Maria Laach – Manderscheid: Deutsche Vulkanstraße

Deutsche Vulkanstrasse

© Zweckverband Ferienregion Laacher See

Mit freundlicher Genehmigung.

Vielen Dank.

39 erschlossene geologische, kulturhistorische & industriegeschichtliche Sehenswürdigkeiten

Der nationale Geopark Laacher See und der Natur- und UNESCO Global Geopark Vulkaneifel laden Besucher zu einer Entdeckungstour auf der 280 km langen „Deutschen Vulkanstraße“ ein.

Die ausgeschilderte Ferien- und Erlebnisstraße verbindet 39 erschlossene geologische, kulturhistorische und industriegeschichtliche Sehenswürdigkeiten rund um das Thema Eifelvulkanismus.

Dabei eröffnet sich dem Besucher eine Vielfalt an vulkanischen Überresten wie Maare, Schlackenkegel, Lavaströme, Dome und zahlreiche sprudelnde Quellen. In Museen, Infozentren und Bergwerken wird das feurige Naturerbe anschaulich und allgemeinverständlich aufbereitet.

Sehenswürdigkeiten
01 Erntekreuz: Heiße Asche - stiller See! (Geologie)
02 Maria Laach: Kloster und Vulkane? (Kulturhistorie)
03 Eppelsberg: Steinernes Inferno! (Geologie)
04 Römerbergwerk Meurin (Kulturhistorie)
05 Infozentrum Rauschermühle (Museen & Infostellen)
06 Lava-Dome (Museen & Infostellen)
07 Wingertsberg: Geologisches Glanzstück! (Geologie)
08 Mayener Grubenfeld: Ausgebrochen, abgebaut, angeschaut (Industriegeschichte)
09 Gleitfalte: Eis im Vulkan! (Geologie)
10 Aschestrom: Junge Asche auf altem Stein! (Geologie)
11 Trasshöhle (Industriegeschichte)
12 Bausenberg: durchbrochener Vulkan! (Geologie)
13 Tourist-Info: Vulkanregion Laacher See (Museen & Infostellen)
14 Tuffsteinzentrum: Tuff – Stein aus vulkanischen Aschen! (Kulturhistorie)
15 Hohe Acht: Schon mal den größten Gipfel eines Gebirges bestiegen? (Geologie)
17 Mosbruch: Der Weiher - ein Maar! (Geologie)
18 Ulmen: Junger Heißsporn (Geologie)
19 Vulcano-Infoplattform: Freche Gipfel (Geologie)
20 Bad Bertich: Thermalquellen und Käsegrotte (Geologie)
21 Immerath: Ein Vulkan sieht grün (Geologie)
22 Pulvermaar: Moor, Berg, See (Geologie)
23 Lavabombe Strohn: heißer Schneeball (Geologie)
24 Holzmaar: Wetterbericht aus Schlamm (Geologie)
25 Dürres Maar: Arm & wertvoll (Geologie)
26 Weinfelder Maar und Schalkenmehrener Maar (Geologie)
27 Gemündener Maar: Geschwister - und doch so unterschiedlich! (Geologie)
28 Eifel-Vulkanmuseum in Daun (Museen & Infostellen)
29 Dreiser Weiher (Geologie)
30 Arensberg: Ausgehöhlter Vulkan (Geologie)
31 Palagonit-Tuffring und Vulkangarten Steffeln (Geologie)
32 Mühlsteinhöhle Rother Kopf: Schwer geschuftet (Kulturhistorie)
33 Papenkaule mit Sarresdorfer Lavastrom und Munterley Magma auf Abwegen (Geologie)
35 Wallenborn: Kaltwasser-Geysir (Geologie)
36 Meerfeld: Im Auge des Vulkans (Geologie)
37 Mosenberg: Karge Kost im Paradies (Geologie)
38 Maarmuseum Manderscheid (Museen & Infostellen)
39 Gesteinsfalte: Ein flaches, warmes Meer. (Geologie)

Infomaterialien

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Maria Laach - Manderscheid

Deutsche Vulkanstrasse – Faltblatt „Mächtige Vulkane und zauberhafte Maare –
Erlebnis Faszination Erdgeschichte“

Mössingen-Öschingen: Rund um den Roßberg

Rundweg von Öschingen über den Gipfel des Roßberg.

