Reinerzau: Wasserpfad „Kleine Kinzig“

Reinerzau: Wasserpfad „Kleine Kinzig“

Der Wasserpfad befindet sich im landschaftlich sehr schönen, ruhigen Tal der Kleinen Kinzig in Reinerzau. Der Wandereg führt durch das Tal entlang der Kleinen Kinzig zum Wasserwerk des Zweckverbandes Wasserversorgung Kleine Kinzig (WKK). Die WKK ist die einzige Trinkwassertalsperre in Baden-Württemberg. Versteckt im Reinerzauer Tal wird der Stausee von den Bächen und Quellen des Schwarzwaldes gespeist.

Der Stausee ist ca. 3 km lang, 450 m breit und hat eine maximale Tiefe von 60 m. Die Talsperre dient neben der Trinkwasserverorgung auch der Niedrigwasseraufhöhung, dem Hochwasserschutz sowie der Stromerzeugung durch Elektroturbinen.

Der Weg führt ab dem Wasserwerk der WKK nach rechts hoch auf den Staudamm, diesen überquerend, nach dem Staudamm nach links abbiegend auf den „Burgstaller Weg“, zurück zum Wanderparkplatz.

Auf dem Rundweg informieren 34 Tafeln über alles, was mit Wasser zusammenhängt. Dazu Einrichtungen wie Info-Pavillon, Flößerei und Ries, Spannstatt und Floß, Quellmessung, Wasserrad, Wasserwerk und Biotop und überhaupt Wasser, Wasser, Wasser.

Dieser See dient der Trinkwasserversorgung: es gibt keine Bademöglichkeit, kein Wassersport etc.!

Infomaterialien

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Reinerzau

Broschüre „Wasserversorgung Kleine Kinzig“

Schiltach: Ein unbekannter Radonstollen im Stammelbachtal

Von Bernd Laquai

Ein versteckter Radonstollen im Stammelbachtal bei Schiltach

Es ist ja nicht ganz einfach so ganz ohne ärztliche Verordnung und ohne viel Geld bezahlen zu müssen eine Brise radioaktives Radon in therapeutischer Dosis zu inhalieren. Wer das aber unbedingt haben will, der kann das im Stammelbachtal mit etwas Mut ganz kostenlos haben. Dort gibt es nämlich einen alten Stollen, den man mit viel Glück auch finden kann und dessen Radongehalt nicht ganz ohne ist. Allerdings sollte man sich auf einen Blick in den Eingangsbereich beschränken, alles andere ist lebensgefährlich, da nicht nur die Luftzusammensetzung völlig unberechenbar ist, sondern auch erhebliche Einsturzgefahr besteht und der Stollen meistens halb unter Wasser steht. Bei schlechtem bzw. gewittrigem Wetter sollte man den Stollen ebenfalls meiden, da in derartigen Gruben das Wasser ganz urplötzlich steigen kann, wenn sich draußen ein Gewitter entlädt. Auf jeden Fall sollte man mindestens zu zweit sein, wenn man dorthin geht, und wenigstens einer sollte außerhalb des Stollens bleiben, denn im Stollen hat man bekanntlich kein Händynetz für eventuelle Notrufe.

Das Stammelbachtal gehört auch zu den Gegenden im Schwarzwald, das im oberen Teil durch eine überdurchschnittliche Gamma-Ortsdosisleistung auffällt. Man kann dort auf den Kuh- und Schafweiden durchaus Werte über 0,5 µSv/h messen (Messung mit Gammascout), auf Wegen die mit Granitgestein aus der Gegend geschottert sind dann schon auch mal mehr. Auch einige Felsbrocken im Wald oder Gesteinsaufschlüsse in Seitentälern zeigen deutlich erhöhte Strahlungswerte was auf eine gewisse Präsenz des Urans im Gestein schließen lässt.

Bereits im 18. und frühen 19. Jahrhundert wurde hier Bergbau betrieben, genau wie im nahe gelegenen Wittichen und man baute vor allem Kobalt, Nickel und Wismut ab. Die größte Grube im Stammelbachtal hieß Grube Hilfe Gottes, in historischer Literatur taucht aber auch der Name Johannes und unterer Hünersbach als Bezeichnungen für Gruben und Stollen auf. Auf alten Karten findet man dann schließlich genügend Anhaltspunkte um zumindest den Eingang eines Stollens zu der als Hilfe Gottes bezeichneten Grube zu finden. Die Halde der Grube kann man heute aber nur noch ahnen oder mit dem Geigerzähler versuchen zu finden.

