Quierschied: Entdeckertour Quierschied-Göttelborn

Entdeckertouren

"Auf den Spuren der Berg- und Hüttenleute in der Saarregion"

Die Entdeckertouren sind Wanderrouten in der Saarregion, die als Tages- oder Halbtagestouren flexibel gestaltet sind. Wegbetreiber ist der Saarländische Museumsverband e.V.

Mit den „Entdeckertouren“ begibt sich der Wanderer auf Spurensuche und verbindet diese mit Einblicken in die Vielfalt der Landschaft, Sehenswürdigkeiten, Freizeiteinrichtungen und Gastronomie. Damit werden nicht nur Relikte aus der Ära der Berg- und Hüttenleute präsentiert, sondern viele ehemalige Berg- und Hüttenleute kommen auf diesen Touren selbst zu Wort und erzählen die Geschichten und Erlebnisse, die ehemals von Generation zu Generation weiter geben wurden, damit diese nicht in Vergessenheit geraten.

TIPP:

Als digitaler Wegbegleiter steht eine App zur Verfügung, die man auf der eigens erstellten Webseite "Entdeckertouren Saarland" herunterladen kann. Der installierte Routenplaner führt den Wanderer GPS-gestützt zu und durch die Touren oder zu einzelnen Punkten der Strecke.

© Saarländischer Museumsverband e.V.

Mit freundlicher Genehmigung.

VIELEN DANK.

Entdeckertour „Quierschied-Göttelborn“

Die Tour ist sowohl auf Liebhaber der Industriekultur als auch auf Naturfreunde und Familien zugeschnitten. Die Aussichtspunkte, wie Halde Lydia, Halde Göttelborn, Himmelspfeil und „Weißer Riese“, ermöglichen eine wunderbare Weitsicht ins Umland der Großgemeinde Quierschied. Spielplätze, Freibad, grüne Oasen – wie der Park im Eisengraben – sowie die vielen Einkehrmöglichkeiten auf der Strecke, laden zum Verweilen und Genießen ein. Anschaulich erzählt das Heimatmuseum vom früheren Leben in Quierschied. Für ein gewisses Amüsement auf der Tour sorgen humorvolle Audio-Beiträge aus dem Alltagsleben des einfachen Bergmannes.

Gestartet werden kann die Tour an jedem beliebigen Punkt. Die offiziellen Startpunkte sind der Haupt-Parkplatz im Netzbachtal, der Parkplatz an der Knubbestubb in Fischbach und in Göttelborn der Parkplatz unterhalb der Cafécantine Flöz. Wer öffentliche Verkehrsmittel nutzt kann den Bahnhof Fischbach oder die Bushaltestellen „Hölzerbachstraße“ in Fischbach bzw. „Markt Göttelborn“ als Ausgangspunkt wählen. Die Tour kann in zwei kleineren Abschnitten unabhängig voneinander oder in einer Tagestour bewandert werden.

Für den Besuch des Heimatmuseums sowie den „Weißen Riesen“ kann man auch außerhalb der Öffnungszeiten bei der Gemeinde Quierschied einen Termin vereinbaren.

Wegstationen
Station 1: Schacht IV Göttelborn

Liebevoll ‚Weißer Riese‘ genannt, zieht das futuristische Pyramidengerüst am Schacht IV die Blicke auf sich. Mit über 90 Metern ist er der höchste Förderturm der Welt. Auf seiner Aussichtsplattform [74,3 m], die barrierefrei erreichbar ist, kann man bei klarem Wetter sogar die Nordvogesen sehen.

Station 2: Halde Göttelborn

Aus der ehemaligen Geröllhalde ist nach zweieinhalbjähriger Bauzeit ein Naherholungsgebiet geworden. Das 35 ha große Gelände lädt zum Wandern, Entdecken und Beobachten ein.

Station 3: Himmelspfeil

Der Himmelspfeil ist eine lang und schräg ansteigende asphaltierte Rampe zwischen der Bergehalde und der Solaranlage auf dem ehemaligen Göttelborner Grubengelände, an deren Spitze [384 m NN] sich eine Aussichtsplattform befindet, die einen guten Blick über den Saarkohlewald ermöglicht.

Station 4: Schützenhaus Quierschied

In Quierschied als ‚Schießstand‘ bekannt, liegt das Vereinshaus des Schützenvereins Tell in ‚da Kollbach‘. Während der Trainingszeiten des Vereins bietet die Wirtin neben Getränken auch eine kleine Speisekarte an. Bei warmen Temperaturen lädt eine große Terrasse zum Verweilen ein.

Station 5: Grube Quierschied: Mundloch des Quierschieder Stollens

Die Grube Quierschied diente vorwiegend zur Energieversorgung der Glashütte Quierschied [1729 – 1914] und förderte ausschließlich Kohle aus Stollen, die in unmittelbarer Nähe der Glashütte angelegt waren. Das einzige erhaltene Mundloch zeigt das Jahr 1850 und liegt im Kohlbachtal. Es ist der 6. und letzte Stollen der in der Geschichte der Quierschieder Grube angehauen wurde. Der Stollen war 360 m lang und wurde bis 1853 aufgefahren. Am 01. April 1888 wurde die Grube Quierschied mit dem Steinkohlebergwerk Göttelborn vereint.

Station 6: Spielplatz Wilhelmstraße / Schienenweg

Ausgerüstet mit einem kleinen Klettergerüst, Rutsche, Schaukel und Federtiere ist dieser Spielplatz schon für die Kleinsten geeignet.

Station 7: Freibad Quierschied

Mit sonnigen und schattigen Liegeplätzen, Wasserspielplatz, Kletterturm, Beachfeld und natürlich auch verschiedenen Schwimm- und Planschbecken ist das Freibad Quierschied ein Freizeitangebot für die ganze Familie.

Station 8: Altes Sängerheim

Hotel – Restaurant – Bistro ‚Altes Sängerheim‘

Das ‚alte Sängerheim‘ bietet vom kleinen ‚Bistro‘-Snack bis zum Feinschmecker-Menü eine breite Palette von leckeren Gerichten an.

Station 9: Heimatmuseum Quierschied

Das Museum präsentiert Themen der früheren Industrialisierung, wie die frühgeschichtliche Eisenschmelze, die Glashütte, den Bergbau – insbesondere die Grubenrettung, das  Knappschaftskrankenhaus sowie das Kraftwerk Weiher. Eine vielfältige Sammlung von  Gegenständen des dörflichen Alltagslebens geben Einblick in Kultur und Handwerk.

Station 10: Park im Eisengraben

Als eine Oase inmitten des Ortskerns Quierschied gelegen, lädt der Park mit verschiedenen Sitzmöglichkeiten zum Ausruhen und Entspannen ein. Wer sich gerne sportlich an der frischen Luft betätigt, kann sich an dem Mehrgenerationenparcour probieren oder mit Freunden eine Runde Boule spielen.

Station 11: Pfarrkirche Maria Himmelfahrt

Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt wurde 1863 in 3-jähriger Bauzeit von Baumeister Carl Friedrich Müller im neugotischen Stil als einschiffiges Langhaus mit Turm erbaut. Durch die zunehmende Seelenzahl wurde 1897 die Kirche durch den Architekten Freiherr Lambert von Fisenne in 14-monatiger Bauzeit mit zwei seitlichen Anbauten zu einem dreischiffigen Langhaus umgestaltet. Der Hochaltar der Kirche ist als Flügelaltar gestaltet und enthält Holzbildhauereien. In den letzten Jahren wurde der Innenraum der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Quierschied renoviert und restauriert.

Station 12: Schacht Quierschied

1905 wurde der Schacht Quierschied als Wetterschacht für das Westfeld der Grube Maybach angehauen. Er hatte einen Querschnitt von 5 m Durchmesser und eine Endteufe von 670 Metern. Verfüllt: 1982

Station 13: Halde Brefeld

Die Grube Brefeld wurde 1872 angehauen, die dazugehörige Halde verschwand nach der Stilllegung der Grube 1962 unter einem grünen Waldmantel. Die Halde wurde wegen eines Brandes von der RAG Montan Immobilien GmbH saniert und steht jetzt wieder der Öffentlichkeit als Erholungsraum zur Verfügung. Beim Aufstieg auf dieses Relikt vergangener Zeiten wird man in die Welt eines ‚verwunschenen Ortes‘ hinein versetzt.