Die Tour verläuft Ober- und unterhalb des Steinbruches Kalkofen und quert die Rutschung „Landhaussiedlung“, bei der im Jahr 2013 über eine halbe Million Kubikmeter Boden und Fels abgerutscht sind. Auf dem Roßberg erinnert ein Denkmal an den berühmten Geologen Friederich August Quenstedt.

Bergrutsch „Mössingen-Öschingen“ (Landhaussiedlung)

Nach lang anhaltenden Starkniederschlägen, vor allem vom 31.05.2013 bis zum 02.06.2013, mit bis zu 160 mm Niederschlag sowie überdurchschnittlich nassen Vormonaten hat sich am Sonntag, dem 02.06.2013, gegen 20:00 Uhr am Albtrauf auf der Gemarkung Mössingen-Öschingen unterhalb des Roßbergs in den Gewannen Dachslochberg und Roßstaig ein Bergrutsch ereignet (nach Definition handelt es sich um eine Rutschung.

Auf einer Länge von etwa 500 m und einer Breite von bis zu 300 m haben sich auf einer Fläche von über neun Hektar rund eine halbe Million Kubikmeter Boden- und Felsmassen talwärts in Bewegung gesetzt. Die Tiefenlage der Gleitflächen variiert nach den Erkenntnissen der durchgeführten Bohrungen zwischen wenigen Metern bis 17 m unter Geländeoberfläche (durchschnittlich 7–10 m).

Im Abtragsbereich (Rutschung), im obersten Drittel der Rutschung, befindet sich die Geländeoberfläche im Vergleich zur ehemaligen Hangoberfläche nun bis zu 13 Höhenmeter tiefer. Demgegenüber haben sich im Ablagerungsbereich (Rutschung), in den unteren zwei Dritteln der Hangbewegung, die abgeglittenen Boden- und Felsmassen bis zu 10 Meter über der ursprünglichen Geländeoberfläche aufgestaut.

Das Ereignis ist als Reaktivierung einer wahrscheinlich Jahrhunderte oder Jahrtausende alten Hangbewegung zu verstehen.

© LGRBwissen

Mehr Infos zur Rutschung siehe Webseite „LGRBwissen“.

Friedrich August Quenstedt

Nicht weit vom Wanderheim auf dem Roßberg liegt eine Aussichtsplattform mit einem herrlichen Ausblick. Dort befindet sich außerdem ein Denkmal für den 1889 verstorbenen Friedrich August Quenstedt.

Quenstedt war deutscher Geologe, Paläontologe, Mineraloge und Kristallograph. Sein Hauptverdienst ist die intensive Erforschung des Jura der Schwäbischen Alb. Er unterrichtete lange Zeit an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen.

Im Jahre 1837 übernahm er den neu geschaffenen Lehrstuhl für Mineralogie und Geognosis an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Er begründete damit die noch junge Geologie als eigenständigen Wissenschaftszweig im Königreich Württemberg. Den Lehrstuhl hatte er 52 Jahre inne. Seine Amtszeit ist als Quenstedt-Ära in die Annalen des Geologischen Institutes eingegangen. Seine Forschungsschwerpunkte waren vor allem Fossilien und ihre Nutzung in der Stratigraphie. Durch eigene Aufsammlungen, aber auch durch Ankäufe, baute er in Tübingen eine bedeutende, für Forschung und Lehre geeignete Fossiliensammlung auf. 1842 zählte die Sammlung bereits 30.000 Exponate. Einen großen Anteil dazu trugen auch Öschinger Bauern bei, die für Quenstedt Ammoniten sammelten. 1842 prägte er auch den heute noch international verwendeten Begriff Stufenlandschaft.

