Bexbach: Historischer Grubenweg Nordfeld

Der historische Grubenweg führt über einen idyllischen Waldweg, der aus Pfaden und teils breiteren Wegen besteht zu historischen Orten wie dem „Fortuna und Wilhelmine Schacht“, dem „Stollenmundloch“, der „Verladestation“ sowie der „Dianaquelle“ in der Kerbschlucht.

Der Grubenweg ist mit weißen Schildern mit einen schwarzen Förderturm gekennzeichnet.

Wegstationen
Station 1: Schacht Fortuna
Station 2: Stollenmundloch
Station 3: Verlademauer/Umladestation
Station 4: Kerbschlucht/Dianaquelle
Station 5: Grubenanlage, Schacht "Wilhelmine"
Station 6: Beamtenhäuser

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Bexbach

Infoblatt „Hisorischer Grubenweg Nordfeld“

Textquellen

Infoblatt

Biberach: Wanderung rund ums Erzbachtal

Auf dieser Strecke zeugen heute noch gewaltige Trichter und interessante Mineralien vom Bergbau (Erzknappenlöcher).

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Biberach

Wanderung rund ums Erzbachtal – keine Infomaterialien vorhanden!

Textquellen

Ferienlandschaft Mittlerer Schwarzwald – Gengenbach, Harmersbachtal c/o Kultur- und Tourismus GmbH Gengenbach

Bieber: Kulturweg 1 „Die Bieberer Acht“

Archäologisches Spessartprojekt

Kulturwege

Die Kulturwege sind – gemeinsam mit den archäologischen Projekten – das Aushängeschild des Archäologischen Spessartprojekts.

Seit 1999 entsteht ein immer dichteres Netz von Kulturwegen, auf denen die Kulturlandschaft Spessart erlebbar und begreifbar wird.

Zu jedem Kulturweg erscheint ein Folder mit einer Wegbeschreibung und Kurzbeschreibung der Stationen. Eine Auswahl der Kulturwegefolder finden Sie in der Geschäftsstelle des Spessartbundes (Treibgasse 3, 63739 Aschaffenburg).

© Archäologisches Spessartprojekt e.V.

Mit freundlicher Genehmigung am 14.10.2021.

VIELEN DANK.

Dank der Familie Cancrin nimmt Bieber in der Geschichte des Spessarter Bergbaus eine besondere Stellung ein. Das „Bieberer geologische Fenster“ bot die Voraussetzung für den Abbau verschiedenster Erze im heutigen Naturschutzgebiet Lochborn.

Vom 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert lag hier ein Industriegebiet, das sich die Natur wieder zurückerobert hat. Der 12 km lange Kulturwanderweg lässt die Möglichkeit auf eine Zweiteilung offen: Von Bieber bis zum Lochborner Teich in 7 km oder vom Wiesbüttsee als Start in 5 km Länge.

In der Nähe des Ausgangspunktes der Wanderung in Bieber wird das Biebergrund-Museum entstehen, das die Entwicklung des Bieberer Bergbaus und Hüttenwesens zeigen wird, das von 1741 bis 1782 seinen Höhepunkt erlebte. Auch Zechstein für die Eisenverhüttung wurde abgebaut, wie die weitere Wanderroute zeigt.

Bevor man den Lochborner Teich erreicht, wo die kürzere Tour gewählt werden kann, kommt man an der Burgbergkapelle vorbei. Der längere Rundweg bringt den Wanderer an Einsturzlöchern und am sogenannten „Schachtküppel“ vorbei, alles Relikte der früheren Bergbautätigkeit.

Beim Wiesbüttsee kann man einkehren und sich auf den Rückweg machen, vorbei am Lochborner Teich und an der früheren Eisenbahnstation „Lochmühle“, einst Sitz einer Außenstelle des Forschungsinstitutes Senckenberg, bis man wieder in Bieber eintrifft.

Wegbeschreibung

  • Die „Bieberer Acht“ ist zweigeteilt: In Bieber beginnt die Schleife „Geologischer Lehrpfad“ mit 11 Stationen (1-11) auf einer Länge von ca. 7 km.
  • Von der Wiesbütt aus kann die ca. 5 km lange Schleife „Bergbau“ mit 4 Stationen (A-D) begangen werden, die durch das Naturschutzgebiet „Lochborn“ führt.

Am Schnittpunkt der beiden Schleifen liegt der Lochborner Teich. Die gesamte „Bieberer Acht“ hat zwischen Bieber und der Wiesbütt eine Länge von ca. 12 km mit einem Höhenunterschied von etwa 200 m.

Folgen Sie der Markierung des gelben EU-Schiffchens auf blauem Grund.

Station 1: Start in Bieber

Die Geschichte Biebers und seiner Umgebung ist vom Bergbau geprägt. Die geologischen Voraussetzungen für die Entstehung von Bodenschätzen reichen über 150 Millionen Jahre in die Erdgeschichte zurück. Gesteinsmassen gerieten unter starke Druck und Scherkräfte, wodurch Verwerfungen entstanden. An deren Gesteinsspalten stiegen von der Erdwärme aufgeheizte Salzlösungen der Metalle auf und bildeten durch Vererzung die Grundlage für die Erzvorkommen. Die älteste Urkunde zum Bergbau und der Verhüttung der Erze stammt von 1494…

PDF-Download Infotafel 1

Station 2: Zechsteinaufschluss

Noch 1965 wird an dieser Stelle ein Steinbruch aufgeführt, der wenige Jahre später verfüllt wurde. Ebenso
verschwunden sind die für diese Zeit belegten Überreste des einstigen Kalkofens, dessen Existenz in der Flurbezeichnung „Am Kalkofen“ weiterlebt. Letzter Zeuge des einstigen Kalkabbaus ist dieser Aufschluss im anstehenden Zechsteindolomit…

PDF-Download Infotafel 2

Station 3: Metasomatische Eisenerze

Die Sedimente des Zechstein-Meeres sind in und um Bieber weit verbreitet und werden landläufig als „Kalk“ bezeichnet. Als solche (Calcit, CaC03) wurden sie auch im Meer abgelagert, aber später in der Phase der Gesteinswerdung wurden sie zu einem Dolomit umgewandelt, in dem diesem Kalk Magnesium zugeführt wurde…

PDF-Download Infotafel 3

Station 4: Burgbergkapelle

Auf dem Burgberg befindet sich die älteste Hinterlassenschaft menschlichen Wirkens in Bieber, die Wallanlage, die teilweise vorgeschichtlich, teilweise frühmittelalterlich zu datieren ist. Für die Vermutung, dass die Anlage in Verbindung mit frühem Eisenerzabbau entstand, gibt es keine Beweise…

PDF-Download Infotafel 4

Station 5: Hydrothermale Kobalterze

Beim Abbau der in der Fläche ausstreichenden Kupferschiefermassen entdeckte man zwangsläufig die gangförmig anstehenden Kobalterze (und Nickelerze). Diese waren im Mittelalter wertlos, da man aus den silbern glänzenden, sehr schweren Erzen keine Wertmetalle erschmelzen konnte. Daher kommen die Namen Kobold und Nickel (Nickel stand für Berggeister), die dann zum Kobalt und Nickel im heutigen Sinne gewandelt wurden…

PDF-Download Infotafel 5

Station 6: Kupferschiefer

Das Liegende der Sedimente des Zechstein-Meeres besteht meist aus einem Konglomerat über den Kristallingesteinen des Spessarts, im Westen können dies auch die kaum verfestigten Sedimente des Rotliegenden sein. Darüber folgt eine 2 bis 50 cm dicke Schicht eines dunklen bis schwarzen, teils auch tonigen,
schiefrigen Sediments. Infolge des Gehaltes an Kupfer gab man ihm den Namen Kupferschiefer…

PDF-Download Infotafel 6

Station 7: Lochborner Teich (Bergbaupfad Station C)

Angelegt wurde der Lochborner Teich als Wasserreservoir für die Bergwerksmaschinen. Der Damm, über den heute der Weg führt, wurde erst in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts angelegt, um die Erze mit der Schmalspurbahn vom Abbaugebiet „Am Schußrain“ an die Lochmühle zu transportieren…

PDF-Download Infotafel 7

Bergbaupfad Station B: Oberer Maschinenschacht

Aufschlussarbeiten am oberen Maschinenschacht Im Jahre 1899 begannen die Arbeiten am oberen Maschinenschacht, der bis zum Jahresende bereits eine Tiefe von 60 Metern erreicht hatte. Die Gebäude über Tage waren errichtet und die neue Bremsberganlage zwischen dem oberen Maschinenschacht und dem nächsten Förderpunkt (Schacht L) war fertiggestellt…

PDF-Download Infotafel B

Bergbaupfad Station A: Wiesbütt

Verkehrsknotenpunkt Wiesbütt

Die Vorstellung, die Wiesbütt sei ein einsames natürliches Moor mitten im unbewohnten Spessartwald, erweist sich als ein Trugschluss. Denn sowohl der Teich als auch das Moor gehen auf menschlichen Einfluss zurück, wofür die verkehrstechnische Lage sowie die geologische Beschaffenheit verantwortlich sind…

PDF-Download Infotafel A

Bergbaupfad Station D: Schachtküppel

Der Bergbau hat das Gelände des heutigen Naturschutzgebiets „Lochborn“ verändert. Typische vom Menschen hervorgebrachte oder verursachte Merkmale sind die Verflachung von Talböden durch Auffüllung, Hohlformen
wie Pingen oder aufgelassene Tagebaue, Aufschüttungen wie Halden oder die leicht zu erkennenden Schächte…

PDF-Download Infotafel D

Station 8: Lochmühle

An der Kreisstraße zwischen Bieber und Wiesen stehen wir vor der Lochmühle, in der sich bis 2006 die „Forschungsstation für Mittelgebirge“ des Forschungsinstituts Senckenberg befand. Ursprünglich diente dieses Gebäude als Endbahnhof für den Personenverkehr der Eisenbahnstrecke von Gelnhausen in den Lochborn…

PDF-Download Infotafel 8

Station 9: Geologie von Bieber

Bieber und seine Umgebung ist aus geologischer Sicht eine Besonderheit, denn inmitten des Buntsandsteins sind hier die Gesteine bis zum kristallinen Grundgebirge freigelegt („Bieberer Fenster“). Dies hat seine Ursache
in der ausgeprägt kleinräumigen Bruchtektonik durch Störungen, die zu einer Ausräumung der damit geschwächten Gesteinsmassen geführt hat. Diese Störungen wurden z. T. mineralisiert (Gänge) und waren das Ziel eines lange anhaltenden Bergbaues …

PDF-Download Infotafel 9

Station 10: Bertha-Stollen

Nachdem die Essener Friedrich Krupp Aktiengesellschaft sämtliche Kuxe (Anteile) der „Gewerkschaft Bieberer Gruben“ angekauft hatte, übernahm sie am 1. September 1907 die Betriebsleitung dieser Gewerkschaft. Ein Jahr später wurde an der früheren Eisenschmelze der neue Stollen hergestellt, der ab 1910 als Bertha-Stollen bezeichnet wurde, in Anlehnung an Bertha von Bohlen und Halbach. In den nachfolgenden Jahren wurde der Bertha-Stollen, mit dem das ganze Abbaufeld vom Burgberg bis nach dem Feld Gordon (Abbaufeld hinter dem oberen Lochborn) unterfahren werden sollte, weiter aufgefahren…

PDF-Download Infotafel 10

Station 11: Eisenschmelze

Der Bergbau in Bieber konzentrierte sich auf Metalle. Während die Förderung seit 1494 belegt ist, erbrachte die Verhüttung erst mit der Einführung moderner hüttentechnischer Anlagen durch die Familie Cancrin bedeutendere Einkünfte. Unter Johann Heinrich Cancrin und insbesondere Franz Ludwig Cancrin wuchs Bieber zum größten Montanbetrieb im Spessart, der der hanauisch-hessischen Landesherrschaft zeitweise hohe Erträge einbrachte. Deshalb konnten es die Verhüttungsbetriebe in Bieber zwischen 1741 und 1782 an Größe und Ausstattung mit zeitgenössischen Anlagen wie im Mansfelder Kupfererzbergbau mithalten…

PDF-Download Infotafel 11

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Bieber

Faltblatt „Die Bieberer Acht“

Bisingen: Geschichtslehrpfad Ölschieferwerk

Bisingen im Zollernalbkreis schrieb in der Zeit des Nationalsozialismus eine besondere Geschichte. Von August 1944 bis März 1945 wurden im Rahmen des Unternehmens „Wüste“ insgesamt 4.150 KZ-Häftlinge in das Konzentrationslager Bisingen deportiert, um Öl aus dem dort zu findenden Ölschiefer zu gewinnen. Ein Drittel der Inhaftierten starb dabei.

Während eines internationalen Workcamps im Sommer 1997 legten Jugendliche aus verschiedenen Ländern Überreste der Produktionsanlagen im Kuhloch frei und bauten einen Holzsteg auf dem ehemaligen Lagergelände in der Schelmengasse, um den Weg zum Appellplatz zu symbolisieren.

Im Oktober 1998 wurde der Geschichtslehrpfad eröffnet, der die historischen Orte jener Zeit verbindet und anhand von Monumenten und Hinweistafeln den dunklen Abschnitt der deutschen Geschichte kenntlich macht.

Wegbeschreibung

Der Geschichtslehrpfad ist jederzeit frei zugänglich. Der Rundgang ist von jeder Station aus möglich. Informationen zu den jeweiligen Orten bieten Text-Bild-Tafeln entlang der Strecke.

Zu den Stationen des Lehrpfads gehören:

  • der Bahnhof (Ankunft der Häftlinge)
  • das ehemalige Lagergelände an der Schelmengasse Meilerfeld, Ölbehälter, Gebläsestation und Abbruchkante des ehemaligen Ölschieferabbaugeländes im „Kuhloch“
  • KZ-Friedhof
  • Gelände des ehemaligen Massengrabes im Ludenstall

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Bisingen

Das Unternehmen „Wüste“

Bismarckturm (Hornisgrinde)

Auf dem Bohlenpfad zum Bismarckturm, Hornisgrinde, Nordschwarzwald. Aufnahme vom 21.08.2020, kurz nach Sonnenaufgang.

Auf der Hornisgrinde, dem höchsten Berg im Nordschwarzwald (1.163,6 m), befinden sich mit dem Bismarckturm, einem alten Vermessungsturm, und dem Hornisgrinde-Aussichtsturm, zwei Türme, die häufig verwechselt werden:

    Der 7 m hohe Bismarckturm steht in seiner jetzigen  Form seit 1871 auf dem höchsten Punkt der Hornisgrinde. Der ehemalige Signalturm steht direkt auf der Gemarkungsgrenze der Gemeinden Sasbach und Sasbachwalden.

      Der 23 m hohe Hornisgrindeturm wurde 1910 vom Badischen Schwarzwaldverein als Aussichtsturm am südlichen Ende des Hornisgrinde-Rückens errichtet.

      Das südliche Gipfelplateau der Hornisgrinde mit Blick nach Norden. © Mit freundlicher Genehmigung der Gemeinde Seebach

      Bismarckturm
      Einleitung

      Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts befand sich auf dem höchsten Berg des Nordschwarzwaldes, der  Hornisgrinde, ein hölzernes Pyramidensignal. Im Jahr 1822 wurde  an gleicher Stelle ein 8 m hoher  steinerner Turm mit quadratischem Grundriss (2,70 m x 2,70 m) errichtet, der der Badischen Vermessung als trigonometrischer Messpunkt dienen sollte. Das Bauwerk wurde genau an der Gemarkungsgrenze von Sasbach und Sasbachwalden erbaut. Die  Hornisgrinde war Teil des Rheinischen Dreiecksnetzes der Triangulation.

      Im Jahr 1869 wurde bei einer Untersuchung festgestellt, dass das Bauwerk aufgrund des  sumpfigen  Untergrundes keine präzisen Messergebnisse bei der Triangulation liefern konnte. Der Turm wurde  daher bis auf die Grundmauer abgerissen.  Im Jahr 1871 wurde an gleicher Stelle ein neuer steinerner Turm in gleicher Höhe und Breite  errichtet. Als Kern des Turmes wurde ein 0,52 m x 0,52 m breiter Sandsteinpfeiler fest verankert, der  von der Plattform des Turmes nach allen Seiten sichtbar war. Mittig des Pfeilers wurde ein Messingzylinder eingelassen, der den trigonometrischen Messpunkt exakt festlegte (1.175 m über  NN). Auf dem Turmkopf wurden in allen vier Himmelsrichtungen im genau festgelegten Abstand  (zwischen 1,2184 m und 1,3695 m) weitere Messzylinder installiert. Auf den gleichen Linien wurden  im Abstand von knapp 20 m weitere Messzylinder auf dem Plateau des Berges Messzylinder in  besonderen Fundamentquadern (je 0,50 m tief) eingelassen. Dieses Bauwerk, das aus Bruch- und  Mauersteinen errichtet worden ist, diente zunächst ausschließlich der Landesvermessung. Das  Mauerwerk ist ca. 80 cm stark. Die offizielle Bezeichnung des Bauwerkes war Signalturm

      Durch eine Initiative des Schwarzwaldvereins Achern wurde das Bauwerk im Jahr 1892 mittels einer  leiterähnlichen Konstruktion mit Geländer zu einem Aussichtsturm umgebaut.

      Im Jahr 1999 wurde der Zustand des Gebäudes vom Sasbacher Architekten Romeo Sauer im Rahmen einer Inspektion untersucht. Aus dem Schadensbild wurden Vorschläge für die Sanierung des Turmes  erarbeitet.

      Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten im Sommer/Herbst 2001 (Mauerwerk, Betonierung der Turmplatte, Reparatur des Geländers, Steinmetzarbeiten usw.) und der Montage  einer  Wendeltreppe (außen) konnte der etwa sieben Meter hohe Turm im gleichen Jahr wieder für Besucher geöffnet werden. Dank tatkräftiger Unterstützung des Schwarzwaldvereins gelang es dem Landesdenkmalamt in  Zusammenarbeit mit den betroffenen Kommunen, das historische Bauwerk nicht nur vor dem Verfall  zu bewahren, sondern ihm auch noch die frühere Funktion als Aussichtspunkt zurückzugeben.

      Im Jahr 2005 mussten erste Vandalismusschäden u.a. am Geländer beseitigt werden.  An allen vier Seiten des Turmes wurden Edelstahltafeln (Schautafeln) mit Orientierungspunkten für  alle vier Himmelsrichtungen angebracht, seitlich am Turm wurde eine Infotafel montiert. Das  Bauwerk wird in Sasbach und Umgebung seit vielen Jahren „Bismarckturm“ genannt. Die Herkunft  dieses Namens ist trotz Recherchen des Schwarzwaldvereins nicht mehr verifizierbar.

      (Überblick abgeändert nach www.bismarcktuerme.de)

      Infotafel am Turm

      Seitdem der im Volksmund „Bismarckturm“ getaufte Aussichtsturm auf der Hornisgrinde dank der Initiative des Sasbacher Schwarzwaldvereins renoviert und für die Öffentlichkeit zugänglich ist, nützten schon zahllose Wanderer die Möglichkeit, von hier aus den Nordschwarzwald „in alle Richtungen“ zu überblicken.
      An der Südseite des Turmes befindet sich eine Informationstafel, die den zeitlichen Werdegang dieses „technischen Kulturdenkmals“ beschreibt. Zudem laden rund um den Turm rustikale Bänke zum Verweilen ein. Die Verantwortlichen des Sasbacher Schwarzwaldvereins um die Vorsitzende Gisela Höß komplettieren damit an der wohl höchsten Stelle des Hornisgrinderückens, wo auch die Gemarkungsgrenzen von Sasbach und Sasbachwalden aufeinander treffen, einen der markantesten Punkte der Region. Der Text auf der Informationstafel weist dabei auch darauf hin, dass die Hornisgrinde auch im 20. Jahrhundert ihre Bedeutung für die Vermessung behielt und seither als Anschlusspunkt von Katastervermessungen genützt wird. Das rüstige Rentnertrio Alois Wilhelm, Josef Kurz und Ernst Weh opferten viele Stunden Freizeit, damit die Wanderer Aussicht genießen, Rast einlegen und sich informieren können.

      Signalturm
      Historie

      Könnte ein Bauwerk sprechen, dieser Turm hätte in der Tat viel zu erzählen. Denn immerhin hat er inzwischen über 180 Jahre „auf dem Buckel“ und damit alle möglichen Zeiten erlebt, darunter Kriege und nachfolgende Besetzungen. Manche Ereignisse „rund um den Turm“ sind in Vergessenheit geraten, vieles wurde jedoch dokumentiert und blieb somit der Nachwelt erhalten.

      Friedrich August Köhler (1768-1844) Vikar in Gutenberg unternimmt 1804 zwei Fußreisen in das Obere Murgtal und ersteigt dabei jeweils auch die Hornisgrinde. Dabei wird er von Prof. Johann Gottlieb Friedrich Bohnenberger* (1765-1831) begleitet. Bohnenberger, ursprünglich Theologe, hat sich eingehend mit Vermessung, Astronomie und Mathematik befasst … Durch seine mehrere Blätter umfassende „Charte von Schwaben“ (1798-1822) ist er bekannt und berühmt geworden. Zudem gilt er als Begründer der modernen württembergischen Landesvermessung.

      Seine Eindrücke hat er handschriftlich als „Einige Notizen über den Schwarzwald gesammelt im August und September 1804“ festgehalten. Vom Dreifürstenstein gingen die beiden Wanderer hinüber zum Signal auf der Hornisgrinde, mit 1163 m Meereshöhe der höchste Punkt des Nordschwarzwaldes. Darüber schrieb er:

      „Als wir hinzukamen, waren zu unserem größten Befremden 2 von den gesetzten 5 Signalbäumen umgehauen. Wir hörten nachher beim Oberforstmeister in Freudenstadt, dass die Bauern im Kappler Thal, auf deren Grund und Boden das Signal stund, sie für Freyheitsbäume gehalten. hatten und deswegen umgehauen.“ …

      Köhler berichtet noch, dass in Baden der Vorschlag gemacht worden sei, an die Stelle des mittleren Signalbaumes einen Turm zu bauen. Er hatte richtig vermutet, denn tatsächlich wurden im 19. und 20. Jahrhundert auf der Hornisgrinde einige Türme errichtet.

      Nach Köhlers Besuch hat man auf der höchsten Stelle der Hornisgrinde ein vierseitiges hölzernes Pyramidensignal aufgestellt, das als wichtiger Triangulierungspunkt für die Landesvermessung diente. Das genaue Baujahr war leider nicht mehr festzustellen.

      Bereits 1822 wurde an der Stelle des hölzernen Signals ein 8,5 m hoher quadratischer Steinpfeiler als reines Vermessungsbauwerk errichtet. Weithin sichtbar, konnte er mit den damals schon vorhandenen Instrumenten angepeilt werden.

      Nicht von ungefähr kommt dem Bauwerk aus der Sicht des Karlsruher Landesvermessungsamtes der Rang eines technischen Baudenkmales zu, wurden doch von hier aus einst die Landesvermessungsarbeiten vorgenommen. Als „Triangulierung des Großherzogtums Baden“ ging diese Maßnahme in die Geschichte ein. Steinerner Zeuge aus jenen Tagen ist der trigonometrische Punkt, der auf der Platte des Turmes erhalten blieb.

      Da das Mauerwerk des Turmes für die Messungen nicht mehr genügend stabil war, wurde er im Sommer 1871 durch ein gleich hohes, massives Bauwerk mit steinerner Schutzhütte ersetzt, das an die europäische Gradmesssung angeschlossen wurde. Der Neubau erhielt, dem Zeitgeist entsprechend, den Namen Bismarckturm.

      “Hornisgrinde ist der höchste Berg im nördlichen Schwarzwald und bereits Dreieckspunkt der alten badischen Vermessung. Wegen des sumpfigen Bodens und um über den nahen Wald hinwegsehen zu können war im Jahr 1822 ein quadratischer 2,7 m dicker, 8 Meter hoher massiver Thurm gebaut worden, der sich aber bei einer Untersuchung des Herrn Professor Jordan aus Carlsruhe im Jahre 1869 als zu wenig stabil für genaue Winkelmessungen heraussstellte. Er wurde deshalb abgerissen und unter Leitung des Herrn Jordan in seiner alten Form und Grösse 1871 wieder aufgebaut und in der Mitte ein 1,10 Meter hoher und 0,52 Meter breiter und dicker Sandsteinpfeiler errichtet, dessen Centrum durch einen eingegossenen Messingcylinder bezeichnet und identisch mit dem alten trigono- metrischen Punkte ist. Die Festlegung des Centrums wurde von Herrn Jordan folgendermassen bewirkt. Ausser einem Messingcylinder, genau vertikal unter dem der Pfeileroberfläche, wurden auf dem Thurme unter der ersten Steinschicht noch 4 ähnliche Cylinder in Süd, West, Nord und Ost versenkt, deren Entfernungen respective sind: 1.2890, 1.3695 und 1.2184 Meter. Außerdem wurden unten auf dem Plateau des Berges in denselben Richtungen noch 4 Cylinder in besonderen Funda- mentquadern 0,5 Meter unter dem Boden versenkt, deren Entfernungen vom Pfeilercentrum sind:

      • nach Süd 19.8692 Meter
      • nach West 19.8604 Meter
      • nach Nord 19.9112 Meter
      • nach Ost 19.7591 Meter

      Zum Nullpunkte diente eine weisse Tafel mit schwarzem Centrum. Die Meereshöhe der Pfeileroberfläche ist 1175 Meter.”

      Wenige Jahrzehnte später wurde der Turm mehr und mehr auch für die Wanderer interessant: Besonders Wagemutige bestiegen das Gebäude anfangs über eine Leiter. Für die offizielle Turmbesteigung sorgten schließlich die Vorstandsmitglieder des damals schon existierenden Schwarzwaldvereins Achern um dessen Vorsitzenden Nauwerck, die anno 1892 eine Steiltreppe anbrachten. Wahrscheinlich war den wanderfreudigen Hornisgrindebesuchem auch eine weitere Baumaßnahme zu verdanken, denn alte Aufnahmen zeigen, dass direkt an eine der Turmseiten ein steinerner Anbau erfolgte, der sicherlich als Unterstand gegen die oft heftigen Niederschläge gedacht war. Irgendwann allerdings wurde dieser wieder entfernt.

      Kaum einem Wander- oder Naturfreund dürfte es gefallen haben, dass es nach dem Krieg nicht mehr möglich war, den Signalturm zu besuchen, denn er befand sich innerhalb des Zaunes, den die französischen Besetzer errichtet hatten. Besonders sensibel ging das Militär mit den Bauwerken auf der Hornisgrinde nicht um, was auch für den benachbarten Hornisgrindeturm des Schwarzwaldvereins galt. Mitte der 1990er Jahre zogen die Franzosen, mittlerweile von Besetzern zu Freunden geworden, sich aus der Hornisgrinderegion zurück. Das ehemalige Sperrgebiet ging wieder in das Eigentum des Bundesvermögensamtes über. Dieses sorgte dann in der Folge für die Geländeübergabe an die betroffenen Kommunen. Die alten Gemarkungsgrenzen waren damit wieder hergestellt.

      Noch sind längst nicht alle Spuren getilgt, die während der Zeit der militärischen Nutzung der Hornisgrinde über fast ein halbes Jahrhundert hinweg dem Bergrücken eingekerbt wurden. Schrottreste und auch Bunker werden noch einige Zeit an diese dunkle Phase der Geschichte erinnern.

      Mit der Renovierung des alten Signalturmes wurde nun ein Wahrzeichen aus „alten Zeiten“ saniert. Zu hoffen ist, dass es fortan noch vielen Generationen als Wanderziel oder Aussichtsturm dienen wird. Man würde es sich zu leicht machen, derartige Sanierungsaufgaben allein der öffentlichen Hand zu überlassen, denn Städte und Gemeinden, Landkreise oder gar das Land haben in der Tat vordringlichere Aufgaben. So sah man dies auch seitens des Schwarzwaldvereins Sasbach, als gemeinsam mit dem benachbarten Ottenhöfener Schwarzwaldverein die Initiative zur Renovierung des Turmes ergriffen wurde. Noch in der Amtszeit des mittlerweile zum Ehrenvorsitzenden ernannten Konrad Ernst keimte die Idee, deren Realisierung nun vollendet wurde. Dabei zog auch das Landesdenkmalamt mit und steuerte einen fünfstelligen Zuschuss zu dem Vorhaben bei.

      Am 10. Oktober 2001 fanden nun mit der Unterzeichnung des Nutzungsvertrags durch die Gemeinden Sasbach, Sasbachwalden und dem Schwarzwaldverein Sasbach die Sanierungsarbeiten ihren vorläufigen Schlusspunkt. Mittlerweile haben schon viele Dutzend Wanderer die Möglichkeit genutzt, das historische Bauwerk zu besteigen.

      Etwas unklar ist, weshalb dieser Signalturm im Volksmund auch „Bismarckturm“ genannt wird. Eine der Vermutungen, wie dieser kleine Turm auf dem höchsten Punkt der Homisgrinde zu diesem Namen kam, geht dahin, dass dieser vielleicht als militärischer Wachturm während des deutsch-französischen Krieges (1870/ 71) gedient haben könnte.