Station 14: Klinik Quierschied

1907 fand die Grundsteinlegung des 4. Knappschaftskrankenhauses im Saarland statt. Auf dem 6,3 ha großen Bauplatz entstand in 4-jähriger Bauzeit, mit 400 Betten und modernster OP-Einrichtung zur damaligen Zeit, der größte Klinikkomplex im Regierungsbezirk Trier. Wegen der naturnahen Lage wurden hier vor allem Bergleute, die an den Atmungsorganen erkrankt waren, behandelt.

Station 15: Knubbe-Stubb

In der liebevoll – in bergmännischem Stil – eingerichteten ‚Knubbe-Stubb‘ trifft man immer auf einen ehemaligen Bergmann, der gerne mal aus dem Nähkästchen plaudert. Die Wirtin hält neben Erfrischungsgetränken auch eine kleine Speisekarte vor. Bei größeren Gruppen bitte vorbestellen.

Station 16: Hammerkopfturm

Der Schacht IV der Grube Camphausen, besser bekannt als Hammerkopfturm ist der erste Eisenbeton-Förderturm der Welt. Er wurde im Februar 2016 zum ‚Historischen Wahrzeichen der Ingenieursbaukunst in Deutschland‘ ausgezeichnet.

Station 17: Fischbachbahn

Um den Abtransport der Kohle zu gewährleisten und Bergleute aus dem Raum Lebach und dem Illtal zu der Gruben im Fischbachtal zu transportieren, wurde im Fischbachtal von 1873 bis 1879 eine 26,5 km lange Bahnstrecke zwischen Neunkirchen und Saarbrücken gebaut. In Wemmetsweiler erfolgte ein Anschluss bis nach Lebach. Die Gruben Maybach [1881] und Göttelborn [1887] wurden durch Stichbahnen an die Strecke angeschlossen. Wichtige Haltepunkte waren der Bahnhof Fischbach-Camphausen, der sich gegenüber der Grube Camphausen befand, und Brefeld. Beide Stationen sind inzwischen geschlossen. Nur noch der ehemalige Bahnsteig und die Stationsschilder erinnern an den Bahnhof Camphausen. Inzwischen wurde weiter nördlich und damit ortsnäher ein neuer Haltepunkt errichtet.

Station 18: Beamtenkolonie Camphausen

In der ehemaligen Beamtenkolonie Camphausen sind trotz Umbau heute noch die verschiedenen Häusertypen klar erkennbar. Der ältere Teil der Wohnhäuser in der Verlängerung der Heinitz- und der Maybachstraße, sind Doppelhäuser mit einem Mittelrisaliten und seperaten  Wirtschaftsgebäuden. Der angewendete Häusertyp ab 1914 wird von einem breiten Risalitgiebel, Mansarden und Biberschwanzeindeckung geprägt. In der Heinitzstraße wohnten die höheren Bergbeamten in repräsentativeren Häusern und Villen. Eine gut erhaltene Villa von 1906 steht in der Heinitzstraße 29.

Station 19: Halde Lydia

Der heutige sanierte und rekultivierte Tafelberg mit seiner Kegelaufschüttung ist geradezu ein Paradies für Wanderer und Mountainbiker. Die Halde erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 66 ha. Das Haldenplateau, auf 330 m über NN gelegen, ermöglicht eine wunderschöne Aussicht auf den Saarkohlewald.

Station 20: Netzbachtal

Gasthaus ‚Zum Seeblick‘

Idyllisch direkt am Netzbachweiher gelegen, lädt das Gasthaus zum Seeblick zum Rasten ein. Neben Kaffee und Kuchen werden auch kleine Gerichte angeboten.

Netzbachtalweiher

1971 begann die damals selbstständige Gemeinde Fischbach das untere Netzbachtal zum Naherholungsgebiet auszubauen. Es entstand der ca. 19 ha große Netzbachtalweiher mit dem angrenzenden kleineren Rosenweiher, der als Vorweiher fungiert. Idyllisch in den Saarkohlewald eingebettet lädt die Weiheranlage mit mehreren Ruhebänken zum Erholen und Entspannen ein. Sie ist Ausgangspunkt von verschiedenen Spazier- und Wanderwegen. Seit der Gebietsreform 1974 gehört das Naherholungsgebiet zum Stadtgebiet von Saarbrücken.

Station 21: Saarkohlenwald

NATURA 2000- und Naturschutzgebiet ‚Saarkohlenwald‘

Natura 2000-Gebiete sind Bestandteil eines europaweit verpflichtenden Schutzgebietsnetzes zum Schutz besonderer Lebensräume und Arten.

Dieses Gebiet weist eine Größe von ca. 2439 ha auf. Das Schutzgebiet liegt in der Stadt Saarbrücken (Gemarkungen Malstatt-Burbach, St. Johann und Dudweiler), der Gemeinde Quierschied (Gemarkungen Quierschied und Fischbach) sowie der Gemeinde Heusweiler (Gemarkung Holz). Es umfasst im Wesentlichen die Waldgebiete zwischen der Bundesautobahn A 1, der Ortslage Malstatt, der Bahnlinie zwischen Malstatt und Fischbach, den Ortslagen Fischbach und Quierschied sowie der L 262 zwischen Quierschied und Holz.

Zweck ist die Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung eines günstigen Erhaltungszustandes. Das bedeutet auch räumlichen Vernetzung der Lebensraumtypen Bach-Auen-Wälder mit Schwarzerle und Esche, sowie natürliche Seen und naturnahe Flussläufe mit typischer Wasservegetation, magere artenreiche Mähwiesen, Hainsimsen- und Waldmeister-Buchenwälder sowie Stieleichen- Eichen-Hainbuchenwälder. Tierarten wie die Spanische Flagge (ein Falter), die Groppe (ein Fisch), Hirschkäfer, Gelbbauchunke und Biber sollen im Gebiet besonders geschützt werden. Gleiches gilt für folgende Brut- Rast- oder Zugvogelarten: Eisvogel, Grauspecht, Schwarzspecht, Mittelspecht, Halsbandschnäpper und Kuckuck.

Station 22: Prämienhäuser

Das System der Prämienhäuser wurde 1841 von der preußischen Bergverwaltung eingeführt, um den Bergarbeitern der saarländischen Gruben eigenen Wohnraum in der Nähe ihres Arbeitsplatzes zu ermöglichen. In einem Darlehensvertrag verpflichtete sich der bauwillige Bergmann, sein Haus zehn Jahre zu bewohnen und in dieser Zeit seine Beschäftigung auf den Saargruben nicht aufzugeben. Wurden alle Auflagen erfüllt, wurde die Rückzahlung der Prämie erlassen. Dies gewährte die Erhaltung einer Stammbelegschaft. Gebaut wurde nach Musterhausplänen der Saargrubenverwaltung. Neben den Wohnräumen des Erbauers, den Stallungen, war auch ein Einliegerzimmer für einen Junggesellen in Kost und Logis – der Kostgänger – vorgesehen. 1913 besaßen 37 % der Belegschaft ein eigenes Haus.

Station 23: Pfarrkirche St. Josef Fischbach

Im Juni 1911 war der Grundstein zum Bau des Gotteshauses gelegt worden. Nach 14-monatiger Bauzeit und mit Kosten von 143.000 Mark war das Werk vollendet. 1977 fand eine umfangreiche Innenrenovierung statt.

Station 24: Bergwerksiedlung Fischbach

Die Werkssiedlung in der Quierschieder Straße zeigt eine Häuserzeile mit eineinhalbgeschossigen Arbeiter- und Angestellten-Doppelhäuser des Preußischen Bergfiskus von 1904. Die Risalitgiebel sind in Fachwerk gehalten. Eine ganz andere Bauweise zeigen die zwei Beamtenhäuser [Hausnummer 5 – 11], die ebenfalls jeweils für zwei Familien gebaut wurden und aus der Zeit der Mines Domaniales Francais von 1924 stammen.

Station 25: Spielplatz in der Waldparkanlage

Ausgerüstet mit einem kleinen Klettergerüst, Rutsche, Schaukel und Federtieren ist dieser Spielplatz schon für die Kleinsten geeignet.

Station 26: Hohlenstein

Mächtige nebeneinanderliegende Felsblöcke aus Sandstein mit eingebackenen Kieselsteinen. Das Wasser hat die Blöcke mannigfach zersägt und ausgehöhlt, daher der Name Hohlenstein. Ehemaliger Kriegszufluchtsort und beliebtes Ausflugsziel für Jung und Alt.

