukturen zeigen interessante Aspekte der vielfältigen Prozesse, die hier im Laufe der Erdgeschichte stattgefunden haben und stehen hierbei stellvertretend für weite Bereiche der nördlichen Eifel und des Rheinischen Schiefergebirges.

Station 2: Viel Sand und ein flaches Meer

Die steile Felswand entstand durch das Einschneiden der Ahr in die hier flach geneigte Schichtenfolge. Im unteren Bereich sind Schichten aus feinem Sandstein aufgeschlossen. Zwischen den hellbraunen Sandsteinbänken treten dünne graue Lagen von Tonstein auf, die nicht so fest sind wie die Sandsteine und daher als feine Bruchstücke aus den Lagen herausrieseln.

Im Unterdevon vor etwa 410 Millionen Jahren werden die Sande über Flussdeltas von Nordwesten in ein flaches südliches Meeresbecken hineingespült.
Der grobe Sand lagert sich nahe der Küste ab, der feine Sand am Rande der Deltas und die Trübe erreicht als Ton küstenfernere Bereiche des Beckens.

Station 3: Es wird eng – Schichten legen sich in Falten

Eine markante Faltenumbiegung ist von der Brücke aus mit Sicht auf die Steilwand unterhalb der Branderhardt erkennbar. Rechts stehen steil gestellte Schichten im Hang, deutlich sichtbar wittern die helleren harten Sandsteinrippen zwischen den dunkleren und weicheren Tonsteinen heraus. Nach links biegt die Schichtfolge in eine flache Lagerung um.

Station 4: Hart gegen weich – Gesteine bei Wind und Wetter

Hier am „Dreieck“ mündet der Armuthsbach in die Ahr. Der Aufschluss an der Straßenkreuzung zeigt steil stehende Schichten. Die steile Lagerung ist deshalb gut zu erkennen, weil die härteren hellen Sandsteinbänke mit den weicheren dunklen Tonsteinen im Wechsel vorkommen. Die Sandsteine bestehen aus feinem Quarzsand, wobei die einzelnen Körner durch eine Art Quarzzement miteinander verbunden sind.
Quarz ist ein sehr hartes Mineral, dadurch wittern die Sandsteinbänke als Härtlinge heraus. Die Tonsteine hingegen werden bei der Faltung zerschert – geschiefert. Die feinkörnigen Tonminerale zerfallen viel leichter und werden aufgrund der Schwerkraft sowie durch Regen und Wind abtransportiert.

Station 5: Aus Fels wird Boden

In unserer heutigen humiden Klimazone ist die Landschaft durch eine dichte Vegetation geprägt, die sich auf unterschiedlichen Böden entfaltet. Diese Böden haben sich in der Region meist nach der letzten Eiszeit, seit ca. 10.000 Jahren, unter Einfluss des Klimas, des Reliefs sowie der Pflanzen und Tiere gebildet.

Die Bodenschicht ist an steilen Hängen, wie an diesem Aufschluss, sehr dünn. Es ist ein für diese Region typischer Übergang vom Festgestein – Siltsteinen und Tonsteinen – zu einem Rohboden, der zu einem hohen Anteil aus Gesteinsbruchstücken und etwas Humus besteht: ein sog. Ranker.

Station 6: Was fließt denn da? – Rinnen an einem Flussdelta

In diesem kleinen ehemaligen Steinbruch erkennt man zunächst relativ flach liegende Schichten aus Sandsteinen, deren Bänke von dünnen Tonlagen unterbrochen werden. Die Sandsteine sind von unten nach oben zunehmend zerklüftet. Bei genauem Hinsehen ist ein besonderes Merkmal in der Schichtenfolge zu erkennen: eine schräg liegende, nach links abfallende Schichtung. Diese Schrägschichtung bildet eine linsenförmige, bis zu 2 m mächtige Sandschicht aus und nimmt von rechts nach links an Mächtigkeit zu.
Die schräg liegenden Schichten im linken Bereich der Felswand sind durch eine prielartige Rinne am äußeren Rande eines Deltasystems entstanden.

Solche Sedimentstrukturen entstehen durch mäandrierende Rinnen an den fingerartigen Ausläufern eines Flussdeltas. Die Strömung, die sich auch beim Eintritt in das Meeresbecken fortsetzt, schneidet am Prallhang an und lagert Sediment am Gleithang ab. Dort entsteht die im Aufschluss sichtbare Schrägschichtung, dabei schneiden sich die Rinnen in das noch lockere Sediment im Untergrund ein. Bereits abgelagerte Sandschichten werden auf diese Weise erodiert und von der Strömung weitertransportiert.