      Externe Quellen: Dr. Dr. hc Max Scheifele (in: Auf der Hornisgrinde vor 200 Jahren, Der Schwarzwald, 4/2005)

      Das Rheinische Dreiecksnetz

      Auszug aus “Generalleutnant Johann Jacob Baeyer (Geodätisches Institut Potsdam) und das Rheinische Dreicksnetz 1867/77”:

      In den Jahren 1867 bis 1877 hat Johann Jacob Baeyer (1794-1885), der Gründer der Mitteleuropäischen Gradmessung, das Rheinische Dreiecksnetz von Holland bis in die Schweiz triangulieren lassen, um eine Lücke in der Breitengradmessung von Oslo bis Palermo zu schließen.

      Diese Breitengradmessung zur exakten Bestimmung der Größe und Figur der Erde sollte unter anderem auch dazu dienen, in wie weit die physikalische Figur der Erde von einem Rotationsellipsoid abweicht.

      Auszug aus “Das rheinische Dreiecksnetz, II. Heft, Die Richtungsbeobachtungen”, Publication des Königl. Preuss. Geodätischen Instituts; Berlin 1878:

      Die rheinischen Dreiecke sollten die Verbindung des belgischen mit der hessischen Triangulation im  Interesse der STRUVE’SCHEN Längengradmessung herstellen, dann aber sollten sie als wichtiger  Bestandteil der europäischen Gradmessung das norddeutsche Dreiecksnetz mit dem der Schweiz und  Italiens in Zusammenhang bringen. Ein Vergleich der bereits vorhandenen badischen Dreicksseiten mit denen von TRANCHOT und  ECKHARDT  ergaben unzulässige Differenzen, in Folge dessen die grossherzogliche Regierung die  Ausführung einer neuen Triangulation in Baden für die Zwecke der europäischen Gradmessung in  Erwägung zog. Sie beauftragte im Juni 1868 Prof. WILHELM JORDAN in Gemeinschaft mit PROF. DR.  BAUR, dem königlich württembergischen Commissar, eine Recognoscirung (Erkundung) badischer und  württembergischer Hauptdreieckspunkte vorzunehmen, durch welche eine (…) Haupttriangulation  in Württemberg und Baden vorbereitet werden sollte.

      Die grossherzogliche Regierung begann 1869 mit dem Pfeilerbau. Die Arbeiten wurden vom Krieg 1870 unterbrochen, nach Friedensschluss 1871 aber wieder aufgenommen.

      Die rheinischen Dreicke folgen im allgemeinen dem Laufe des Rheins von der Schweiz bis Holland (…) Das Hauptnetz zählt 35 Punkte, davon liegen 16 in Preussen, 2 im Grossherzogthum Hessen, 3 in der bayerischen Pfalz, 3 in Baden, 2 im Elsass, 4 in Württemberg und 2 in den Niederlanden. Konnten die Beobachtungspfeiler auf natürlichem Boden stehen, so sind es zumeist massive Steinpfeiler (Sandstein, Granit oder Menniger Stein). Sie bestehen aus einem über 2 Meter langen und 5 Decimeter kantigen prismatischen Steinblock, welcher auf einer Steinplatte von 1 Meter im Quadrat ruht, die 1 Meter unter dem Boden vermauert ist. Von aus Backsteinen und Cement gemauerten Pfeilern stehen nur 2 auf natürlichem Boden (…) alle übrigen derartig gebauten Pfeiler gehören Turmstationen an. Ferner waren zwei aus ungleichen Quadern aufgeführte Pfeiler in Gebrauch. Laegern und Hornisgrinde; bei letzterer Station war wegen des sumpfigen Bodens ein massives thurmartiges Fundament für den aus einem Stück bestehenden Pfeiler nöthig. (…) Das Zentrum der Station war auf dem Pfeiler durch ein Bohrloch, ggf. mit Messinghülse, oder einen Kreuzschnitt markiert. Der Theodolit ließ sich direkt auf dem Pfeiler zentrisch aufstellen und für den Beobachter wurde erforderlichenfalls zum bequemen Arbeiten ein Gerüst um den Pfeiler erreichtet.

      Danke an Herrn Prof. Dr. Hans Fröhlich, der die historischen Dokumente freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. In seiner aktuellen Publikation „Von Berg zu Berg – wie Europa vermessen wurde” (Erschienen im Selbstverlag Fröhlich, 2012) führt er den Leser zunächst in die Geschichte der klassischen Erdmessung ein und beschreibt das Lebensbild BAEYERS sowie das Rheinische Dreiecksnetz. Hier geht es zur Webseite von Prof. Dr. Fröhlich.

      Blaubeuren: Eiszeitpfad Blaubeurer Felsensteig

      Qualitätswanderweg rund um Blaubeuren. Der Blaubeurer Talkessel ist bekannt für seine Felsen und steckt voller Naturschönheiten, wie der sagenumwobenen Karstquelle Blautopf.

      Die Tour bietet unzählige Glanzstücke der Natur. Dabei sind wir von der steil aufragenden Felswand mit der Brillenhöhle ebenso beeindruckt wie von dem Felsgebilde „Küssende Sau“. Ganz zu schweigen von der mystisch anmutenden Karstquelle Blautopf, die als Zwischenstation angesteuert wird. Anschließend geht es wieder nach oben zum Glasfels und Blaufels.

      Auf der Albhochfläche angekommen, führt die Tour abwechselnd am und im Wald entlang zum Ortsrand von Sonderbuch. Von dort geht es wieder durch den Wald, zu dem auf Fels gebauten Rusenschloss, und schließlich den Frauenberg hinunter zurück ins Blautal nach Blaubeuren.

      Wegstationen
      Station 1: Brillenhöhle

      Kuppelhöhle mit zwei Deckendurchbrüchen (Brille), exponierte Lage an einer steil aufragenden Felswand, beliebter Rast- und Lagerplatz der .eiszeitlichen Jäger

      Station 2: Felsenlabyrinth

      Felsformationen an der Weiler Halde im Achtal, darunter die Felsbrücke „Küssende Sau“.

      Station 3: Ruine Günzelburg

      Burgruine, vermutlich im 16. Jh. zerstört, schöner Ausblick ins Achtal.

      Station 4: Blaubeuren

      Historische Altstadt mit Fachwerkhäusern, Kloster mit Hochaltar und Badhaus, Blautopfbähnle für Stadtrundfahrten, Urgeschichtliches Museum mit Schatzkammern der Eiszeitkunst.

      Station 5: Blautopf

      Schönste Karstquelle Deutschlands, türkisblauer 21 m tiefer Quellsee mit unterirdischem Höhlensystem (kostenfreie Filmschau „Dunkelblau“ im Urgeschichtlichen Museum).

      Station 6: Glasfels und Blaufels

      u.a. beliebte Kletterfelsen, am Blaufels Aussichtspunkt.

      Station 7: Rusenschloss

      Burgruine aus dem 12/13. Jh., einst kühn konstruiertes Bauwerk mit Mauerbogen am Felsrand (z. Zt. wegen
      Sanierungsarbeiten nicht zugänglich).

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Blaubeuren

      Wegbeschreibung Eiszeitpfad Blaubeurer Felsensteig

      Blaubeuren: Eiszeitpfad Eiszeitjägerpfad

      Qualitätswanderweg im Welterbegebiet. Auf den Spuren eines Eiszeitjägers zu steinzeitlichen Höhlen und Fundstellen im Achtal. In den Höhlen im Achtal lebten sowohl Neandertaler als auch der Moderne Mensch.

      Die Tour führt vom Stadtrand in Blaubeuren den Steilhang der Weiler Halde hinauf, wo man bei der Brillenhöhle einen ersten Einblick in die steinzeitlichen Lebensverhältnisse erhält. Durchs Felsenlabyrinth führt die Strecke zur mittelalterlichen Ruine Günzelburg. Es geht bergab, am Schneckenfels vorbei, nach Weiler und auf die andere Talseite.

      Ein schmaler Pfad führt hinauf ins Felsmassiv des Bruckfels, in dem sich die Höhle „Geißenklösterle“ befindet, ein von den Eiszeitmenschen häufig aufgesuchter Ort. Über das Köhnenbuch, einen Buchen-Steppenheidewald, erreicht man den Schillerstein, von wo der Weg wieder zurück nach Blaubeuren führt.

      In Blaubeuren sollte man unbedingt einen Besuch im Urgeschichtlichen Museum einplanen.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Blaubeuren

      Eiszeitpfad Eiszeitjägerpfad – keine Infomaterialien vorhanden!

      Blaustein: Eiszeitpfad Lauterfelsensteig

      Qualitätswanderweg vom Blautal ins felsenreiche Kleine Lautertal und auf die Hochfläche der Alb.

      Der Aufstieg zu Beginn der Tour nach Oberherrlingen wird gleich mit einem ersten Ausblick belohnt. Danach führt der Weg hinunter ins Lautertal mit seinen unzähligen Flusswindungen und der romantischen Lauterquelle. Nun folgt der steile Aufstieg nach Hohenstein.

      Über die Hochfläche geht es nach Weidach und am oberen Rand des Kiesentals entlang durch den Wald. Zum verläuft die Strecke durch eine Wacholderheid, bergab geht es zurück nach Blaustein.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Blaustein

      Eiszeitpfad Lauterfelsensteig – keine Infomaterialien vorhanden!

      Blienschwiller (F): Dichterweg

      Blienschwiller (F): Dichterweg

      Le sentier des poètes à Blienschwiller

      Reizvolle Wanderung in Blienschwiller zur Entdeckung des elsässischen Spracherbes in einer sehr abwechslungsreichen Landschaft.

      Der Dichterweg geht auf den in Blienschwiller geborenen Autor Jean-Christophe Meyer zurück, der den Weg, mit Unterstützung der Einwohner, im Jahr 2010 gegründet hat.

      Meyer stammt aus einer alten Winzerfamilie. Seine Eltern haben ihm das Elsässische, seine Muttersprache, übertragen. Seine erste literarische Sprache ist jedoch Französisch, die Unterrichtssprache in der Schule.

      Streckenverlauf
      Stationen 1 bis 14: Zum Weinberg

      Gehen Sie zur Kirche hinauf, Tafeln 1 und 2. Dann überqueren Sie die Straße D35 (Route des Vins) und folgen dem Weg gegenüber, um über den Weinberg bis zur D203 zu laufen.

      Genießen Sie dabei einige schöne Aussichten auf die benachbarten Dörfer.

      Stationen 15 bis 19: Weg durch die Felder

      Nach der Erläuterungstafel 14 überqueren Sie die D203 und folgen dem Weg durch die Felder. Er führt zu einem Picknickplatz an der D35 (Tafel 19), die von Blienschwiller nach Nothalten führt.

      Stationen 20 bis 30: Aussichtspunkt und Rückweg zum Dorf

      Überqueren Sie die Straße und nehmen Sie den Weg, der zur Orientierungstafel des Winzenbergs (Wegweiser 23) hinaufführt. Hier befinden sich ein Picknickplatz und ein herrliches Panorama. Kehren Sie ins Dorf zurück, indem Sie die Rue de l’Ungersberg auf der linken Seite hinuntergehen. Am Ende biegen Sie links ab und kehren zum Brunnen am Schild Nr. 30 zurück.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Dichterweg Blienschwiller

      Kurzinformationen

      Textquellen

      Bliesgau: Entdeckertour Bliesgau

      Entdeckertouren

      "Auf den Spuren der Berg- und Hüttenleute in der Saarregion"

      Die Entdeckertouren sind Wanderrouten in der Saarregion, die als Tages- oder Halbtagestouren flexibel gestaltet sind. Wegbetreiber ist der Saarländische Museumsverband e.V.

      Mit den „Entdeckertouren“ begibt sich der Wanderer auf Spurensuche und verbindet diese mit Einblicken in die Vielfalt der Landschaft, Sehenswürdigkeiten, Freizeiteinrichtungen und Gastronomie. Damit werden nicht nur Relikte aus der Ära der Berg- und Hüttenleute präsentiert, sondern viele ehemalige Berg- und Hüttenleute kommen auf diesen Touren selbst zu Wort und erzählen die Geschichten und Erlebnisse, die ehemals von Generation zu Generation weiter geben wurden, damit diese nicht in Vergessenheit geraten.

      TIPP:

      Als digitaler Wegbegleiter steht eine App zur Verfügung, die man auf der eigens erstellten Webseite "Entdeckertouren Saarland" herunterladen kann. Der installierte Routenplaner führt den Wanderer GPS-gestützt zu und durch die Touren oder zu einzelnen Punkten der Strecke.

      © Saarländischer Museumsverband e.V.

      Mit freundlicher Genehmigung.

      VIELEN DANK.

      Entdeckertour „Bliesgau“

      Die Tour startet in Rubenheim am Denkmal für die Rubenheimer Bergleute. Sie führt über den Bergmannspfad vorbei am Golfclub Katharinenhof zu den Kalksteinbrüchen in Gersheim. Hier lohnt ein Abstecher zum Europäischen Kulturpark Reinheim, der mehr als das Grab der keltischen Fürstin zu bieten hat. In der Römischen Taverne des Parks locken kulinarische Genüsse zur Pause.

      Anschließend führt die Tour durch das Gersheimer Orchideengebiet nach Walsheim zur ehemaligen Brauerei und dem Freibad. Über Herbitzheim, Ballweiler, Breitfurt und Bliesdalheim geht’s zurück nach Rubenheim, nicht ohne an Kalksteinbrüchen, Muscheln und Eiskellern vorbei zu führen.

      Den Abschluss bildet das Museum für dörfliche Alltagskultur und das Museum des saarländischen Aberglaubens, beides unter einem Dach. Hier lohnt sich eine Führung durch den Museumsleiter, aber etwas Zeit ist dafür unbedingt einzuplanen!

      Wegstationen
      Station 1: Denkmal für die Rubenheimer Bergleute

      Zu dem Gedenken der verstorbenen Mitglieder wurde vom Knappenverein Rubenheim im Jahre 1994 ein Bergarbeiterdenkmal errichtet.

      Der Knappenverein wurde 1872 als Bergmannssterbekasse gegründet. Bereits Jahre vorher hatten Männer aus dem landwirtschaftlich verarmten Rubenheim den Weg in vor allem preußische Gruben gefunden. Sie wohnten dort für eine oder mehrere Wochen in Schlafschuppen, später in Schlafhäusern.

      In der Blütezeit des Bergbaus waren rund hundert Männer aus diesem Dorf im Bergbau beschäftigt. Rubenheim war ein Bergarbeiterdorf mitten im Bliesgau – und es war nicht das einzige.

      Nach ihrer „Kohlengrubenzeit“ arbeiteten Rubenheimer Bergleute in den hiesigen Kalksteingruben noch einige Jahre weiter.

      Station 2: Bergmannspfad

      Im 19. Jahrhundert gingen die Rubenheimer Bergleute am Sonntagabend oder Montagmorgen zu Fuß in Richtung Erfweiler-Ehlingen, über den „Schwarzen Pfad“ nach Ommersheim und von dort über Heckendalheim ins Sulzbachtal bzw. teilweise auch nach St. Ingbert.

      Später, zu Zeiten der Eisenbahn wurde der Würzbacher Bahnhof in Niederwürzbach angesteuert, von wo aus die Arbeitsstätten per Bahn zu erreichen waren.

      Station 3: Golfclub Katharinenhof Rubenheim

      Die Anlage des Golfclub Katharinenhof ist sehr weitläufig und großzügig zwischen Wiesen und Wäldern angelegt. Von den meisten Stellen des Platzes haben die Spieler eine weite Sicht bis ins benachbarte Frankreich hinein. Zahlreiche Hügel und Schräglagen und auch die welligen Fairways lassen den Platz trotz der breiten Fairways auch für bessere Golfer zu einer Herausforderung werden.

      In der dazugehörigen Gastronomie sind nicht nur Golfer, sondern auch Radfahrer, Wanderer und alle anderen Gäste herzlich willkommen.

      Station 4: Kalksteinbrüche in Gersheim

      Die erste Kalksteingrube in Gersheim war im Erzental zwischen Gersheim und Medelsheim. Von hier aus wurde Gesteinsmaterial mit dem „Hängebähnchen“, einer mundartlich so genannten Seilbahn über die Hauptstraße zum Bahnhof Gersheim transportiert.

      Die Kalkstein-Abbruchverhältnisse waren in Gersheim wesentlich schwieriger als auf dem Stumme Berg bei Herbitzheim. Die Abraumschicht betrug bis zu dreißig Meter, also ging man nach dem Ersten Weltkrieg zum Untertagebau am Berg „auf der Lohe“ über. 1947 wurde der Übertagebau in Gersheim gänzlich eingestellt. Der Untertagebau wurde fortgesetzt.

      Zweimal wurde dieser Abbau zeitlich unterbrochen. Die erste Unterbrechung war ab Herbst 1944. Familien, die nicht in die zweite Evakuierung wollten und hier verblieben, erhielten in den Stollenanlagen für rund hundert Tage sichere Notunterkünfte zum Schutz vor den Kriegshandlungen. Die Bebelsheimer Bevölkerung durfte sogar durch den Wetterschacht im Gersheimer Stollen Schutz suchen. Die zweite Unterbrechung war 1980/81 im Zuge der Unternehmensänderungen.

      Im September 2005 endete in Gersheim die mehr als hundert Jahre anhaltende Geschichte des Bliesgau-Kalkbrennens für die saarländische Industrie. Kalk wurde nach 2001 hier nicht mehr gefördert, die Untertageanlagen in Gersheim wurden noch vier Jahre lang verfüllt.

      Station 5: Lore am ehemaligen Gersheimer Bahnhof

      Im Saarland wurden nach 1970 viele Erinnerungsstätten an den saarländischen Kohlenbergbau aufgebaut. Dies geschah besonders in Dörfern, in denen die Bevölkerung eine Beziehung zum Steinkohlebergbau besaß und die Erinnerung wachhalten wollte.

      Meistens bestanden die Denkmäler aus halbierten ausgebauten Seilscheiben auf den Fördertürmen. Beliebt war ferner ein ausgedienter Hund, in den man schwarz angemalte Kalksteine als Kohle geladen hatte. Hund ist die bergmännische Bezeichnung für die unter Nichtbergleuten bekannten Loren.

      Station 6: Bahnhof Gersheim

      Als Ende des 19. Jahrhunderts der Kaiserslauterner Bahnhof an der Ludwigsbahn zu klein geworden war, wurde dort ein neuer Bahnhof geplant und gebaut. Die Steine des alten Bahnhofes wurden sorgfältig abgetragen, geborgen und an die neue Eisenbahnlinie Bliestal verbracht. Damit wurden die beiden Bahnhöfe in Breitfurt und Gersheim aufgebaut. Der hiesige Bahnhof ist mithin der halbe alte Kaiserslauterner Bahnhof.

      Der Bahnhof war für die Brauerei Walsheim ein sehr wichtiger Umschlagsplatz, deshalb hieß er eine Zeitlang auch „Gersheim-Walsheim“. In früheren Zeiten hieß er auch „Bliesgersheim“. Und im zweiten Weltkrieg wurde die Strecke wegen der militärischen Einrichtungen und schnellen Truppenverschiebungen nach Saargemünd und Bitsch zu einer bedeutenden Schnellzugstrecke. Gersheim war für wenige Jahre ein D-Zug-Bahnhof.

      Station 7: Kalkwerk Gersheim

      1951 erfolgte ein großer Umbau des Gersheimer Kalkofens. Man baute moderne Schachtöfen auf und riss die alten Ringöfen ab. In den Schachtöfen wurde der Kalk unter Zusatz von Feinkohle gebrannt. Das Material wurde dann über Schrägaufzüge in die Öfen gebracht.

      Im Sommer 1962 wurde ein Transportband vom Kalkbruch über die Blies zum Werk im Tal gebaut. Der Kalk wurde nun schon im Bruch zerkleinert und dem Werk zugeführt. Die bis dahin bestehende Seilbahn wurde stillgelegt und abgebaut.

      Das Gersheimer Kalkwerk besteht heute nicht mehr. Die Bahntrasse Homburg – Sarreguemines, die am Werk vorbei führte ist heute ein gern gefahrener Radweg.

      Station 8: Walsheimer Brauereikeller

      Der Brauereikeller der „Walsheim Brauerei“ wurde zwischen 1876 und 1878 gebaut. Damals firmierte die Brauerei noch unter dem Namen „Walsheim-Brauerei Schmidt und Guttenberger“. Es handelt sich dabei um das erste Gebäude, das auf dieser Seite der Straße gebaut wurde. Die ersten Gebäude der Brauerei, wie zum Beispiel die Verwaltung, die Wohnhäuser, die Stallungen und die Mälzerei waren zunächst nur auf der anderen Seite gebaut worden. Heute von vorne zugänglich, war das Gebäude damals komplett unterirdisch angelegt. Die Fenster die an der Fassade zu sehen sind, waren zum damaligen Zeitpunkt nur Lichtschächte. Im Inneren war der Keller in einen Lagerraum und kleinere Kühlkammern aufgeteilt. Im Lagerraum lagerten zunächst Holz-, später Aluminiumfässer mit einem Gesamtvolumen von 50.000 Hektoliter. In den Kühlkammern wurde Eis gelagert. Das Eis stammte bis zur Beschaffung einer Kältemaschine 1886 aus den Eisweihern in der Umgebung. Der Lagerraum und die Kühlkammern waren jeweils mit Eichentüren getrennt. Durch Öffnen und Schließen dieser Türen wurde die Temperatur im Lagerraum reguliert. Durch Rinnen am Boden und Öffnungen an der Decke konnten Kondenswasser und Wasserdampf entweichen.

      Station 9: Walsheimer Freibad und Campingplatz Walsheim

      Bevor die weltberühmte Walsheim Brauerei eine Kältemaschine erhielt um Stangeneis zu produzieren, musste das Eis zur Kühlung des Bieres auf anderem Wege beschafft werden. Dafür wurden rund um Walsheim Eisweiher angelegt, um in den Wintermonaten Natureis abschlagen zu können. Nachdem man in den 30er Jahren sich entschieden hatte keine Eisweiher mehr zu betreiben, entschied der damalige Brauereidirektor Dr. Karmann den oberen Eisweiher am Hetschenbach zu einem Schwimmbad in Stahlbeton-Ausführung umbauen zu lassen. 1938 wurde dann der Badbetrieb offiziell aufgenommen. Die Nutzung des Freibades war kostenlos. 1950 kam es dann zur ersten Sanierung des Bades, zur Einzäunung und zum Bau des Campingplatzes. Erst 1974 kam dann das Nichtschwimmer-Becken dazu. Zwei Jahre später wurde das alte Becken durch ein neues Sportbecken mit Kläranlage ersetzt. Die Wasserversorgung erfolgte durch frisches Walsheimer Quellwasser aus dem Hetschenbachtal.

      Heute gilt das Walsheimer Freibad als eines der schönsten und erholsamsten in der Region und ist in der Regel ab Mai bis Mitte September geöffnet.

      In unmittelbarer Nähe des Freibades befindet sich ein idyllisch gelegener Campingplatz. Dieser bietet großzügige Stellplätze für Wohnwagen oder Zelte. Gäste mit Wohnmobil können sowohl Stellplätze auf dem Campingplatz als auch außerhalb nutzen. Zum Campingplatz gehört eine Gaststätte.

      Station 10: Ringofen in Herbitzheim

      Wir befinden uns auf dem Freizeitweg in Richtung Gersheim mit einem Hinweisschild und zugleich an dem einzigen Ruinenrest des Herbitzheimer Ringofens. Dieser Kalkofen wurde 1888 erbaut. Im Gegensatz zu dem Blickweiler Ofen wurde dieser nur im Bedarfsfall in Betrieb genommen. Der Ofen soll der erste dieser Art in unserem Raum gewesen sein. Nach einer Anlaufzeit beschäftigte der Herbitzheimer Betrieb bis zu 40 Arbeiter. Das tägliche Ergebnis war etwa eine Tonne gebrannter Kalk pro Arbeiter.

      Was ist ein Ringofen?

      Die Keramikindustrie und die Kalkbrenner versuchten im 19. Jahrhundert ihre Produktionsarbeit zu optimieren, zu rationalisieren. In beiden Fällen war das ständige Aufbauen der Rohprodukte und Abbauen der Fertigprodukte zeitraubend und teuer. Die Ingenieure konstruierten Ring- und Tunnelöfen, die eine frühe Fließbandarbeit ermöglichten. Solche Öfen konnten permanent beschickt werden, brannten durch und lieferten – ebenfalls permanent – die Fertigware. Die Arbeitsprozesse mussten nicht unterbrochen werden, wie bei den älteren Schachtöfen.

      Station 11: Gleis 1

      Am 1.4.1879 wurde die Bahnlinie Zweibrücken – Saargemünd, die auch durch Herbitzheim führte, eingeweiht. Wesentliche Gründe für den Bau der Bahnlinie waren wirtschaftliche Überlegungen im Zusammenhang mit der industriellen Kalkwirtschaft für die Eisenproduktion.

      Am „Gleis 1“ kamen die Pferdefuhrleute mit ihren Kalkwagen an, um den Kalkstein in Güterwagen der Eisenbahn umzuladen. Einst war dieser Ort das Ende der schweren Fahrten der Kalkwagen der Steinbauern vom Stummen Berg herunter. Hier wurde der Kalk, gewogen und auf Eisenbahnwaggons verladen und abgefahren.

      Der Weg, später als „Ladestraße“ bekannt heißt heute „Gleisweg“ und war für die Rubenheimer und Herbitzheimer Arbeiter und Bergleute einst die Route, die sie zum Bliesdalheimer Bahnhof nahmen.
      1991 wurde der Betrieb der sogenannten Bliestalbahn übrigens gänzlich eingestellt.

      „Gleis 1“ heißt heute ein Biergartenlokal und lädt am Bliestal-Freizeitweg zum Verweilen und zur Stärkung ein.

      Station 12: Alter Steinfahrerweg

      Der Bruch im Stumme Berg, benannt nach dem alten Inhaber von Stumm, war im Besitz des Neunkircher Eisenwerks. Der Kalk wurde von Herbitzheimer „Stäänbaure“ (Steinbauern) geladen und transportiert. Innerhalb der Geschichte der saarländischen Industrie dürften die Herbitzheimer Steinbauern eine Ausnahme darstellen.

      Sie waren Nebenerwerbslandwirte, die durch den regelmäßigen Kalksteintransport einen lukrativen Nebenverdienst hatten.

      Steinbauern schafften sich besonders belastbare Pferdewagen und bespannten diese mit kräftigen Pferden, die jedoch nach einem Arbeitsleben von vier bis fünf Jahren schon ausgedient hatten.
      Als Hilfspersonal wurden Bremser beschäftigt, die dafür sorgten, dass auf dem abschüssigen Weg Pferde und Wagen keine Schäden erlitten. Zu den Bremsern zählten auch einige Bauersfrauen.
      Der Weg von oben war ein gefährlicher, da die schwer beladenen Wagen nur durch viel Geschick von den Fuhrleuten und Bremsern gefahren werden konnten. Bei langen feuchten Wettern konnten die Wagengleise (Fahrspuren) ausgefahren werden, was die Sicherheit der Fuhren weiter verschlechterte. Es kam häufig zu Unfällen.

      Die Steinbauern beluden zusammen mit den Bremsern und gelegentlich weiterem Hilfspersonal die Wagen, fuhren die Steine durch die heutige Kremelstraße zu Tal an die frühere Ladestraße, heute Gleisweg. Dort wurden die Steine in Eisenbahnwaggons verladen. Ziel war zunächst noch der Kalkofen in Blickweiler, später der in Gersheim und auch die Neunkircher Hütte.

      Station 13: Stumme Berg

      Oberhalb Herbitzheim liegt der hier so genannte „Stumme Berg“. Er trägt seinen Namen nicht, weil es angeblich so ruhig auf dem Berg ist.

      Vielmehr gaben die Menschen aus Herbitzheim und Rubenheim dem Berg mit dem Flurnamen „Hanickel“ nach Beginn des Kalkabbaus diesen Namen, nach dem der im ganzen Kaiserreich bekannte Stahlproduzent Freiherr von Stumm Eigentümer des Berges geworden war und hier seinen Hüttenkalk grub.

      Station 14: Kalkabbau in der heutigen Zeit

      Die Kalksteingewinnung im Bliesgau hat eine Jahrhunderte währende Tradition. Seit der Besiedlung des Bliesgaus wird das heimische Gestein als Baumaterial verwendet. Im Bliesgau lassen sich an vielen Stellen die Zeitzeugen verschiedener Epochen des Bauens mit Kalkstein erkennen.

      Im Jahr 2009 wurde die seit jeher bestehende Kalkgewinnung im Bliesgau wieder intensiviert. Getreu dem Motto „Aus der Region für die Region“ gewinnt die Naturprodukte Rubenheim GmbH und Co.KG qualitativ hochwertige und landschaftstypische Baustoffe und bringt diese auf den Markt.

      Station 15: Der Kalbenberg bei Ballweiler und Seilschwebebahn

      Der Ballweiler Kalbenberg war ein wichtiger Kalksteinbruch von bestem Qualitätsmaterial.
      Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts lieferten die Bauern von Blickweiler, Ballweiler und Wolfersheim Kalksteine von eigenen Grundstücken. Sie an die Neunkircher Hütte geliefert. Auf diese Weise entstand auch hier zeitweise ein kleines Steinbauerntum.