Zur geologischen Altersbestimmung verwendete er wie der Engländer William Smith Leitfossilien. Nach ihm benannt ist die Quenstedtsche Gliederung der Feinschichten des Jura, die erst 1973 von einer internationalen Gliederung abgelöst wurde. Aus seiner Feder stammt auch das paläontologische Standardwerk Der Jura, das er 1858 veröffentlichte. Bis kurz vor seinem Tod erstellte er ein umfangreiches Tafelwerk über die Ammoniten der Schwäbischen Alb. Er verstand es, durch einen unterhaltsamen Vorlesungsstil ein breites Publikum für Fossilien zu interessieren. Über Schwaben blickte er jedoch kaum hinaus. Seine Fossiliensammlung ist heute noch im Geologischen Institut der Universität Tübingen einzusehen und kann zum Vergleich eigener Funde herangezogen werden. Er war auch in Nusplingen und entdeckte den Plattenkalk.

Ab 1862 war er an der Erstellung der geologischen Landesaufnahme von Württemberg beteiligt und von ihm stammen dazu im Zeitraum 1865 bis 1881 zehn Karten.

Infomaterialien

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Mössingen-Öschingen

Rund um den Roßberg – keine Infomaterialien vorhanden!

Murrhardt: Die „Uranlagerstätte“ Murrhardt im Schwäbischen Wald

Von Bernd Laquai

30.07.2014, Update 06.10.2018

Es ist schon interessant, dass man in den Listen über die Uranvorkommen auf der Welt, herausgegeben vom IAEA bzw. der OECD, gleich neben den ganz großen Uranlagerstätten wie z.B. Cigar Lake in Saskatchewan oder Olympic Dam in Australien das Örtchen Murrhardt im Schwäbischen Wald findet (ca. 50km nördlich von Stuttgart).

Allerdings kann man in der lokalen Presse lesen, dass das Element Uran in der sonst eher landwirtschaftlich geprägten Gegend schon nicht ganz so unbekannt ist. Hintergrund war nämlich vor kurzem der Ärger um die Novellierung der Trinkwasserverordnung aus dem Jahre 2011, die es erforderlich machte, dass an etlichen Stellen in Murrhardts Wasserwerken spezielle Uran-Filter eingebaut werden mussten, weil bestimmte Brunnen in der Gegend (z.B. nach Angaben der Organisation Foodwatch) bis zum Dreifachen der neuen Grenzwerte von max. 10μg Uran pro Liter enthielten. Zudem bescheinigt ein Forschungsbericht des Kernforschungszentrums Karlsruhe aus dem Jahre 1985 dem Örtchen Murrhardt auch noch erhöhte Radonmesswerte in der Luft im Freien, wie sie sonst eher im Schwarzwald auftreten. Es gibt daher tatsächlich Indizien, die für eine gewisse Präsenz des umstrittenen Elements in der idyllischen Natur des schwäbischen Waldes in der Gegend um Murrhardt sprechen.

Wenn man sehr gründlich nachforscht, kann man schließlich auch den wahren Grund grob erahnen. Im Jahre 1974 nämlich war die Gegend das Ziel von umfangreichen Uranprospektionsarbeiten einer damals neu gegründeten Firma mit dem eindeutigen Namen „Urangesellschaft“ mit Sitz in Frankfurt am Main. Eines der Ziele dieses von der Bundesregierung stark geförderten Unternehmens war damals, die Rohstoffversorgung für die Kernbrennstoff-Herstellung in Deutschland sicherzustellen. In der Zwischenzeit ist diese Firma Teil des französischen Nukleartechnik-Großkonzerns Areva. Auf Grund der derzeitigen politischen und gesellschaftlichen Situation in Deutschland will sich heute in Murrhardt natürlich niemand mehr so recht an diese Zeit erinnern. Aber das Internet vergisst nichts so schnell, deswegen findet man doch noch so gewisse Anhaltspunkte für das Interesse dieser Gesellschaft an der Gegend um Murrhardt so zum Beispiel einen eindeutigen Artikel in der Zeitschrift „Die Zeit“.