Station 27: Schützenhaus Göttelborn

Fast verwunschen liegt das Vereinsdomizil der Schützengilde Göttelborn 1962 e.V., eingebettet unter hohen Bäumen am Rande des Göttelborner Waldes. Besonders bei sommerlichen Temperaturen kann man im schattigen Biergarten rasten und ruhen. Aber auch im Winter lädt die heimelige Gaststube zu einem gemütlichen Aufenthalt ein.

Station 28: Cafecantine Flöz

Die ehemalige ‚Kaffeekisch‘ der Grube Göttelborn. Montags bis freitags täglich wechselnde Mittagsbüffets und Bistrokarte. Sonntags gibt es neben der Bistrokarte ein Sonntagsbüffet. Die Räumlichkeiten können für Geburtstage, Firmenfeiern, Klassentreffen, Geschäftsessen und Vorträge genutzt werden.

Station 29: Dorfplatz Göttelborn

Der Dorfplatz von Göttelborn ist ein Ort zum Ruhen und Rasten. Bänke und Tische laden unter hohen Bäumen zum gemütlichen Picknick ein. Im Vogelnest finden Kinder einen Platz zum Wohlfühlen.

Station 30: Pfarrkirche St. Josef Göttelborn

Die Werkssiedlung Göttelborn wurde 1934 durch die katholische Pfarrkirche St. Josef komplettiert. Es handelt sich um eine Stahlskelett-Konstruktion. Eine Bauweise die im 19. Jahrhundert von Technikern und Ingenieuren zunächst nur für Bahnhofshallen, Ausstellungshallen und Fabriken entwickelt worden war und nun auch der Sakralarchitektur neue Impulse gab. Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde ein Bau zwischen Traditionalismus und Moderne hergestellt.

Station 31: Bergwerksiedlung Göttelborn

Die Werkssiedlung der ehemaligen Grube Göttelborn entstand zwischen 1888 und 1912 unter dem Preußischen Bergfiskus, der 23 eineinhalbstöckige Doppelhäuser baute. Sie gehört zu den bedeutendsten sozialgeschichtlichen Denkmälern der saarländischen Industriekultur. Die in der heutigen Josefstraße stehenden Doppelhäuser waren für Bergbeamte vorgesehen, während die Arbeiterhäuser in der Grubenstraße errichtet wurden.

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Quierschied

Entdeckertour – keine Infomaterialien vorhanden!

Rothenstein: Montangeschichtlicher Lehrpfad Grubschwart

Montangeschichtlicher Lehrpfad Grubschwart: Bergbau in der Fränkischen Alb

Die Grubschwart ist ein altes Grubengebiet im Fränkischen Jura im Raitenbucher Forst unweit der Bundesstraße 13 zwischen Eichstätt und Weißenburg. Über 2.000 Jahre lang wurde hier Eisenerz abgebaut. Nachdem im Zuge der Industrialisierung qualitativ hochwertigeres Eisen billig auf Schienen nach Bayern transportiert werden konnte, sind die Bergwerke der Region ab 1860 aufgelassen und vergessen worden.

In diesem Gebiet sind vielfältige Spuren des Erzabbaus in Form von Bohnerzschürfstellen, Erzwäschen, Erzförderschächten und unterirdischen Stollengängen auf engstem Raum noch hervorragend sichtbar vorhanden. Aufgrund dieser Besonderheit wurde vom Forstbetrieb Kipfenberg dieses Waldareal aus der aktiven Waldbewirtschaftung herausgenommen und unter Schutz gestellt. Damit kann nachhaltig der Schutz dieses kulturhistorisch wertvollen Juwels gesichert werden. Zudem werden durch umfangreiche Sicherungsmaßnahmen bei den Stolleneingängen die höchst wertvollen Fledermausüberwinterungsquartiere langfristig erhalten. Auf einem gut drei km langen Pfad erhalten Sie viele Informationen über Entstehung, Gewinnung und Verwendung von Eisenerz. Bei einer Mitmachstation können die Besucher Eisenerzkügelchen auf eigene Faust suchen und mit nach Hause nehmen.

21 Schautafeln entlang der Strecke erschließen dem Wanderer die Geschichte des Bergbaues im Fränkischen Jura.

Geotop Ehem. Eisenerzgrube

Kurzbeschreibung: Trichtergruben, Schürfschächte und Stollen erinnern hier an den ehemaligen Abbau von Eisenerzen. Diese lagerten als Bohnerze in der Lehmfüllung eines ausgedehnten Karstsystems.

Das Geotop steht als Bodendenkmal unter Schutz (Denkmal-Nr. D-5-7032-0060, Geotop-Nr. 577G001)

Wegstationen
Station 1: Willkommen im Raitenbucher Forst!

Die Grubschwart ist ein altes Grubengebiet auf dem Fränkischen Jura, in dem weit über 2000 Jahre lang Eisenerz abgebaut wurde. Nachdem im Zuge der Industrialisierung qualitativ hochwertigeres Eisen billig auf Schienen nach Bayern transportiert werden konnte, sind die Bergwerke der Region ab 1860 aufgelassen und vergessen worden.

Als die Bayerischen Staatsforsten Kipfenberg 2010 erfuhren, welches „Juwel“ in ihrem Besitz ist, hat das Unternehmen jenes Areal komplett aus der Bewirtschaftung genommen und unter Schutz gestellt. Heute kann sich der Wanderer auf 21 Schautafeln, verteilt auf einer Strecke von ca. 3,5 Kilometern, vom historischen Bergbau im Jura berichten lassen. Wir wünschen einen informativen Rundgang durch das wunderschöne Artenschutzgebiet Grubschwart.

Die Finanzierung des Lehrpfades erfolgte gemäß Zuwendungen im Rahmen der Förderung der besonderen Gemeinwohlleistungen im Staatswald des Freistaates Bayern durch das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Weißenburg-Gunzenhausen.

Station 2: Das Jurameer

Audioguide

Vor ca. 200 – 150 Mio. Jahren erstreckte sich in unseren Breiten das sogenannte Jurameer, dessen tropisches Klima zu Lande und im Wasser mannigfaltiges Leben hervorbrachte. Weltbekannte Fossilienfunde in der Region, wie der Urvogel Archaeopteryx, belegen dies nachhaltig. Die Dinosaurier als prominenteste Spezies dieser Zeit brachten das Erdzeitalter „Jura“ zumindest begrifflich einer breiteren Masse näher, etwa durch Auftritte in Filmen wie Jurassic Park.

Durch die im Jurameer ablaufenden Prozesse entstand unsere heutige Landschaft: Anorganische und organische Ablagerungen wie Kalkschichten oder die mächtigen Korallenriffe wurden zu den Gesteinen der Schwäbischen und Fränkischen Alb. Die Zuflüsse dieses riesigen Gewässers transportierten Eisen in ihre Mündungsbereiche. Da sich die pH-Werte von Salz- und Süßwasser unterscheiden, wurde das gelöste Eisen ausgefällt, das heißt es ging eine chemische Bindung ein und sank als Feststoff auf den Boden.

Über Jahrmillionen lagerten sich auf diese Weise unterschiedliche Schichten übereinander ab, die infolge von Kontinentalverschiebungen wieder zutage traten. So gelangten die 0,5 und 1mm großen und kugelförmigen Doggererze, die bei Pfraunfeld oder Heidenheim im verfestigten Schlamm eingelagert waren, oder die Bohnerze der Grubschwart wieder an die Erdoberfläche.

Station 3: Die Bohnerze

Audioguide

Bohnerze sind die am häufigsten auffindbaren Eisenerze im Juragebiet und meist ca. 15 mm, manchmal bis zu 5 cm große Kügelchen. Oft zu Klumpen verwachsen, haben sie eine eier-, erbsenoder bohnenähnliche Form. Daher rührt auch die Bezeichnung „Bohnerz“. Der Eisengehalt schwankt zwischen 33 und 50 Prozent, in der Grubschwart beträgt er etwa 34 bis 38 Prozent. Bohnerze sind genau wie Lehm ein Verwitterungsprodukt der Kalk- und Mergelschichten des Weißen Jura (Malm). Sie entstanden während der Kreide- und Tertiärzeit vor 138 bis 1,5 Mio. Jahren. Während des Bildungsprozesses reicherten sich die zumeist relativ kleinen Erzkugeln in sogenannten Taschen an. Sie füllten Bodenmulden oder wurden wie in der Grubschwart in unterirdische Hohlräume gespült. Die Lagerstätten unterscheiden sich deutlich in ihrer Größe. Wenige Dezimeter große Karstschlottenfüllungen sind ebenso nachweisbar wie Wannen, die sich hier im Tagebaugebiet bis zu 100 Meter ausdehnen.