      Ende der 1890er Jahre kaufte die Neunkircher Kalkwerksgesellschaft lohnende steinhaltige Ländereien auf und legte dort selbst einen großen Steinbruch an. Der Steinbruch wurde optimal bewirtschaftet. Kleinkalk wurde mit kleinen Kippwagenzügen auf die Halde befördert. Die kleinen Brüche, die Bauerngruben und das System der Steinbauern verschwand in diesem Bereich.
      Um den Kalkofen voll und ganz ausnutzen zu können und nicht zu sehr von den Witterungsverhältnissen und den Fuhrunternehmern abhängig zu sein, wurde zum Transport der Kalksteine im Jahr 1901 eine eigene Beförderungsanlage, im Volksmund „Drahtseilbahn“ genannt, erbaut. Die Stromversorgung wurde durch die Generatoren der Mimbacher Mühle mittels Wasserkraft sichergestellt.

      In der Mitte der 1930er Jahre wurde in Ballweiler ein Untertagebau begonnen. Kriegsbedingt endete der Betrieb in Ballweiler und Blickweiler im Jahre 1944. Die durch den Tagebau angelegten Stollen blieben in der Bevölkerung in guter Erinnerung, weil sie in den letzten Kriegsmonaten als Schutzräume für sie und der umliegenden Dörfer dienten.

      Station 16: Blickweiler Kalkofen

      Der Ringofen von Blickweiler stand auf dem Gewerbegelände der heutigen Holzhandlung Becher
      1898 wurde neben der Eisenbahnlinie der Bau dieses Ringofens begonnen. Erbauer waren neben Zweibrücker Bürgern auch die Besitzer der Mimbacher Mühle, die mit ihren Generatoren auch die Stromversorgung sicherstellte, sowie Karl Schmidt aus Walsheim, der Eigentümer der Walsheim Brauerei. Auffallend war ein 65 Meter hoher Kamin, damals das höchste Bauwerk im Bliesgau, und der erste Industriebau in der Region, bei dem sich nachweislich ein tödlicher Unfall ereignete, als ein Arbeiter zu Tode stürzte.

      Ziel war es, den Qualitätskalk in Ballweiler abzubauen, ihn per Seilbahn zum Blickweiler Ofen zu befördern, dort zu brennen, um ihn dann mit der Eisenbahn zur Neunkircher Hütte zu transportieren.

      1943 wurde der Betrieb kriegsbedingt eingestellt. Zudem wurden die Anlagen 1945 durch Kriegseinwirkung beschädigt, sodass Ofen und der mittlerweile auf 75 Meter aufgestockte Schlot teilweise zerfielen. 1946 bestanden die gesamten Werksanlagen in Blickweiler nur noch aus Ruinen. Die Produktion wurde danach nie mehr aufgenommen.

      Wichtig zu erwähnen ist, dass die Kalkaufbereitung für die Eisenindustrie ein wichtiger Faktor für die Entwicklung des Steinkohlebergbaus war.

      Station 17: Breitfurter Mühle
      Die Breitfurter Mühle wurde 1425 erstmals urkundlich erwähnt. Im Gegensatz zu vielen anderen Mühlen im Saarland hat sie den Sprung in unsere Zeit geschafft und ist heute die einzige verbliebene Getreidemühle im Bliestal und die größte Getreidemühle westlich des Rheins. Sie gehört zur Juchem-Gruppe und verarbeitet überwiegend Getreide von regionalen Erzeugern.
      Station 18: Bliesdalheimer Eiskeller

      Im 19. Jahrhundert führte die Industrialisierung, wozu auch der Bergbau gehörte, zu einer Reihe von Veränderungen und Erleichterungen im Alltag.

      Im Bereich Ernährung wurden so beispielsweise auch Produktion und Vertrieb von Bier weiterentwickelt. Der Eiskeller von Bliesdalheim sollte für eine korrekte Bevorratung solcher Getränke sorgen sollte.

      Das Prinzip der Eiskeller war eine Zwei-Keller-Technik. Ein kleiner möglichst würfelförmiger Raum war der eigentliche Eiskeller, in dem das im Januar geschnittene Eis als Kühlelement gelagert wurde. Die Bevorratung von Eiskellern war auf zwei Jahre kalkuliert. Der zweite, wesentlich größere Teil der Eiskeller war der mechanisch regelbare Kühlraum, an den die gelagerte Eismasse ihre Kälteenergie abgab.

      Der Bliesdalheimer Eiskeller ist eine typische Bergmannsarbeit. Bergleute, die die kraftraubende Untertagearbeit in den Kohlebergwerken aufgaben, verdingten sich als oft als Kalksteinbergleute oder teilweise auch als Hauer beim Eiskellerbau im Buntsandstein. Wissenschaftler stellten anhand der Aushau-Spuren eine Entstehung des Bliesdalheimer Eiskellers um 1850 fest.

      Der Keller kann nach Rücksprache mit der Gemeinde Gersheim in den Sommermonaten besichtigt werden. Während der Wintermonate dient er als Fledermausquartier.

      Station 19: Museum für dörfliche Alltagskultur und Museum des saarländischen Aberglaubens

      In der Hauptstraße von Rubenheim, befindet sich unterhalb der Kirche das Museum für dörfliche Alltagskultur und auch das Museum des Saarländischen Aberglaubens. Eigentümer ist die Familie Altenkirch, die das alte, mehrfach prämierte ehemalige Bauernhaus bewohnt. Das Haus war das ehemalige Gasthaus Hepp und stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

      Das Museum für dörfliche Alltagskultur wurde bereits 1988 eröffnet. Unzählige Exponate stammen aus Bauern- und Arbeiterfamilien des 19. und 20. Jahrhunderts und dokumentieren das Alltagsleben besonders der unteren Sozialschichten wie Kleinbauern, Arbeiter, Tagelöhner und Vaganten des Saarraumes und angrenzender Gebiete.

      Das Museum des Saarländischen Aberglaubens, seit 2013 geöffnet, zeigt aus einer der größten deutschen Sammlungen zu diesem Thema in einzelnen kleinen Ausstellungen den alltäglichen Aberglaube des gleichen Sammelraumes. Besonders zahlreich sind vorhanden: Bauopfer, Hausgeister, Amulette und Talismane, zauberische Zettel aber auch weitere Exponate. In der Regel ist das Museum jeden 3. Sonntag im Monat von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

      Station 20: Europäischer Kulturpark – Geschichte grenzenlos erleben

      Im idyllischen Tal der Blies, im Herzen des UNESCO Biosphärenreservats Bliesgau, liegt der Europäische Kulturpark Bliesbruck-Reinheim unmittelbar auf der deutsch-französischen Grenze. Die Einbettung in die Kulturlandschaft und die ökologisch wertvolle Flussaue lassen den Besuch des Archäologieparks zu einem einmaligen Erlebnis werden.

      Neben den Siedlungsschwerpunkten in keltischer und römischer Zeit spiegeln Funde von der Steinzeit bis ins Frühmittelalter – und letztlich bis in heutige Zeit – eine kontinuierliche Siedlungsentwicklung innerhalb des Talkessels wider.

      Das weitläufige Außengelände umfasst die freigelegten Gebäudereste einer römischen Kleinstadt (vicus) mit Thermen und jene eines herrschaftlichen Landguts. Archäologisches Highlight ist das rekonstruierte und begehbare Grab der keltischen „Fürstin von Reinheim“ mit reicher Trachtausstattung und Grabbeigaben aus der Zeit um 370 v. Chr.

      Es gibt ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm und interessante Erlebnis- und Bildungsangebote!

      Das Freigelände ist ganzjährig zugänglich. Die Museumseinrichtungen sind vom 15. März bis 31.Oktober täglich von 10 – 18 Uhr geöffnet.

      Station 21: Orchideengebiet Gersheim

      Orchideen sind die artenreichste Pflanzenfamilie der Erde. Man kennt heute über 25.000 Arten, die zu mehr als 700 Gattungen.

      Die meisten europäischen Orchideen sind an Kalkboden gebunden und gedeihen ausschließlich auf ihm. Sie sind „kalkhold“. Nur wenige meiden den Kalk. Ihre Lebensräume sind in Mitteleuropa die Kalkgebiete der Hügellandschaften der niederen Mittelgebirge und der Alpen. Eine ganze Reihe unserer mitteleuropäischen Orchideen gedeiht in Wiesen, und zwar in Berg- und Gebirgswiesen, auf Bergmatten und in Sumpfwiesen.

      Im Orchideengebiet zwischen Gersheim und Herbitzheim wachsen rund 30 verschiedene Arten Orchideen auf engem Raum, die von Anfang Mai bis Anfang Juli nach telefonischer Anmeldung besichtigt werden können.

      Unserem Klima entsprechend fällt die Hauptblütezeit der Orchideen in den Frühling und Frühsommer. Sie beginnt etwa Mitte April, erreicht ihren Höhepunkt Anfang Juni, und klingt im Juli allmählich aus. In diesem Zeitraum bietet die Gemeinde Gersheim (Tel. 06843/801-301) auch Führungen an.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Bliesgau

      Entdeckerour – keine Infomaterialien vorhanden!

      Blumberg: Geniesserpfad Sauschwänzle-Weg

      Schaufenster der Erdgeschichte und ein Stück Eisenbahngeschichte. Ein einzigartiges Erlebnis nicht nur für Freunde von Geologie  oder Geschichte dieser einmaligen Bahnlinie, sondern auch für den Naturfreund einfach die Landschaft, Flora und Fauna genießt.

      Der Premiumwanderweg und Schwarzwälder Genießerpfad führt durch Felder und Wiesen mit einzigartigem Panoramablick auf die Schweizer Alpen und die urwüchsige Naturlandschaft der Wutachflühen. Die Wutachflühen stehen für steil aufragende Felstürme, gigantische Farne, bemooste Steine und knorrige Wurzeln.

      Interaktive Installationen vermitteln Wissenswertes über Heimat, Tradition und Herstellung des Schwarzwälder Schinkens.

      Wichtiger Hinweis

      Den „Urwaldabschnitt“ in den Wutachflühen passiert man auf teils etwas ausgesetzten schmalen Pfaden. Wer nicht so trittsicher und schwindelfrei ist, kann auch den unteren Flühenweg nutzen, der mit der Beschilderung „Alternative Sauschwänzle-Weg“ ausgeschildert ist. Dieser Weg führt ebenfalls erlebnisreich entlang der Wutach bis zur Wutachbrücke. Hier treffen die beiden Wege wieder zusammen.

      Die Sauschschwänzlebahn

      Die vor 120 Jahren als sogenannte Kanonenbahn gebaute Bahnstrecke schlängelt sich durch viele Tunnels, Schleifen, Viadukte und dem in Deutschland einmaligen Kreiskehrtunnel vom Wutachtal zum Bahnhof Blumberg-Zollhaus.

      1887 bis 1890 ist die Bahnstrecke als Großherzoglich Badische Staatsbahn erbaut worden.

      1976 wurde die Strecke durch die Deutsche Bundesbahn stillgelegt. Schon ein Jahr darauf wurde der Museumsbetrieb eröffnet .

      Hier gehts zur Webseite der Sauschwänzlebahn.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Blumberg

      Faltblatt „Sauschwänzle-Weg“

      Böblingen: Große Rundwanderung zur Mitte von Baden-Württemberg

      Böblingen: Große Rundwanderung zur Mitte von Baden-Württemberg

      Stadt Böblingen

      © Landratsamt Böblingen und Stadtmarketing Böblingen e.V.

      Mit freundlicher Genehmigung.

      Vielen Dank.

      Ochsentrog – 9ter Längengrad Ost – Zimmerschlag – Aussichtsplattform Rauher Kapf – Mitte von Baden-Württemberg – Ochsentrog

      Diese „Grosse“ Rundwanderung führt die Wanderer zu drei geografischen Highlights im Süden von Böblingen: zum 9. Längengrad Ost im Stadtgebiet Diezenhalde, zur Aussichtsplattform Rauher Kapf am Rande der gleichnamigen Waldsiedlung und zum Höhepunkt dieser Wanderung zur „Mitte von Baden-Württemberg“.

      Alternativ gibt es auch eine „Kleine“ Rundwanderung mit einer Streckenlänge von ca. 5,5 km, siehe Faltblatt.

      GPS-Daten

      9. Längengrad Ost

      48° 40′ 12″ N /  9° 00′ 00″ E

      Bremen – Genua – Böblingen: Allen drei Städten ist gemeinsam, dass sie vom 9. Längengrad Ost durchzogen werden. In Böblingen durchquert der Längengrad das Gebiet ‚Diezenhalde‘.Eine Linie und unterschiedlich gestaltete Baumstämme, die im Rahmen eines Schüler-Kunstprojektes der städtischen Kunstschule entstanden, weisen auf diese geographische Besonderheit hin. Den Meridian überqueren Sie bei unserer großen und kleinen Rundwanderung. Der Grünzug Diezenhalde lädt mit seinen ausgedehnten Grünflächen und mehreren Spielplätzen zum Pausieren ein. Heute kaum vorstellbar, dass hier im Mittelalter auch Weinbau betrieben wurde.

      Aussichtsplattfform "Rauher Kapf"

      48° 40′ 02″ N /  9° 02′ 58″ E

      Die Aussichtsplatte am Rand des ‚Rauhen Kapf‘ erreichen Sie bei der großen Rundwanderung am östlichen Rand der Strecke. Seit mehr als 100 Jahren bietet sie Wanderern und Spaziergängern einen herrlichen Blick auf den Höhenrücken des Schönbuchs und die Berge der Schwäbischen Alb. Eine Tafel informiert über die Einzelheiten des Panoramas.

      Die Mitte von Baden-Württemberg

      48° 39′ 43″ N /  9° 00′ 14″ E

      Um die Mitte eines Bundeslandes nach dem Bezugssystem WGS84 zu berechnen, ermittelt man den genauen Mittelwert zwischen dem nördlichsten, südlichsten, dem westlichsten und östlichsten Punkt der geographischen Fläche des Bundeslandes. In Baden-Württemberg befindet sich dieser Mittelwerte bei 48° 39‘ 43“ Nord und 9° 00‘ 14“ Ost – und damit mitten im Böblinger Stadtwald. Der genaue Punkt wird durch eine Hinweisstele markiert, an der Sie auch Pause machen und sich in ein Gästebuch eintragen können.

      Hinweis: Nach der Schwerpunktmethode befindet sich der Mittelpunkt von Baden-Württemberg auf Tübinger Stadtgebiet.

      © Foto: Landratsamt Böblingen

      Wegbeschreibung

      Die Wanderung beginnt an der Haltestelle Ochsentrog. Der Weg führt auf der nördlichen Seite bis zu den Markierungspfosten des 9. Langengrades Ost. Diese wurden im Sommer 2015 von der Stadt aufgestellt. Die künstlerische Gestaltung der fünf Baumstämme in unterschiedlicher Farbgebung wurde von der Böblinger Kunstschule durchgeführt.

      Kurz vor der Tübinger Straße sieht man die Stele “Mitte von Baden-Württemberg“ und eine Holztafel weist den Weg. Ein Stopp hier wird erst auf dem Rückweg empfohlen.

      Die große Rundwanderung führt von hier weiter an den Rand der Böblinger Waldsiedlung bis zur Aussichtsplattform “Rauher Kapf“. Bei guter Sicht sieht man die Schwäbische Alb vom Hohenneuffen bis zum Dreifürstenstein.

      Der Rückweg führt am Entwicklungslabor der IBM Deutschland vorbei. Nach der Querung der Schönbuchbahn führt die Strecke weiter auf dem Grenzweg bis zur Tübinger Straße. Über die Fußgängerquerung wird der Gutwiesenweg erreicht und bald erreicht man wieder die Stele und die Hinweistafel zur Mitte.

      Dieser Weg führt leicht ansteigend am Hörnleshang entlang, vorbei an fünf Skulpturen zum Thema „Mitte“, bis zu einer weiteren Hinweistafel, die nach links zur „Mitte von Baden-Württemberg“ zeigt.

      Der Rückweg zum Ausgangspunkt der Tour führt durch den Böblinger Stadtwald ein Stück entlang der neuen B464 bis zum Waldfriedhof und weiter auf einem Trimm-Dich-Pfad vorbei am Böblinger Skihang zurück zur Haltestelle Ochsentrog.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Böblingen

      Faltblatt „Rundwanderung zur Mitte von Baden-Württemberg“

      agsdi-file-pdf

      Mitte von Baden-Württemberg

      Infoschild am Mittelpunkt

      Boos: Vulkanpfad-Traumtour „Booser Doppelmaar-Tour“

      Vulkanpark Traumpfade

      © Traumpfade & Traumpfädchen der Rhein-Mosel-Eifel-Touristik

      Mit freundlicher Genehmigung.

      Vielen Dank.

      Die Tour beginnt am Wanderparkplatz der Vulkanparkstation „Booser Doppelmaar“. Von hier aus führt ein schmaler Fußpfad an den Rand des westlichen Trockenmaares. Weiter geht es in Richtung Unterschemel mit Ausblick auf die imposante Silhouette der Nürburgruine. Die beiden Maare sind eindrucksvoll als weitläufige, flache Kessel in der Landschaft erkennbar.

      Der Weg steigt nun steil hinauf zum Kraterrand, wo eine Schutzhütte mit tollem Blick auf Boos zur Rast einlädt. Ein Abstecher führt zu einem absoluten Highlight: dem Booser Eifelturm, der auf der höchsten Erhebung des Schneebergs 25 m in den Himmel ragt. Wer den Aufstieg über 125 Stufen auf sich nimmt, wird mit einem phantastischen Panorama-Blick über die reizvolle Eifellandschaft mit ihren erloschenen Vulkankegeln belohnt. Im weiteren Verlauf taucht der Wanderweg in den Wald ein. Er führt vorbei an uralten Hügelgräbern bis zum Hölgertberg. Der Abstieg erfolgt auf einem waldumsäumten Hohlweg hinab ins Nitzbachtal.

      Unterwegs bieten sich tolle Aussichten auf die Orte Nitz, Drees und Wanderath. Vor einer traumhaften Bergwaldkulisse entlang den naturbelassenen Mäandern des Nitzbachtales führt der Traumpfad zurück zum Startpunkt.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Boos

      Vulkanpfad-Traumtour „Booser Doppelmaar-Tour“- keine Infomaterialien vorhanden!

      Bolheim: Urweltpfad

      Geoerlebnisareal und Urweltpfad Bolheim sind Zeitfenster in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Alblandschaft.

      Ein vielfältiges Angebot an Thementafeln, Geländeaufschlüssen, Fossilienfundplätzen und Geländeinstallationen inmitten des von der UNESCO ausgezeichneten Europäischen Geoparks Schwäbische Alb laden zur Entdeckung ein.

      Geologie zum Anfassen bieten fossile Riffe, die Kliffküste, Spuren alter Seenplatten und Urflüsse sowie typische Karstphänomene.

      Die Zeitreise auf dem Urweltpfad führt zurück in 160 Millionen Jahre Urzeit und erzählt an 12 Stationen vom Wandel der Alblandschaft und von längst vergangenen Urwelten. Sie alle haben im Geoerlebnisareal ihre Spuren hinterlassen.

      Der Urweltpfad beginnt am Wanderparkplatz Brunnenhau und ist acht Kilometer lang. Um ihn zu bewältigen, sollte man drei Stunden Gehzeit einplanen.

      Der Urweltpfad Bolheim ist seit Juli 2016 ein Geopoint.

      Station 1: Die Infotafeln
      Station 2: Der Blick in die Urzeit
      Das Alter der Erde und die geologischen Epochen umfassen eine enorme, für unsere Vorstellung nur schwer zu ermessende Zeitspanne von ca. 4,6 Milliarden Jahren. Diese Geologische Zeitskala begleitet Sie an allen Stationen und erleichtert Ihnen, die Themen der Stationen und die einzelnen Zeitalter der Erdgeschichte in ihren Gesamtzusammenhang einzuordnen. Die Jahreszahlen nennen Anfang und Ende einer Periode in Millionen Jahren vor heute. Die Abbildungen zeigen für die einzelnen Zeitalter jeweils charakteristische Lebensformen. Wenn wir das gesamte Alter der Erde auf die Dauer eines einzigen Tages beziehen, bedeutet dies, dass die Schwäbische Alb etwa eine Stunde, der Mensch erst wenige Sekunden vor Mitternacht entstanden sind.
      Station 3: Die Savannen Schwabens
      Station 4: Der Boden - Spiegel der Landschaft

      Die Alb ist als Gebirge aus Jurakalk bekannt. Da Böden durch Gesteinsverwitterung entstehen, vermutet man auf der Alb auch ausschließlich Kalke als Ausgangsgestein für die Bodenbildung und in Folge überwiegend kalkreiche, steinige Standorte. Diese sind auf der Ostalb allerdings viel seltener als man denkt.

      Station 5: Jurameer - Schwäbische Karibik

      Auf Ihrer Wanderung auf dem Urweltpfad werden Sie verschiedene Kalkgesteine des alten Jurameers entdecken – dem aufmerksamen Betrachter erzählen sie die Geschichte ihrer Herkunft. Die drei häufigsten Typen möchten wir Ihnen an dieser Station vorstellen.

      Station 6: Die Schwäbische Riviera - Dem Süden so nah
      Station 7: Schwäbische Everglades - Die Mündung der Urbrenz

      Süddeutschland ist eine riesige, leicht nach Süden geneigte Landzunge, umgrenzt von Meeresbecken im Alpenvorland und im Oberrheingraben. Tropische Savannenwälder überziehen das Flachland, an lichten Stellen schimmern tiefrote tropische Verwitterungslehme durch das Grün der Savanne. Maändrierende Flüsse durchströmen träge die weiten Ebenen und entladen ihre Sedimentfracht in breiten Deltas ins Meer…

      Station 8: Heiden - Der Duft der Alb
      Station 9: Typische Mitteleuropäerin und "Mutter des Waldes"

      Die Rotbuche ist der natürliche Waldbaum der Schwäbischen Alb. Unterschiede im Erscheinungsbild der Buchenwälder beruhen auf den vorherrschenden Standortfaktoren Relief, Kleinklima und Boden. In der Brenzregion sind zwei Ausprägungen des Buchenwaldes typisch. Auf den kalkfreien, schweren Verwitterungslehmen der Hochflächen ist der artenarme Hainsimsen-Buchenwald vertreten. Die Hanglagen hingegen, deren Böden nährstoffreicher sind und höhere biologische Aktivität und Kalkgehalte aufweisen, sind vom anspruchsvollen Waldgersten-Buchenwald bedeckt. Besonders an diesem Standort dehnen sich ab März Teppiche frühblühender Arten wie Buschwindröschen, Lerchensporn und der geschützten Leberblümchen und Märzenbecher aus.

      Station 10: Die Schwäbische Alb - Vom Meer zum Mittelgebirge

      Die starke Hebung der süddeutschen Gesteinsschichten war eine unmittelbare Folge der Grabenbruchbildung im Oberrheingraben und der Alpenauffaltung im Tertiär. Die daran angrenzenden Gebiete wurden durch Hebung und Verkippung in ihre heutige, von NW nach SO geneigte Höhenlage gebracht. Mit der Anhebung waren die Gesteine der Abtragung durch Wasser, Wind, Hitze und Frost ausgesetzt.

      Station 11: Die Schwäbische Alb - Druchlöchert wie Schweizer Käse

      Typisch für Karstlandschaften ist die überwiegend unterirdische Entwässerung. Es gibt kaum oberirdische Gewässer. Niederschlag und Gewässer versickern meist sofort in den durch Kalklösung entstandenen Klüften, in Erdfällen, Dolinen oder sog. „Schlucklöchern“. Sie treten nach ihrem unterirdischen Weg durch Höhlensysteme in Quelltöpfen oder in den nur anch starken Niederschlägen oder Schneeschmelzen schüttenden Hungerbrunnen wieder zu Tage. Dort, wo das stark kalkhaltige Wasser aus dem Gestein wieder austritt, setzt es oftmals den darin gelösten kalk wieder ab, bizarre Gesteine wie Sinter, Travertin oder Tropfstein entstehen.

      Station 12: Schwäbisch Sibirien

      In den vergangenen 2,5 Millionen Jahren des Quartärs wechselten sich trocken-kalte mit feucht-warmen Klimaepochen ab. Während der Eiszeiten, die letzte Würmkaltzeit endete vor 12.000 Jahren, war die Albhochfläche eine Frostschutt-Tundra im Vorfeld des mit kilometerdickem Gletschereis bedeckten Alpenvorlands und Alpenraums.

      Station 13: Wege zur Kulturlandschaft

      200 Millionen Jahre gestalteten allein geologische und natürliche Prozesse das charakteristische Landschaftsbild der Schwäbischen Alb. Vor 40.000 Jahren erschien der steinzeitliche Mensch auf der Alb. Viele Jahrtausende durchstreifte Homo Sapiens noch als Jäger und Sammler die ursprüngliche Naturlandschaft, bis er seit seiner Sesshaftwerdung vor 8000 Jahren zunehmend in die natürlichen Prozesse eingriff – aus Natur – wurden Kulturlandschaften.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Bolheim

      Faltblatt „Urweltpfad Bolheim“

      Bollschweil: Bergbauhistorischer Lehrpfad Birkenberg

      Bollschweil: Bergbauhistorischer Lehrpfad Birkenberg

      Infotafel am Parkplatz an der Straße Bollschweil-St. Ulrich (November 2024)

      Der Birkenberg westlich von Bollschweil-St.Ulrich im Südschwarzwald ist ein mittelalterliches Bergbaugebiet, in dem vom 11. bis 14. Jh. Silber, Kupfer und Blei abgebaut wurde.

      Die am Talhang der Möhlin anstehenden Gneise werden von dünnen steilstehenden Quarzgängen durchzogen.

      Die enthaltenen Erze hatten im Mittel einen Silbergehalt von 1 %, was im Vergleich zu anderen Revieren im Schwarzwald damals außergewöhnlich viel war. Vermutlich deshalb, und wegen der guten Zugänglichkeit vom Rheintal her, wurde in dem Gebiet eine kleine Schutzburg, die Birchiburg, errichtet.

      Bereits 1377 wurde die Burg wieder zerstört. Um 1400 hatte man auf dem Gelände ein neues Wohngebäude errichtet, der Abbau wurde aber bald darauf aufgegeben. Vermutlich hatten die Schächte den Grundwasserspiegel erreicht, wodurch der Weiterbetrieb unrentabel wurde.

      Textquelle: LGRBwissen

      Im Auftrag der Gemeinden Bollschweil und Bad Krozingen wurde in den Jahren 2003/04 der bergbaugeschichtliche Lehrpfad am Birkenberg angelegt und am 28. Sept. 2004 eingeweiht.

      Der bergbauhistorische Lehrpfad erschließt mit einer Gesamtlänge von etwa 1,6 km das Bergbaurevier am Birkenberg. Hier wird dem Besucher auf 23 Schautafeln ein Eindruck von der Lebens- und Schaffenswelt der mittelalterlichen Bergleute vermittelt, die hier silber-, kupfer- und bleihaltigen Erzen abbauten.

      Start- und Endpunkt der Tour ist die Snewlin-Hütte, eine offene Schutzhütte, in der man an robusten Holztischen sein Rucksackvesper einnehmen oder sich einfach auch nur ausruhen kann.

      Der Fußpfad windet sich durch einen lichten Hochwald, vorbei an sehr eindrucksvollen Bergbauspuren, die die Jahrhunderte überdauert haben.

      Der Rundgang führt zunächst durch einen tiefen, schluchtartigen Verhau und dann den steilen Birkenberg-Nordhang hinauf, vorbei an verfallenen Stollen und Schächten.

      Im höher gelegenen Abschnitt quert der Pfad das Zentrum einer ehemaligen Bergleutesiedlung mit noch erkennbaren Arbeits- und Wohnterrassen. Schließlich erreicht der Weg beim Wiederabstieg ins Tal die Ruine der Birchiburg, die man von einer Aussichtsplattform gut überblicken kann.

      Hier geht’s zum Lehrpfad: Brücke (Snewlin-Steg) über die Möhlin beim Parkplatz an der Straße Bollschweil-St. Ulrich (November 2024)

      Übersichtsplan zum mittelalterlichen Bergbaurevier am Birkenberg mit Lehrpfadtrasse und Stationen (nach Gert Goldenberg und Matthias Fröhlich).

      Wegstationen
      Station 1: Standort, Plan des Bergbaureviers
      Station 2: Erzaufbereitung

      Bevor das aus den Gruben geförderte Erz zum Hüttenwerk transportiert werden konnte, musste es aufbereitet werden.

      Ein großer Teil des Erzes lag fein verteilt im Gestein vor und konnte nur durch Brechen und anschließendes Mahlen von der Gangart (am Birkenberg vor allem Quarz) abgetrennt werden.

      Bereits im 13/14. Jahrhundert kamen hierbei Pochwerke und Erzmühlen zum Einsatz, die im Talgrund am Fuß des Birkenberges standen und mit Wasserkraft betrieben wurden.

      Aus dem zerkleinerten erzhaltigen Material wurde schließlich durch Auswaschen und Anreichern ein verhüttbares Erzkonzentrat gewonnen.