Der Hintergrund für das Interesse der Uranprospektoren bestand in der geologischen Erkenntnis, dass das Sedimentgestein auch in der Gegend um Murrhardt ähnlich wie an den Hanglagen Stuttgarts einen gewissen Urangehalt hat, den man auch messtechnisch nicht allzu schwer nachweisen kann. Die Gegend um Murrhardt ist nämlich ebenfalls Teil des schwäbischen Schichtstufenland, genauer gesagt gehört sie zum sogenannten Keuperbergland. Der Keuper in dieser Gegend gliedert sich wiederum wie folgt:

Oberer Keuper (ko)

Rät

Mittlerer Keuper (km)

(km5) Knollenmergel

(km4) Stubensandstein

(km3) Obere und untere bunte Mergel, Kieselsandstein

(km2) Schilfsandstein

(km1) Gipskeuper

Unterer Keuper (ku)

Lettenkeuper

Der mittlere Keuper ist diejenige Gesteinsschicht, die im Bereich des Stuttgarter Talkessels bis über Murrhardt hinaus an der Oberfläche vorherrscht und die Böden prägt. Vor allem die mächtigen Sandsteinschichten sind typisch für die Gegend, von denen der feinsandige Schilfsandstein besonders häufig als Werkstein verwendet wurde, da man in ihn sehr leicht detailreiche Ornamente einarbeiten konnte, die heute noch an vielen älteren Hausfassaden sichtbar sind. Wesentlich für den Urangehalt dieser Böden ist die Tatsache, dass tonhaltige Sande mit den Wasserströmungen das gelöste Uran als sechswertiges Uranylion über weite Strecken transportiert haben (genauer gesagt aus dem Vindelizischen Land in der Urzeit). Sobald diese Gewässer in ein reduzierendes Milieu gelangten oder mit adsorbierenden oder ausfällenden Stoffen in Kontakt kamen, wurde das Uran wieder in eine 4-wertige Oxidationsstufe umgewandelt und dann ortsfest mit den sich über die Zeit verfestigenden Sand- und Ton-Sedimenten fixiert. Dies ist der Grund warum vor allem die tonhaltigen Sandsteine in der Gegend einen deutlich erhöhten Urangehalt aufweisen. Und dieser stand eben im Interesse der Uranprospektoren als noch fieberhaft in Deutschland nach Uran gesucht wurde. Wahrscheinlich war es schließlich die politische Bedeutung der prospektierenden Firma, die dafür sorgte, dass Murrhardt relativ schnell als aussichtsreiche Uranlagerstätte in die Datenbank der IAEA und OECD gelangte.

Offensichtlich aber war das eigentliche Ergebnis der Prospektionsarbeiten am Ende doch nicht ganz so üppig, so dass die Urangesellschaft schnell das Interesse an der Gegend verlor und sich eher um Ressourcen im Ausland kümmerte. Vermutlich ging damit auch der bittere Kelch an dem Städtchen Murrhardt recht schnell vorüber und Zustände, wie sie seinerzeit im Krunkelbachtal bei Menzenschwand vorherrschten, blieben der hiesigen Bevölkerung erspart.