Bereits die Kelten kannten diesen Bodenschatz, doch erst zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert n. Chr. etablierte sich Bohnerz als wichtiger Rohstoff für die Eisengewinnung. Bohnerz wurde zusammen mit Doggererzen verhüttet und ergab leicht zu schmiedendes Eisen. Dank des geringen Anteils an Phosphor und Schwefel konnte es sogar zu Drähten und Uhrfedern verarbeitet werden.

Station 4: Die Eisenzeit

Audioguide

Die Kunst der Eisenverarbeitung wurde um 1700 v. Chr. von der im östlichen Anatolien beheimateten Hochkultur der Hethiter entwickelt. Dank ihrer dadurch überlegenen Waffen schufen sie ein Großreich, das sich über weite Teile der heutigen Türkei, des heutigen Syrien und des Libanon erstreckte.
Nach dem Untergang der Hethiter um 1200 v. Chr. verbreitete sich das Geheimnis der Eisenverarbeitung zunächst in Kleinasien, an der östlichen Mittelmeerküste und in Griechenland. Damit endete auch dort die Bronzezeit, und es entstanden allmählich die antiken europäischen Hochkulturen.

Um 1000 v. Chr. wurde Eisen schließlich in Italien und auf dem Balkan genutzt. Von dort verbreitete sich das Wissen um seine Verarbeitung auch nach Mitteleuropa. Die Ältere Eisenzeit oder Hallstattzeit begann für die hier ansässigen Kelten um 800 v. Chr. Etwa 700 v. Chr. wurde auch im Fränkischen Jura erstmals Eisen verhüttet. Der Fund eines hallstattzeitlichen „Rennofens“ bei Dollnstein, wie auch Eisenschmuck und Schlacken in Hügelgräbern der Umgebung belegen dies.

Auch in der Jüngeren Eisenzeit oder Latènezeit, ca. 500 bis 15 v. Chr., wird eine gewisse Kontinuität im hiesigen Bergbau angenommen. Die spätere römische Grenzführung lässt jedenfalls die Vermutung zu, dass die Erzlagerstätten des Jura unter den Einflussbereich Roms fallen sollten.

Station 5: Der Eisenbergbau

Audioguide

Die frühesten Nachweise für einen lokalen Eisenbergbau liefert die Archäologie durch vereinzelte Funde von Schmelzstätten aus verschiedenen Epochen. Erste schriftliche Nachweise datieren erst aus dem späten Mittelalter. Sie eröffnen einen zunächst lückenhaften, später immer umfangreicheren Überblick. Insbesondere für das 19. Jahrhundert existieren detaillierte Quellen über eine Vielzahl von Gruben im Untersuchungsgebiet. Mit ihrer Hilfe kann der Umfang des Abbaus, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Knappen und die Weiterverarbeitung des Eisenerzes in den umliegenden Hammerwerken nachvollzogen werden.

Station 6: Der Hochofen

Audioguide

Seit dem späten Mittelalter entwickelte sich die Hochofentechnik zur dominierenden Verhüttungsmethode und löste nach und nach die Eisengewinnung in den traditionellen „Rennöfen“ ab. Da in den „modernen“ Anlagen ungleich mehr Eisen produziert werden konnte, entwickelten sich zentrale Hüttenwerke wie in Obereichstätt.

Die Hochöfen wurden bis ins 19. Jahrhundert meist mit Holzkohle beheizt. Ihre kegelförmige Form verjüngte sich zur Spitze hin und die gesamte Höhe betrug etwa 10 Meter.

Im Inneren des Ofens wurde Eisenerz, Kalk als Flussmittel und Holzkohle schichtweise aufeinander gestapelt. Durch die Regulierung der Luftzufuhr konnte der Verhüttungsprozess, bei dem das Eisenoxid chemisch zu Roheisen reduziert wurde, gesteuert werden. Mit einem Hochofen lassen sich Temperaturen von 1600°C erreichen, was zum Schmelzen von Eisen (Schmelztemperatur 1538°C) genügt. Der Schmelzprozess selbst dauerte etwa 24 Stunden. Das entstandene Gusseisen konnte in Formen gegossen werden oder wurde in nachfolgenden Verfahren zu Schmiedeeisen aufbereitet. Das erfolgte entweder mittels einer weiteren Schmelze oder durch die mechanische Bearbeitung des glühenden Gusseisens in den Hammerwerken.

Station 7: Die Produktpalette

Audioguide

In den Hüttenwerken Obereichstätt beschränkte man sich nicht nur auf die Verhüttung der Erze, sondern verarbeitete das Eisen zu mannigfaltigen Produkten.

Mithilfe eines im Jahr 1836 errichteten „Kupolofens“ war es möglich, das im Hochofen gewonnene Eisen ein zweites Mal zu schmelzen und qualitativ zu verbessern. Nun konnten feine Maschinenteile gegossen werden, die zeitweilig auch beim Eisenbahnbau zum Einsatz kamen.

Großer Beliebtheit erfreuten sich Herdplattenöfen, die in der Menge von ca. 4000 bis 5000 Zentnern jährlich gefertigt wurden. Im Jahr 1854 wurde sogar eine Emaillieranstalt eingerichtet.

Im Gegensatz zur Stabeisen- und Wasserrohrproduktion waren einige der Erzeugnisse von kunsthandwerklicher Qualität. Wappentafeln, Brunnen, Kaminplatten mit Reliefdarstellungen, Zäune und Tore, sowie Wegund Grabkreuze hatten auch bis ins frühe 20. Jahrhundert einen überregionalen Absatzmarkt.

Station 8: Die Grubschwart

Audioguide

Wann die ersten Menschen im Raitenbucher Forst begannen, Erze abzubauen, liegt im Dunkeln der Geschichte. Es kann aber aufgrund archäologischer Befunde davon ausgegangen werden, dass hier bereits in keltischer Zeit ab etwa 500 v. Chr. das Erz im Tagebau gefördert worden war. Da nur wenige Kilometer entfernt die Römerstraße von Weißenburg nach Pfünz verlief, ist ebenfalls stark anzunehmen, dass auch in römischer Zeit die Erzvorkommen genutzt wurden.

Eine erste schriftliche Erwähnung des Abbaugebiets stammt aus dem Jahr 1411, als das Hüttenamt Obereichstätt gegründet wurde. Im Jahr 1469 wird erstmals eine Erzwäsche erwähnt, was gerade in jener überlieferungsarmen Zeit auf eine gewisse Kontinuität schließen lässt. Der Flurname „Grubschwart“ findet sich um 1500 als „Kropfschwarden“ in schriftlichen Aufzeichnungen.

Dieser Wortbedeutung folgend ist das Gebiet ein mit Gras bewachsenes Brachfeld bei einer Grube, wobei „Kropf“ die Grube selbst bezeichnet. Daraus ließe sich schließen, dass damals bereits nur mehr wenig Wald vorhanden war.

Die Arbeiten im Bergwerk waren lange ein Saisongeschäft und wurden oftmals im Winterhalbjahr von Bauern aus der Umgebung verrichtet. Ab 1783 führte man in der Grubschwart den kontinuierlichen Untertagebau ein, der von einem hauptamtlichen Vorarbeiter, dem Steiger, geleitet wurde.

Bis zur Auflassung der Grube „Grubschwart“ im Jahr 1866 war hier das logistische Zentrum des weitläufigen Grubenbezirkes „Grubschwart“, zu dem zeitweise mehrere Bergwerke gehörten.

Station 9: Die Erzwege

Audioguide

Sie befinden sich nun auf der nördlichen Zufahrtsstraße zum Bergwerk. Die Oberfläche ist aus Kalkstein und ihre solide an die Machart von Römerstraßen erinnernde Konstruktion zeigt, dass sie für schwerbeladene Fuhrwerke gebaut worden war.