      Die ehemaligen Aufbereitungsanlagen im engen Talgrund sind durch die Erosionsionswirkung der Möhlin weitgehend abgetragen.

      Bei den archäologischen Ausgrabungen auf der Birchiburg fanden sich zahlreiche ausgediente Erzmahlsteine aus Granit oder Gneis, die beim Bau der Burgmauern Verwendung fanden.

      Station 3: Schmelzhütte

      Im Hüttenwerk wurden die Erze geschmolzen, um die Wertmetalle Silber, Kupfer und Blei zu gewinnen.

      Hierzu füllte der Schmelzer das Erz mit Zuschlagstoffen und Holzkohle in einen Schachtofen. Bei Temperaturen von über 1200 Grad wurde zunächst silberhaltiges Blei gewonnen. Dabei fielen große Mengen an Schlacken an.

      In einem besonderen Ofen – dem Treibofen – konnte anschließend das Silber vom Blei getrennt werden.

      Die Silberbarren fanden ihre Abnehmer in den Münzstätten im Breisgau und am Oberrhein. Die Hüttenwerke des Mittelalters (13./14. Jahrhundert) standen in der Nähe
      von Wasserläufen und nutzten die Wasserkraft zum Betreiben der Blasebälge.

      Die Erze vom Birkenberg wurden etwa einen Kilometer von hier talabwärts an der Möhlin verhüttet. Eine Schmelzhütte ist dort über Schlackenfunde archäologisch nachgewiesen und aus dem Jahre 1317 auch historisch überliefert.

       

      Station 4: Verhau

      Im Bereich des Birkenberges queren mehrere parallel streichende Erzgänge das Möhlintal.

      Diese führen Silber-, Kupfer- und Bleierze.

      Die wichtigsten Erzminerale sind hier silberhaltiges Antimonfahlerz, Kupferkies und Bleiglanz. Gelegentlich kommen auch edlere Silbererze hinzu.

      Quarz bildet die Gangart, lokal kommt auch Schwerspat vor.

      Der mittelalterliche Erzabbau auf diesen Gängen hat markante Spuren im Gelände hinterlassen. Zu den eindrucksvollsten Überresten des Bergbaus am Birkenberg gehört dieser Tiefe, schluchtartige „Verhau“.

      Er folgt dem Verlauf eines ehemals ergiebigen und mächtigen Erzganges.

      Im oberflächennahen Bereich erfolgte die Erzgewinnung teilweise im Tagebau, während der Abbau in der Tiefe vermutlich bis unter das Talsohlenniveau hinabreichte.

      Als der Bergbau an dieser Stelle eingestellt wurde, setzte der langsame Verfall des Grubengebäudes ein, der bis heute andauert. Gestein stürzt von den Seiten in die ausgeräumte Gangspalte und verfüllt diese nach und nach.

      Station 5: Schacht und Radstube

      In den Gruben stellte das im Gestein auftretende Kluftwasser ein besonderes Problem dar. Dort, wo keine Entwässerung über einen Erbstollen erfolgte, musste das Wasser mit Pumpen gefördert und aus der Grube geleitet werden.

      Hierbei kamen Wasserräder oder auch Treträder zum Einsatz. An der südlichen Felswand ist hier ein ehemaliger Schacht im Anschnitt zu erkennen: Auf beiden Seiten des Schachtes sind, etwa auf Höhe der begehbaren Plattform, zwei größere Bühnlöcher erhalten. Diese weisen auf einen ehemals soliden Holzeinbau hin.

      Vermutlich war an dieser Stelle eine Radstube mit einer Wasserhebemaschine untergebracht.

      Station 6: Bergbaulandschaft

      Zur Blütezeit des Silberbergbaus am Birkenberg im 13. und 14. Jahrhundert war der heute dicht bewaldete Hang kahl geschlagen.

      Unmittelbar neben den Grubeneingängen, auf den Abraumhalden oder auf in den Hang gegrabenen Terrassenstufen, hatten sich zahlreiche Bergleute angesiedelt
      und ihre Werkstätten und Wohnhütten errichtet.

      Bei archäologischen Ausgrabungen auf solchen Terrassen konnten Überreste von Aufbereitungs- und Schmiedeplätzen sowie von Wohnplätzen der Bergleute nachgewiesen werden.

      Die einfachen Hütten waren meist aus Holz gebaut, aber auch Steinfundamente und Mauerwerk sind dokumentiert.

      Station 7: Schlackenhalde

      In den mittelalterlichen Bergbaurevieren finden sich häufig kleinere Schlacken- halden, die nicht von einer Erzverhüttung stammen.

      Es handelt sich um Rückstände, die bei einem Schmiedeprozess als Abfallprodukte angefallen sind. Charakteristisch sind schwere, bis zu handtellergroße Schlackenkalotten von dunkler Farbe, die stellenweise magnetisch sind.

      Erst unter dem Mikroskop – im polierten Anschliff – lässt sich die Herkunft dieser Schlacken erkennen: Reste von metallischem Eisen, mehr oder weniger stark in Rost umgewandelt, sowie kleine Plättchen von Eisenoxiden (Hammerschlag) belegen die Schmiedetätigkeit. Außerdem finden sich in diesen Halden auch verschlackte Lehmfragmente, die von der Auskleidung der einstigen Schmiedeesse stammen.

      Am Birkenberg sind bislang sieben Schlackenhalden bekannt, die jeweils einer mittelalterlichen Bergschmiede zugeordnet werden können.

      Station 8: Stollenmundloch

      Um einen Erzgang auch in größerer Tiefe abbauen zu können, legten die Bergleute Stollen an, die zunächst durch taubes Gestein führten.

      Sobald der Erzgang bzw. der Abbauort erreicht war, konnte die so erschlossene Grube über den Stollen entwässert und bewettert werden.

      Der hier mit Schlägel & Eisen vorgetriebene Stollen ist heute noch auf einer Länge von 145 m befahrbar. Die durchschnittliche Firsthöhe beträgt nur 90 bis 100 cm.

      Je nach Härte des Gesteins schaffte der Bergmann zwischen 10 und 50 m Vortrieb im Jahr. Die Arbeit an diesem Stollen dauerte demnach viele Jahre.

      Station 9: Bergschmiede

      Bei den bergmännischen Arbeiten über und unter Tage war der Verschleiß an Eisenwerkzeugen groß.

      So verbrauchte ein Bergmann beim Vortrieb im Stollen an einem Arbeitstag ein ganzes Bündel von Bergeisen. Ein Schmied musste die stumpf geschlagenen Eisen wieder in Form bringen und schärfen. Er setzte das abgenutzte Werkzeug instand und fertigte nach Bedarf auch neues an. Eine Bergschmiede ist an dieser Stelle durch archäologische Ausgrabungen nachgewiesen.

      Die Schmiedewerkstatt wurde in unmittelbarer Nähe des Stollenmundlochs errichtet. Am steilen Hang bot sich die durch Anschüttung von Haldenmaterial entstandene Terrasse als Standort an. In einer einfachen Holzhütte waren Schmiedeesse und Amboss untergebracht. Ein Blasebalg heizte die Holzkohleglut des Schmiedefeuers an und sorgte für die zum Schmieden benötigten hohen Temperaturen.

      Station 10: Stollen und Schächte

      Die Erzgänge am Birkenberg wurden von den mittelalterlichen Bergleuten über ein System von Schächten und Stollen erschlossen.

      Wo es erforderlich war, sorgte eine fachmännische Grubenverzimmerung für Stabilität und Sicherheit unter Tage.

      Nach dem Auflassen einer Grube verfiel der Holzausbau rasch und die Hohlräume begannen zu verstürzen.

      An der heutigen Oberfläche finden sich deshalb im Bereich der ehemals abgebauten Erzgänge zahlreiche trichter- und grabenförmige Pingen, die ehemalige Schachtöffnungen und Stolleneingänge sowie Abbaubereiche anzeigen.

      Vor den verschütteten Mundlöchern erkennt man Halden, die über den Umfang der Arbeiten unter Tage Auskunft geben.

      Station 11: Köhlerplatz

      Für die Verhüttung der Erze in den Schmelzöfen wurden große Mengen Holzkohle benötigt.

      In den Wäldern errichteten Köhler ihre Kohlenmeiler und belieferten die Hüttenwerke mit dem wertvollen Brennstoff. Auch andere Waldgewerbe wie Glashütten gehörten zu den Abnehmern.

      Ehemalige Köhlerplätze lassen sich noch heute an schwarzen, holzkohlereichen Waldböden leicht erkennen.

      Station 12: Alte Wegspur

      Der Lehrpfad folgt an dieser Stelle einer alten Wegspur.

      Auf der Talseite erkennt man noch die Überreste einer aus Gneisblöcken aufgesetzten Trockenmauer, die einst den Weg zum Abhang hin stützte. Die noch erhaltene Breite von bis zu drei Metern und der befestigte Ausbau des ehemaligen Weges zeigen, dass es sich um eine auch für Fuhrwerke befahrbare Trasse gehandelt haben muss.

      Der Weg führt zum Zentrum der mittelalterlichen Bergbausiedlung am Birkenberg. Es kann vermutet werden, dass er bereits im Mittelalter angelegt wurde und zur Infrastruktur des Bergbaureviers gehörte.

      Möglicherweise handelt es sich auch um einen ehemaligen Zufahrtsweg zu den weiter oberhalb gelegenen Bauernhöfen (Bittersthof, Kohlerhof). Dort wurde schon vor Jahrhunderten neben Viehzucht auch Ackerbau betrieben. Es ist denkbar, dass die Hofstellen bereits im Mittelalter existierten und dass von dort aus die Bergleute mit Nahrungsmitteln versorgt wurden.

      Station 13: Wohn- und Arbeitsplatz

      Die mittelalterlichen Bergleute errichteten ihre Werkstätten und Wohnhütten in unmittelbarer Nähe der Gruben.

      Hierzu legten sie künstliche Terrassenstufen am steilen Hang an oder nutzten vorhandene Abraumhalden.

      Die archäologischen Funde belegen, dass viele der einfach gebauten Hütten mit einer Kochstelle ausgestattet waren.

      Auch eine Heizungsanlage in Form eines Kachelofens gehörte zur Einrichtung. So konnten die Betgleute auch in den Wintermonaten ihrer Arbeit nachgehen.

      Station 14: Das Scheiden der Erze

      Nachdem das erzhaltige Gestein abgebaut und zu Tage gefördert war, wurde es zunächst so gut es ging vom tauben Gestein getrennt.

      Diese von Hand ausgeführte Scheidearbeit fand in unmittelbarer Nähe der Gruben statt.

      Als Unterlage zum Zerkleinern der Erze mit dem Scheidhammer dienten größere Steinplatten (Scheidklötze). Das ausgelesene Erz wurde zur weiteren Verarbeitung ins Tal gebracht, das wertlose Gestein auf die Halde gekippt.

      Die einstigen Scheidklötze weisen charakteristische Mulden auf, an denen sie noch heute zu erkennen sind.

      Station 15: Mittelalterliche Müllhalde

      Auch die mittelalterlichen Bergleute produzierten Müll. Speisereste, zerbrochenes Geschirr, Glasscherben und Schrott wurden vor Ort entsorgt und auf die Halden gekippt.

      Während organische Reste die Jahrhunderte meist nicht überdauert haben, finden sich heute noch zahlreiche Scherben von Tongefäßen in den Halden.

      Mit Hilfe dieser Abfälle kann der Archäologe Gebrauchs- gegenstände aus dem mittelalterlichen Hausrat rekonstruieren und damit einen Einblick in die Lebensweise der Bergleute am Birkenberg gewinnen. Das Fundmaterial entspricht weitgehend dem eines städtischen Haushaltes.

      Station 16: Unter Tage

      An dieser Stelle konnte 1997 ein mittelalterlicher Stollen aufgewältigt werden. Dieser ist 23 Meter lang und erschließt einen teilweise noch offenen Abbaubereich.

      Der Stollen ist mit Feuersetztechnik aufgefahren und zeigt die hierfür charakteristischen, rundlichen Querschnitte.

      Beim Feuersetzen wird das Gestein durch ein Holzfeuer mürbe gemacht und kann so leichter hereingewonnen werden. Zwei Luftschächte im Verlauf des Stollens mit Verbindung zur Erdoberfläche sorgten für die notwendige Bewetterung der Grube.

      Der Stollen mündet in einen mittelalterlichen Abbau. Dort führt ein auf dem Erzgang angelegter Förderschacht senkrecht in die Tiefe.

      Erhalten sind unter Tage die Umrisse einer Haspelstube über dem Schacht sowie zahlreiche Bühnlöcher im Fels, die vom einstigen Holzausbau zeugen.

      Der ursprünglich bis an die Erdoberfläche reichende Erzgang wurde von den Bergleuten vollständig abgebaut.

      Die offene Gangspalte ist im tagnahen Bereich mit Abraum versetzt.

      Station 17: Silber - Kupfer - Blei

      Ausgangspunkt für den mittelalterlichen Bergbau am Birkenberg waren die Silbergehalte in den Erzen.

      Um heute noch eine Aussage über die Qualität der ehemals abgebauten Erze treffen zu können, wurden zahlreiche Halden beprobt.

      Die nur noch spärlich vorhandenen Erzreste konnten, nach einer mechanischen Anreicherung im Labor, mineralogisch und geochemisch untersucht werden. Die Erzproben vom Birkenberg weisen beachtliche Silbergehalte in einer Größenordnung von einem Gewichtsprozent auf. Das Silber ist dabei vorwiegend an Minerale der Fahlerz-Gruppe gebunden. Aber auch edlere Silbererze wie Rotgültigerz, Silberglanz und Allargentum kommen vor.

      Neben dem Silber ließen sich aus den Erzen auch andere Wertmetalle wie Kupfer (aus Fahlerzen und Kupferkies) und Blei (aus Bleiglanz) mit wirtschaftlichem Nutzen gewinnen. Eher unerwünscht waren dagegen Begleitelemente wie Schwefel, Zink, Eisen, Arsen und Antimon.

      Station 18: Archäologie
      Station 19: Holzriese

      Nachdem Mitte des 15. Jahrhunderts der Silbererzbergbau am Birkenberg eingestellt worden war, übernahm die Holzwirtschaft in den darauf folgenden Jahrhunderten eine führende Rolle bei der Nutzung der natürlichen Ressourcen im Waldgebiet.

      Zum Abtransport des geschlagenen Holzes im steilen Gelände wurden „Riesen“ angelegt.

      Auf diesen Gleitbahnen konnten die Stämme zu Tal befördert werden.

      Eine hier noch erhaltene, in den Boden eingetiefte „Erdriese“ endet im Tal bei einem ehemaligen Stauweiher. Von dort aus erfolgte der Weitertransport des Holzes durch Flößen.

      Station 20: Pingen

      Die Abbauwürdigkeit eines Erzganges in der Tiefe wurde mit senkrechten Schächten erkundet. Über diese Schächte erfolgte, mit Hilfe einer Haspel, auch die Förderung des unter Tage abgebauten Gesteins. Nach Einstellung der Abbautätigkeit in einem Grubenabschnitt setzte dessen langsamer Zerfall ein. Felsmassen und Haldenmaterial lösten sich und rutschten nach und nach in die verbleibenden Hohlräume ab. An der Oberfläche bildeten sich Pingen.

      Die beachtlich Größe und Tiefe der Pingen sowie eine mächtige Halde lassen an dieser Stelle einen ehemals bedeutenden Abbau in der Tiefe vermuten. Über die Zeitstellung dieser Gruben kann aufgrund fehlender Funde derzeit keine Aussage gemacht werden. Die Setzungserscheinungen im Zentrum der Pingen dauern bis heute an.

      Station 21: Erzminerale

      Das im Birkenberg unter Tage abgebaute erzhaltige Gestein wurde in den Scheidestuben über Tage sehr sorgfältig aufgearbeitet.

      Von den dabei ausgelesenen Silber-, Kupfer- und Bleierzen finden sich deshalb heute nur noch äußerst geringe Spuren in den Halden.

      Lediglich unter dem Mikroskop lassen sich mitunter an Handstücken kleinste Kristallrasen erblicken.

      Der überwiegende Teil des geförderten Erzes bestand zudem aus den nicht weiter verwertbaren Mineralen Pyrit, Arsenkies und Zinkblende. Diese waren, zusammen mit den silberhaltigen Mineralen, meist mit der Gangart Quarz verwachsen.

      Der Bergmann suchte vor allem nach silberhaltigem Fahlerz, Rotgültigerz, Silberglanz und Allargentum.

      Aufgrund der einzigartigen Erhaltung archäologischer Strukturen im Boden ist es am Birkenberg generell nicht gestattet, nach Mineralien zu graben! Der Birkenberg ist von der Denkmalbehörde als Grabungsschutzgebiet ausgewiesen.

      Station 22: Birchiburg

      Im Zentrum des Bergbaureviers am Birkenberg stand im 14. Jahrhundert die „festi ze Birchiberg“.

      Von hier aus übte die Patrizierfamilie Snewelin das Bergregal aus. Nach der Zerstörung der Burg 1377/78 durch die Freiburger geriet diese in Vergessenheit.

      Bei archäologischen Ausgrabungen (1998-2002) wurde der Grundriss der Burg dokumentiert. Zur Burganlage gehörten ein Turm, Wohngebäude und ein Hof. Talwärts war die Burg mit einer Ringmauer, gegen den Hang zu mit einer Schildmauer geschützt.

      Station 23: Staudamm

      Im Jahr 1716 ließ der Krozinger Unternehmer Johannes Litschgi eine Holzfloßkanal von St. Ulrich nach Breisach bauen, um der kaiserlichen Besatzung in Breisach Bau- und Brennholz zu liefern. Sein Sohn Johann Franz Litschgi übernahm später die Geschäfte und ließ 1734 bei St. Ulrich einen (neuen?) Stauweiher anlegen. Mit dem aufgestauten Wasser konnte das Holz in der teilweise kanalisierten Möhlin bis nach Breisach transportiert werden.

      Am 19. Juli 1744 ereignete sich ein heftiges Unwetter. Der Staudamm hielt den Wassermassen nicht stand und brach. Die Flutwelle zerstörte große Teile des Floßkanals sowie Mühlen und Wohnhäuser. Daraufhin wurde die Flößerei auf der Möhlin eingestellt. Teile der Staumauer sind bis heute erhalten geblieben.

      Blick in den Verhau bei Station 4 (November 2024)

      Stollenmundloch bei Station 8 (November 2024)

      Pinge am Birkenberg, Station 20. Eine weitere, kleinere Pinge, befindet sich direkt angrenzend, links der Infotafel (November 2024)

      TIPP

      Ausstellung „Burg und Bergbau am Birkenberg“

      Altes Rathaus Bollschweil

      Öffnungszeiten: März bis November (jeden ersten Freitag und dritten Sonntag im Monat), 15 bis 17 Uhr

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Bollschweil-St. Ulrich

      Faltblatt „Das mittelalterliche Bergbaurevier bei Bollschweil“

      agsdi-book

      Matthias Fröhlich

      Burg und Bergbau im südlichen Schwarzwald

      Textquellen

      Mit freundlicher Genehmigung des Freundeskreis Birchiburg e.V. und der Archäologie-Werkstatt, Freiburg. VIELEN DANK.

      Bonstetten: Geologischer Lehr- und Landschaftspfad am Staufenberg

      Der Lehrpfad wurde 2007 angelegt. Der Start ist am Dorfplatz in der Ortsmitte.

      Dargestellt wird die Entstehung des Alpenvorlandes im Verlauf der verschiedenen Kalt- und Warmzeiten sowie der geologische Aufbau des Staufenbergs, der mit 577 m höchsten Erhebung im weiten Umkreis. Er überragt seine Umgebung um ca. 100 m.

      (Stauf = steil, alemannisch schwäbischer Sprachraum)

      Der Staufenberg weist die ältesten eiszeitlichen Schotter im gesamten nördlichen Alpenvorland auf. Er verdankt seine Entstehung den glazialgeologischen Prozessen im Lauf von 2,5 Mio Jahren. Dabei spielten der Aufbau und die Zusammensetzung des geologischen Untergrunds ebenso eine Rolle wie die schützende Schotterkappe gegenüber der überall wirkenden Abtragung durch Wasser und Wind.

      Sechs Tafeln erklären auf einem abwechslungsreichen Rundweg die Entstehung des Alpenvorlandes, die Geologie und die Landschaft um den Staufenberg.

      Tipps

      Der Lehrpfad ist vor Ort als Rundweg ausgeschildert (ca. 4,5 km). Dieser kann durch zwei Schleifen erweitert werden. Der hier angegebene Streckenverlauf umfasst die maximale Strecke.

      Bei der Ganghofer-Hütte im Westen befindet sich ein aufgelassener kleiner Steinbruch im Nagefluh. Diese Stelle sollte man auf der ansonsten sehr aufschlussarmen Tour auf jeden Fall aufsuchen. Auch ein netter Ort für eine Rast.

      Am Dorfplatz befindet sich aus das Gasthaus Braustüble. Dort kann man gut essen und leckeres Bier trinken: Schaller Bräu. Die Brauerei liegt direkt gegenüber, besser gesagt: die ehemalige Brauerei. Gebraut wird die Köstlichkeit, bereits seit 1997, in Dunstelkingen, Baden-Württemberg (Härtsfelder, Familienbrauerei Hald, seit 1664).

      Station 1: Start

      Startpunkt des geologischen Lehr- und Landschaftspfades im Zentrum von Bonstetten, hier finden Sie auch Parkplätze.

      Station 2: Landschaftsgeschichte

      Entstehung des Alpenvorlandes Bei der Nord-Drift der afrikanischen Platte kam
      es vor ca. 65 Mio Jahren zum Zusammenprall mit der eurasischen Kontinentalplatte. Dabei ergab sich die Faltung und Heraushebung der Alpen vor
      ca. 35 Mio Jahren.

      … mehr siehe PDF Infotafeln

      Station 3: Nagelfluh

      Was hier aussieht wie Beton, ist Nagelfluh, ein natürliches Gestein, das im Laufe von Jahrtausenden gebildet wurde. Als Nagelfluh wird im alpenländischen Raum ein Gestein bezeichnet, das durch die Verfestigung von Flussschotter entstanden ist.

      … mehr siehe PDF Infotafeln

      Station 4: Der Staufenberg

      Der Staufenberg zwischen Bonstetten, Heretsried und Lauterbrunn ist mit 577 Metern die höchste Erhebung im weiten Umkreis. Eine herausragende Bedeutung hat er auch in der Geologie. Auf seiner Höhe liegen die ältesten und höchsten Schotterablagerungen des Eiszeitalters im Alpenvorland.

       

      … mehr siehe PDF Infotafeln

      Station 5: Landschaft nördlich des Staufenbergs

      In einer Distanz von ca. 40 km zeichnet sich am Horizont von NW bis N der Höhenzug der Schwäbischen Alb ab. Bei klarem Wetter sind das Kloster Neresheim
      und die „Rauhe Wanne“ bei Bollstadt zu erkennen. Die Horizontlinie ist in NNO durch das Ries-Becken unterbrochen.

       

      … mehr siehe PDF Infotafeln

      Station 6: Blick auf das Adelsrieder Ausräumungsbecken

      Alle Talformen sind Zeugnisse Jahr-Millionen alter ausräumender Vorgänge. Die Ausräumung findet in erster Linie durch Wasser und Wind statt. Ohne Ausräumung wäre die Landschaft weit weniger bergig und hügelig.

       

      … mehr siehe PDF Infotafeln

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Bonstetten

      Infotafeln „Geologischer Lehr- und Landschaftspfad am Staufenberg“

      Borken: Braunkohle-Rundweg

      Mit dem Rad oder zu Fuß auf den Spuren der Bergbaugeschichte rund um Borken (Hessen). Der Rad- und Wanderweg verknüpft die Standorte des Hessischen Braunkohle Bergbaumuseums mit der Bergbaufolgelandschaft und ist

      Der Borkener Braunkohle-Rundweg führt durch zehn Stadtteile und die Kernstadt sowie vorbei an den 20 früheren Bergbaubetrieben, dem Braunkohlekraftwerk und den verschiedenen Standorten des Hessischen Braunkohle Bergbaumuseums.

      Es bieten sich vielfältige Möglichkeiten, die zum Radfahren, Wandern, aber auch zum kennen lernen der wunderschönen Landschaft um Borken mit ihren zahlreichen Sachzeugen aus der „Braunkohlezeit“ einladen.

      Der Weg kann auch in vier Abschnitten zurückgelegt werden, so dass auch kürzere Touren zwischen 10 km und 15 km möglich sind (Rote, Blaue, Gelbe und Grüne Route). Die Routenbeschreibungen der kürzeren Routen finden Sie auf der Webseite der Stadt Borken.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Borkener Braunkohle-Rundweg

      Übersichtskarte der verschiedenen Touren

      Bouxwiller: Sentier géologique du Bastberg (Vogesen, Frankreich)

      {

      Doch alle diese Betrachtungen übertraf der Anblick, wenn man von dem nahgelegenen Bastberg die völlig paradiesische Gegend überschaute. Diese Höhe, ganz aus verschiedenen Muscheln zusammengehäuft, machte mich zum ersten Male auf solche Dokumente der Vorwelt aufmerksam; ich hatte sie noch niemals in so großer Masse beisammen gesehn.

      5
      Johann Wolfgang von Goethe
      Dichter
      aus: Dichtung und Wahrheit

      Der geologische Pfad zeigt Gesteine des Elsass, die als Trockensteine zu mehreren Meter hohen Chorten aufgesetzt wurden. Die Steinhaufen sind typisch für die Region.

      Diese Wanderung auf dem Themenweg „Geologischer Lehrpfad des Bastberges“ ist trotz ihrer Kürze reich an Abwechslung und Vielfalt. Durch eine geologische Besonderheit befindet sich hier ein für die Gegend untypischerweise kalkreicher Boden, der mit einem wärmeren und trockenerem Mikroklima als das der Umgebung eine ganz andere Flora aufweist.

      Der Weg wird von „Steinhaufen“, sogenannte Chorten (sprich Schortänn) gesäumt, die jeweils aus unterschiedlichen Gesteinsarten bestehen, die sich hier befinden.

      Durch die kulturhistorische Nutzung von Viehweiden mit Mahd, haben sich hier seltene Pflanzen, darunter 14 Orchideenarten, angesiedelt. Der Bastberg, auch Sebastiansberg genannt, ist aber nicht nur eine geologische Besonderheit: zahlreiche Legenden von Hexen und Drachen ranken sich um diesen Berg. Und auch der benachbarte Galgenberg hat es in sich, auf dem sich einst der Galgen befand, damit er weithin sichtbar war… Es gibt noch zwei weitere, kürzere Lehrpfade, die über die Natur und Legenden aufklären.

      Tipp

      Wer das malerische Städtchen Bouxwiller noch nicht kennt, sollte es unbedingt besichtigen! Über den historischen Stadtrundgang gelangt man zu den meisten Sehenswürdigkeiten.

      Von Hexen und Drachen

      Es gibt unzählige Legenden, die sich um den Bastberg ranken. Häufig handeln sie von Hexen, die vor allem in der Walpurgisnacht ihr Unwesen treiben. Sie kommen dann von der Hexenschule auf dem Mont St-Michel hergeflogen, um ihr Ritual abzuhalten. Wehe dem, der sich dann auf den Bastberg verirrt.

      So ähnlich geschah es einem jungen Müller, der sich in die Tochter der ansässigen Müllerin verliebt hatte. Er bemerkte, dass Mutter und Tochter an bestimmten Nächten auf mysteriöse Art und Weise verschwanden. Eines Tages beobachtete er sie heimlich und sah wie sich die Mutter und ihre Tochter mit einer seltsamen Salbe eincremten und seltsame Worte murmelten. Kurz darauf entschwanden sie durch den Kamin.

      Der junge Müller machte es ihnen nach, cremte sich ein und sprach die seltsamen Worte, um einen Moment später im Kamin zu verschwinden. Und plötzlich fand er sich hoch in den Lüften fliegend, um auf dem Bastberg inmitten der Hexenversammlung zu landen! Um das Geheimnis nicht preiszugeben, sollte er getötet werden, doch die junge Müllerinnentochter konnte noch bewirken ihn lediglich in einen Esel zu verwandeln. Sie konnte ihm gerade noch zuraunen, dass er den Fluch durch das Trinken von Weihwasser besiegen könne.

      Am folgenden Tag entdeckte ein Bauer den Esel, den er zu sich nahm. Es dauerte lange bis der Esel in die Nähe einer Kirche kam, ergriff die Gelegenheit beim Schopf und trank etwas Weihwasser. Daraufhin bekam er seine menschliche Gestalt zurück; seine Geliebte sah er aber nie wieder.

      Es wird auch immer wieder ein Drache auf dem Bastberg erwähnt. Es war einmal ein Priester, der von Bouxwiller zurück nach Imbsheim unterwegs war und den Weg über den Bastberg genommen hatte. Plötzlich tauchte der der feuerspeiende Drache auf und bedrohte den Priester. Dieser blieb ruhig und wehrte ihn im Namen Gottes ab. Daraufhin verschwand der Drache mit einem lauten Wehklagen und war seitdem nicht mehr gesehen.