Da sich die Halbwertszeit für den Zerfall von Uran aber doch über mehrere Milliarden Jahre hinzieht, kann der interessierte Wandersmann immer noch, mit einem guten Geigerzähler ausgestattet, auf den Wegen der Prospektoren wandeln und deren Ergebnisse einigermaßen originalgetreu nachmessen. Dazu bietet sich vor allem eine Wanderung durch die landschaftlich sehr schöne und geologisch hoch interessante Hörschbachschlucht mit ihren Wasserfällen an. Die messbaren Werte für die Ortsdosisleistung sind zwar dort nicht allzu hoch (der Flossenbürger Granit auf der Stuttgarter Königstraße erzeugt bessere Strahlungswerte) aber die Tatsache, dass man eine deutliche Veränderung erkennen kann vom Ort Murrhardt im Tal mit anfangs sehr niedrigen Werten und danach entlang der Schlucht mit zum oberen Drittel hin deutlich zunehmenden Werten und schließlich einem abrupten Abfallen am Hang oberhalb der Schlucht, das macht die Sache doch immer noch recht spannend. Da man auf dem Weg durch die Schlucht auch praktisch alle Gesteinsschichten des mittleren Keupers durchquert, was man an den Gesteinsabbrüchen an den Felswänden sehr schön beobachten kann, ist es möglich das Gesteinsprofil bzw. das Höhenprofil dem Strahlungsprofil zuzuordnen. Damit erkennt man schließlich, dass ein deutliches Maximum der Ortsdosisleistung im Übergangsbereich des Schilfsandsteins zu den unteren bunten Mergelschichten liegt.

Dieses Ergebnis unterstreicht schließlich auch den Befund aus der Landeshauptstadt Stuttgart, wo man einerseits ein gewisses Radonproblem auf den Sandsteinböden des Killesberg entdeckt hat und anderseits eine deutliche Erhöhung der Ortsdosisleistung im Bereich des alten Schilfsandsteinbruchs der Karlshöhe erkennen kann.

Damit steht nun endgültig fest, dass es im Keuperbergland um Stuttgart einen erhöhten Gehalt an Radionukliden im Gestein aufweist und man darf gespannt sein, was die Tunnelbohrungen des Bahnprojekts „Stuttgart 21“ diesbezüglich noch ans Tageslicht bringen werden. Das radioaktive Gas Radon könnte jedenfalls dabei sein. Und damit könnte es dann vielleicht sogar die Landeshauptstadt Stuttgart noch schaffen in die berühmte Liste der stolzen Uranlagerstätten zu gelangen.

© Bernd Laquai

Ein Ausflugstipp von der Webseite opengeiger.de

Mit freundlicher Genehmigung. VIELEN DANK.

Infomaterialien

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Bernd Laquai

Die „Uranlagerstätte“ Murrhardt im Schwäbischen Wald  (Originalbeschreibung)

Radioaktivität

Messverfahren

Radon

Neuenbürg: Auf historischen Wegen und Pfaden

Neuenbürg: Auf historischen Wegen und Pfaden

Auf dieser Rundwanderung vom Bahnhof Neuenbürg hinauf auf die Schwarzwaldhöhen über dem Enztal erkunden wir kulturhistorische Sehenswürdigkeiten in und um Neuenbürg.

Die Kelten besiedelten bereits im 5./4. Jh. v. Chr. die Region um Neuenbürg an der Enz. Während der keltischen Eisenzeit befand sich auf dem Schlossberg eine befestigte Siedlung.

Beim zwei Kilometer entfernten Ortsteil Waldrennach stießen Archäologen auf keltische „Rennöfen“. Hier in den Wäldern betrieben die Kelten den ältesten Bergbau auf Eisen im süddeutschen Raum.

Erzabbau und Verhüttung in Neuenbürg sind sogar seit dem 7./6. Jh. v. Chr. nachweisbar. Ein Bergbaugeschichtlicher Lehrpfad vermittelt Informationen zu Geologie, Archäologie und Bergbaugeschichte rund um Neuenbürg: vom Bahnhof aus verläuft der „Spectaculum-Ferrum-Pfad“ (Markierung: Schlägel und Eisen) über den Schlossberg und vorbei an stillgelegten Bergwerksanlagen zum Besucherbergwerk Frischglück.

Höhepunkt ist die Besichtigung der „Frischglück-Grube“, die Teil der historischen „königlich-württembergischen Eisenerzbergwerke“ war. Zur Förderung der experimentellen Archäologie wurde beim Besucherbergwerk ein Rennofen nachgebildet.