Als in Deutschland der Uranrausch begann, führte man auch hier Uran-Prospektionsarbeiten durch und untersuchte die alten Stollen, sofern man sie noch finden konnte. Nach den Prospektionsbohrungen verschloss man die Stollen wieder mehr schlecht als recht und in der Zwischenzeit ist davon auch einiges wieder verrottet. Während man bei den ersten Probebohrungen 1973 nicht allzu viel abbauwürdiges Uran fand, schaute man sich die Grube 1991/92 nochmals genauer an und fand dann doch erhebliche Radioaktivität und hochprozentige Uranerzimpregnationen. Gott sei Dank blieb es aber bei diesen prospektierenden Untersuchungen, vermutlich weil es wohl schon zu viel Widerstand der Umweltschützer gegen einen Uranabbau im Schwarzwald an anderen Orten gab und so bleib die Idylle und das Uran dem Stammelbachtal weitgehend erhalten, genau wie der historische Stollen.

Wenn man nun einen Blick in den Eingangsbereich wagt (das kostet schon eine gewisse Überwindung, da der Eingang nicht gerade was für dicke Leute ist), dann zeigt der Geigerzähler bereits schon hier Werte über 1 μSv/h an, was bei einem kalten Luftzug auch schon deutlich höher gehen kann, sofern der Geigerzähler für Radon und seine Zerfallsprodukte (Alphastrahler) entsprechend empfindlich ist. Diese starke Variation mit der Luftbewegung ist ein deutliches Zeichen für den hohen Radongehalt in der Luft. Vererzungen oder Stellen mit hoher Radioaktivität kann man an den Stollen-Wänden im Eingangsbereich aber nicht erkennen. Nach einigen Metern beginnt bereits das Wasser im Stollen zu stehen, so dass es auch vom Untergrund her viel zu gefährlich wird weiterzugehen.

Ansonsten ist die Gegend aber auch für Wanderungen recht empfehlenswert, insbesondere von dem Höhenrücken bei Schöngrund aus (N48 16.100 E8 19.271). Und wenn man es dann zum Abschluss noch urig haben will, kann man danach auch im völlig ungeschönten Höhengasthaus Heuwiese (N48 15.899 E8 18.766) einkehren und die eindrucksvolle Aussicht genießen.

© Bernd Laquai

Ein Ausflugstipp von der Webseite opengeiger.de

Mit freundlicher Genehmigung. VIELEN DANK.

Infomaterialien

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Bernd Laquai

Ein versteckter Radonstollen im Stammelbachtal bei Schiltach (Originalbeschreibung)

Radioaktivität

Messverfahren

Radon

Schramberg: Geologischer Lehrpfad

Spannende Erdgeschichte im Schwarzwald, Steine aus Jahrmillionen zum Anfassen

Der Geologische Lehrpfad in Schramberg-Talstadt lässt das Herz von geologisch Interessierten höherschlagen. Durch den Schlossberg von Schramberg verläuft die Schramberger Hauptverwerfung, an der sich die Gesteine gegeneinander verschoben haben. Zweimal führt der Lehrpfad über die Störung. So sieht man heute am Weg, rechts und links und auf gleicher Höhe unterschiedliche Gesteine aus verschiedenen Erdzeitaltern.

Geologie  zum Anfassen und ein Blick in die Erdgeschichte

14 Schautafeln entlang des Geologischen Lehrpfads entschlüsseln die Spuren der rund 300 Millionen Jahre alten erdgeschichtlichen Vergangenheit des Schwarzwalds.

Der Weg schlängelt sich auf 2,5 Kilometern zur Burgruine Hohenschramberg hinauf. Zurück kann man auf dem Vegetationskundlichen Pfad (1,5 Kilometer) wandern.

Start des Geologischen Lehrpfads ist am Parkplatz Geißhalde bei der Firma Junghans. Einkehren kann man im Gasthof Burgstüble an der Burgruine.

Infomaterialien

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Schramberg

Geologischer Lehrpfad – keine Infomaterialien vorhanden!

Textquellen

Schweighausen: Achatweg

Auf einem gut 4 km langen Rundweg erfahren Sie viel Interessantes über die Achate des Geisbergs. Unter Mineraliensammlern gelten die Geisberger Achate wegen ihrer Farbgebungen als die schönsten Achate in der näheren und weiteren Umgebung. Insgesamt 17 Schautafeln informieren den Wanderer über die Entstehung und Verwendung der Achate und erläutern die Beliebtheit bei den verschiedensten Mineraliensammlern, wie z.B. Johann Wolfgang von Goethe.

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Bei den Steinen ist es wie bei den Menschen; selten findet man einen Außergewöhnlichen.

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Johann Wolfgang von Goethe
Dichter und Naturforscher

Natürlich dürfen Sie dabei auch selbst aktiv werden – und zum Beispiel auf dem Klopfplatz Gestein behauen. Vielleicht werden Sie ja fündig und entdecken tatsächlich einen Edelstein.