      Wegstationen
      Station 1: Erdgeschichte der Region
      Station 2: Oolithische Kalksteine
      Station 3: Chorten "La porte"
      Station 4: Chorten "Le Masque"
      Station 5: Chorten "La Vrille"
      Station 6: Chorten "L'oeuf"
      Station 7: Chorten "Le Temple"
      Station 8: Spurenfossilien
      Station 9: Geologie und Geographie
      Station 10: Formation du conglomérat à galets de calcaire
      Station 11: L'Administration des Mines de Bouxwiller
      Station 12: Chorten "Le Casque"
      Station 13: Le célèbre gisement fossile du calcaire lacustre de Bouxwiller
      Station 14: Chorten "Le Goliath"

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Les Sentiers de Découvertes du Bastberg

      Faltblatt

      agsdi-file-pdf

      Geologischer Lehrpfad Bastberg

      Wegbeschreibung mit Informationen

      Bräunlingen: Bierpfad

      Bräunlingen: Bierpfad

      Erfahren Sie alles rund um das Thema Bier!

      Wie entsteht Bier? Welche Zutaten benötigt ein Braumeister? Welches Bier trinkt man aus welchem Glas? Und wie war das nochmal mit dem deutschen Reinheitsgebot? Um genau diese Fragen geht es auf dem 6,5 km langen Bierpfad.

      Entlang des Pfades stehen Infotafeln bereit, ebenso gibt es einen Flyer zum Pfad. Erfahren Sie an sieben Haltepunkten – mit handgemachten Holzfiguren, interaktiven Stationen und beeindruckender Aussicht – alles rund um das Thema Bier.

      Wegstationen
      Station 1: Das Reinheitsgebot

      Lange Zeit wurden allerlei Zutaten in die Biere gemischt und das mit manchmal schlimmen Folgen. Im Jahr 1516 war damit Schluss. Der bayrische Herzog Wilhelm IV beauftragte Leonard von Eck, das Reinheitsgebot aufzuschreiben, das zukünftig die Zutaten auf Gerste, Hopfen und Wasser beschränkte. Hefe wurde noch nicht erwähnt.

      Station 2: Das Brauwasser

      Das Brauwasser hat mit den darin enthaltenen Mineralien viel Einfluss auf Geschmack und Farbe des Bieres. Das Bräunlinger Brauwasser stammt aus 22 eigenen Quellen und ist mit ca. 16 °dH recht „hart“.

      Station 3: Bier-Geschichte

      Wer hat`s erfunden? Chinesen oder Sumerer? Vor 9.000 oder 6.000 Jahren? Die Experten sind sich nicht ganz einig. Sicher jedoch wurde schon um 580 n. Chr. Bier im benachbarten Trossingen gebraut. Seit 1783 gibt es die Löwenbrauerei.

      Station 4: Die Gerste

      Das Gerstenkorn muss „gemälzt“ werden. D.h. es wird in warmem Wasser zum Keimen gebracht und dann wieder getrocknet („Darren“). Erst dann kann es zum Brauen genutzt werden.

      Station 5: Bier-Gläser

      Fast jede Biersorte wird in einem eigenen Glastyp serviert – und das aus gutem Grund. Das Glas beeinflusst, wo das Bier auf die Geschmacksnerven der Zunge trifft. Versuchen Sie selbst einmal ein Bier aus verschiedenen Gläsern.

      Station 6: Der Hopfen

      Diese an hohen Stangen rankende Kletterpflanze gehört zu den Blumen. Die Hopfen-Blüten enthalten Bitterstoffe und viele weitere Aromen. Der bzw. die verwendeten Hopfentypen haben viel Einfluss auf den Geschmack.

      Station 7: Die Hefe

      Im Reinheitsgebot ist sie nicht erwähnt – erst Louis Pasteur hat 1857 die Funktion der Hefe bewiesen. Heute pflegt der Braumeister „seine Hefe“ sehr sorgfältig, hat sie doch viel Bedeutung für den Geschmack des Bieres.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Stadt Bräunlingen

      Faltblatt „Bräunlinger Bierpfad“

      Brannenburg: Geopark Wendelstein – Rundweg Wendelsteiner Almen

      Eine spannende Zeitreise durch 250 Millionen Jahre Erdgeschichte. Im Geopark Wendelstein können Sie Wissenswertes über die Entstehungsgeschichte der Alpen erfahren. Mehr als 30 Schautafeln vermitteln wie und wann die einzigartige Gebirgslandschaft der Alpen entstanden ist.

      • Gipfelweg (16 Tafeln)
      • Rundweg Wendelsteiner Almen (10 Tafeln)
      • Weg zur Wirtalm/Maier-Alpe (7 Tafeln)
      • Weg zur Mitteralm (7 Tafeln)

      Alle vier Rundwege sind ausgeschildert und auch für weniger geübte Wanderer leicht begehbar.

      Wegbeschreibung

      Ausgangspunkt ist die Bergterrasse vorm Wendelsteinhaus. Der Rundweg führt entlang dem Wanderweg hinunter zu den Wendelsteiner Almen, dann über die Zeller Scharte auf einem felsigen Steig wieder hinauf zur Trasse der Zahnradbahn. Von dort geht es weiter hinauf zum Endpunkt, dem Wendelsteinkircherl

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Brannenburg

      Geopark Rundweg Wendelsteiner Almen – keine Infomaterialien vorhanden!

      Brannenburg: Geopark Wendelstein – Weg zur Mitteralm

      Eine spannende Zeitreise durch 250 Millionen Jahre Erdgeschichte. Im Geopark Wendelstein können Sie Wissenswertes über die Entstehungsgeschichte der Alpen erfahren. Mehr als 30 Schautafeln vermitteln wie und wann die einzigartige Gebirgslandschaft der Alpen entstanden ist.

      • Gipfelweg (16 Tafeln)
      • Rundweg Wendelsteiner Almen (10 Tafeln)
      • Weg zur Wirtalm/Maier-Alpe (7 Tafeln)
      • Weg zur Mitteralm (7 Tafeln)

      Alle vier Rundwege sind ausgeschildert und auch für weniger geübte Wanderer leicht begehbar.

      Wegbeschreibung

      Entlang den Wanderwegen Richtung Brannenburg (bes. schöne Aussicht auf die Trasse der Zahnradbahn).

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Brannenburg

      Geopark Weg zur Mitteralm – keine Infomaterialien vorhanden!

      Brannenburg: Geopark Wendelstein – Gipfelweg

      Eine spannende Zeitreise durch 250 Millionen Jahre Erdgeschichte. Im Geopark Wendelstein können Sie Wissenswertes über die Entstehungsgeschichte der Alpen erfahren. Mehr als 30 Schautafeln vermitteln wie und wann die einzigartige Gebirgslandschaft der Alpen entstanden ist.

      • Gipfelweg (16 Tafeln)
      • Rundweg Wendelsteiner Almen (10 Tafeln)
      • Weg zur Wirtalm/Maier-Alpe (7 Tafeln)
      • Weg zur Mitteralm (7 Tafeln)

      Alle vier Rundwege sind ausgeschildert und auch für weniger geübte Wanderer leicht begehbar.

      Wegbeschreibung

      Unterhalb des Wendelsteinkircherls führt der Pfad am Gebäude des Bayerischen Rundfunks vorbei in Serpentinen hinauf zum 1.838 m hohen Aussichtsplateau mit Gipfelkreuz, Wendelinkapelle und Sternwarte. Der Aufstieg über einen gut gesicherten Wanderweg dauert etwa 20 Minuten. Belohnt werden die Gipfelstürmer mit einem einmaligen 360°- Panorama.

      Zurück zur Bergstation geht es entweder die gleiche Strecke oder über den eindrucksvollen Panoramaweg. Dieser zweigt kurz unter dem Wendelsteingipfel ab und führt über den sog. Ostgipfel zurück zum Bergbahnhof der Zahnradbahn. Einkehrmöglichkeit ist das Wendelsteinhaus.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Brannenburg

      Geopark Gipfelweg – keine Infomaterialien vorhanden!

      Brannenburg: Geopark Wendelstein – Weg auf die Wirtsalm

      Eine spannende Zeitreise durch 250 Millionen Jahre Erdgeschichte. Im Geopark Wendelstein können Sie Wissenswertes über die Entstehungsgeschichte der Alpen erfahren. Mehr als 30 Schautafeln vermitteln wie und wann die einzigartige Gebirgslandschaft der Alpen entstanden ist.

      • Gipfelweg (16 Tafeln)
      • Rundweg Wendelsteiner Almen (10 Tafeln)
      • Weg zur Wirtalm/Maier-Alpe (7 Tafeln)
      • Weg zur Mitteralm (7 Tafeln)

      Alle vier Rundwege sind ausgeschildert und auch für weniger geübte Wanderer leicht begehbar.

      Wegbeschreibung

      Von der Bergterrasse vorm Wendelsteinhaus aus geht es entlang dem Wanderweg nach Bayrischzell, dann Richtung Bad Feilnbach durch das malerische Jenbachtal.

      Die Erklärungen enden am Parkplatz zur Wirtsalm (im Sommer bewirtschaftet). Der Weg führt weiter bis nach Bad Feilnbach. Dort haben Sie Anschluss zur Wendelstein-Bus-Ringlinie.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Brannenburg

      Geopark Weg auf die Wirtsalm – keine Infomaterialien vorhanden!

      Brannenburg: Geopark Wendelstein – Wendelstein Streifzüge – Geologie Rundweg

      Woraus bestehen eigentlich die Berge? Warum gibt es Höhlen im Wendelstein? Und was hat es mit der Eiszeit auf sich? Dieser Weg zeigt Interessantes zur Geologie im Allgemeinen und zum Wendelstein im Speziellen.

      Die Stationen zeigen die Unterschiede der Gesteine und machen die Höhen und Tiefen sowie die unvorstellbar großen Kräfte des Berges erlebbar. Die Inhalte fesseln geologisch Interessierte, Heimatverbundene und generell alle Neugierigen!

      Gemeinsam mit der Wendelstein-Feldermaus Wendy kann man rätseln und knobeln. Wer gut aufpasst, die Augen aufhält und scharf nachdenkt, kann die Rätsel im Kinder-Quiz sicher gut lösen!

      Wegbeschreibung

      Unterhalb des Wendelsteinkircherls führt der Pfad am Gebäude des Bayerischen Rundfunks vorbei in Serpentinen hinauf zum 1.838 m hohen Aussichtsplateau mit Gipfelkreuz, Wendelinkapelle und Sternwarte. Der Aufstieg über einen gut gesicherten Wanderweg dauert etwa 20 Minuten. Belohnt werden die Gipfelstürmer mit einem einmaligen 360° Ausblick.

      Zurück zur Bergstation geht es entweder die gleiche Strecke oder über den eindrucksvollen Panoramaweg (Trittsicherheit erforderlich!). Dieser zweigt kurz unter dem Wendelsteingipfel ab und führt über den sog. Ostgipfel zurück zum Bergbahnhof der Zahnradbahn. Einkehrmöglichkeit ist das Wendelsteinhaus.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Brannenburg

      Geopark Wendelstein – Wendelstein Streifzüge – Geologie Rundweg – keine Infomaterialien vorhanden!

      Bregenz: Känzele Umrundung

      Umrundung der Känzelefelswände mit geologischen Sehenswürdigkeiten und einer schönen Aussicht ins Rheintal mit Blick auf Kennelbach, Wolfurt, Lauterach und Bregenz bis nach Dornbirn.

      An der Wegstrecke befindet sich ein Geologielehrpfad.

      Geologielehrpfad

      Der Gebhardsberg befindet sich im Südosten von Bregenz und der Lehrpfad als Geologielehrpfad stellt die geologische Erschaffung in den Mittelpunkt. Wie ist der Bregenzer Gebhardsberg überhaupt entstanden was ist dafür verantwortlich, dass seine Südseite wie eine steile Flanke ins Rheintal abfällt? Diese Fragen versucht der Lehrpfad zu klären.

      Dabei kommen auch Themen wie Entstehung von Kohle und Kohlebergbau zum Zug und geologische Erkenntnisse über das Tertiär und das damalige Molassemeer werden vorgestellt. Der Lehrpfad führt von der Langener Straße über einen halben Kilometer hinauf auf den Gebhardsberg und es wurden insgesamt 6 Stationen eingerichtet, wobei man viele über den bekannten Rohstoff Kohle erfahren kann, aber auch Überraschendes über den Gebhardsberg selbst.

      Der Lehrpfad kann durch die anderen Lehrpfade in und um Bregenz ergänzt werden und es gibt Anschlussstellen für das umfangreiche Wandernetz rund um die Landeshauptstadt. Man kann also diesen Bildungsweg nutzen, um etwas Abwechslung zu haben, aber es bei einem Spaziergang zu belassen oder man geht über das Netz der Wanderwege weiter und ist den ganzen Tag unterwegs. Möglichkeiten dafür gibt es einige.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Bregenz

      Umrundung Känzele mit Geologielehrpfad – keine Infomaterialien vorhanden!

      Bregenz-Lingenau: Naturlehrpfad Quelltuff

      Der Quelltuff in Lingenau zählt zu den Naturdenkmalen Vorarlbergs und zu den einzigartigsten Kalksinterbildungen nördlich der Alpen. Das Wasser fließt in kleinen Quellgerinnen – teilweise mit Bildung von Baldachinen und Sintervorhängen – bis ins Bachbett der Subersach.

      Hinweise

      Der Naturlehrpfad Quelltuff erschließt mit dem größten Tuffgebiet Vorarlbergs eine der herausragendsten geologischen Erscheinungen des Landes. Der Lehrpfad führt großteils über einen gut begehbaren Kiesweg mit Holzstegen und -treppen, die bei Regenwetter rutschig sein können. Auf mehreren Informationstafeln wird die Entstehung und die Bedeutung für die Region erklärt.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Bregenz-Lingenau

      Faltblatt „Naturlehrpfad Quelltuff“

      Blienschwiller (F): Dichterweg

      Breitnau: Ravennaschlucht

      Die Ravennaschlucht ist ein schmales und steiles Seitental des Höllentals, durch das sich der wilde Bach Ravenna über viele Kaskaden und Wasserfälle seinen Weg bahnt.

      Die beiden größten sind der große Ravenna-Fall mit 16 und der kleine Ravenna-Fall mit 6 Metern Fallhöhe.

      Im unteren Bereich wird die Schlucht von der 37 Meter hohen Ravennabrücke, dem Viadukt der Höllentalbahn überquert. Dort befindet sich auch die St. Oswald-Kapelle (erbaut 1148) und das Hofgut Sternen, in dem Marie Antoinette 1770 und Johann Wolfgang von Goethe im Jahre 1779 übernachteten.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Breitnau

      Ravennaschlucht – keine Infomaterialien vorhanden.

      Brilon: Geologischer Sprung

      Der Themenweg „Geologischer Sprung“ ist ein Rundweg, mit Infos und Sichtrohren an 5 Stationen und als Highlight eine spektakuläre Rundumsicht!

      Das Gebiet des Bilstein und seiner Umgebung liegt in der attraktiven „Übergangslandschaft“ zwischen den bewaldeten Bergen des Sauerlandes im Süden und der offenen Kalkhochfläche im Norden. Diese wiederum ist gegliedert durch sehr markante Kuppen aus weniger verwitterten Kalken, auf denen eine reiche Flora und Fauna ihre Lebensräume entfalten konnte.

      Das Landschaftsbild entfaltet in seiner Vielgestaltigkeit parkähnlichen Charakter und ist von hohem Reiz. Der dafür verantwortliche Wechsel in der Geologie des Untergrundes wird zudem noch durch die Bodenaufschlüsse, welche mit dem Gesteinsabbau von Kalk und Diabas verbunden sind, erlebbar. Von den Höhen ergeben sich faszinierende Fernblicke in die unterschiedlichen Landschaftstypologien.

      Mit dem Themenweg „Geologischer Sprung“ wird die besondere geologische, topographische und kulturgeschichtliche Situation der Briloner Kalkkuppenlandschaft und dem Bilstein erläutert.

      Der Titel rührt aus der Besonderheit, dass auf engstem Raum unmittelbar zwei unterschiedliche erdgeschichtliche Zeugnisse aus dem Devon erlebbar sind: die Kalkkuppen der Briloner Hochfläche einerseits und die Diabasvorkommen des Bilstein andererseits.

      Der Themenweg „Geologischer Sprung“ ist ein Rundweg, der Ihnen interessante Ausblicke auf die Landschaft rund um den Bilstein und die Stadt Brilon sowie faszinierende Einblicke in die Geologie bietet.

      Höhepunkt ist die Aussichtsplattform auf der 634 m hohen Bilsteinhalde.

       

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Geologischer Sprung Brilon

      Keine Infomaterialien vorhanden.

      Buchenberg: „Boden erleben“ im Wirlinger Forst – Bodenlehrpfad Buchenberg

      © Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU Bayern)

      Mit freundlicher Genehmigung.

      Vielen Dank.

      Eine idyllische Wanderung über eine Moränenlandschaft, die der Iller Gletscher geformt hat. Erleben Sie spannende Fakten über die „Haut der Erde“.

      Der Bodenlehrpfad Buchenberg befindet sich mitten im Allgäu südwestlich von Kempten im „Wirlinger Forst“ in der Nähe des gleichnamigen Ortes Buchenberg.  Aus den dort anzutreffenden vielfältigen glaziären Sedimenten haben sich allerlei interessante Bodentypen entwickelt. An neun verschiedenen Standorten erklären Schautafeln viel über die Funktionen des Bodens und seines Einflusses auf die Landschaft. Auch unsere Bodenbewohner werden vorgestellt! Zusätzlich wurden hier Bodenprofile für Sie aufgeschlossen, um einen Blick unter die Grasnarbe zu ermöglichen. Böden sind nicht nur braun!

      Einen Ausführlichen Steckbrief zu diesem Bodenerlebnispfad finden Sie hier.

      Infos zu allen Bodenlehrpfaden in Bayern unter: https://www.lfu.bayern.de/boden/bodenlehrpfade/index.htm

      Wegbeschreibung

      Auf der 1,6 Kilometer langen Wanderung lernen Sie an verschiedenen Stationen die unterschiedlichsten Funktionen und Eigenschaften von Böden kennen.

      Es warten 9 Stationen mit wissenswerten Fakten über den Boden und die Geologie auf Sie:

      Wegstationen
      Station 1: Der Illergletscher formte den Buchenberg

      Heute:
      Unterschiedliche Bodentypen bilden sich auf dem kalkhaltigen, nährstoffreichen Moränenmaterial (Moräne v. frz.: moraine:„Geröll”; vom Gletscher transportierter Gesteinsschutt).

      Vor 12.000 Jahren:
      In dieser Zeit entstand die endgültige Form der Landschaft.

      Zwischen 20.000 und 12.000 Jahren vor heute:
      Der Illergletscher formt die Seitenmoräne „Auf der Höhe“. In der Senke staut sich das Schmelzwasser, Schwemmgut lagert sich ab.

      Vor 20.000 Jahren:
      Das Eis hatte seinen höchsten Stand.

      Station 2: Braunerde: Auch Böden können rosten!

      Genau wie Ihr Auto kann auch ein Boden rosten.

      Unabhängig von seinem Alter rostet Boden, wenn das Gestein, aus dem der Boden entsteht, Eisen freisetzt und dieses Eisen mit Luft in Verbindung kommt. Dann bekommt
      der Boden seine rostbraune Farbe oder, in feuchteren Böden, sogenannte Rostflecken.

      Diesen Vorgang nennt man „Verbraunung“. Unter „Verlehmung“ versteht man die Neubildung von Tonmineralien. So entstandene Böden nennt man Braunerden.

      An diesem Standort finden Sie eine schwach stauwasserführende Braunerde, was bedeutet, dass die Braunerde das Niederschlagswasser nicht schnell versickern lässt. Das
      Regenwasser staut sich an einer tonreicheren Schicht. Braunerden eignen sich, je nach Eigenschaften, als Wald- und Ackerstandorte. Die Braunerde ist in Mitteleuropa der
      am häufigsten vorkommende Boden.

      Station 3: Stauwasserboden (Pseudogley) - Wasser kommt hier nur schwer durch.

      Der Pseudogley ist ein durch Staunässe und Austrocknung geprägter Boden.

      Typisch sind tonreiche Bodenschichten mit geringer Wasserdurchlässigkeit in größerer Bodentiefe, wodurch sich das versickernde Niederschlagswasser oberhalb dieser Schichten sammelt.

      Die typischen Schlieren (Marmorierung) auf dem tonigen Bodenmaterial entstehen durch den Wechsel von Feucht- und Trockenperioden. Im Boden umverteilte Eisenoxide färben den Boden rostfarben, Ausfällungen von Mangan sind vorwiegend schwarz. Die Bleichung des Bodens entsteht durch die Herauslösung von färbenden Stoffen.

      Für landwirtschaftliche Nutzung ist dieser Boden nur bedingt geeignet, da er sich nur schwer bearbeiten und nutzen lässt. Dieser tonige und in der Regel nährstoffreiche Boden kann aber Schadstoffe gut filtern.

      Station 3: Von Stein zu Boden

      Böden waren nicht schon immer da, sie entstehen über einen langen Zeitraum aus dem anstehenden Gestein. Durch die Kräfte des Regenwassers, der Sonne, verschiedener chemischer Reaktionen und unter Mithilfe von Organismen werden aus großen Felsblöcken erst kleine Steine und Sand.Sie bilden das mineralische Grundgerüst des Bodens.

      Bis sich 1 cm Boden entwickelt hat, dauert es etwa 100 Jahre!

      Je nachdem, wie und aus welchem Gestein der Boden entstanden ist, spricht man von unterschiedlichen Bodentypen. Hier am Buchenberg haben Sie schon die Bodentypen
      Braunerde und Pseudogley kennengelernt.

      Station 4: Grundwasserboden (Gley): Mit den Füßen im Wasser

      Je nachdem, ob es in letzter Zeit viel oder wenig Niederschlag gab, können Sie an diesem Profil entweder den Boden erkennen oder die Profilgrube ist mit Wasser gefüllt.

      Aber woher kommt das Wasser? Wenn es regnet oder während der Schneeschmelze versickert das Niederschlagswasser im Boden, der Grundwasserspiegel steigt langsam an und die Profi lgrube läuft mit Wasser voll. Das Wasser löst die roten Eisen- und schwarzen Manganverbindungen aus dem Boden – der Boden bleicht aus. Im Sommer trocknet der Boden aus und Sauerstoff gelangt in die Hohlräume. Dabei werden die Eisen- und Manganverbindungen wieder ausgefällt und es bilden sich rostfarbene und schwarze Flecken (Schwankungsbereich des Grundwassers).

      Der Bodenbereich, der das ganze Jahr hindurch im Grundwasser steht, ist durchgehend gebleicht.

      Station 4: Der Boden und seine Funktionen

      Boden ist lebensnotwendig: Damit Böden ihre Funktionen erfüllen können, müssen wir sie schützen. Denn ohne Boden ist ein Leben außerhalb des Wassers nicht denkbar.

      Lebensraumfunktion: Böden bieten für uns Menschen, für Tiere, Pfl anzen und für Bodenorganismen die Lebensgrundlage.

      Nutzungsfunktion: Böden liefern uns Rohstoffe, Sand, Ton, Kalk und viele weitere Materialien, die wir zum Bauen benötigen. Er bietet uns Flächen für Siedlungen, Verkehr, Wirtschaft und Erholung. Er ist Standort für die Land- und Forstwirtschaft.

      Filter- und Pufferfunktion: Böden regeln die natürlichen und die vom Menschen beeinflussten Wasser- und Nährstoffkreisläufe. Sie filtern, puffern und speichern Stoffe. Die Filterfunktion spielt dabei für unser Grundwasser eine große Rolle, denn ein gesunder Boden ist der beste Filter für sauberes Trinkwasser.

      Archivfunktion: Böden sind ein Archiv der Natur- und Kulturgeschichte. In Böden können wir die Geschichte der Erde nachverfolgen. Zum Beispiel sind Moore Archive, die alles konservieren. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Erforschung unserer Erdgeschichte.

      Station 5: Millionen Bodenbewohner bei der Arbeit

      Unzählige Bodenbewohner bauen die organischen Substanzen (zum Beispiel Laub, abgestorbene Pflanzenteile und Tiere) um und ab. Dadurch

      • versorgen sie Pflanzen mit Nährstoffen,
      • verbessern sie die Bodenstruktur,
      • verbessern sie die Bodendurchlüftung und
      • sorgen so für eine schnellere Erwärmung des Bodens.

      Kurzum: Ohne Bodenbewohner kein fruchtbarer Boden!

      „20 Großvieheinheiten Bodenleben”

      Umgerechnet sorgen auf 1 Hektar Wiesenboden Millionen Lebewesen mit einem Gewicht von etwa 10.000 kg für einen fruchtbaren Wiesenboden. Eine Kuh (Großvieheinheit) hat ein Gewicht von circa 500 kg, d.h. Kleinstlebewesen mit dem Gewicht von 20 Kühen leben auf einer Fläche, die eine Kuh braucht, um sich zu ernähren.

      Der Boden lebt!

      Station 5: Was krabbelt und kriecht denn da?

      Es gibt verschiedenste Arten von Bodenlebewesen, der sogenannten Fauna. Diese wird nach ihrer Größe in Megafauna, Makrofauna, Mesofauna und Mikrofauna eingeteilt. Daneben gibt es im Boden auch noch Pflanzen, die als Flora bezeichnet werden.

      Zur Megafauna gehören die größten Bodenlebewesen wie der Regenwurm und die Schnecke sowie Wirbeltiere, die ganz oder nur teilweise im Boden leben, wie zum Beispiel Wühlmäuse und Maulwürfe.

      Die größeren Lebewesen, die zur Makrofauna gehören, ernähren sich von Pflanzenstreu und Substrat. Sie zerkleinern unter anderem Blätter mechanisch. Eine Raupe zum Beispiel hat winzige kleine Zähne, die sie zum Zerbeißen eines Blattes einsetzt.

      Die etwas kleineren Lebewesen, die zur Mesofauna gehören, wie zum Beispiel der Fadenwurm, ernähren sich von Pilzen, Streu und Kot.

      Viele zur Mikrofauna gehörende Bodenlebewesen sind mikroskopisch klein und deshalb leider für uns Menschen nicht sichtbar. Sie leben in den wasser- oder luftbefüllten Poren des Bodens. Die Mikroflora ist die wichtigste und bedeutendste Gruppe der Bodenbewohner wie Bakterien und Pilze.

      Station 5: Warum versinken wir nicht im Laub?

      Haben Sie sich schon einmal überlegt, wo eigentlich das ganze Laub bleibt, das im Herbst von den Bäumen fällt, und warum wir nicht im Laub versinken? Zum Glück gibt es viele Millionen Bodentiere, die rund um die Uhr unser Laub zersetzen. Besonders in den warmen Monaten arbeiten die Bodentiere auf Hochtouren. Sie fressen so lange Löcher in die Blätter, bis nur noch das Skelett des Blattes übrigbleibt. Einige Tiere kriechen in tiefere Bodenschichten und ziehen Blatteile mit nach unten, wo sie weiter zerlegt werden. Bakterien zersetzen kleine Teile des Blattes. Zum Schluss ist durch die Tätigkeit der Bodenorganismen der Humus entstanden. Bei der Zersetzung werden außerdem wichtige Nährstoffe freigestzt, die Bäume und auch andere Pfl anzen zum Leben brauchen. Somit schließt sich der Kreis und der Baum holt sich seine Nährstoffe zurück, die er im Herbst mit den Blättern abgeworfen hat.

      Station 6: Boden in Gefahr

      Nach starken Regengüssen sind auf den Feldern immer wieder große Flächen zu erkennen, auf denen die Vegetation fehlt und der „nackte“ Boden zum Vorschein kommt. Das kann zu erheblichen Einbußen bei der Ernte führen. Ursache hierfür ist die sogenannte Bodenerosion, das heißt, dass der Boden durch Wasser oder Wind abgespült oder verweht wird.

      Gefährdet sind vor allem Böden ohne Vegetation bzw. auf denen die Pfl anzen noch sehr klein sind. Daher säen die Landwirte nach der Herbsternte häufi g eine sogenannte Zwischenfrucht an, um den Bodenabtrag zu vermeiden. Bayernweit werden jährlich auf Ackerflächen im Schnitt 5.000 kg Boden pro Hektar abgetragen. Weltweit gehen jährlich mindestens 75 Milliarden Tonnen Boden durch Wasser- und Winderosion verloren. Auf den erodierten Flächen verschlechtert sich der Nährstoff- und Wasserhaushalt. Dürre und irreparable Verluste an landwirtschaftlichen Nutzflächen sind zwangsläufig die Folgen.

      Station 7: Tiefe Wurzeln in den Untergrund

      Böden haben für Bäume zwei Funktionen: Zum einen bilden sie das Fundament, in dem  ie Bäume sich mit ihren Wurzeln verankern. Mit bis zu 40 m Höhe müssen sich die Bäume massiv im Boden festkrallen, um Wind und Wetter trotzen zu können. Dafür bilden die Bäume sehr unterschiedliche Wurzelsysteme aus. Die Bandbreite reicht von flach wurzelnden Baumarten wie Fichte bis hin zu tief wurzelnden Baumarten wie Tanne, Buche oder Eiche.