Das größte Eisenerzvorkommen im Schwarzwald

Im Raum um Neuenbürg konzentrieren sich an tektonischen Störungszonen Erzgänge mit reichen Eisen- und Manganerzvorkommen. Es handelt sich um das größte Eisenerzvorkommen im Schwarzwald. Die Erze bildeten die Grundlage eines Bergbaus, der in Neuenbürg vor allem im 18. und 19. Jahrhundert seine letzte Blüte erlebte. Führungen im Besucherbergwerk „Frischglück“ informieren über die Thematik.

Dass schon der vorgeschichtliche Mensch in das landwirtschaftlich unergiebige Buntsandsteingebiet des Nordschwarzwaldes vorgedrungen ist, galt lange als undenkbar. Doch wurde schon um 1930 entdeckt, dass während der keltischen Eisenzeit (Frühlatènezeit, circa 5. Jahrhundert v. Chr.) auf dem Schlossberg von Neuenbürg eine befestigte Höhensiedlung bestand. Wegen ihrer Lage abseits der fruchtbaren Muschelkalkböden wurde schon früh ein Zusammenhang mit den Eisenerzvorkommen vermutet. Der Nachweis gelang 1995/1996 mit der Untersuchung eines ca. zwei Kilometer vom Schlossberg entfernten Verhüttungsplatzes am „Schnaizteich“ bei Neuenbürg-Waldrennach.

 

Ausgrabungen bei Neuenbürg

Nach Ausgrabungen im oberen Schnaizteich bei Waldrennach befand sich 500 Jahre vor Christus das wohl bedeutendste eisenverarbeitende Zentrum der Kelten im mitteleuropäischen Raum. Das alte Neuenbürger Bergbaurevier musste nach den Funden zu den größten Eisenerzvorkommen und Eisenverhüttungsplätzen nördlich der Alpen gehört haben.

 

Experimentelle Archäologie mit Rennfeueröfen

Bedingt durch die einmaligen Erhaltungsbedingungen der keltischen Rennöfen bei Neuenbürg ließen sich originalgetreue Nachbildungen herstellen, mit denen sich Erkenntnisse über die Funktion der Öfen im archäologischen Experiment gewinnen lassen. Nach den Befunden der Grabungen wurde ein Ensemble aus Rennofen, Ambossstein und Holzkohlegrube beim Besucherbergwerk Frischglück nachgebaut. Es kann als Teil des vom Schloss zum Bergwerk führenden „Spectaculum-Ferrum-Pfades“ besichtigt werden und wird öfters auch experimentell betrieben.

Infomaterialien

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Neuenbürg

Faltblatt „Keltische Eisenherstellung“

Textquellen

Faltblatt „Keltische Eisenherstellung“

Niederehe: Vulkaneifel-Pfad „Hochkelberg-Panoramapfad“

Natur- und Geopark Vulkaneifel

© Natur- und Geopark Vulkaneifel / Eifel Tourismus GmbH

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Der Hochkelberg Panorama-Pfad verbindet die Hillesheimer Kalkmulde über das Natur- und Landschaftsschutzgebiet rund um den Hochkelberg mit dem Ulmener Maar.

Der Hochkelberg Panorama-Pfad verbindet die Hillesheimer Kalkmulde über das Natur- und Landschaftsschutzgebiet rund um den Hochkelberg mit Jungfer Weiher und dem Ulmener Maar.
Am Anfang bestimmen Bachläufe das Relief: Anbach, Nohner Bach und Bodenbach. Sagenhaft ist die Wallfahrtskapelle auf dem Heyerberg.

Unübersehbar auf der Wanderung sind die vielen gewölbten Bergkuppen. Sie erinnern an die feurige Schöpfung der Eifelkulisse. Dabei bleibt das „Auf- und Ab“ zwischen den markanten Hocheifelbergen moderat und ist für alle Altersgruppen „gangbar“, sodass einem Streifzug durch spannende Erdgeschichte nichts im Wege steht!