Station 7: Geologie bedeutet Landschaft

Der Blick von der Martinshütte auf Schuld und das Ahrtal in Richtung Insul lädt ein, die Landschaft und ihre Entstehung aus geologischer Perspektive zu betrachten. Die heutige Landschaft mit ihrem Relief hat sich durch Abtragung von mehreren hundert Metern Gestein herauspräpariert.

Die Täler, wie wir sie heute kennen, haben sich erst in den letzten 1 Million Jahren entwickelt. Flüsse und Bäche haben sich relativ rasch tief in die Gesteinsformationen eingeschnitten.

Häufig geschah dies entlang von Bruchlinien und Verwerfungen, dort liegt das Gestein zerbrochen vor und erleichtert es daher dem Wasser, sich hier seinen Weg zu bahnen.

Station 8: Rund und klein wird jeder Stein

Das klare Wasser der Ahr ermöglicht uns den Blick bis auf den Boden der Flussrinne. Dort liegen neben etwas Sand große und kleine Gesteine. Einige sind noch eckig, die meisten jedoch bereits gerundet, das sind die „Gerölle“. Bei Niedrigwasser liegen sie ruhig am Boden der Ahr. Steigt die Strömung, wie nach Regenfällen oder bei der Schneeschmelze, beginnen sie über den Boden zu rollen. Sie stoßen gegeneinander – das ist vom Ufer gut hörbar – und schlagen sich dabei ihre Kanten ab, bis sie rundliche Formen annehmen.

Weiche Gesteine wie Tonsteine zerfallen sehr rasch in feine Partikel und werden, so zerrieben, als Trübe im Fluss transportiert. Härtere Gesteine wie Sandsteine oder Kalksteine hingegen verwandeln sich schon nach wenigen Kilometern Transport von eckigen Bruchstücken in Gerölle. Die kleinen dabei abgeschlagenen Körner bilden dann zum Teil den Sand.

Eine regionale Besonderheit bilden die sogenannten „Mariensteine“: bei den grünlichen bis bläulichen Steinen handelt es sich um Schlacke – Überbleibsel aus der Verhüttung von Eisenerzen an der Oberahr ab dem 15./16. Jahrhundert.

Station 9: Wenn Falten brechen

Von der flachen Uferwiese aus blickt man über die Ahr auf die gegenüberliegende Steilwand. Flussabwärts in Richtung der ehemaligen Eisenbahnbrücke treten flach geneigte Sandsteinbänke auf. Sie steigen von links nach rechts, bis unterhalb des Gasthauses „Zur Linde“, leicht an. Auffällig sind die steil stehenden Schichten im unteren Bereich der 35 m hohen Steilwand, sie reichen bis in die Ahr hinein. Wie ist die Entstehung dieser Struktur zu erklären?

Zunächst kam es vor 400 Millionen Jahren, im Karbon, durch tektonische Einengung zur Faltung der devonischen Schichten. Es bildeten sich Falten mit flachen Südost-Schenkeln und steilen Nordwest-Schenkeln aus. Die Falten sind nach Nordwesten geneigt.

Bei fortschreitender Einengung konnte die Faltung die auftretenden Spannungen nicht mehr ausgleichen und die Falte zerscherte an der schwächsten Stelle: der Faltenumbiegung. Der flache Südost-Schenkel (SE) schob sich von links nach rechts schließlich über den steilen Nordwest-Schenkel (NW). Wir stehen also vor einer zerbrochenen und überschobenen Falte.

Station 10: Die Ahr – Schlagader der Region

Seit einigen hunderttausend Jahren ist die Ahr in dem durch Tiefenerosion gebildeten Tal festgelegt. Die Flussrinne schneidet sich mit der Zeit immer tiefer in das Gestein ein und zugleich weiten sich die Bögen durch Seitenerosion an den Prallhängen nach außen.

Die geologische Geschichte sowie das Einwirken von Klima und Mensch haben entlang der Ahr einen vielfältigen Lebensraum geschaffen.
Hier sind zahlreiche Reiher heimisch, aber auch Kormorane und Eisvögel sind in Schuld und Umgebung zu sehen.

Station 11: Von Mäanderbögen und tiefen Tälern

Wie ist die ehemalige Mäanderschleife der Ahr mit ihrem Umlaufberg, dem Burgberg von Insul, entstanden und warum liegt sie heute in ihrem Tal etwa 30 m tiefer?