      Zum anderen ist der Boden die Nahrungsgrundlage und der Wasserspender, den die Bäume zum Wachsen brauchen. Mit ihren feinen Wurzeln erschließen sich die Bäume die Wasserund Nährstoffvorräte in den kleinsten Hohlräumen des Bodens.

      Intakte Waldböden sind somit die Basis für gesunde Wälder.

      Station 8: Vom Anmoorgley zum Moor

      Als die Gletscher geschmolzen sind, haben sie in Senken Seen zurückgelassen (Gletscherseen). Diese Seen sind mit der Zeit zugewachsen und verlandet. Das Moor zeigt uns an diesem Standort die Lage eines alten Gletschersees.

      Anmoorgley: Nach der Verlandung des Sees ist hier das Moor entstanden. Sie sehen einen Grundwasserboden (Gley) mit zum Hang verlaufender, immer mächtiger werdender Torfschicht. Dieser Boden wird stark durch Grundwasser beeinflusst und steht am Beginn der Moorentwicklung. Man spricht hier von einem Anmoorgley.

      Moor: Das nächste Profil, unten am Hang, ist ein Boden, der nur aus abgestorbenem organischen Material besteht. Dieser Boden lag vor 10.000 Jahren in einem Gletschersee, der zunehmend verlandete. Die Pflanzen konnten sich wegen des Mangels an Sauerstoff nicht zersetzen. Über diese lange Zeit konnten sich so Torfschichten ausbilden.

      Station 8: Streuwiesen, Moorwiesen, Nasswiesen – Blütenpracht auf nassen Böden

      Im Alpenvorland finden wir auf nassen Wiesen häufi g eine beeindruckende Blütenpracht: Knabenkräuter, Enziane, Mehlprimeln, Wollgräser, Arnika. Ursache des Artenreichtums ist vor allem die Nährstoffarmut und Nässe der Böden. Da häufig vorkommende Arten (z. B. Löwenzahn) unter diesen Bedingungen nicht mehr wachsen, kommen speziell an diese Bedingungen angepasste Arten zum Zug. Mit der Vielzahl an Pflanzenarten geht eine Vielzahl an Tierarten einher – oft wimmelt es auf noch ungemähten Wiesen von Spinnen, Heuschrecken und Schmetterlingen.

      Streuwiesen werden nur einmal jährlich gemäht, das Mähgut wurde vor allem früher als Einstreu im Stall verwendet. Da sich die meisten Streuwiesen auf Moorböden (Torf) befinden, werden sie auch als Moorwiesen bezeichnet. Nasswiesen finden sich meist auf Mineralböden. Entsprechend ihrer etwas besseren Nährstoffversorgung werden sie in der Regel zweimal im Jahr gemäht, das Mähgut eignet sich als Futter.

      Station 9: Eine veränderte Landschaft

      Die Bezeichnung Torf wird verwendet, wenn der Boden einen Anteil von mindestens 30 Prozent organischer Substanz (abgestorbene Pflanzen und Tiere) besitzt. Menschen bauen schon seit vielen hundert Jahren Torf ab und verwenden ihn zum Beispiel als Brennmaterial oder um die Struktur des Gartenbodens aufzubessern. Durch den Torfabbau der vergangenen Jahre veränderte sich das Landschaftsbild. An diesen Stellen blieben Sümpfe zurück. Es wird mehrere tausend Jahre dauern, bis sich wieder eine Torfschicht aufgebaut hat und Moor entsteht.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Buchenberg

      Steckbrief „Bodenlehrpfad Buchenberg“

      agsdi-file-pdf

      Bucheenberg

      Stationstafeln „Bodenlehrpfad Buchenberg“

      agsdi-file-pdf

      Buchenberg

      Faltblatt „Bodenlehrpfad Buchenberg“

      Blienschwiller (F): Dichterweg

      Buchenberg: Historischer Höfe- und Mühlenwanderweg

      Die beiden Höfe- und Mühlenwanderwege und ein historischer Höfe- und Mühlenwanderweg sind eingebunden in das Wanderparadies Königsfeld. Rund 250 km ausgeschilderte Wander- und Rundwanderwege bieten ideale Voraussetzungen für ausgedehnte Wanderungen, Radwanderungen und Spaziergänge.

      Naturfreunde genießen die abwechslungsreiche Landschaft und verbinden auf den neuen Höfe- und Mühlenwanderwegen Geschichte und Natur auf besonders reizvolle Weise.

      Entdecken Sie in Königsfeld Tradition und Gastlichkeit und tanken Sie neue Lebenskraft im Heilklima dieser schönen Naturwald-Gemeinde, die sich als bundesweit erste Solar-Kommune für den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen engagiert.

       

      Historischer Höfe- und Mühlenwanderweg Buchenberg

      Der Historische Höfe- und Mühlenwanderweg Buchenberg führt als Rundweg vom Dorf Buchenberg beim ehemaligen Gasthaus „Krone“ in das Landschaftsschutzgebiet Glasbachtal. Unterwegs laden Ruhebänke mit reizvollen Ausblicken auf das stille Tal zum Verweilen ein.

      Schrifttafeln weisen auf Standorte von ehemaligen Höfen und Mühlen hin. Der Wanderer befindet sich hier auf einer Entdeckungsreise in die Vergangenheit.

      Der Aufstieg vom Glashaldenweiher im hinteren Glasbachtal zum Dorfplatz beim Rathaus ist auch mit Kinderwagen mühelos möglich. Für den Rundweg benötigt der beschauliche Wanderer nicht mehr als 90 Minuten.

       

      Textquelle: Faltblatt „Königsfeld im Schwarzwald: Höfe- und Mühlenwanderwege“

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Königsfeld im Schwarzwald

      Faltblatt „Höfe- und Mühlenwanderwege“

      Textquellen

      Faltblatt „Höfe- und Mühlenwanderwege“

      Buchloe: Geographisch-bodenkundlicher Lehrpfad „Buchloer Stadtwald“

      Der Bodenkundelehrpfad wurde 2013 im Rahmen eines Projektseminars am Institut für Geographie an der Universität Augsburg konzipiert.

      Zielgruppen des Lehrpfads sind sowohl „Interessierte Erwachsene“ als auch „Kinder im Alter von ca. 9-13 Jahren“.

      Wegstationen
      Station 1: Bodenbestandteile, Bodenaufbau und Bodenbildende Faktoren
      Station 2: Wie entstehen Böden?
      Station 3: Der Pseudogley – hier staut es sich
      Station 4: Der Gley – Wenn der Boden nasse Füße hat
      Station 5: Die Braunerde – Bestechend vielseitig
      Station 6: Die Parabraunerde – Dynamik im Boden
      Station 7: Viele verschiedene Gesteine auf engstem Raum! Die Geologie rund um Buchloe

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Bodenkundlicher Lehrpfad Buchloer Stadtwald

      Die Infotafeln

      Bühl-Moos: Krippenweg

      Bühl-Moos: Krippenweg

      Eine Initiative der Mooser Dorfgemeinschaft e.V. (seit 2020)

      Der Krippenweg startet an der Karl Reinfried Halle in Moos, wo sich auch eine Parkmöglichkeit befindet. Entlang der Wegstrecke (siehe Planskizze unten) sind die Krippen aufgebaut. Die Krippen sind durchnummeriert. Somit kann jeder Besucher alle Krippen auffinden.

      Im ersten Jahr konntenb insgesamt 27 Krippen bestaunt werden.

      Achtung: Die Krippen sind ausschließlich in der Adventszeit bis Dreikönig (06. Januar) ausgestellt.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Mooser Krippenweg

      Keine Infomaterialien vorhanden. Am Startpunkt (Karl-Reinfried-Halle) liegen Zettel mit einer Wegbeschreibung aus.

      Textquellen

      Bühlertal: Bühlertäler Sternenweg

      Bühlertal: Bühlertäler Sternenweg

      Seit 2015 leuchten jedes Jahr vom ersten Adventswochenende bis Dreikönig (06. Januar) ca. 3.000 Sterne entlang der Hauptstraße, dem Bach „Bühlot“ sowie in vielen Geschäften und an noch viel mehr Privathäusern.

      Die Adventszeit ist eine der schönsten und stimmungsvollsten Zeiten des Jahres. Die Gemeinde Bühlertal feiert jedes Jahr das „Tal der 1.000 Lichter“. Mit dem Bühlertäler Sternenweg lädt die Gemeinde ein, das Tal und die Lichter auf einem Rundweg in besonderer Weise zu erleben.

      Der Bühlertäler Sternenweg kann in zwei Varianten begangen werden: Auf einem „großen“ (3,2 km) oder kleinen Rundweg (1,8 km). Viel Spaß.

      Parkplätze: Bei der nahegelegenen Tourist-Information, v.a. aber am Schwimmbad stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung.

      Achtung: Die Sterne leuchten ab 17 Uhr (erstes Adventswochenende bis 06. Januar).

      Wegbeschreibung Großer Rundweg

      Auf dem großen Rundweg regen rund 40 Stationen zum Innehalten und zu einer kurzen Pause vom Alltag und von den Sorgen und Nöten dieser einmal mehr so ganz anderen Advents- und Weihnachtszeit an.

      Ausgehend vom Brunnenplatz beim Haus des Gastes führt er zum Breitmattplatz über die Haabergstraße und die Denkmalstraße zu den „Sternengucker“ beim Kriegerdenkmal, wo ein herrlicher Ausblick  auf Bühlertal geboten ist.

      Von hier führt die Strecke wieder zurück zum Ausgangspunkt der Tour.

      Einkehrmöglichkeiten unterwegs

      Breitmattstub, Jahnstraße (Verpflegungsstation mit Glühwein und am Wochenende Gulaschsuppe und Grillwurst)

      Hotel-Restaurant Bergfriedel, Haabergstraße

      BlumenWerk, Hauptstraße (ehemals Hotel Rebstock), auf der Gartenterrasse Verpflegung mit Sternenvesper und Glühwein

      30 private Stationen unterwegs mit Getränken und sonstigen Leckereien

      Wegbeschreibung Kleiner Rundweg

      Eine kurze Variante führt vom Brunnenplatz beim Haus des Gastes über die Hauptstraße zurück zum Brunnenplatz.

      Schwarzwald Podcast vom 12.12.2020

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Bühlertäler Sternenweg

      Faltblatt 2024

      Blienschwiller (F): Dichterweg

      Bühlertal: Gertelbach-Rundweg

      Erleben Sie auf einem Rundweg beeindruckende Wasserkaskaden sowie herrliche Panoramaausblicke.

      Ein 10 Kilometer langer familienfreundlicher Rundwanderweg durch die Gertelbach-Wasserfälle über die Aussichtsfelsen „Wiedenfelsen“ und „Falkenfelsen/Hertahütte“ sowie das Waldgasthaus „Kohlbergwiese“ zurück zum Ausgangspunkt. Großer Abenteuerspielplatz mit Wasserlauf und Spielwiese abseits vom Verkehr beim Waldgasthaus.

      Besuchen Sie den „Schnapsbrunnen“, der mit gekühlten Getränken ausgestattet ist.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Bühlertal

      Gertelbach-Rundweg – keine Infomaterialien vorhanden!

      Buggingen: Ehemaliges Kalibergwerk

      Buggingen: Ehemaliges Kalibergwerk

      Buggingen: Ehemaliges Kalibergwerk
      Überblick

      Das Kalisalzbergwerk Buggingen war das größte Bergwerk Süddeutschlands. Es bestand von 1922 bis 1973. Mit bis zu 1.200 Beschäftigten war es ein bedeutender Arbeitgeber der Region.

      Eine geförderte Tonne Rohsalz enthielt 28 % Kalisalz und 48 % Steinsalz. Insgesamt förderte das Werk 17 Millionen Tonnen Rohsalz. Das Kali wurde in einer eigenen Fabrik zu Düngemitteln verarbeitet, ferner wurden Brom und Streusalz erzeugt. Letzter Besitzer war die Kali + Salz AG mit Sitz in Kassel.

      Beginn des Kalibergbaus

      1904 wurde durch Tiefbohrungen bei Mülhausen Kalisalz gefunden. Dadurch entstand linksrheinisch das Kalirevier im Elsass.

      Der Berliner Bankier Fritz Eltzbacher erhielt 1910 die Konzession zur Suche nach Salzlagerstätten auf der badischen Rheinseite. Nahe Buggingen wurden in den Jahren 1911 bis 1913 auf den Gewannen „Breitlache“, „Hölzleeck“ und „Ob dem Mühlengraben“ Bohrungen niedergebracht. Bei Hartheim (10 km nördlich von Buggingen) wurde eine am 2. März 1911 begonnene erste Tiefbohrung bei 1143 m abgebrochen. In der am 11. Januar 1912 begonnenen Tiefbohrung Buggingen 1 westlich des Bahnhofs wurde in 712 m Teufe ein 4 m mächtiges Kalilager erbohrt. Eine Bohrung im „Kuntel“ blieb erfolglos. Die angetroffenen Salze gehörten zu den qualitativ wertvollsten damals bekannten Kalisalzen.

      Nach diesen Voruntersuchungen folgten langwierige Verhandlungen zur Gründung des Bergwerks, da sich zunächst viele Grundstückseigner weigerten, ihr Gelände zu verkaufen. Als der Erste Weltkrieg ausbrach, kamen die Verhandlungen gänzlich zum Erliegen. 1916 erhielt Eltzbacher die Konzession zur Gewinnung von Kalisalz. Am 22. April 1922 wurden auf Initiative des Karlsruher Ministerialrats Erich Naumann die drei Gewerkschaften Baden, Markgräfler und Zähringen gegründet. Die Republik Baden erwarb 434 Anteile, die Burbach-Kaliwerke 566 Anteile.

      Unter der Leitung von Bergwerksdirektor Theodor Albrecht wurde am 7. August 1922 der Bau des Schachtes Baden (Schacht 1) begonnen. 1924 wurde das Abteufen des Schachtes Markgräfler (Schacht 2) 60 m südlich von Schacht 1 begonnen. Im Juli 1925 erreichte Schacht 1 das Kalilager in 786 m Teufe, im Oktober 1926 Schacht 2 bei 779 m. Von 1923 bis 1927 folgte der Bau der Tagesanlagen (Chlorkaliumfabrik, Kraftwerk, Werkstätten, Sozial- und Verwaltungs-Gebäude, Magazin, Werksbahn, Werkswohnungen usw.). Einzelne Werkswohnhäuser an der Grißheimer Straße wurden bereits im Mai 1923 bezogen, das Verwaltungsgebäude wurde zwei Jahre später fertiggestellt.

      1928 wurde die regelmäßige Förderung von Rohsalz und die Kalidüngerproduktion aufgenommen. 1930 betrug die Jahresfördermenge 250.000 t Rohsalz. Bereits im Jahr 1933 übernahm die Preussag die Anteile der Burbach AG.

      Geologie

      Das Kalivorkommen verteilt sich auf mehrere tektonische Schollen des Oberrheingrabens.

      Während in den meisten elsässischem Gruben zwei Kaliflöze aufgeschlossen waren (unteres Hauptlager = 4,20 m und oberes Lager = 1,20 m Mächtigkeit, tritt in der Bugginger Scholle nur das Hauptlager mit 4,20 m Mächtigkeit auf. Nur in der Grißheimer Scholle wurde auch das obere Lager mit 0,6 m Mächtigkeit erbohrt.

      Das Hauptlager wird durch vier Dolomit-Mergeleinlagen, sogenannte „Löser“ in fünf ungleich große „Bänke“ geteilt. Die einzelnen Bänke bestehen aus einer Wechsellagerung von teilweise intensiv rot gefärbten Sylvingesteine und weißgrauen Steinsalze, denen dünne, dunkelgraue Ton-, Anhydrit-, Dolomitstreifen eingelagert sind. Diese Ausbildung ist im gesamten rechtsrheinischen Vorkommen und in den meisten Aufschlüssen im Elsass stets gleich. Nur am Ausbiss der Lagerstätte ändern sich Mächtigkeit und Struktur (Versteinerung einiger Bänke).

      Aus den bituminösen Gebirgsschichten strömt brennbares Grubengas in die Grubenräume.

      Abbau

      Nach Fertigstellung der beiden Bugginger Schächte wurde zunächst die 793 m-Sohle nach Norden und Süden vorgetrieben, anschließend die 754 m-Sohle. Dazwischen wurden die ersten Abbaue angelegt. Hier mussten schnell große Vorräte erschlossen werden, um eine hohe Förderquote zu erhalten.

      In den ersten Jahren wanderten die Abbaue beiderseits der 793 m-Sohle langsam nach Norden, bis sie 1936 die Basaltzone erreichten. Da eine Durchörterung zu gefährlich erschien, wurde das Kalilager vorerst lediglich nach Osten und Westen ausgerichtet.

      Historische Bugginger Gewinnungsmethode

      Als Hauptförderstrecke mit Seilbahnförderung und späterer schlagwettergeschützter Diesel-Lokomotivförderung wurde eine 793 Meter Sohle im Liegenden Steinsalz aufgefahren.

      Als tiefste Hauptförderstrecke des Unterwerksbaues ist die 940 m-Sohle im Lager aufgefahren.

      Für die Abförderung des Salzes und die Zuführung des Versatzes (Verfüllmaterial) waren Teilsohlen im Lager aufgefahren deren Abstände die einfallende Streblängen von 100 bis 120 Meter gewährleisteten und durch geneigte (einfallende) Bandstrecken mit den zwei Hauptsohlen (940 und 793 Meter-Sohlen) in Verbindung standen. Dabei waren 1954 3000 Gummigurt-, und 4000 Stahlgliederband – Nutzmeter bei Neigungen von 15 bis 35 Grad im Einsatz.

      Zur Abförderung des Salzes aus dem Streb waren Schüttelrutschen im Einsatz auf die das Haufwerk mittels Schwerkraft (50%) und Handarbeit gelangten, später kamen auch Schrapper zum Einsatz.
      Die Zuführung des Versatzes übernahmen Gummigurtförderer die am Kopf des einfallenden Strebes an eine Schüttelrutsche übergaben.

      Die Abbaue oberhalb der 793 Meter-Sohle wurden über die 647 Meter-Lagersohle bewettert, die durch einen Querschlag im Steinsalz mit dem ausziehenden Schacht Markgräfler verbunden war.

      Die Abbaue im Unterwerksbau in westlicher Richtung unterhalb der Hauptförderstrecke 793 Meter- Sohle wurden durch eine Lagerstrecke auf  dem 793 m Niveau bewettert, auch diese Strecke war durch einen Querschlag im Steinsalz mit dem ausziehenden Schacht Markgräfler verbunden.

      Grubenunglück

      Am 7. Mai 1934 kam es zu einem Grubenbrand, wobei 86 Bergleute ums Leben kamen. Eine Woche danach starb der damalige Bergwerksdirektor Dr.-Ing. Theodor Albrecht im Alter von 45 Jahren. Vermutlich war es Selbstmord.

      Der 7. Mai 1934 war ein Montag. Morgens um 6 Uhr fuhren 150 Kumpel in die Grube ein. Kurz danach brach das Feuer aus und setzte das geruchlose, tödliche Methangas frei. 26 der Toten hatten im Kernort Buggingen gewohnt, darunter waren 18 Aktive des Bugginger Fußballvereins, der zunächst nicht mehr zu Spielen antreten konnte. Betroffen war aber die ganze Region. Mehr als die Hälfte der geborgenen Kumpel stammte aus Nachbarorten rund um Buggingen, die anderen hatten in Gemeinden zwischen Lörrach und Freiburg gewohnt. Ein Opfer wurde bereits am 12. Mai bestattet, bei allen anderen war dies, wegen der schwierigen Bergungsarbeiten, erst zwischen dem 5. und dem 9. Juni 1934 möglich.

      Zur Ursache des Grubenunglücks knapp 800 Meter unter der Erde gibt es verschiedenste Angaben:

      Heißgelaufene Schüttelrutsche

      Eine heißgelaufene Schüttelrutsche soll die Leitungen überhitzt und die Holzstützen des Stollens in Brand gesetzt haben. Über offene Sicherheitstüren sollen sich Gas und Rauch schnell ausgebreitet und die Arbeiter erstickt haben.

      Quelle: Presseartikel der Badischen Zeitung vom 07.05.2014.

      Elktrischer Kurzschluss

      Nach einem regulären Schichtbeginn um 06:00 Uhr kam es gegen 10:00 in ca. 850 m Entfernung zum einziehenden Schacht 1 (Baden) zu einem elektrischen Kurzschluss. Der Lichtbogen entzündete die als Verzug dienenden Reisigbündel und den Holzausbau. Während sich die Belegschaft des Reviers 2 retten konnte, gelang dies der Belegschaft des Reviers 1 nicht. Aufgrund festgelegter Wettertüren wurde ihr Arbeitsbereich umgehend verqualmt, die Bergleute starben mutmaßlich binnen einer halben Stunde an Kohlenmonoxidvergiftungen. Bereits um 10:20 waren zwei Grubenwehrtrupps mit Atemschutz im Einsatz, denen jedoch lediglich die Bergung eines Toten gelang. Nachdem vergeblich versucht wurde, durch Umkehren der Wetterrichtung die Brandausbreitung zu stoppen und keine Hoffnung auf Überlebende bestand, wurde gegen 16:30 das Grubengebäude abgedämmt.

      Quelle: Wikipedia

      In Erinnerung

      Ein Jahr nach dem Grubenunglück, am 5. Mai 1935, wurde auf dem Bugginger Friedhof oberhalb des großen Platzes, wo 55 Kumpel in Einzelgräbern beerdigt wurden, ein Ehrenmal für alle Opfer eingeweiht. Und ein Jahr nach der Werkschließung 1974 gründeten 89 ehemalige Kumpel den Bergmannsverein Buggingen.

      Zum Gedenken an alle Kumpel, die das Glück, wieder aufzufahren, nicht hatten, sondern unter Tage gestorben sind, bauten Vereinsmitglieder einen Schaustollen und ein neues Kalimuseum in Buggingen.

      In der gesamten Betriebszeit sind 190 Arbeiter ums Leben gekommen.

      Wiederaufnahme der Bergbautätigkeiten

      Nach Ende des Zweiten Weltkriegs, der zu eingeschränkter Förderung und Produktion geführt hatte, kam das Werk unter französische Verwaltung. 1948 wurde die Förderung von der Badischen Kaligesellschaft mit französischer Beteiligung fortgeführt, bevor das Werk 1953 von der Gewerkschaft Baden übernommen wurde.

      1951 wurde die Basaltzone durchörtert. Östlich davon lag eine nach Osten absinkende, bis zu 1000 m tiefe Mulde, in welche die 793 m-Sohle nach Norden hin abfallend fortgeführt wurde. Im Südfeld, das zwischen 1944 und 1967 gebaut wurde, herrschten komplizierte Lagerungsbedingungen vor, die den Abbau erschwerten.

      Im Jahr 1962 wurde mit 1186 Beschäftigten (in der Grube ca. 700), darunter 203 Gastarbeitern aus mehreren Nationen, der höchste Belegschaftsstand erreicht (Buggingen hat knapp 2000 Einwohner). Bis zum 7. Dezember 1962 wurde die untertägige Verbindung zu den Bugginger Schächten 1 und 2 hergestellt.  

      Um neue Kalivorräte zu erschließen, nahm am 19. November 1964 der bei Heitersheim liegende Schacht 3 seine regelmäßige Förderung auf. Eine Werkseisenbahn brachte das in Heitersheim geförderte und gemahlene Rohsalz zur Weiterverarbeitung nach Buggingen. Nordwestlich von Schacht 3, im Diapir-West-Feld, war das Kalisalz steil gelagert, woraus sich für das Bergwerk gänzlich andere Abbaumethoden ergaben. Aus diesem Feld kam in den letzten Betriebsjahren der Hauptanteil der Förderung.

      Durch Veränderung der Abbaumethode und nach Inbetriebnahme von Schacht 3 im Jahr 1964 erreichte das Kaliwerk 1966 mit 744.350 t die höchste Rohsalz-Jahresförderung in seiner Geschichte.

      Bereits am Ende desselben Jahres kündigte sich durch erste Absatzprobleme der Niedergang der deutschen Kaligruben an. Verursacht wurden diese insbesondere durch die nordamerikanische Konkurrenz.

      1965 gelangten die Preussag-Anteile an die AG Wintershall.

      1967 wurde die 1950 eingestellte Steinsalzförderung und die 1929 beziehungsweise 1940 eingestellte Brom-Produktion wieder aufgenommen.

      1970 gaben Wintershall und das Land Baden-Württemberg ihre Anteile an die Kali + Salz AG ab, die nun Alleineigentümer des Werkes war.

      Schwierigkeiten beim Abbau

      Aus der Teufenlage und dem Aufbau des Bugginger Kalilagers ergaben sich besondere bergbauliche Probleme, die nur mit hohem technischem und finanziellem Aufwand bewältigt werden konnten:

      Grubenklima

      Im Bereich der südlichen Oberrheinebene liegt die Geothermische Tiefenstufe bei 25 m. In den tiefsten Grubenteilen herrschten deshalb über 52 °C. Die reine Arbeitszeit der Bergleute durfte hier höchstens 6 Stunden betragen, im Gegensatz zur andernorts üblichen 8-Stunden-Schicht.

      Schlagwettergefährdung

      Da die bituminösen Gesteinsschichten permanent Grubengas ausströmten, wurden die oberrheinischen Kalilager als einzige Deutschlands als „schlagwettergefährdet“ eingestuft. Der Schlagwetterschutz erforderte neben einer kräftigen Frischwetterversorgung (bis 6.000 m³ pro Minute) aufwändigere elektrische Apparaturen, Spezial-Sprengstoffe und ständige Kontrollen.

      Gebirgsdruck

      Das Hangende des Kalilagers ist wegen seines geringen geologischen Alters nicht vollständig verfestigt und setzt dem in dieser Tiefe herrschenden Auflastdruck nur einen vergleichsweise geringen Widerstand entgegen. Alle Hohlräume (Abbaue, Förderstrecken usw.) mussten deshalb mit besonders massivem Ausbau versehen werden. Zunächst wurde Holzausbau, nach dem großen Grubenbrand zunehmend Stahlausbau eingesetzt.

      Dennoch konnte das ständige Zusammensacken der Strecken nicht vollständig vermieden werden. Verformungen oder gar Zusammenbrüche waren deshalb an der Tagesordnung. Diejenigen Bereiche der Grube, die nicht mehr für Abbau-, Lager- oder Transportarbeiten offengehalten werden mussten, wurden deshalb mit Bergen (Gestein ohne Rohstoffe, taubes Gestein) und Produktionsrückständen aus der Chlorkaliumfabrik versetzt, um Senkungen der Erdoberfläche zu begrenzen. Insbesondere die über das Grubengebäude führende Bahnstrecke der Rheintalbahn musste auf diese Weise geschützt werden.

      Den periodischen Druckphasen des Strebabbaus war nur mit massivem Ausbau, schnellem Verhieb
      und parallel laufendem Vollversatz der Hohlräume zu begegnen. Dies gelang nicht immer erfolgreich, besonders das Offenhalten von Kopf- und Fußstrecken der Strebe machte größte Mühe.

      Neue Abbaumethoden

      Über die Gewinnung von jungen bankigen Kaliflözen lag noch keine Erfahrung vor. Die verschiedensten Abbauversuche erstreckten sich über Jahre. Sowohl der im Zechsteinsalz-Bergbau bewährte Kammerbau als auch Versuche des Strebbaues mit streichendem Verhieb erwiesen sich als ungünstig. Auch der Einsatz von Schrämmaschinen scheiterte. Übrig blieb der „Streichende Strebbau mit schwebendem Verhieb“.

      Aber auch hier war es schwierig die richtige Gewinnungsmethode zu finden. Nach Versuchen das Flöz in ganzer Höhe oder bankweise hereinzugewinnen, musste man letztlich aus Sicherheitsgründen auf die Gewinnung der obersten Bank verzichten (15% Verlust) und baute nur 360 m des Flözes im Stück ab. Eine höhere Verhiebgeschwindigkeit – ein 100 langer Abbaustreifen von 4 Meter Breite wurde in nur 10 Tagen verhauen, der Einsatz von Stahlstempeln und das restlose Rauben des Ausbaues vor der Versatzeinbringung, ließen nun das Hangende allmählich und gleichmäßig auf den Versatz absinken und zum Auflegen kommen. Die stehengelassene D-Schicht des Flözes als Hangendschicht bewies nun bessere Standfestigkeit. Gelegentliche Abrisse des Hangenden im Versatzfeld waren meist die Folge des periodischen Gebirgsdruckes, der nach 25 bis 50 Metern streichenden Verhiebs (Abbau von 6 bis 12 Strebbreiten) auftrat.

      Arbeit im Wandel

      Die Arbeitsmethoden der Bugginger Bergleute und die entsprechenden Maschinen blieben teilweise über lange Zeit nahezu unverändert. Zum Teil aber wandelten sie sich grundlegend, insbesondere gegen Ende der 1960er Jahre. Als Beispiel soll die Arbeit des Hauers und seines Lehrhauers umrissen werden. Dieses Team führte die Bohr- und Sprengarbeiten durch.

      Lange Zeit bestand die Aufgabe eines Hauers im Abbau darin, zunächst mit seiner elektrisch betriebenen, schlagwettergeschützten Säulendrehbohrmaschine ein Muster von 5 bis 8 m tiefen Sprenglöchern in das Kalilager zu bohren. Der Lehrhauer musste dabei unter anderem den vom Hauer bestimmten Bohransatzpunkt mit seiner Hacke anritzen, das Gestänge ansetzen und es während der ersten Umdrehungen stabil halten.