Der Abtransport des Erzes zum Hochofen in Obereichstätt geschah über Frondienste. Die Fuhrleute mussten diese Arbeit verpflichtend verrichten, wurden aber für ihren Einsatz entlohnt. Für jeden Zentner Erz erhielten sie beispielsweise im Jahr 1785 sechs Kreuzer. So konnte ein Bauer mit einer täglichen Fuhre von 30 Zentnern Erz drei Gulden verdienen. Eine beachtliche Summe, wenn man bedenkt, dass ein Bergmann in Rente jährlich 52 Gulden erhielt.

Die Fuhrleute rekrutierten sich aus Familien, die in der Umgebung der Bergwerke wohnten, also im fränkischen Jura. Das Hüttenamt Obereichstätt legte für die entsprechenden Dörfer die zu liefernden Mengen an Erz fest. Transporte von der Grubschwart übernahmen meist Pfraunfelder Fuhrleute. Von dort führte ein sogenannter „Erzweg“ über die Grubschwart nach Obereichstätt.

Station 10: Das Steigerhaus

Audioguide

Im Bodenrelief sind die Grundmauern des 1788 errichteten Steigerhauses leicht erkennbar. Der Steiger war der Vorarbeiter des Bergwerkes und lebte mit seiner Familie vor Ort. Das Grundstück betrug 1,29 Tagwerke und hatte zur Selbstversorgung einen kleinen Garten, Acker, Stall und Wiese.

Zum Gebäudekomplex gehörte auch eine Knappenstube, welche für die Arbeiter als Pausenraum diente. Um 1817 waren beispielsweise neben dem Steiger weitere 13 Männer, also Knappen, in der Grubschwart beschäftigt. Im Sommer wurde von 6.00 Uhr bis 18.00 Uhr gearbeitet, im Winter von 7.00 Uhr bis 17.30 Uhr. Vormittags und nachmittags rasteten die Arbeiter jeweils eine Stunde und mittags sogar 1,5 Stunden. Vor der Einfahrt in den Berg wurde stets ein Gebet gesprochen, um von der Patronin der Bergleute, der hl. Barbara, Schutz zu erbitten. Trotz der mannigfaltigen Gefahren in der Tiefe sind keine größeren Unfälle überliefert.

Nach Aufgabe des Bergwerks 1866 übernahm die Bayerische Forstverwaltung das Haus und verpachtete es als Wirtschaft. Dies verursachte viel Ärger und führte wieder zu deren Schließung. Denn die Bauern ließen sowohl Vieh als auch Arbeit stehen und gingen zum „Zechen“ dorthin. Das alte Steigerhaus stand daraufhin lange leer und wurde 1900 abgerissen, da es ab und an von Wilderern als Unterschlupf genutzt wurde.

Station 11: Die Erzwäsche

Audioguide

Die in der Grubschwart abgebauten Bohnerze waren teilweise in Lehm eingeschlossen und dementsprechend verunreinigt. Daher mussten sie vor der Verhüttung in Obereichstätt gewaschen werden. Wegen des Vorteils der enormen Gewichtsreduzierung geschah dies gleich an Ort und Stelle vor dem Transport.

Zu diesem Zweck errichtete man 1788 zusammen mit dem Steigerhaus ein Waschhaus. In dem traditionell aus Holz gefertigten Schuppen arbeiteten die Erzwäscher unter unangenehmen Bedingungen. An ihren Waschtischen blieb es trotz eines kleinen Ofens feucht und kalt.

Die Erzwäsche wurde aus den noch gut erkennbaren Regenwasserzisternen gespeist. Hier sammelte man das Regenwasser von den Dächern der umliegenden Gebäude. Dies war zum einen nötig, da sich in der Nähe der Grubschwart kein fließendes Gewässer befindet, wie es bei anderen Bergwerken in der Umgebung meist der Fall ist. Zum andern liegt im Fränkischen Jura der Grundwasserspiegel sehr tief und es herrscht daher allgemein Wasserarmut .

So wurde entsprechend sparsam mit dem flüssigen Gold umgegangen, welches per Handpumpe zu den Waschtischen kam. Nach dem Waschen floss das Schlammwasser in den Absetzkanal, wo sich der Lehm vom Wasser trennte, wobei letzteres wieder in die Zisternen zurücklief.

Das Resultat dieser aufwändigen Prozedur sind die meterhohen Lehmablagerungen, die bei der Kanalreinigung aufgetürmt wurden.

Station 12: Der Tagebau

Audioguide

Bei seinen ersten Bemühungen, der Erde ihre Schätze abzuringen, blieb der Mensch zumeist an der Oberfläche. Zuerst wurden die erzhaltigen Gesteinsbrocken, das „Glauberz“, einfach vom Boden aufgesammelt. Zu Zeiten der Kelten und Römer wurden dann zusätzlich die ersten Tagebaugruben eröffnet.

In Mulden direkt unter der Erdoberfläche, wo mit Schaufel und Hacke die Bohnerze leicht abgegraben werden konnten, war die Förderung ungleich einfacher und ungefährlicher als in den bautechnisch anspruchsvollen Stollen. Ab dem 17. Jahrhundert werden die schriftlichen Aufzeichnungen zahlreicher und offenbaren in der Region viele solcher Abbaustätten.

Noch heute finden aufmerksame Beobachter jene Gruben im Wald. Sie wurden, nachdem ihre Vorkommen erschöpft waren, schlichtweg brach liegengelassen. Jedoch sind nicht alle Vertiefungen zwischen den Bäumen Resultat des Erzabbaus.

Ob es sich um eine Erzgrube und nicht um eine natürlich vorhandene Doline, oder um einen Lehm- beziehungsweise Steinabbau handelt, erkennt man an den häufig erhaltenen randseitigen Erdauswürfen, die von den Grabungen der Arbeiter herrühren.

Außerhalb der Wälder sind die Gruben oftmals nur noch anhand von alten Karten oder Flurnamen zu identifizieren, da erschöpfte Tagebaugebiete hernach wieder verfüllt wurden, um Feldbau betreiben zu können.

Station 13: Der Rennofen

Audioguide

Eisenerze sind chemisch gesehen Eisenoxide, die durch Reduktion unter Zugabe von Kohlenstoff und Wärme in ihre metallische Form umgewandelt werden. Seit vorchristlicher Zeit und bis ins späte Mittelalter geschah dies mittels so genannter „Rennöfen“. Deren Wortursprung hat nichts mit „rennen“ gemein, sondern kommt von „rinnen“ und meint damit die Bewegung des Eisens während des Brennprozesses: Es rinnt nach unten.

Rennöfen wurden in verschiedenen Größen und Ausführungen gebaut. Das Fundament bildet in der Regel eine Grube, die mit Lehm ausgeschmiert und von einem etwa zehn Zentimeter dicken Lehmring eingefasst wird. Auf diesen Ring setzt man dann weitere, wobei sich der Ofen so lange nach oben verjüngt, bis eine etwa zehn Zentimeter große Öffnung bleibt. Zwischen dem ersten und zweiten Ring werden Röhren platziert, durch die beim Schmelzprozess Luft eingeblasen wird. Da der Lehm viel Wasser enthält, muss das ganze
Konstrukt nach dem Bau üblicherweise eine Woche trocknen und wird daraufhin zusätzlich trockengeheizt.

Zur eigentlichen Verhüttung wird im Verhältnis 2 : 1 abwechselnd Eisenerz und Holzkohle bis etwa zehn Zentimeter unter den Rand aufgeschüttet. Als Flussmittel kommt auch etwas Kalkstein zum Einsatz. Nach circa zwei Stunden kontinuierlichen Blasens ist der Ofen ausgebrannt. Er wird abgerissen, um an das konzentrierte Eisen in der Bodengrube zu kommen. Dieser schmiedbare Eisenbrocken wird auch als „Luppe“ bezeichnet.

Station 14: Die Köhlerei

Audioguide

Bergbau bedeutet stets einen über den Grubenbau weit hinausgehenden Eingriff in die Natur. Als besonders problematisch erwies sich in früheren Jahrhunderten der hohe Holzbedarf, der aus der Eisenerzverhüttung mit Hilfe von Holzkohle resultierte. Die erforderliche Brennstoffmenge übertraf die Menge verhütteten Erzes zum Teil um das Zwölffache.

Ein Raubbau an den Waldgebieten in der näheren und weiteren Umgebung der Hochöfen war die Folge.