1825 war Carl Christian Gmelin, Direktor des markgräflichen Naturalienkabinetts in Karlsruhe, in der Gemarkung Schweighausen auf Exkursion. Er war auf der Suche nach nutzbaren Mineralien für den Großherzog von Baden und nach Schaustücken für die damals bei den vermögenden Adligen in Mode gekommenen Mineralienkabinette. Über seine geologisch-mineralogische Exkursion im oberen Schuttertal schreibt Gmelin:

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(…) Von Schweighausen ging ich unter anderem auf den hohen Geisberg, der oberhalb in sehr beträchtlicher Ausdehnung ganz kahl und steril ist. Er besteht aus Granit und Gneis, der mit Porphyr endigt. (…) Unter dem sogenannten Hünersattel (Hünersedel) und dem Geisberg und teils in der Schutter fand ich im Geröll Granit, Gneis, Syenit, Quarz und Hornstein, sehr schöne und mannigfaltige Tonjaspiss, Achate, Chalzedone und Jaspisse, die durch die Regengüsse von den Bergen herunter geschwemmt wurden. Ich überzeugte mich bald von ihrer eigentlichen Lagerstätte auf dem schroffen und hohen Hünersattel (Hünersedel) und auf dem etwas entlegenen und höheren Geisberg. Es dürfte sich der Mühe und der geringen Kosten lohnen, sowohl den ersten als den letztern Berg auf Achate, Jaspisse und Porhyre von ausgezeichneter Schönheit genauer zu untersuchen und zu benutzen. Die grünen Jaspisse, die bunten Trümmerjaspisse und der seltene apfelgrüne Porphyr, die daselbst vorkommen, gehören zu den selteneren mineralogischen Erscheinungen im Großherzogtum Baden und dürften in der Folge im Auslande gesucht sein.

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Carl Christian Gmelin
Direktor
Markgräfliches Naturalienkabinett Karlsruhe

Auch heute noch ist die Schweighausener Gemarkung bei den Mineraliensammlern bekannt für seine Achate, auch wenn die Fundmöglichkeiten gegenüber den früheren Jahrhunderten stark abgenommen haben. Denn die relativ geringmächtige Schicht ist seit Jahrhunderten Ziel intensiven Abbaus.

1930 wurde an der heutigen L 102 der „Rote Steinbruch“ als Porphyrsteinbruch eröffnet. 1937 wurde dieser als Steinbruch in dem Schottermaterial für den Straßenbau abgebaut wurde, übernommen. Der 1957 still gelegte Steinbruch an der Straße nordöstlich von Schweighausen enthielt die größten und schönsten Achate. Leider fiel der Achat-Fundort dem Ausbau der Geisbergstraße zum Opfer.

Die größten Schweighausener Achatsammlungen befinden sich heute in Privatbesitz. Aber auch auf dem Rathaus im Ortsteil Schweighausen können einige Fundstücke bewundert werden.

Das Begleitheft zum Achatweg gibt es bei der Tourist-Info Schuttertal.

Infomaterialien

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Schweighausen

Achatweg – keine Infomaterialien vorhanden!

Schweighausen: ErdGeschichtenWeg

Hier wird die Erdgeschichte zum Erlebnis gemacht!

Unsere Erde ist 4,6 Milliarden Jahre alt und so lange hat es gedauert, bis sich alle heutigen Lebewesen und Landschaften entwickelt haben. Der von Thomas Siefert initiierte ErdGeschichtenWeg macht diese 4,6 Milliarden Jahre auf einer 4,6 Kilometer langen Wegstrecke erlebbar. Um die Zeitreise vom Anfang der Erde bis in unsere Zeit zu machen, muss sich der Wanderer nur vorstellen, dass ein Meter der Wegstrecke eine Million Jahre sind. Auf diesem Lehrpfad werden die großen und kleinen Wanderer von den beiden ErdGeschichtenWeg-Experten Jule und Tim begleitet. Die beiden teilen mit Dir spannende Erfahrungen und Abenteuer. Auf den Tafeln der Themenstationen erklären die beiden anschaulich die Erdzeitalter und ihre Besonderheiten. An den Erlebnisstationen kann man auch selbst aktiv werden. Hier wollen wir aber nicht zu viel verraten, nur soviel: Spaß und Spannung sind garantiert!

Der ErdGeschichtenWeg ist als Lehrpfad besonders auch für Schulklassen geeignet.

Nähere Infos:

Ortsteil Dörlinbach
Hauptstraße 5
77978 Schuttertal

Infomaterialien

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Schweighausen

Erdgeschichtenweg – keine Infomaterialien vorhanden!