      Anschließend wurden die Bohrlöcher mit Sprengstoff-Patronen besetzt, mit Zünder und Zündkabel (bis etwa 1940 Zündschnur) versehen und abgedichtet. Zum Transport dienten Blechkisten, ab 1966 Sprengstoffkartons. Der Hauer löste schließlich durch das Anbrennen der Zündschnur beziehungsweise durch Betätigung der Zündmaschine aus sicherer Entfernung die Sprengung aus.

      Mit der Verlagerung des Abbaufeldes nach Norden in das teilweise steilstehende Heitersheimer Revier wandelte sich gegen Ende der Betriebszeit, etwa ab 1970, das Abbauverfahren und damit die Arbeit des Hauerteams entscheidend. Die Lagerungsverhältnisse erlaubten den Einsatz von Großgeräten, die hier die über mehr als 40 Jahre benutzten Säulenbohrmaschinen ersetzten.

      Der Hauer bediente einen fahrbaren Bohrwagen mit Bohrlafette, das Markieren und „Anhacken“ durch den Lehrhauer war meist nicht mehr notwendig. Der Sprengstoff wurde nun nicht mehr in Patronenform in das Bohrloch gedrückt, sondern in loser Form eingeblasen. Dazu standen spezielle Besatzfahrzeuge zur Verfügung.

      Stilllegung und Rückbau

      Trotz vorheriger Zusagen der Wintershall AG, das Bergwerk erhalten zu wollen, stimmte 1972 der Aufsichtsrat der Kali + Salz AG der Stilllegung des Kalisalzbergwerks mit stufenweiser Reduzierung von Förderung und Belegschaft zu. Im September 1972 wurde die Schließung des Kaliwerkes zum Mai 1973 bekanntgegeben. Begründet wurde dies mit der durch die schwierige Abbausituation verursachten Unwirtschaftlichkeit (30 Millionen Mark Verlust).

      Viele der Arbeiter und Angestellten hatten sich bereits vor der offiziellen Bekanntgabe der Stilllegungspläne einen neuen Arbeitsplatz gesucht. Die Betriebskonzentration auf Schacht 3 hatte zur weiteren Verkleinerung der Belegschaft geführt. Bis zum 30. April 1973 mussten schließlich noch etwa 300 Mitarbeiter entlassen werden (von ehemals 1.186 im Jahre 1962). Viele von ihnen fanden in Metallverarbeitungsbetrieben der Umgebung neue Arbeit, einige waren in andere Bergwerke gewechselt, als die Förderung am 13. April 1973 eingestellt wurde.

      Die Stilllegungs- und Abrissarbeiten begannen zunächst mit der weitgehenden Räumung der Untertageanlagen. Danach wurde vom Heitersheimer Werksteil aus das Bugginger Hauptwerk größtenteils abgerissen. Die Schächte wurden verfüllt und mit Betonplatten abgedeckt.

      Im April 1996 traten aus Schacht 3 die Grubengase Methan, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und Stickstoff aus. Das Landesbergbauamt ließ den Schacht von Spezialisten der technischen Abteilung der Ruhrkohle AG und von der Deutschen Montan Technologie öffnen, um das Gas ausströmen zu lassen. Anschließend wurde eine Protegohaube montiert, um eventuell austretendes Gas kontrolliert abführen zu können.

      Während bei Heitersheim mit Ausnahme des imposanten Fördergerüstes relativ viel erhalten wurde, blieben nur wenige Teile der Bugginger „Fabrik“ erhalten, unter anderem das Pförtnerhaus, das Verwaltungsgebäude, die Kantine sowie die weithin sichtbare Abraumhalde Monte Kalino am Nordende des ehemaligen Werkes.

      Das Bugginger Werksgelände wurde an private Investoren verkauft. Im Dorfbild fallen die typischen Bergmannssiedlungen und die Werkswohnhäuser auf. Am Ende der Werkstraße gibt es eine private Sammlung von Teilen der ehemaligen Grubenbahn einschließlich Signalen und Lore. Ein Feldweg verläuft auf der ehemaligen Trasse.

      Ausstehende Sanierung der Abraumhalde

      Chronik

      1904

      1904

      In Tiefbohrungen bei Mülhausen wird Kalisalz gefunden. Dadurch entsteht das linksrheinische Kalirevier im Elsass.

      1910

      1910

      Der Berliner Bankier Fritz Eltzbacher erhält die Konzession zur Suche nach Salzlagerstätten auf der badischen Rheinseite.

      1911-1913

      1911-1913

      Nahe Buggingen werden in den Gewannen „Breitlache“, „Hölzleeck“ und „Ob dem Mühlengraben“ Bohrungen niedergebracht. Bei Hartheim (10 km nördlich von Buggingen) wird eine am 2. März 1911 begonnene erste Tiefbohrung bei 1143 m abgebrochen.

      1912

      1912

      In der am 11. Januar begonnenen Tiefbohrung Buggingen 1 westlich des Bahnhofs wurde in 712 m Teufe ein 4 m mächtiges Kalilager erbohrt. Eine Bohrung im „Kuntel“ bleibt erfolglos. Die angetroffenen Salze gehören zu den qualitativ wertvollsten damals bekannten Kalisalzen.

      1916

      1916

      Der Bankier Fritz Eltzbacher erhält die Konzession zur Gewinnung von Kalisalz.

      1922

      1922

      Am 22. April 1922 werden auf Initiative des Karlsruher Ministerialrats Erich Naumann die drei Gewerkschaften Baden, Markgräfler und Zähringen gegründet. Die Republik Baden erwirbt 434 Anteile, die Burbach-Kaliwerke 566 Anteile.

      Unter der Leitung von Bergwerksdirektor Theodor Albrecht wird am 7. August der Bau des Schachtes Baden (Schacht 1) begonnen.

      1923-1927

      1923-1927

      Bau der Tagesanlagen (Chlorkaliumfabrik, Kraftwerk, Werkstätten, Sozial- und Verwaltungs-Gebäude, Magazin, Werksbahn, Werkswohnungen usw.). Einzelne Werkswohnhäuser an der Grißheimer Straße werden bereits im Mai 1923 bezogen, das Verwaltungsgebäude wird zwei Jahre später fertiggestellt.

      1924

      1924

      Abteufen des Schachtes Markgräfler (Schacht 2) 60 m südlich von Schacht 1.

      1925

      1925

      Im Juli wird in Schacht 1 in 786 m Teufe das Kalilager erreicht.

      1926

      1926

      Im Oktober wird in Schacht 2 in 779 m Teufe das Kalilager erreicht.

      1928

      1928

      Aufnahme der regelmäßigen Förderung von Rohsalz und der Kalidüngerproduktion.

      1930

      1930

      Die Jahresfördermenge beträgt 250.000 t Rohsalz.

      1933

      1933

      Die Preussag übernimmt die Anteile der Burbach AG.

      1934

      1934

      Am 7. Mai 1934 kam es zu einem Grubenbrand, wobei 86 Bergleute ums Leben kamen. Eine Woche danach starb der damalige Bergwerksdirektor Dr.-Ing. Theodor Albrecht im Alter von 45 Jahren. Vermutlich war es Selbstmord.

      1945

      1945

      Das Bergwerk wird nach Ende des 2. Weltkrieges von der französischen Militärregierung zwangsverwaltet.

      1950

      1950

      Der Grubenbetrieb hat, bei Teufen von 600 bis 860 m, eine Ausdehnung von 2,4 km in Süd-Nord Richtung und 1,0 km in Ost-West Richtung.

      1951

      1951

      Durchörterung der bereits 1936 vom Abbau erreichten Basaltzone. Östlich davon wird eine nach Osten absinkende, bis zu 1000 m tiefe Mulde aufgeschlossen. Bis dahin schien die Basaltdurchörterung als zu gefährlich, deshalb wird der Abbau nur nach Osten und Westen ausgerichtet.

      1953

      1953

      Die Gewerkschaften Baden und Markgräfler betreiben wieder das Bergwerk. Die alten Besitzverhältnisse von 1933 gelten für die Preussag und das Land Baden-Württemberg wieder.

      1955

      1955

      Nach Abschluss umfangreicher Untersuchungen durch Bohrungen und reflexionsseismischer Methoden wird eine größere Ausdehnung des rechtsrheinischen Kalisalzlagers festgestellt. Die Untersuchungen bis 2400 m Endteufe schlossen auch die (erfolglose) Suche nach Erdöl ein.

      1961

      1961

      Abteufen von Schacht 3 bei Heitersheim bis auf 1.115 m. Tagesanlagen werden aufgebaut, eine neue Werksbahn nach Buggingen errichtet.

      1962

      1962

      Fertigstellung der untertägigen Verbindung vom Schacht 3 zu den Bugginger Schächten 1 und 2.

      Mit 1186 Beschäftigten (in der Grube ca. 700), darunter 203 Gastarbeitern aus mehreren Nationen, wird der höchste Belegschaftsstand erreicht.

      1964

      1964

      Inbetriebnahme von Schacht 3. Der Schacht dient überwiegend als Transport – Wetter- und Seilfahrtsschacht. Nordwestlich von Schacht 3 war im Diapir-West-Feld das Kaliflöz bis 70 Grad steil gelagert. Da das steilstehende Flöz nicht mehr dem vollen Gebirgsdruck der überlagernden Schichten ausgesetzt war, ist der Einsatz neuer, zum Teil mechanisierter Abbaumethoden bei vermindertem Ausbau möglich. Aus diesem Feldesteil kommt in den letzten Betriebsjahren der Hauptanteil der Gewinnung. Das im neuen Abbaufeld gewonnene Rohsalz wird unterirdisch über eine 3,5 lange Richtstrecke auf einer Bandanlage zum Schacht Markgräfler abtransportiert.

      1965

      1965

      Die Preussag-Anteile gehen an die Wintershall AG über.

      1966

      1966

      Das Kaliwerk erreicht mit 744.350 t die höchste Rohsalz-Jahresförderung in seiner Geschichte.

      1970

      1970

      Die Wintershall AG und das Land Baden-Württemberg geben ihre Anteile an die Kali + Salz AG ab. Die Kali + Salz AG ist nun alleinige Eigentümerin.

      1973

      1973

      Das Bergwerk Buggingen wird stillgelegt. Gründe für die Stilllegung: Der Niedergang der Deutschen Kaliwerke und die Unwirtschaftlichkeit (30 Millionen DM Verlust).

      Bundenbach: Traumschleife Hahnenbachtaltour

      Auf teils schmalen Pfaden und Wiesenwegen führt die sehr abwechslungsreiche Tour, oftmals vom Hahnenbach begleitet, durch Wald, Wiesen und offene weiträumige Flächen. Dazwischen liegen kulturelle Höhepunkte: ein Fossilienmuseum, das Besucherbergwerk Herrenberg, die rekonstruierte Keltensiedlung Altburg, die Ruine Hellkirch sowie die alles überragende, weitläufige Burganlage Schmidtburg.

      Wegbeschreibung

      Der erste Höhepunkt ist das Besucherbergwerk Herrenberg, wo man Einblicke in die beschwerliche Arbeit der Schieferbrecher erhält. Unweit des Besucherbergwerks befindet sich das Freilichtmuseum „Keltensiedlung Altburg“ mit rekonstruierten Häusern einer ehemaligen keltischen Höhensiedlung.

      Beim Abstieg ins Hahnenbachtal durch den Rennwald wird es still. Die Schieferhalde Sinsenbach ist Beleg der Bergbautradition im Hahnenbachtal. Im späteren Anstieg steht 60 Meter über dem Tal die Ruine Hellkirch, wo man auf einer Sinnesliege den herrlichen Talblick genießen kann. Nochmals geht’s ins Hahnenbachtal, dort erinnern alte Grenzsteineaus dem 19. Jahrhundert an den historischen Grenzweg zwischen dem Königreich Preußen (KP) und dem Großherzogtum Oldenburg (GO).

      Entlang des Wassererlebnispfades Hahnenbachtal führt der Weg vorbei an der ehemaligen Schleifmühle Göttenau und der „Teufelsrutsche“ zu den Ruinen der mächtigen mittelalterlichen Schmidtburg, die einst zu den bedeutendsten Burganlagen des Hunsrück-Nahe-Raumes gehörte.  Über eine weitere Holzbrücke führt der Weg zum Hotel-Restaurant Forellenhof Reinhardtsmühle.

      Das letzte Teilstück der Tour windet sich in Serpentinen nach oben. Zwei Felstunnel und alte Gleisresteerinnern an die Gewinnung und den Abtransport von Schiefer- und Blei-Zinkerzen aus der Grube „Friedrichsfeld“ in den 1940er und 50er Jahren.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Bundenbach

      Faltblatt „Traumschleife Hahnenbachtal“

      Bundenthal: Geologischer Lehrpfad

      „Geopfad Fladensteine“ – Rund um das Felsmassiv der Fladensteine mit seinen sieben Felstürmen führt der Geopfad in die Zeit vor 250 Millionen Jahren und noch weiter zurück in die Erdgeschichte.

      Anschauliche Schautafeln informieren auf dem etwa einstündigen Rundweg über die Entstehung der Gesteine, über deren einheimische Vorkommen bis hin zu ihrer Nutzung als unentbehrliche Rohstoffe.

      Start/Ziel: Am Sportplatz in Bundenthal

      Wegstationen
      Station 1: Start am Sportplatz Bundenthal
      Station 2: Aufbau der Erde
      Station 3: Gesteinsarten
      Station 4: Gesteinskreislauf
      Station 5: Die Erdzeitalter
      Station 6: Geologie der Pfalz
      Station 7: Hartgesteine der Pfalz
      Station 8: Buntsandstein
      Station 9: Sandstein
      Station 10: Schicht um Schicht
      Station 11: Fladen und Türme
      Station 12: Sand & Eisen
      Station 13: Sandstein, Bergwerk & Co.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Bundenthal

      Faltblatt „Geologischer Lehrpfad“

      Textquellen

      Keine Textquellen vorhanden.

      Burkheim: Wii-Weg (Weinweg)

      Der 2020 neu konzipierte und installierte Wii-Weg (Weinweg) ist ein Rundweg durch die Rebflure rund um Burkheim, auf dem Sie allerhand Wissenswertes rund um das Thema Weinbau erfahren.

      Wegbeschreibung

      Der Weg wird begleitet von 24 Stelen, die Ihnen viel Wissenswertes zum Thema Wein, Weinbau, Weinbau-Geschichte, Geologie, Natur und Kulturlandschaft des Kaiserstuhls und insbesondere zu Burkheim bieten.

      An vielen Punkten laden Ruhebänke zum Verweilen ein. Zwei Wanderhütten/-pavillons laden dazu ein, das mitgebrachte Vesper zu genießen.

      Überwiegend asphaltierte Landwirtschaftswege, z.T. auch mit Rasengittersteinen ausgelegt, führen im sanften Auf- und Ab durch die Weinberge Burkheims.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Burkheim

      Faltblatt „Burkheimer Wii-Weg“

      agsdi-file-pdf

      Burkheim

      Lageplan „Burkheimer Wii-Weg“

      Calw: Auf den Spuren von Hermann Hesse

      Calw: Auf den Spuren von Hermann Hesse

      {
      Oh, ihr Wanderburschen, ihr fröhlichen Leichtfüße, jedem von euch sehe ich wie einem König nach, mit Hochachtung, Bewunderung und Neid. Jeder von euch hat eine unsichtbare Krone auf, jeder von euch ist ein Glücklicher und Eroberer. Auch ich bin euresgleichen gewesen, und weiß, wie Wanderschaft und Fremde schmeckt. Sie schmeckt, trotz Heimweh, gar süß. ( … ) Noch einmal jung, unwissend, ungebunden, frech und neugierig in die Welt hineinzulaufen, hungrige Kirschenmahlzeiten am Straßenrande zu halten und bei den Kreuzwegen das ‚rechts oder links‘ an den Rockknöpfen abzuzählen! Noch einmal kurze, laue, duftende Sommernächte unterwegs im Heu verschlafen, noch einmal eine Wanderzeit in harmloser Eintracht mit den Vögeln des Waldes, mit den Eidechsen und Käfern leben. Das wäre wohl einen Sommer und ein paar neue Stiefelsohlen wert.
      5
      Hermann Hesse
      Schriftsteller
      Aus: Hermann Hesse: Lindenblüte (1906), in: Sämtliche Werke, Band 13: Betrachtungen und Berichte 1899-1926, Suhrkamp Verlag 2003, S. 149 f.

      Hermann Hesse

      Hermann Karl Hesse, Pseudonym: Emil Sinclair (* 2. Juli 1877 in Calw; † 9. August 1962 in Montagnola, Schweiz; heimatberechtigt in Basel und Bern), war ein deutsch-schweizerischer Schriftsteller, Dichter und Maler.

      Bekanntheit erlangte er mit Prosawerken wie Siddhartha, Der Steppenwolf, Demian, Das Glasperlenspiel sowie Narziß und Goldmund und mit seinen Gedichten (z. B. Stufen). 1946 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen, 1954 wurde er in den Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste aufgenommen.

      Die meisten seiner Werke haben die Suche eines Menschen nach Authentizität, Selbsterkenntnis und Spiritualität zum Thema.

       

      Textquelle: Wikipedia „Hermann Hesse“ (Stand: Oktober 2024)

      Hermann Hesse war selbst ein begeisterter Wanderer, wie schon das an den Anfang gestellte Zitat zeigt.

      Bereits in seiner Jugend hat Hesse in seiner schwäbischen Heimat, im Nordschwarzwald, im Gäu und auf der Schwäbischen Alb „Fußreisen“ unternommen.

      Später hat sich der Radius, den er sich zu Fuß erschlossen hat, auf die Bodenseegegend, den Schweizer Jura, das Berner Oberland, das Tessin, das Oberengadin und auf Oberitalien erweitert.

      Viele Reise- und Wanderskizzen in seinem Werk, so zum Beispiel in dem Bändchen „Wanderung“, legen davon Zeugnis ab.

      Auch sind mehrere seiner Romanfiguren Wanderer: so zum Beispiel Peter Camenzind, Knulp, Goldmund oder Klingsor. Von daher liegt es nahe, sich als Wanderer auf Hermann Hesses Spuren zu begeben.

      Wegbeschreibung

      Der Weg hat alles, was man sich von einer Wanderung wünscht.

      Unterwegs schöne Wälder, das interessante Bergstädtchen Zavelstein mit seiner romantischen Burgruine, und den Badeort Teinach mit seiner komfortablen Therme, in der sich müde Wanderer bestens regenerieren können.

      Von Bad Teinach geht es dann durchs Teinachtal ins Nagoldtal hinaus. Und von dort aus wieder zurück in in die Hermann-Hesse-Stadt Calw.

      Unterwegs gibt es manches Geschichtsträchtige zu entdecken, und Sagen und Mythen begleiten uns auf Schritt und Tritt.

      Hermann Hesse war hier gerne und viel unterwegs und kann uns dazu einiges erzählen.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Auf Hermann Hesses Spuren rund um Calw

      Keine Infomaterialien vorhanden

      Calw: Wo aus Wasser Steine werden

      Diese GeoTour macht mit ihren vielen Erkundungsaufgaben und Forschungsfragen das Thema „Steine und Geologie“ zum spannenden Outdoor-Erlebnis.

      Hauptthemen

      Übergang Buntsandstein-Muschelkalk mit Kalktuff, Relief, Wassernutzung

      Weitere Themen

      Quellhorizonte, Rohstoffnutzung, Siedlung und Konflikte der Raumnutzung

      Gesteinsarten

      Badischer Bausandstein, Geröllsandstein, Karneol (selten), Plattensandstein, Röttone, Kalktuff (lokal), Kalkstein, Hornstein (selten)

      Es gibt keine Infotafeln im Gelände! Alle Texte und Bilder finden Sie in der Broschüre.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Calw

      Broschüre „Wo aus Wasser Steine werden“

      Chrüzegg: Geoweg Chrüzegg

      Insgesamt 50 leicht verständliche Hinweistafeln ermöglichen dem interessierten Wanderer einen umfassenden Einblick in die Entstehung der Landschaft.

      Vergletscherungen, Überschwemmungen, Bergstürze, ja sogar Vulkanausbrüche aus der Auvergne (Frankreich) haben Spuren im Boden hinterlassen. Die vielen Hinweise auf die erdgeschichtliche Entwicklung erstaunen. Sie helfen aber vor allem, die dynamische Landschaftsveränderungen und deren Auswirkung auf Flora, Fauna und den Menschen zu verstehen.

      Der Start in den Geoweg ist frei wählbar. Ob vom Atzmännig, von Walde, Wattwil, Krinau oder Libingen aus ­– jeder Aufstieg entlang des Geowegs zur Chrüzegg hat seine einzigartigen Besonderheiten.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Chrüzegg

      Faltblatt „Geologische Erklärungen zum Gebiet Atzmännig-Chrüzegg (Geoweg)“

      agsdi-file-pdf

      Chrüzegg

      Faltblatt „Chrüzegg Geoweg“

      Creutzwald: Das schwarze Gold Lothringens

      Eurodistrict SaarMoselle FREIZEIT & LOISIRS

      © Eurodistrict SaarMoselle

      Mit freundlicher Genehmigung.

      Vielen Dank.

      Auf dem Weg durch die Wälder des lothringischen Kohlebeckens liegt in der Umgebung von Carling eine der letzten großen Industrieanlagen der Kohlezeit: dem Kraftwerk „Emile Huchet“. Das noch junge Bergwerk Vernejoul bei Porcelette ist 2004 geschlossen worden. Neue Unternehmen haben sich im „Kohlwald“ von Creutzwald angesiedelt.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Creutzwald (Lothringen)

      Das schwarze Gold Lothringens – keine Infomaterialien vorhanden!

      Textquellen

      Webseite „Eurodistrict SaarMoselle“

      Dachsberg: Rund um das Horbacher Moor

      Das Hochmoor (ca. 1.000 m.ü.M.) mit einer Fläche von 10,8 Hektar wurde bereits im Jahr 1939 unter Schutz gestellt. Dies geschah mit dem Ziel, den geplanten Torfabbau, der eine gravierende Veränderung der Landschaft nach sich gezogen hätte, zu verhindern. Auf der Wegstrecke rund um das Moor sind fast alle wichtigen Vegetations- und Landschaftsformen der Region wieso schöne Aussichten vorhanden.
      Der Rundweg beginnt auf dem Wanderparkplatz. Der Lehrpfad wurde Anfang der 1970er Jahre angelegt. Rund 40 Infotafeln erklären Flora und Fauna des Hotzenwaldes und gehen auf die Besonderheiten der Höhenlage ein. In der Nähe der Querung der Kreisstraße befindet sich eine  Moorbeobachtungsstation.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Dachsberg

      Rund um das Horbacher Moor – keine Infomaterialien vorhanden!

      Dachsberg-Wittenschwand: Bergbauwanderweg

      Der Bergbauwanderweg zwischen den Ortsteilen Wittenschwand und Urberg ist ein Rundwanderweg, der die Stätten des früheren Bergbaus und das Mineralienmuseum miteinander verbindet und zwei sehenswerte Aussichtspunkte hat. Gestartet werden kann er entweder beim Rathaus Wittenschwand oder beim Mineralienmuseum in Urberg. Man folgt dem Bergbauzeichen Hammer & Schlägel. Der Bergbaupfad bei Rüttewies ist in den Wanderweg integriert.

      Bergbauzeugen in Dachsberg

      In früheren Jahren spielte der Bergbau in den nördlichen Dörfern des Dachsbergs eine bedeutende Rolle. Daran wird heute mit Mineralienmuseum, Themenspielplatz und Bergbauwanderweg erinnert.

      In den nördlichen Ortsteilen Urberg und Wittenschwand lebten die Menschen lange Zeit vom Bergbau. Als typisches Bergmannsdorf gilt jedoch nur Urberg.

      Bereits im Mittelalter wurden Erze im Tagebau abgebaut. Der Bergbaupfad bei Rüttewies erinnert an die mühselige Arbeit. Pinge und Verhaue entlang des Ruprechtsgangzuges sind heute beschildert und vermitteln lebhafte Eindrücke von früheren Zeiten.

      Eine mehrteilige Infotafel im Außenbereich des Mineralienmuseums Gottesehre in Urberg geht auf die Verarbeitung der Erze, darunter auch Silber, ein.

      In Wittenschwand wurde oberhalb des Klosterweihers einige Jahrhunderte lang ein Bergwerk betrieben, in welchem zuerst vor allem Silber, später Nickel abgebaut wurden und in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts sogar (erfolglos) nach Uran geschürft wurde. Das Bergbaudorf, das dort entstanden war, ist völlig verschwunden, nur noch die Abraumhalden erinnern an das Vergangene. Vor einigen Jahren wurde im Rahmen eines Projekts zur Förderung des naturverträglichen Tourismus ein viel besuchter Naturerlebnis-Platz mit Spielgeräten zum Thema Stein angelegt.

      Der Bergbaupfad bei Rüttewies zeigt eindrucksvoll die Mühseligkeit des Bergbaus im Mittelalter. Der etwa 250 lange bergab führende Pfad beginnt bei der Infostation an der Verbindungsstraße zum Ortsteil Urberg und endet vor dem Ortsteil Laithe. Er führt entlang eines Teilbereichs des Ruprechts-Gangzuges.

      Auf zahlreichen Tafeln wird auf den mittlealterlichen Bergbau und die heute noch sichtbaren Tagebauspuren hingewiesen. Wer sucht, der findet in den Pingen und Verhauen auch noch schöne Exemplare von Fluss- und Schwerspat sowie weiterer Mineralien.

      Interessantes zu den Orten am Weg

      Mineralienmuseum Gottesehre, Urberg

      Im Museum selbst wird eine große Sammlung von Mineralien aus dem ehemaligen Fluss- und Schwerspatbergwerk „Grube Gottesehre“ gezeigt, die von Bergleuten zusammgetragen worden ist. Einige Stücke altes Gerät und Übersichtskarten setzen wichtige Akzente. Sehr interessant ist ein Film über Dachsberg und die frühere Arbeit im Bergwerk, der im Nebenraum gezeigt wird.

      mehr erfahren

      Wittenschwand

      Wittenschwand ist der Hauptort der Gemeinde Dachsberg. Die einzelnen Ortsteile sind aus Rodungssiedlungen entstanden, die unter dem Einfluss des Klosters St. Blasien angelegt wurden. Zum ersten Mal wird Wittenschwand 1266 erwähnt. Bereits um 1100 blühte zwischen Wittenschwand und Urberg der Bergbau.

      Friedrich-August-Grube

      Die Friedrich-August-Grube ist seit 2005 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Im Bergwerk wurde Nickelerz und Magnetkies gefördert. Das Bergwerk wurde benannt nach Friedrich August Walchner, der 1847 erstmals den Nickelgehalt der anstehenden Erze erkannte.

      Das Gebiet ist Teil des Fauna-Flora-Habitats „Oberer Hotzenwald“. Es ist Lebensraum für hochspezialisierte und seltene Flechtengemeinschaften auf schwermetallreichen Standorten Ebenso gibt es eine an seltenen Pflanzenarten reichen Felsvegetation, besonders an den Silikatfelsen mit ihrer Felsspaltenvegetation.

      Am Klosterweiher findet sich ein arten- und strukturreiches Mosaik aus Röhricht, Großseggenried, Kleinseggenried, Zwischenmoor und Magerrasen.

      Die beiden Fledermausarten Großes Mausohr und Bechsteinfledermaus sind hier beheimatet.

      Naturerlebnisplatz Friedrich-August-Grube

      Der Naturerlebnisplatz Friedrich-August-Grube oberhalb des Klosterweihers beim südlichen Ortseingang des Ortsteil Wittenschwand entstand im Rahmen des Naturprojektes „Hotzenwald-Konzeption“. Der Platz wurde auf dem ehemaligen Tagebaugelände eines zum Ende des 19. Jahrhunderts still gelegten Nickelbergwerks eingerichtet. Die Bergbauvergangenheit wird ausführlich auf großen Infotafeln dargestellt. Ein wieder begehbarer Erkundungsstollen vermittelt Eindrücke von der tiefen Dunkelheit im Berg und Spielgeräte (Sinneserfahrungsgeräte zum Thema Stein) lassen Steine tönen und klingen.

      Das gleichnamige Naturschutzgebiet ist einer sehr seltenen Flechtenart gewidmet, die auf der benachbarten Abraumhalde erst vor wenigen Jahren entdeckt worden ist. Diese Flechten sind typisch für nickelhaltiges Gestein. Das Vorkommen ist fast einzigartig in Europa und wird in dieser Größe nur noch äußerst selten vorgefunden, wenn überhaupt dann in Skandinavien. Auch hierzu gibt es ausführliche Infotafeln. Außerdem findet man hier Bartflechten. Sie hängen von den Birken herab und sind ein Indikator für extrem saubere Luft. Nicht weiter verwunderlich, denn auf dem Dachsberg gibt es kaum Verkehr und keine Industrie.

      Der Platz ist in der schneefreien Zeit jederzeit zugänglich.