Vor etwa 150.000 Jahren floss die Ahr noch auf einem höheren Niveau um den Burgberg herum, ähnlich wie beim Mäanderbogen von Schuld. Durch stetige Erosion näherten sich die Mäanderbögen um den Burgberg und es kam zum Durchbruch der Mäanderschleife.
Zurück blieb der Burgberg als Umlaufberg.

Infomaterialien

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Schuld

Faltblatt „Geopfad Schuld“

Lebach: Haifischpfad Rümmelbach

Die Wanderung verläuft über eine Stecke von 3,5 km durch die Seeablagerungen eines vor 290 Millionen Jahren existierenden Süßwassersees, der im tropischen Klima des Erdaltertums im Bereich von Rümmelbach seine tiefste Stelle hatte.

Der einzigartigen Kombination aus hohen Temperaturen und gelösten Eisenmineralien im Süßwassersee mit seinen Lebewesen ist es zu verdanken, dass sich Versteinerungen der damaligen Tier- und Pflanzenwelt bis heute erhalten haben. Der überaus spannende Prozess der Bildung dieser Fossilien wird bei der Wanderung ebenso erklärt wie die Entstehung der Lebacher Eier in den Seeablagerungen.

Fragen, was es mit den Lebacher Eiern auf sich hat und was man damit machen kann, erläutern neun Infotafeln, die entlang des Wanderweges aufgestellt sind, der seinen Namen dem Haifischfossil Lebachacanthus verdankt.

Auf dem Haifischpfad, der durch Wälder, ein Tälchen und den Ort Rümmelbach führt, wird der Wanderer auch auf die weiträumigen und tief greifenden Erzschürfungen, die zwischen Gresaubach, Steinbach und Niedersaubach, ab der Mitte des 16. Jahrhunderts betrieben wurden, aufmerksam gemacht.

Der Haifischpfad der Stadt Lebach bietet als Kulturwanderweg eine attraktive Möglichkeit, der Heimatgeschichte im wahrsten Sinne des Wortes auf den Grund zu gehen und vor Ort eine Quelle der saarländischen Industriegeschichte für sich zu entdecken.

Eisenrohstoff

Die Lebacher Eier enthalten Eisenerz in Form von Siderit und dienten deshalb der saarländischen Eisenindustrie als Rohstoffquelle. In Lebach selbst gab es keine Eisenschmelze, dafür aber im nachbarort Schmelz an der Prims. Für den Betreib eines Hochofens war v.a. Holzkohle und Wasserkraft erforderlich.

Ausstellung

Im Lebacher Rathaus finden Interessierte zudem eine umfangreiche Ausstellung zu den Lebacher Eiern, die allen Besuchern während der Öffnungszeiten frei zur Verfügung steht. Der Fossiliensammler E. Großhat der Stadt seine wertvolle Sammlung als Schenkung zur Verfügung gestellt.

Textquelle: Stadt Lebach

Lebacher Eier

Lebacher Eier sind Toneisenstein­geoden (Sphärosiderite), die im saarpfälzischen Rotliegend, insbesondere in der namensgebenden Region bei Lebach im Saarland vom 16. bis zum 19. Jahrhundert als Eisenerz abgebaut wurden. Ferner namensgebend war die ovale Form der Geoden, deren Eisenanteil 20 % übersteigen kann.

Entstehung

Eine frühe Beschreibung der Genese erfolgte 1967 durch den Mineralogen Günter Lensch.

Bei den Lebacher Eiern handelt es sich um diagenetische Bildungen. Sie entstanden im frühen Perm vor rund 290 Mio. Jahren in feinkörnigen, dunklen Sedimenten, die in Form dünnplattiger, dunkler, bituminöser Tonsteine überliefert sind und der Odernheim-Formation der Glan-Gruppe des Rotliegend des Saar-Nahe-Beckens zugeordnet werden. Seinerzeit handelte es sich bei diesen Sedimenten um einen Schlamm am Grund eines Süßwassersees („Rümmelbach-Humberg-See“). Welche Prozesse für die Bildung der Geoden verantwortlich sind, kann nur vermutet werden.