Als die Obereichstätter Hüttenwerke gegen Ende des 18. Jahrhunderts einer gründlichen Untersuchung unterzogen wurden, um deren Rentabilität zu steigern, veranlasste man 1785 zuallererst eine Vermessung der Waldgebiete und ermittelte damit deren potentiellen Holzertrag. Ergebnis war, dass die wirtschaftliche Flaute in der Furcht vor Holzmangel gründete.

In der Folge betrieb die schon 1783 eingerichtete Forstkommission eine gezielte Aufforstung. Aus dem Jahr 1817 ist bekannt, dass 36.700 Tagwerke Wald zum Fürstentum gehörten, die den Bedarf an Kohle deckten. Das Köhlereigebiet erstreckte sich von Kipfenberg bis Dollnstein und über den gesamten Raitenbucher Forst. Dort arbeiteten teils beim Hüttenwerk festangestellte, teils freie Köhler.

In einer Beschreibung von 1860 wird wieder auf den „dichten Wald“ hingewiesen, was eine nachhaltig erfolgreiche Waldwirtschaft dokumentiert.

Doch nicht nur bei der Verhüttung, sondern auch für die Absicherung der Bergwerksstollen und zur Errichtung beziehungsweise Beheizung der Grubengebäude wurden große Holzmengen benötigt. Dabei dürfen auch die beiden Hammerwerke mit ihrem großen Holzverbrauch nicht vergessen werden.

Station 15: Die Waldwirtschaft

Audioguide

Die Bayerischen Staatsforsten sind mit einer Fläche von ca. 800.000 ha einer der größten Forstbetriebe Mitteleuropas.

Ziel des Unternehmens ist der Ausgleich zwischen ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Anforderungen an den Wald. Das Prinzip „Nachhaltig Wirtschaften“ haben wir uns auf die Fahnen geschrieben.

Die Bewirtschaftung der Wälder erfolgt im Rahmen der naturnahen Forstwirtschaft“ unter Berücksichtigung von Naturschutz, Erholung, Wasserschutz und Landschaftsschutz.

Die wesentlichen Kriterien einer naturnahen Forstwirtschaft sind:

  • Holznutzung maximal im Bereich des Holzzuwachses
  • Begründung von stabilen, leistungsfähigen Mischwäldern
  • angemessene Beteiligung von Baumarten der natürlichen
  • Waldgesellschaft
  • femelartige langfristige Verjüngungsverfahren
  • konsequente Bejagung nach dem Grundsatz Wald vor Wild
  • Sicherung und Verbesserung der Schutz- und Erholungsfunktionen
  • verstärkte Berücksichtigung von Natur- und Landschaftsschutz.
Station 16: Der Erzhunger

Audioguide

Um den kontinuierlichen Betrieb der Hochöfen in Obereichstätt gewährleisten zu können, mussten um 1850 jährlich circa 2.000 Tonnen Bohnerz geliefert werden. Um solch eine Menge Erz zu erhalten, mussten etwa 10.000 Tonnen Bohnerzlehm gewaschen werden. Die meisten Erztaschen lagen zudem einige Meter unter der Oberfläche. Im Mittel bewegten Arbeiter eine fünffache Menge an Erde, bevor überhaupt der eigentliche Abbau begann.

So war es notwendig, bevor man eine Lagerstätte ausgebeutet hatte und der Abbau in einer neuen Grube beginnen konnte, eine erhebliche Vorlaufzeit einzurechnen. Daher befand man sich permanent auf der Suche nach neuen Schürfgebieten, die dann vermessen wurden, um deren Rentabilität zu prüfen.

Da der Erzhunger im Zeitalter der Industrialisierung keine Grenzen zu kennen schien, begab man sich vermutlich zu Beginn des 20. Jahrhundert im einstmalig so ertragreichen Areal nochmals auf die Suche nach unentdeckten Lagerstätten. Inzwischen konnte man auf Sprengstoff und Presslufthämmer zurückgreifen und schlug diesen Prospektionsstollen 100 Meter bolzengerade in den massiven Stein. Für frühere Generationen war dies ein zeitraubendes Unterfangen. Allerdings verlief die Suche erfolglos. Danach kehrte Stille im Raitenbucher Forst ein und der Wald eroberte die Abbaugebiete der Grubschwart langsam zurück.

Station 17: Die Knappschaft

Audioguide

Bereits 1807 gründeten die Bergarbeiter des Hüttenamtes Obereichstätt, zu dem auch die Grubschwart gehörte, eine Bruderschaftskasse. Diese ermöglichte ihnen lange vor der staatlichen Sozialversicherung eine Absicherung bei Krankheit und Unfall oder zahlte Pensionen an ehemalige Beschäftigte, an deren Witwen und Waisen. Zusätzlich wurde 1841 die Bestellung eines Hüttenarztes angeregt, der für die Bergarbeiter zuständig war und dessen Gehalt sich ebenfalls aus der Bruderschaftskasse speiste. Ein Jahr später erfolgte dann die Gründung einer offiziellen Knappschaftskasse durch das Hüttenamt Obereichstätt.

Der umfangreichen Knappschaftsordnung kann man entnehmen, dass die Beiträge nach Tätigkeiten gestaffelt waren. Sie betrugen zwischen 0,8 und 2,5 Prozent des Lohns, das Krankengeld je nach Tätigkeit 15 bis 24 Kreuzer pro Tag. Arbeiter im Ruhestand konnten bis zu 52 Gulden jährlich Pension erhalten. Zudem unterstützte die Kasse junge Bergarbeiter auf Wanderschaft und gab bei Beerdigungen drei Gulden für Begräbniskosten.

Die Knappschaftskasse gibt 1860 Auskunft über die Anzahl der Beschäftigten. So arbeiteten für das Hüttenamt Obereichstätt noch fünf Steiger sowie 62 Bergleute und Erzwäscher. Diese hatten insgesamt 118 Familienangehörige.

Station 18: Der Förderschacht

Audioguide

An dieser Stelle befand sich der Förderschacht. Jener ist erstmals in einer Vermessung aus dem Jahr 1806 belegt und bildete damals das östliche Ende des Bergwerks, etwa 150 Meter vom Eingang entfernt. In einer Beschreibung des Bergwerks von 1814 wird er ein zweites Mal explizit als „Förderschacht“ erwähnt. Weitere Stollen kamen erst später in östlicher Richtung hinzu. Von hier aus wurde der hintere, höhlenförmige Teil der Anlage erschlossen.

Das Erz förderte man wahrscheinlich mit Hilfe einer Haspel an die Oberfläche. Zusätzlich konnten hier Arbeiter, Werkzeug und Material für den Stollenbau hinunter transportiert werden.

Wann der Förderschacht eingebrochen ist, ist in den Archivalien nicht vermerkt. Mit Sicherheit aber nach Beendigung der Bergbauarbeit, sonst wäre diese wichtige Anlage wieder instandgesetzt worden.

Die alte Grubensicherung aus geschichteten Steinmauern und verbolzten Rundhölzern hielt hier dem Gebirgsdruck nicht mehr stand und ist heute 2 bis 4 Meter unter dem Schutt begraben. Da permanent gefährliche Steinschläge auftreten ist der Förderschacht nicht mehr zugänglich und die abführenden Stollen durch schwere Gitter verschlossen, so dass nur noch Fledermäuse Zugang haben.

Station 19: Die Fledermauskolonie

Audioguide

Der Hauptstollen der Grubschwart wird von Fledermäusen als Winter- und Schwärmquartier genutzt und hat in dieser Funktion eine landesweite Bedeutung. Daher ist die Grubschwart auch Bestandteil des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000.

Nach den Zählungen der letzten Jahre ist mit etwa 450 Tieren das Große Mausohr die häufigste Art in diesem Winterquartier. Jedoch sind aktuell Vorkommen sieben weiterer Arten wie der Bechsteinfledermaus, der Bartfledermaus oder auch das Braune Langohr bekannt. Insgesamt konnten so schon 500 überwinternde Fledermäuse festgestellt werden. Vermutlich verbringen in diesem Bergwerk jedoch weitaus mehr Tiere den Winter, die sich in den vielen Spalten und Hohlräumen der Stollen verbergen. Ab Oktober bis in den April hinein wird die Grubschwart also mannigfaltig bezogen und man darf um Ruhe bitten. Schon der Schein einer Taschenlampe könnte die Fledermäuse aufwecken.