Fazit: Ein großartiger Wanderspass für alle, die sich ein umfassendes Bild von der Hoch- und Vulkaneifel machen wollen und dabei auf die bewährten Attribute „Wanderschuhe und Rucksack“ zurück greifen! Dazu ein nachhaltiges Wegeleitssystem, das dem der Premiumwege in nichts nachsteht und Verlaufen praktisch unmöglich macht!

Es empfehlt sich den Weg über 2 Etappen zu erwandern.

Etappe 1: Niederehe – Kelberg

Die 1. Etappe von Niederehe über Bodenbach, Heyer Kapelle bis nach Kelberg ist kurzweilig angelegt zwischen dem verträumten Nohner Bachtal und dem Hochkelberg mit seinen 675m.

Der „Hochkelberg-Panorama-Pfad“ verbindet die Hillesheimer Kalkmulde über das Landschaftsschutzgebiet rund um den Hochkelberg mit dem Ulmener Maar.

Am Anfang bestimmen Bachläufe das Relief: Anbach, Nohner Bach und Bodenbach. Sagenhaft ist die Wallfahrtskapelle auf dem Heyerberg.

Das Museum in der Landschaft „die römische Villa“ oberhalb Bodenbachs erzählt die Geschichte einstiger Besiedlungen durch die Römer.

Im weiteren Wegeverlauf treffen Sie immer wieder auf Stationen der „Geschichtsstrasse“. Diese erzählen über das Leben, die Landschaft und die Kultur der Region. Ziel der 1. Etappe ist Kelberg. Es lohnt sich einen Blick in die Pfarrkirche „St. Vincentius und Nikolaus“ zu werfen. Wer etwas Abkühlung genießen will, kann das mit Familienfreibad (Mai-Sep.) tun.

Unübersehbar auf der Wanderung sind die vielen gewölbten Bergkuppen. Sie erinnern an die feurige Schöpfung der Vulkaneifelkulisse. Dabei bleibt das „Auf- und Ab“ zwischen den markanten Hocheifelberg moderat und ist für alle „gangbar“.

Etappe 2: Kelberg – Ulmen

Im Verlauf der 2. Etappe des Hochkelberg-Panorama-Pfad erleben Sie verträumte und weite Blicke über die Vulkaneifel. Ihr Ziel, dass jüngste Maar der Eifel und der Jungferweiher in Ulmen.

Einen ersten Traumhaften Ausblick haben Sie auf dem Wahrzeichen der Region dem „Hochkelberg“. Einen weiteren Blick über die Vulkane der Region bietet Ihnen der Aussichtsturm Eifel-Kuck in Sassen.

Wärend Ihrer Wanderung treffen Sie auf Punkte der „Geschichtsstrasse“. Dabei bekommen Sie kurze und spannenden Einblicke in das Leben und die Geschichtse der Region. In Uersfeld lohnt sich ein Stop im Museeum der 50er & 60er Jahre, dem „Nostalgikum“. Hier ist die Zeit von Oma und Opa stehen geblieben.

Weiter geht es wieder zu den Höhen, vorbei an „Alten Eichen“ und dem „Eifelblick“ in Höchstberg. Von hier aus haben Sie einen Blick bis fast nach Mayen. Durch verträumte Eifelwäler haben Sie bald Ihr Ziel, den Jungferweiher einem bedeutenden Vogelschutzgebiet, in Ulmen erreicht.

Infomaterialien

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Vulkaneifel-Pfade

Hochkelberg-Panoramapfad – keine Infomaterialien vorhanden!

Nothweiler: Burgen-Rundweg über das Eisenerzbergwerk Sankt Anna Stollen

Eine grenzüberschreitende Rundtour über vier romantische Burgruinen und das historische Eisenerzbergwerk Nothweiler, das seit 1976 als Besucherberkwerk besichtigt werden kann.

Wegelnburg

571 m ü. NN

Die Wegelnburg liegt in 572 Meter Höhe, langgestreckt auf einem Berggrat. Sie ist die höchstgelegene Burgenanlage der Pfalz mit einem Panorama-Ausblick über das Biosphärenreservat Pfälzerwald/Nordvogesen.