Das Eisen dürfte den Seesedimenten selbst entstammen. Ursprünglich war es fein (dispers) im Schlamm verteilt und könnte zunächst durch Reduktion von Fe3+ (aus z. B. Hämatit, Fe2O3) zu Fe2+ als Eisenhydrogencarbonat (Fe(HCO3)2) in eine wasserlösliche Form gebracht worden sein. Die Reduktion könnte durch die Stoffwechselaktivität von Bakterien begünstigt worden sein. Infolge der Verdichtung tieferliegender, älterer Sedimentschichten wurde eisenhydrogencarbonathaltiges Wasser aus diesen ausgetrieben und stieg langsam aber stetig in höherliegende, jüngere Sedimentschichten auf. Die Ursache der Wiederausfällung des Eisens in Form von Eisencarbonat (Siderit, FeCO3) in den jüngeren Schichten kann durch die Verringerung des Umgebungsdruckes erklärt werden, den die aufsteigenden Lösungen erfuhren, denn eine Druckabnahme führt zum Entweichen von Kohlendioxid (CO2) aus der Lösung und damit zur Carbonatfällung (Fe(HCO3)2 → FeCO3 + CO2 + H2O).

Hierbei dürften bestimmte Sedimentpartikel als Kristallisationskeime fungiert haben, sodass das Eisenkarbonat nur an ganz bestimmten Stellen im Sediment ausfiel. Dort, wo die Fällung einmal begonnen hatte, lief sie kontinuierlich weiter, und so entstanden mit der Zeit die relativ großen Toneisensteingeoden, die heute als Lebacher Eier bekannt sind.

Eisenerz

Die Lebacher Eier wurden bis in das 19. Jahrhundert als Erz in großen Tagebauen (Schotten) und teilweise auch unter Tage abgebaut und zur Eisenherstellung z. B. in der Dillinger Hütte verwendet. Das Hauptabbaugebiet lag zwischen Rümmelbach und Gresaubach. Viele Grundlagen zur historischen Nutzung der Lebacher Eier im Konzessionsfeld der Lebacher Erzgruben wurden in Buchform vorgelegt. Weitere Abbaubereiche befanden sich bei Nonnweiler, Oberlöstern, Schmelz, Steinbach und Sotzweiler. Die Verhüttung der Lebacher Eier aus dem Erzfeld Lebach erfolgte in der Bettinger Schmelze (Schmelz), Nunkircher Schmelz (Wadern), Neunkircher Eisenwerk (Neunkirchen), Alte Schmelz (St. Ingbert) und in der Saarbrück-Usingischen Hütte (Fischbach).

Fossilien

Fossiliensammler und Paläontologen schätzen die Lebacher Eier wegen ihres Fossilieninhalts. Ein Zusammenhang zwischen der Bildung einer Geode und dem Vorhandensein eines verwesenden Kadavers im Sediment gilt zwar allgemein als plausibel, weil die Stoffwechselaktivität der zersetzenden Bakterien ein für die Ausfällung von Mineralen wie Siderit günstiges chemisches Milieu schaffen kann, aber im Fall der Lebacher Eier ist ein solcher Zusammenhang nicht nachgewiesen. Die meisten Lebacher Eier enthalten nämlich keine Fossilien. Die in den Lebacher Eiern enthaltenen Fossilien gehen wahrscheinlich auf Kadaver zurück, die lediglich zufällig von Siderit umkrustet worden sind. Im Inneren der Konkretionen waren sie dann aber besser vor weiteren diagenetischen und Verwitterung­seinflüssen und somit vor einer Zerstörung geschützt als die Fossilien im unmineralisierten Sedimentgestein. Einen Überblick über die Fossilien, die im Inneren von Lebacher Eiern überliefert sind, bietet eine Ausstellung im Urweltmuseum Geoskop auf der Burg Lichtenberg bei Kusel. Eine weitere Ausstellung derartiger Fundstücke ist im Rathaus der Stadt Lebach zu besichtigen.

Textquelle: Wikipedia

Wegstationen
Station 1: Entstehung der Lebacher Einer
Station 2: Allgemeine Übersicht
Station 3: Landesgrenze
Station 4: Entwicklung des Erzgrubenfeldes im 19. Jh.
Station 5: Fossilien
Station 6: Fundstellen Lebacher Eier
Station 7: Pflanzenfossilien
Station 8: Eisengewinnung
Station 9: Die Arbeit des Lebacher Eiergrabens
Station 10: Lebacher Hai

Infomaterialien

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Lebach

Faltblatt „Haifischpfad Rümmelsbach“

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Lebacher Eier

Infoblatt „Steinerne Zeugen der Erdgeschichte – Entstehung – Gewinnung – Nutzung“