Die nachtaktiven Insektenfresser zehren in den kalten Monaten von ihren Fettreserven und verlieren üblicherweise bis zu einem Drittel des Körpergewichtes. Ein ungestörter Winterschlaf ist daher von entscheidender Bedeutung für ihr Überleben. Was an Energiereserven verbleibt, müssen die Tiere im Frühjahr beinahe vollständig fürs Aufwachen verwenden, um ihre Körper wieder auf Normaltemperatur aufzuheizen.

Im Sommer vertilgen sie wieder Unmengen von Insekten und tragen so zum natürlichen Gleichgewicht der Arten bei. Im Spätsommer und Herbst treffen sich alljährlich Hunderte schwärmender Fledermäuse verschiedener Arten an und in der Grubschwart. Dieses Verhalten dient vermutlich dazu, einen Partner für die Fortpflanzung zu finden und sich die Lage des Winterversteckes einzuprägen.

Station 20: Der Untertagebau

Audioguide

Im Jahr 1783 wurde der unterirdische Stollenbau begonnen und bis zur Schließung des Bergwerks 1866 kontinuierlich betrieben. Das unterirdische Stollennetzwerk misst ca. 1.000 Meter Länge und umfasst mehrere Hallen mit einer Höhe von bis zu zehn Metern, die durch Gänge miteinander verbunden sind.

Eine Vielzahl mittlerweile verfallener Mauern und Holzstempel diente einst der Sicherung der imposanten Konstruktion. Die Bohnerze schwemmten zusammen mit Lehm in die damalige Höhle und die Bergleute folgten dieser „Erzader“.

Einige der ausgebeuteten Stollen wurden nach der Beendigung des Abbaus vollständig mit Abraum – also Steinen, Kies, Sand oder Ton – aus neuen Abbauarealen gefüllt. Solche Areale werden auch als „Toter Mann“ bezeichnet.

Das Erz wurde mit Schubkarren aus dem Berg transportiert. Vermutlich waren die Böden mit Holzbohlen belegt auf denen die Gefährte sich zum Ausgang bewegten. Es ist schwer einzuschätzen wie viel Erz insgesamt gefördert wurde. Allerdings beschreiben Quellen die Grubschwart wiederholt als ertragreiche Grube. Die Aufzeichnungen aus der Wäsche, die zwischen 1807 und 1817 erhalten sind, lassen grob 2.000 Zentner lehmfreie Bohnerze pro Jahr vermuten.

Station 21: Der Buchenwald

Audioguide

Die Buche ist die führende Baumart in den natürlichen Waldgesellschaften der Frankenalb. Ihr Spektrum reicht von den flachgründigen Extremstandorten bis zu den tiefgründigen Lößlehmüberlagerungen der Albhochfläche. Bedingt durch die Aktivitäten des Menschen hat sie in der Vergangenheit viel von ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet eingebüßt. Besonders auf den tiefgründigen Böden wurde sie durch die Fichte stark verdrängt.

Im Bayerischen Staatswald erfolgt seit Jahren eine verstärkte Förderung und Einbringung der Buche in diesen Fichtenbeständen.Die Buche wird somit in den Staatswäldern des Jura mittelfristig wieder die dominierende Baumart werden. Wir sind überzeugt, dass wir damit unsere Wälder für den bevorstehenden Klimawandel deutlich stärken können.

Davon kann auch der Natur- und Artenschutz nachhaltig profitieren, denn Buchenwälder beheimaten eine umfangreiche und artenreiche Flora und Fauna. Bis zu 10.000 Arten konnten in den verschiedenen Buchenwald-Ausprägungen nachgewiesen werden.

Der Montangeschichtliche Lehrpfad ist auch in den örtlichen Wanderweg Nr. 10 (Erzweg) eingebunden.

Erzweg

Vom Wanderparkplatz „Laubenbuch“ bei Rothenstein geht es zu den Erzgruben im Staatswald. Entlang des so genannten „Hohlloch“ (587 Meter) führt der Wanderweg auch entlang einer alten Römerstraße.

Beim Hohlloch handelt es sich um eine über 20m tiefe Karsthöhle. Der Zugang zur Höhle ist Besuchern allerdings nichts gestattet und mit einem Zaun versperrt. Das Hohlloch ist eines der bedeutendsten Fledermausquartiere in Nordbayern.

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Grubschwart

Infotexte Tafeln „Montangeschichtlicher Lehrpfad“

Mühlbach: Höhlenkundlicher Wanderweg

Der Weg ist als Lehrpfad mit höhlenkundlichen Erlebniselementen gestaltet und wartet mit allerhand wissenswertem zur Mühlbachquellhöhle, und zu den Themen Geologie, Höhlenkunde und Geomorphologie auf.

So spektakulär und einzigartig die Mühlbachquellhöhle auch sein mag, sie kann leider nur von Speläologen mit Spezialequipment besucht werden. Sie wurde erst im Jahre 2001 entdeckt und stellt die einzige wasseraktive Flusshöhle der Fränkischen Alb dar – utopisch als öffentlich zugängliche Schauhöhle.

Die gute Nachricht: Auf völlig ungefährliche und genussreiche Weise ermöglicht eine Wanderung auf der Höhlenkundlichen Schlaufe höchst interessante Einblicke zu der rund 100 Meter unter der Oberfläche gelegenen Karsthöhle. Auf 15 Schau- und Übersichtstafeln der Karstgruppe Mühlbach e.V. findet sich entlang des Weges Wissenswertes zur Mühlbachquellhöhle, zum Thema Geologie, Höhlenkunde (Speläologie) und Geomorphologie.

Nach dieser lehrreichen Wanderung weiß der wissensdurstige Wanderer, was sich hinter ominös klingenden Wortgebilden wie „Hungerbrunnen und Donnerdom“ versteckt. Ponordolinen, Schlucklöcher und Poljen werden plötzlich zu einem Teil der erlebten Landschaft.

Bei dem Weg handelt es sich um die Schlaufe 6 des Jurasteig.

Wegstationen
Station 1: Mühlbachquelle u. Hungerbrunnen - Quellen mit und ohne Wasserführung
Station 2: Mehr Wasser - mehr Tal und mehr Höhle
Station 3: Wie Sie sehen, sehen Sie nichts - oberflächlich betrachtet
Station 4: Abschnittswall und Wasserfall
Station 5: Die Südsee im Altmühltal
Station 6: Schiff Ahoi - auf dem unterirdischen Mühlbach
Station 7: Ein Tal, das in den Boden mündet
Station 8: Wo einst die Räuber tafelten
Station 9: Unter oder über Wasser
Station 10: Hochwasser auf der Hochfläche
Station 11: Spaziergang auf dem Grund eines periodischen Sees
Station 12: Die Farbe bringt es an den Tag
Station 13: Höhlensinter – Schmuck und Klimaarchiv
Station 14: Schicht für Schicht Erdgeschichte
Station 15: Wo die Täler sich kreuzen, stehen die Berge plötzlich alleine da

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Mühlbach

Faltblatt „Höhlenkundlicher Wanderweg“

agsdi-file-pdf

Mühlbach

Begleitheft „Höhlenkundlicher Weg bei Mühlbach“

Tagmersheim: Dolinenlehrpfad

Der Parkplatz am Freibad in Tagmersheim ist Ausgangspunkt unserer Wanderung auf dem Dolinenlehrpfad um Tagmersheim und Rögling, bei der geologische Phänomene der Monheimer Alb auf sechs Infotafeln erklärt werden.

Wer wir mit offenen Augen durch diese Landschaft wandert, dem fallen immer wieder Dolinen auf. Das sind trichterförmige Geländemulden mit zwei bis 20 Meter Durchmesser. Manche sind nur einen Meter tief, andere über zehn Meter. Sie sind typisch für Karstlandschaften wie die Monheimer Alb.

Hier sind Bäche zu beobachten, die von ihrer Quelle ab nur einige hundert Meter lang sind und dann wieder im Untergrund verschwinden. An einem Standort trifft man auf sandigen Boden – sehr ungewöhnlich für die aus Jurakalk aufgebaute Fränkische Alb. Nach dem Ort ihres Vorkommens bezeichnet man diese Sande als „Monheimer Höhensande“. Außerdem finet man sonderbare Steine, sogenannte „Lydite“. Diese stammen aus dem rund 150 Kilometer entfernten Frankenwald. Monheimer Höhensande und Lydite hat der Urmain an diesen Standort transportiert, der hier einst nach Süden abfloss, bis er vor ungefähr 1,8 Millionen Jahren zum Rheingebiet umgeleitet wurde.