Die Reichsfeste wurde im 12./13. Jahrhundert erbaut. Sehenswerte Reste von Toren, Gebäuden, großen Felskammern und Ringmauern.

Hohenbourg (F)

567 m ü. NN

Die Burgruine liegt auf dem 550 m hohen Schloßberg. Anfang des 13. Jahrhunderts wurde die Burg vom altelsässischen Geschlecht der Puller erbaut, wechselnde Besitzer und 1680 zerstört.

Sehenswerte Burgreste und Skulpturstücke aus dem 13. und 16. Jahrhundert.

Löwenstein (F)

427 m ü. NN

Die Burg ist aus dem 13. Jahrhundert und liegt auf dem 550 m hohen Schloßberg mit den Burgruinen „Wegelnburg“ und „Hohenbourg“ zusammen.

Sie wurde auf zwei, durch eine Schlucht getrennte, Sandsteinfelsen erbaut. Als Raubritternest im 14. Jahrhundert zerstört.

Fleckenstein (F)

338 m ü. NN

Großteils erhaltene Burgruine aus dem 12. Jahrhundert. Es ist eine der größten Vogesenburgen auf einer 370 Meter steil aufsteigenden Felsplatte. Interessante Festung von 92 Meter Länge und 8 Meter Breite. Besonders eindrucksvoll sind die aus dem Fels heraus gehauenen Gemächer und das Burgmuseum.
Burgführungen und Themenführungen sind möglich.

Rätselburg – Spielerisches Naturerlebnis am Fuße der grandiosen Burgruine Fleckenstein. Hier können Kinder aber auch Erwachsene mit den eigenen Sinnen Natur erfahren: In den Wäldern und in der Burg suchen Klein und Groß das Ross von Willy oder das Wappen des Herren von Fleckenstein. Im alten Burgbauernhof erkunden die Kleinsten im „P´tit Fleck“ den Sandstein und den Wald.

Technisches Kulturdenkmal ‚Eisenerzbergwerk Sankt Anna Stollen‘

Bereits in keltischer Vorzeit hat man im Übertagebau Eisenerz gewonnen. Gewaltige Urkräfte katapultierten vor ca. 45 Millionen Jahren im Tertiär die ehemals heißen Eisenerze aus unergründlichen Tiefen empor, die zu bizarren und farbenprächtigen Formen im 400 Millionen Jahre alten Buntsandstein erstarrten.

Das öffentlich anerkannte technische Kulturdenkmal St. Anna-Stollen mit dem tiefen Stollen stellt einen sehr hohen Besuchswert dar. Während eines 420 m langen bequemen ebenerdigen Rundgangs unter Tage erfährt der Besucher viel über alle wichtigen bergbaulichen Tätigkeiten, Abbauorte und Lebensbedingungen der damaligen Zeit. Sie sehen Erzgewinnung in ausschließlicher Handarbeit, technische Einrichtungen wie der 2 x 40 m tiefe Sturzschacht, autarke Wasserversorgung unter Tage (Zisterne), natürliche Belüftung durch den 80 m hohen Wetterschacht, einzelne bis zu 500 cbm Volumen große Dome mit ihren hellerleuchteten, farbenprächtigen Eisenerzadern.

Die Geschichte des Eisenerzbergwerks

Tipp

Beim Besucherbergwerk befindet das Informationszentrum mit einer Dauerausstellung „Bergbau und Hüttenwesen im Wasgau“ über verwendete Werkzeuge (Gezähe) und erzeugte Eisengussprodukte.

Infomaterialien

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Infozentrum Besucherbergwerk Nothweiler

Infotafel „Die Anfänge des Bergbaus im Wasgau“

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Infozentrum Besucherbergwerk Nothweiler

Infotafel „Das Bergbaudorf Nothweiler“

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Infozentrum Besucherbergwerk Nothweiler

Infotafel „Die Grube zu den heiligen drei Königen“

Textquellen

Webseite „Verbandsgemeinde Dahner Felsenland“