Was sind Dolinen?

In den hier vorkommenden Karstböden treten trichterförmige Geländemulden mit 2 bis 20 Metern Durchmesser und einer Tiefe von 1 bis 10 Metern auf. Dabei handelt es sich um die sogenannten „Lösungs-Dolinen„. Von „Ponor-Dolinen“ dagegen spricht man bei kurzen Bächen, die entweder immer wieder im karstigen Untergrund verschwinden oder teilweise auch ganz versickern.

Spuren des Urmain

Der Urmain brachte für diesen Standort ansonsten ungewöhnliche Sandböden und Lydite (Steine) vor ungefähr 1,8 Millionen Jahren hierher. Danach wurde der Main zum Rheingebiet umgeleitet. Diese örtlich vorkommenden Sande bezeichnet man als „Monheimer Höhensande“.

Wegstationen
Staion 1: Landschaftliche Phänomene: Was sind Dolinen?
Staion 2: Landschaft und Dolinen: Landschaftsgeschichte von der Jura- und Kreidezeit bis zum Urmain
Staion 3: Nördlinger Ries und Urmain
Staion 4: Ponor-Dolinen: Warum verschwinden auf der Monheimer Alb ganze Bäche im Erdboden?
Staion 5: Karstbäche und Hülen: Quellen, kurze Bäche und Weiher in der Karstlandschaft
Staion 6: Dolinen und Umwelt: Abwasserentsorgung und Gefahren für das Trinkwasser

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Tagmersheim

Dolinenlehrpfad – keine Infomaterialien vorhanden!

Eichstätt: Fossilienpfad

Der Fossilienpfad Eichstätt führt zu Naturschönheiten und Steinbrüchen. Spannende Museen auf dem Weg bergen über 140 Millionen Jahre alte Schätze aus Stein – darunter ein Original des Urvogels Archaeopteryx. Im Fossiliensteinbruch werden Sie selbst zum Urzeitforscher.

Unterwegs informieren sechs Schautafeln über wichtige Zusammenhänge. Die nummerische Reihenfolge ist dabei lediglich ein Vorschlag. Sie können mit der Tour auch an verschiedenen Startpunkten beginnen.

Achtung: Die Anstiege zur Willibaldsburg und hinauf zum Blumenberg erfordern etwas Kondition.

Station 1. Einführung am Eichstätter Stadtbahnhof
Station 2: Jura-Museum auf der Willibaldsburg
Station 3: Fossiliensteinbruch für Hobbysammler am Blumenberg
Station 4: Museum Bergér auf dem Harthof
Station 5: Abbau des Plattenkalkes am Steinbruch Schöpfl
Station 6: Renaturierung an der ehemaligen Bauschuttdeponie

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Eichstätt

Faltblatt „Fossilienpfad Eichstätt“

Dollnstein: Geoweg Urdonautal

Die Tour beginnt in Dollnstein und führt teilweise auf der Hochfläche, teilweise aber auch im Tal bis nach Aicha bei Wellheim. Zurück zum Ausgangspunkt geht es auf direktem Weg über die Hochfläche auf einer alten Römerstraße.

An interessanten Geländepunkten befinden sich kleine Nummerntafeln mit einer Kurzinfo. Weitere Erläuterungen kann man der Broschüre „Geoweg Urdonautal“ bzw. aus der Karte entnehmen.

Der Geoweg Urdonautal folgt größtenteils der Route des Urdonautalwegs, der am Dollnsteiner Marktplatz beginnt (Schlaufe 11 des Altmühltal-Panoramawegs zwischen Dollnstein und Wellheim mit blau-gelber Markierung). An den Stellen, an denen die Route davon abweicht, sind gelb-grüne Wegweiser mit dem Geoweglogo angebracht.

Die Strecke geht teilweise durch steiles Gelände, deshalb ist unbedingt auf geeignetes festes Schuhwerk zu achten.

Radtour

Neben der ca. 21 km langen Wandertour „Geoweg Urdonautal“ gibt es auch eine ca. 60 km lange Radtour „Geoweg Urdonautal“. Beide Touren sind in der Begleitbroschüre beschrieben.

Station 1: Leitgerölle

Wir starten mit unseren Erkundungen am Ortsrand von Dollnstein bei Puzzleteil 1…

(mehr siehe Begleitbroschüre)

Station 2: Rundblick vom Stupberg

Nun geht es zunächst nach Osten über die Altmühlbrücke zum Stupberg. Vorsicht! Der Aufstieg zum Gipfel dauert zwar nur wenige Minuten, der Pfad ist jedoch steil. Tritt sicherheit sollte gewährleistet sein…

(mehr siehe Begleitbroschüre)

Station 3: Karstformen

Hier stehen wir vor einer Doline, einem Erdfall, der durch die besonderen geologischen Bedingungen der Alb entstand. Wie wir schon erfahren haben, wurde im Jura-Meer Kalk abgelagert, der zuvor im Meereswasser gelöst war…

(mehr siehe Begleitbroschüre)

Station 4: Magerrasen, Wacholderheiden und artenreiche Biotope

Eine landschaftliche Besonderheit dieser Gegend stellen die Trockenhänge mit Magerrasen und Wacholderheiden dar, denen die schroffen Felspartien ihren typischen Charakter verleihen…

(mehr siehe Begleitbroschüre)

Station 5: Riffschutt

Was man an bzw. in den Felsen manchmal nur mit geübtem Auge erkennen kann, ist hier an dieser Stelle gut sichtbar…

(mehr siehe Begleitbroschüre)

Station 6: Überhängende Felswände im Beixenhard

Der Beixenhard ist ein ca. 54 ha großes Naturwaldreservat. Herrliche Buchenbestände und stattliche Eichen prägen den Wald…

(mehr siehe Begleitbroschüre)

Station 7: Seitliche Trockentäler

Auf unserem Weg kommen wir immer wieder an Seitentälern vorbei. Ihre Entstehung hängt einerseits wieder mit dem Karst, andererseits aber auch mit den Kaltzeiten zusammen: Vor dem Beginn der Kaltzeiten tieften sich die Flüsse, vor allem die Urdonau, in die Alb ein…

(mehr siehe Begleitbroschüre)

Station 8: Dohlenfelsen bei Konstein

Der Dohlenfelsen ist weithin als Kletterfelsen bekannt. Er liegt im Bereich des Oberlandsteigs, einem Klettergebiet…

(mehr siehe Begleitbroschüre)

Station 9: Die Quelle der Schutter - eine Karstquelle

Wir stehen hier vor dem Quelltopf der Schutter. Mehrere einzelne Quellen sind erkennbar. Im Hintergrund rechts ist der anstehende Jura-Kalk bei den Renaturierungsmaß nahmen im Jahr 2008 angeschnitten…

(mehr siehe Begleitbroschüre)

Station 10: Der Galgenberg - ein Umlaufberg

Inmitten des Wellheimer Trockentales erhebt sich der Galgenberg als sogenannter Umlaufberg. Zunächst floss die Urdonau in einer weiten Schleife um den Berg herum…

(mehr siehe Begleitbroschüre)

Station 11: Eine Sandgrube aus der Kreidezeit

Auf dem Weg zur Hochfläche kommen wir zu einer großen Sandgrube. Hier wurde früher am Hang Sand abgebaut. Sand ist in der geologischen Umgebung, die wir bisher hier kennengelernt haben, eher ungewöhnlich…

(mehr siehe Begleitbroschüre)

Station 12: Die Urdonau und der Einfluss der Kaltzeiten

Wir können hier wieder Gerölle der Urdonau finden, obwohl wir uns circa 60 m über dem Talgrund befinden. Diese zeigen deutlich, dass die Urdonau sich im Laufe der Zeit in die Hochfläche der Alb eingefräst hat…

(mehr siehe Begleitbroschüre)

Station 13: Prallhänge und Gleithänge - Das Urdonautal wurde geformt

Im Norden ist von unserer Position aus hinter Dollnstein ein steiler Hang zu erkennen. Die Talhänge in Richtung Nordosten und Westen sind ebenfalls sehr steil. Nur geringes Gefälle hingegen hat der Bergsporn, auf dem wir hier stehen…

(mehr siehe Begleitbroschüre)

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Dollnstein

Begleitbroschüre „Geoweg Urdonautal“

agsdi-file-pdf

Dollnstein

Tourenbeschreibung „Geoweg Urdonautal“ (Wanderstrecke)