      Urberger Weiler

      Die zu Urberg gehörenden Weiler sind aus Rodungssiedlungen entstanden, die unter dem Einfluss des Klosters St. Blasien angelegt wurden. Zum ersten Mal werden „die Urberge“ 1237 genannt. Bergbau auf Silber und Blei ist in Urberg schon 1328 nachweisbar und wurde bis 1835 betrieben. In der Grube „Gottesehre“ in Oberbildstein wurde bis 1987 nach Fluss- und Schwerspat geschürft. Heute erinnert das 2002 eingeweihte „Mineralienmuseum Gottesehre“ in Inner-Urberg sowie der Bergbaupfad bei Rüttewies an die traditionsreiche Bergwerksgeschichte des Ortes.

       

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Dachsberg-Wittenschwand

      Bergbauwanderweg – keine Infomaterialien vorhanden!

      Daun: Vulkaneifel-Pfad „Vulkangipfel-Pfad“

      Natur- und Geopark Vulkaneifel

      © Natur- und Geopark Vulkaneifel / Eifel Tourismus GmbH

      Mit freundlicher Genehmigung.

      Vielen Dank.

      Lust auf Schweißschlacken, Olivinbomben und Mondviolen? Keine Angst, was furchterregend klingt ist samt und sonders sehenswert, besser: wandernswert.

      Dem Ernstberg fehlen knappe 120 Zentimeter zur 700-Meter-Marke, er ist der höchste der Westeifelvulkane. Aus den Tiefen des Dreiser Weihers, einem Trockenmaar, sprudelt eine Mineralquelle. Herrlich aussichtsreich, mit Kurs auf Vulkanberge wie den „Auf der Wacht“, die Ostseite des Ernstberges mit der Martinswand oder dem Asseberg gelingt die Annäherung an das schöne Eifelstädtchen Daun.

      Etappen

      1. Etappe:  Start: Daun-Neunkirchen  Ziel: Dreis-Brück  Länge: 12,4 km  Gehzeit: 4 Std.

      2. Etappe:  Start: Dreis-Brück  Ziel: Stadt Daun, Forum  Länge: 18,9 km  Gehzeit: 7 Std.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Vulkaneifel-Pfade

      Vulkangipfelpfad – keine Infomaterialien vorhanden!

      Blienschwiller (F): Dichterweg

      Deggenhausertal: Schwäbisch-alemannischer Mundartweg

      Der 833 m hohe „Höchsten“ liegt zwischen den Kreisen Bodensee, Ravensburg und Sigmaringen. Hier treffen der schwäbische und alemannische Dialekt aufeinander. Grund genug, einen Mundartweg einzurichten.

      Auf der Eröffnungstafel ist die Entstehung dieses Dialekts, auf 10 weiteren Tafeln sind originelle Ausdrücke, Redewendungen und Sprüche beschrieben.

      Entlang des Weges sind auch ca. 50 Paar Original-Fußabdrücke prominenter Personen ausgestellt, die am „Höchsten“ ihre Spuren hinterlassen haben.

      Wegstationen
      Station 0: Entstehung
      Station 1: Der Mensch | Die Leute
      Station 2: Essen & Trinken
      Station 3: Haus & Hof
      Station 4: Tier & Pflanzen
      Station 5: Technik & Berufe
      Station 6: Maßeinheiten
      Station 7: Tugenden | Untugenden
      Station 8: Schimpfwörter
      Station 9: Liebe
      Station 10: Glaube & Mythen

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Berggasthof Höchsten

      Faltblatt „Schwäbisch-alemannischer Mundartweg“

      Textquellen

      Faltblatt „Schwäbisch-alemannischer Mundartweg“

      Dettingen: Calverbühl und Höllenlöcher

      Calverbühl

      Der „Cal­ver­bühl“ (509 m ü. NN) ist Dettin­gens Haus­berg. Es han­delt sich um einen Vul­kan­schlot, des­sen Ba­salt­ge­stein am Gip­fel weit­hin sicht­bar ist. Der Calverbühl ist einer der 350 Vulkanschloten des „Schwäbischen Vulkans“. Geophysikalische Messungen haben ergeben, dass am Calverbühl eine starke geomagnetische Anomalie auftritt, die durch die vorhandenen ferromagnetischen Minerale (v. a. Magnetit) innerhalb des vulkanischen Gesteins verursacht wird.

      Auf dem Gip­fel steht eine einzelne Linde mit Sitzbank. Hier bietet sich eine wun­der­schö­ne Aus­sicht über Det­tin­gen, das ge­sam­te Erm­s­tal sowie bis Rich­tung Stutt­gart. Bei guter Sicht ist der Fern­seh­turm er­kenn­bar. Die Zie­gen be­wei­den den Cal­ver­bühl und hal­ten ihn sau­ber von Ge­strüpp und Sträu­chern.

      Ganz in der Nähe liegt eine Lindenallee mit vielen schönen alten Bäumen. Die eindrucksvollste ist gleich die erste: Die Hohle Linde, wie sie genannt wird, hat einen Stammumfang von mehr als acht Metern und soll rund 400 Jahre alt sein.

      Der Weg führt im Zickzack steil bergauf (ca. 300 Höhenmeter). Oben angekommen finden sich entlang des Segelflugplatzes auf dem Rossfeld mehrere herrliche Aussichtspunkte ins Ermstal, der Olgafels ist der bekannteste davon.

      Dettinger Höllenlöcher

      Im obersten Traufbereich erreicht man die Dettinger Höllenlöcher. Es handelt sich hierbei um bis 100 m lange Abrissklüfte, an denen sich größere, im Schichtverband erhaltene Schollen oder Felstürme auf Grund von Subrosion im weicheren (mergeligen) Untergrund vom anstehenden Albkörper gelöst haben und innerhalb geologischer Zeiträume langsam zu Tal gleiten. Diese Abrissklüfte werden 3–4 m breit, sind bis zu 30 m tief und können über Wanderwege, z. T. auch über Leitern erreicht werden. Von diesen Spalten aus führen Kleinhöhlen und Schachthöhlen weiter in die Tiefe oder in den Berg. Neben diesen Höllenlöchern öffnen sich weitere Höhlen am Roßberg, so die bis 43 m lange Windkellerhöhle ca. 150 m südöstlich der Höllenlöcher oder die bis 68 m lange und 21 m tiefe Gönningers Höhle.

      Kurz nach den Höllenlöchern führt der Weg wieder sehr steil bergab und man kommt zurück zum Calverbühl.

      Achtung: Nach Regen oder bei Schneelage können Auf- und Abstieg sehr matschig oder glitschig sein. Dann empfiehlt sich diese Tour eher nicht.

      Urach-Kirchheimer Vulkangebiet ("Der Schwäbische Vulkan")

      Quelle: Wikipedia

      Schwäbische Vulkan

      Der sogenannte Schwäbische Vulkan ist ein durch tertiärzeitliche vulkanische Aktivität geologisch beeinflusstes Gebiet auf dem Plateau des mittleren Abschnittes der Schwäbischen Alb und dessen nördlichem Vorland.

      In einem Umkreis von 56 km wurden dort bisher über 350 Vulkanschlote (Diatreme) identifiziert. Zahlreiche verborgene Schlote konnten nur mithilfe geophysikalischer Methoden kartiert werden. Da die vulkanischen Aktivitäten nur im Miozän (vor 17–11 Mio. Jahren) stattfanden, sind nach dieser langen Zeit Vulkanmerkmale nur noch in einigen Fällen wahrnehmbar, in noch weniger Fällen prägend für das Landschaftsbild und ganz selten sind Schlotspitzen an der Oberfläche sichtbar. Am „Scharnhauser Vulkanschlot“, rund 23 Kilometer nördlich des heutigen Albtraufs, wurden Gesteinsfragmente des Weißjura (Malm beta) vorgefunden, wo alle drei Jurastufen längst abgetragen sind. Im Miozän muss sich das Albplateau folglich noch bis kurz vor Stuttgart erstreckt haben.

      Landschaft

      Seit dem Erlöschen des Vulkanismus im Miozän ist es zu keinen weiteren Aktivitäten mehr gekommen. Nach dieser langen Zeit sind Vulkanmerkmale nur in einigen Fällen wahrnehmbar und in noch weniger Fällen prägend für das Erscheinungsbild der Landschaften. An der Oberfläche sichtbare Schlotspitzen sind selten. Rhenanische Erosion, Verwitterung und Abtragung des Reliefs des Albplateaus um bis zu 200 m, nördlich des heutigen Albtraufs oft 300 m oder mehr, haben die Tops der Vulkanschlote abgeräumt und die Landschaft überprägt. Ein Übriges haben menschliche Einflüsse bewirkt – Besiedlung, technisierte Landwirtschaft, extensive Flächennutzungen und Arbeitsmigration in das Vorland.

      Nach der Stilllegung der wenigen Vulkan-Steinbrüche die es gab, sind auch deren Spuren durch Bewuchs, Zerfall oder Zuschüttung verwischt. Die wasserstauenden Schlottuffeigenschaften sind für die Siedlungen der verkarsteten Schwäbischen Alb seit der flächendeckenden Albwasserversorgung ab 1870 unwichtig geworden. Im Alb-Vorland bildet das vulkanische Gestein oft kuppen- oder kegelförmige Erhebungen, weil die Mitteljura-Schichten weniger verwitterungs- und erosionsresistent als der Schlottuff sind. An den sonnenexponierten Hängen dieser Vulkanit-Härtlinge befinden sich oft Weingärten und Streuobstwiesen.

      Entstehung

      Die Vulkangänge entwickelten sich entlang tiefer, tektonisch zerrütteter Klüfte und Spalten, d. h. bevorzugt in tektonischen Schwächezonen (Täler und Karstklüfte). Die Wege erweiterten sich zu fast lotrecht verlaufenden Gängen und Durchschlagsröhren. Die Schlote weisen Durchmesser zwischen wenigen zehn Metern und 1,2 Kilometern auf. Die Tuffe bestehen vorwiegend aus meist sehr kleinen Lapilli, mit einem kristallinen Kern von Olivin oder Melilith, oder beiden (Mineralen), umgeben von einer Glashaut.

      Die ersten Vulkanaktivitäten dürften in vielen Fällen ähnlich abgelaufen sein:

      Mehr oder weniger zahlreiche Einzeleruptionen pro Schlot, mehrere Tage bis Monate dauernd. Ablagerung von Auswurfmaterial als Kraterwall und lateral über einige Kilometer, auch einige vulkanische Bomben. Es gab keine Lavaablagerungen. Die Spuren an den Oberflächen sind längst abgetragen. Die juvenilen Pyroklasten in den Schloten – Asche, Lapilli – und kantige sowie gerundete Xenolithe sind im Laufe der Zeit verdichtet und abgesackt (Herkunft der Xenolithe: Oberer Erdmantel, variszisches Grundgebirge, mesozoisches Deckgebirge).

      Heute liegen über den meisten Schloten dünne Jura-Deckschichten und darüber noch zumeist dünne, nährstoffarme Verwitterungsdecken, auf denen sich viele, diesen Verhältnissen gut angepasste Pflanzengemeinschaften angesiedelt haben: artenreiche Weidegräser, seltene, wertvolle Blumen wie z. B. Orchideen. Auf dem Albteil des Urach-Kirchheimer Vulkangebiets sind heute flächig ausgedehnte Buchenwälder prägend.

      Beim Durchschlagen der (grund-)wasserführenden Schichten kam es zu heftigen Wasserdampfexplosionen, die Trichter bildeten. Dabei stürzte ein Teil der Tuffe zusammen mit Trümmern der durchschlagenen Juradeckschichten in die Schlotöffnungen zurück, und infolge von Tuffentgasung sackten die Trichterfüllungen ab. In den oberen, unverfüllten Teilen der Trichter bildeten sich wassergefüllte Maare. Bei späteren Ausbrüchen weiteten sich Schlotgänge und führten zu weiteren Dampfexplosionen, bis das Wasser überall aufgebraucht war. Nach den sehr langen Prozessen von Abtragung, Verwitterung, Sedimentation und Kompaktion findet man heute Tuffite in den Schlotresten in geschichteter und ungeschichteter Form vor (Pyroklasten und Nicht-Pyroklasten). So werden die Reste noch heute vorgefunden.

      Im Fall der beiden Pseudo-Zeugenberge Jusi und Aichelberg hat Cloos bis zu 300 m große „Sinkschollen“ aus nicht mehr existierenden stratigraphisch höheren Juraschichten im Schlottuff festgestellt, die zwar mehr oder weniger zerrüttet, aber noch in ihrem ursprünglichen Schichtverband erhalten seien. Lorenz hat jedoch die von Cloos behauptete mechanische Genese dieser Sinkschollen – sie hätten sich langsam „aus ihrem ursprünglichen Gesteinsverbund“ gelöst und seien dann langsam im „aufsteigenden Gas-Aschen/Lapilli-Strom“ abgesunken – als unhaltbar verworfen. Wegen ihrer enormen Größe seien diese Schollen vielmehr in calderaartigen Erweiterungen der initialen Förderschlote ausgebrochen und dann mit abgesackt.

      Nur in einigen wenigen Vulkanschloten intrudierte in Nachschüben auch Magmaschmelze in schmalen Kanälen bis in die heutigen Aufschlussbereiche der Tuffe. Cloos beschreibt eine Intrusion im Jusi. Die Intrusionen enthalten viele verschiedene Mineralien, u. a. auch Olivin und Melilith. In der Geokarte sind 22 Eruptionspunkte mit massigen Olivin-Melilithen eingezeichnet.

      Der ursprünglich postulierte Zusammenhang zwischen Wärmeanomalie und dem Vulkanismus des Urach-Kirchheimer Gebiets (Thermalbäder von Beuren und Bad Urach) muss „auf andere Ursachen in erdgeschichtlich jüngerer Vergangenheit zurückgeführt werden.“

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Dettingen

      Calverbühl und Höllenlöcher – keine Infomaterialien vorhanden!

      Deudesfeld: HeimatSpur Lavaweg

      Die HeimatSpur startet im beschaulichen Deudesfeld.

      Von hier aus führt ein geteerter Weg in Richtung Lavagrube, die dem Wanderweg den Namen gegeben hat und das Wirken des Vulkanismus in der Region eindrucksvoll veranschaulicht.

      Am Ende der Grube geht es weiter über das Jungenland und den Maarsattel hinauf zum höchsten Punkt der Kratererhebung. Dort auf dem hölzernen 12 Meter hohen Aussichtsturm „Landesblick“ können Sie ein beeindruckendes Panorama bewundern. Vor Ihnen in der Tiefe das Meerfelder Maar und dahinter der Mosenberg sowie eine herrliche Rundumsicht über die Region rund um Manderscheid.

      Anschließend führt der Weg hinab ins Tal der Kleinen Kyll am idyllischen Bachlauf entlang, vorbei an der Bleckhausenermühle (aus dem 18. Jahrhundert) und durch das urtümliche Speicherbachtal zurück nach Deudesfeld.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Deudesfeld

      HeimatSpur Lavaweg – keine Infomaterialien vorhanden!

      Die Erdpechquellen von Lampertsloch und Baechelbrunn

      Die Erdpechquellen von Lampertsloch und Baechelbrunn

      Eine der Erdpechquellen bei Merkwiller-Pechelbrunn im Januar 2024.

      Merkwiller ist eine alte Siedlung, die erstmals im Jahr 742 als „Mark-Berganwillare“ urkundlich erwähnt wurde. Der Ortsname Pechelbronn leitet sich aus dem Vorkommen der Pechquellen ab, das vor 1843 noch „Baechelbrunn“ hieß („Pechbrunnen“).

      1922 wurden beide Siedlungen zur Gemeinde „Merkwiller-Pechelbronn“ zusammen gelegt. Der Ort gehört seit 2007 dem Gemeindeverband Sauer-Pechelbronn an.

      Schon seit Jahrhunderten sind in der Gegend um Lampertsloch und Baechelbrunn Erdlöcher und Quellen bekannt, aus denen Erdöl und Naturasphalt austritt.

      Bereits im 7. Jahrhundert soll ein Mönch namens Lambert an einer heißen Quelle den Segen des Erdpechs festgestellt haben (mit Erdpech eingeriebene Schweine sollen von der Schweinepest verschont worden sein).

      Die Erdpechquellen von Lampertsloch und Baechelbrunn wurden 1498 erstmals schriftlich erwähnt in dem Werk Directorium Statuum Seuverius Tribulatio Seculi“ (Regel zur Beurteilung der Situation, oder genauer gesagt „Drangsal“, des Jahrhunderts) von Jakob Wimpfeling, einem katholischen Priester und Historiker des Deutschen Humanismus.

      Im Mittelalter war es üblich, das Erdpech, das auf dem Wasser der Quellen aufschwamm, zu nutzen.

      Die Bewohner hatten beobachtet, dass sich Tiere, v.a. Wildschweine gerne in dem öligen Schlamm suhlten und sich dann an den umliegenden Baumstämmen rieben, um ihre Wunden zu heilen und ihren von Parasiten verursachten Juckreiz zu stillen.

      Die Bauern in der Umgebung kamen daher auf die Idee, dieses ölige Material als äußerliches Pflegemittel, für sich selbst und ihre Haustiere, zu sammeln und auch als Schmiermittel für ihre Werkzeuge und Fuhrwerke zu verwenden.

      „Die armen Leuth haben die Kärch damit gesalbet.“

      Der ölige Schlamm wurde mit einem an einem Stiel befestigten Brett abgezogen und in geeignete Behälter gefüllt.

      Apotheker und Ärzte aus dem 15. bis 17. Jahrhundert berichteten in verschiedenen Veröffentlichungen über die Verwendung dieses Öles. Zu nennen ist hier Gonthier d’Andernach (1487-1574), der als Arzt von Franz I. tätig war. Ein weiterer Arzt, der aus Bad Bergzabern stammte, erwähnte 1584 die Quelle, die er zwischen Haguenau und Woerth ansiedelte. Der Vogt von Woerth erwähnt sie ebenfalls und verortet sie etwa 10 km von der Ortschaft entfernt.

      Viele Menschen interessierten sich für das Öl und seine medizinischen Anwendungen, doch aufgrund der religiösen Unruhen und des Dreißigjährigen Krieges fand noch keine umfangreichere Nutzung statt.

      Erste Forschungsarbeiten

      Im Jahr 1734 untersucht der im nahegelegenen Woerth an der Sauer geborene Medizinstudent Jean-Theophile Hoeffel im Rahmen seiner Dissertation an der Universität  Straßburg verschiedene Erdölquellen in Lampertsloch und Baechelbrunn.

      Der Titel von Hoeffels Doktorarbeit lautet:

      „Historia Balsami Mineralis Alsatici sev Pétrolai Vallis Sancti Lamperti – Der Hanauische Erd-Balsam/Lamperslocher Oel- oder Bächel-Brunn„.

      Hoeffels Doktorvater ist Professor Johann-Jacques Sachs.

      Der historisch bedeutende Ölaustritt an der „Hoeffelquelle“ im Januar 2024.

      Hoeffel vergleicht die Ölpechquelle in der Aumatt mit Ölvorkommen in der Nachbarschaft und führt zahlreiche Destillationsversuche sowohl mit dem steingebundenen als auch mit dem frei austretenden Öl durch. Die Destillationsversuche führen ihn aber nicht zum gewünschten Ziel, ein möglichst reines Öl ohne störende Rückstände zu gewinnen. Dies war aus heutiger Sicht v.a. auch den seinerzeit unzureichenden technischen Möglichkeiten geschuldet. Bei seinen Versuchen entwickelte er unwissentlich das Lampenöl, das nur ein Jahrhundert später für die Beleuchtung verwendet wurde.

      In seiner Dissertation zählt Hoeffel alle medizinischen Verwendungszwecke des des „Elsässer Öls“ auf und beschreibt zahlreiche Heilungen (Infektionen, Wunden, Augen- und Hautprobleme, Gicht, Gelenkprobleme…).

      Die Ergebnisse seiner historisch bedeutsamen Untersuchungen bereiteten den Weg der industriellen Ölförderung in Europa und der Entwicklung der Rohölraffination vor.

      Erdölaustritt bei Surbourg im Januar 2024.

      Beginn des kommerziellen Abbaus

      Die Arbeit Hoeffels kursiert seinerzeit in Fachkreisen weit über das Elsass hinaus.

      In der Schweiz wird Jean-Damascène Eirinis, dessen Vater die Asphaltmine im Val-de-Travers bei Neuchâtel betreibt, auf die Arbeit Hoeffels aufmerksam.

      Eirinis reist 1735 ins Elsass, wo er an den von Hoeffel angegebenen Stellen Untersuchungen durchführt, in dem er mehrere Stollen errichtet.

      Dieses Datum markiert den Beginn des kommerziellen Abbaus.

      Eirinis treibt auch die Destillationstechniken voran, indem er den Ölsand mit kochendem Wasser wäscht, um das Öl abzuscheiden.

      1740 tritt er seine Rechte an Louis-Pierre Auzillon de la Sablonnière ab. Sablonnière ist ein französischer Diplomat bei den Schweizer Ligen, der Anteile an dem Unternehmen im Val de Travers übernommen hatte. Der französische König Ludwig XV., der ihm die zollfreie Einfuhr der Asphalts erlaubte, beauftragte ihn 1737 damit, die Rümpfe von Schiffen auf dem Weg nach Indien mit Schweizer Asphalt zu verkleiden. Sablonnière soll im Auftrag des Königs eine solche Grube auch auf französischem Boden ausfindig machen.

      Diese Grube findet er im Elsass.

      Dieffenthal: Sentier des Roches (Vogesen, Frankreich)

      Der ca. 2,7 km lange Rundweg beginnt am öffentlichen Parkplatz in der Rue des Châteaux. Nach kurzer Strecke erreicht man die „Rocher des Celtes“, eine kleine, geologisch interessante Felseninsel inmitten der Weinberge, die durch eine tief eingeschnittenes Tal vom Gebirge getrennt ist. Bei den Felsen handelt es sich um Blöcke aus Dambachgranit, einem Zweiglimmergranit. Die Besonderheit der Felseninsel ist die Schalenstruktur der Oberfläche. Dabei handelt es sich um schüssel- oder napfartige, runde bis ovale Vertiefungen.

      Wie entstehen Schalensteine (Pierres aux écuelles)?

      Z

      Entstehung durch Menschen

      Schalen können durch Menschen entstanden sein, z.B. durch frühere Kulturen wie die Kelten. Solche Schalen weisen oft auch unverkennbar Bearbeitungs- oder Wetzspuren auf.

      Z

      Natürliche Entstehung

      Schalen können auch auf natürlichem Weg entstehen, im Zuge der Verwitterung durch Vergrusung, Auswittern von inhomogenen Bereichen wie Einschlüssen oder Konkretionen, oder löslich als Napfkarren (Kamenitza) oder Tafoni.

      Im weiteren Wegverlauf führt der Pfad vorbei an weiteren Schalensteinen bis zur Felsengruppe „Wolfskirche“.  Einige der Gesteinsblöcke weisen Abbruchspuren auf, weshalb das Areal als mittelalterlicher Steinbruch interpretiert wird.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Dieffenthal

      Faltblatt „Naturerbe – Der Felsenpfad Dieffenthal“

      Textquellen

      Keine Textquellen vorhanden.

      Dimbach: Dimbacher Buntsandstein Höhenweg

      Die Tour startet bei Dimbach und überschreitet drei Berge: den Dimberg, den Rötzenberg und den Immersberg.

      Zahllose Aussichtspunkte auf die Landschaft bis teilweise weit in die Vorderpfalz hinein (vom Rötzenberg und Immersberg), die Reichsfeste Burg Trifels oder in den Tälern liegende Ortschaften lohnen immer wieder inne zu halten und die Aussicht zu geniessen.

      Entlang der Wegstrecke befinden sich 12 geografisch-geologische Informationstafeln.

      Die Tour erfordert eine gute Grundkondition und Trittsicherheit.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Dimbach

      Dimbacher Buntsandstein Höhenweg – keine Infomaterialien vorhanden!

      Bräunlingen: Bierpfad

      Distelhaus: Distelhäuser Bierwanderweg

      Der Distelhäuser Bierwanderweg führt vom Kirchplatz in die Landschaft. Der Weg endet an der Distelhäuer Brauerei, in deren Gaststätte am Ende der Tour eingekehrt werden kann.

      Vom Kirchplatz in Distelhausen (sehenswerte Kirche St. Markus), vorbei an ländlicher Dorfszenerie, u. a. dem Schloss der Grafen Abendantz, und vorbei an Bildstöcken über den Mühlkanal zur Wolfgangkapelle (überregionale Wallfahrtskapelle aus dem 14. Jahrhundert).

      Nach dem Ort, entlang der Tauber und des Mühlkanals mit alten Kopfweiden und Streuobstwiesen. Nach überqueren der Bahnbrücke weiter auf überwiegend naturnahen Wegen durch eine Steinriegellandschaft und durch den Wald hoch zu den Weinbergsteillagen. Nach dem Waldaustritt Aussichtspunkt mit Bank und großem Kruzifix. Dann weiter oberhalb der Weinberge, entlang des Waldes Richtung Wetterkreuz. Ab Ende des Waldes durch freies Feld mit Aussichtspunkten zum Wetterkreuz mit Rundumsicht.

      Ab dem Wetterkreuz überwiegend naturnahe Wege durch das Eberstal. Zunächst freies Feld- und Wiesengelände. Dann vorbei an einem Kieferwäldchen und durch den Wald ins Eberstal. Nach Austritt aus dem Wald zum „Brünnle“ bis kurz vor der Bahnstrecke. Vorbei an der Wolfgangskapelle zurück zur Tauberbrücke. Nach überqueren der Tauber bis zur Brunnenanlage.

      Von dort Aufstieg zum Zielpunkt, der Distelhäuser Brauerei.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Distelhäuser Bierwanderweg

      Keine Infomaterialien vorhanden!

      Dobel: Felsenburgen und Blockmeere

      Diese GeoTour macht mit ihren Erkundungsaufgaben und Forschungsfragen das Thema „Steine und Geologie“ zum spannenden Outdoor-Erlebnis.

      Hauptthemen

      Felsenburgen, Blockhalden, Blockmeere, Wanderblöcke, Geröllsandstein, Plattensandstein, Geologie und Landschaft

      Weitere Themen

      Wassermangel, Grenz-, Hinweis, Gedenksteine, Mühlsteinhauerei, Klingen, Wüstung

      Gesteins-/Mineralienarten

      Geröllsandstein mit Quarzgeröllen, Plattensandstein, Muschelkalk-Kalkstein (Wegschotter)

      Es gibt keine Infotafeln im Gelände! Alle Texte und Bilder finden Sie in der Broschüre.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Dobel

      Broschüre „Felsenburgen und Blockmeere“

      Dollnstein: Asteroiden-Archäopteryx-Tour

      Beschreibung Radweg

      Von Dollnstein aus geht es auf den Spuren der Flussgeschichte ins Urdonautal: Hier bahnten sich vor rund 200.000 Jahren die Wassermassen der Urdonau ihren Weg, bevor der Fluss seinen Lauf änderte und das Tal trocken fiel. Vorbei an den Kletterfelsen bei Konstein und Wellheim gelangt man an die Schutter, der man jedoch nur kurz folgt. Über Hütting und Rennertshofen führt die Tour, vorbei an den Schlössern Stepperg und Bertoldsheim, an die Donau. Zusammen mit dem Donau-Radweg radelt man weiter Richtung Donauwörth, wobei sich ein Zwischenstopp am prächtigen Barockschloss Leitheim lohnt.

      In Donauwörth führt die Tour durch die Promenade, die grüne Lunge der Stadt. Wer möchte, biegt durch das Ochsentörl in die Altstadt ab. Zurück auf der Strecke geht es in nördlicher Richtung am Kaibach entlang aus der Stadt heraus und weiter nach Kaisheim mit der ehemaligen Zisterzienser-Abtei und ihrer stolzen Klosterkirche. Über die Dörfer Buchdorf und Itzing gelangt man ins Jurastädtchen Monheim. Hier ist der Rieskrater nicht weit: Geologische Besonderheiten zeugen von den Auswirkungen eines Asteroideneinschlags vor über 14 Millionen Jahren.

      Auf dem folgenden Abschnitt entdecken die Radler die Karstlandschaft der Monheimer Alb und gelangen ins idyllische Gailachtal. Im Mörnsheimer Ortsteil Mühlheim bietet sich die Gelegenheit, im Besuchersteinbruch auf Fossiliensuche zu gehen. In dem Steinbruchgebiet bei Mörnsheim kamen schon bedeutende Funde wie der „Urvogel“ Archaeopteryx zutage. Im Tal radelt man zwischen Wacholderheiden über Mörnsheim und Altendorf zur Mündung der Gailach in die Altmühl. An deren Ufer geht es entspannt zusammen mit dem Altmühltal-Radweg nach Dollnstein, wo das Altmühlzentrum Burg Dollnstein zu einem Ausflug in die Burgen- und Flussgeschichte der Region einlädt.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Dollnstein

      Asteroiden-Archäopteryx-Tour – keine Infomaterialien vorhanden!

      Dollnstein: Geoweg Urdonautal (Radtour)

      Der Geoweg Urdonautal beginnt in Dollnstein und folgt ausgeschilderten Radwegen.

      Von Dollnstein geht es ins Urdonautal in Richtung Wellheim. Bei Hütting geht es weiter auf dem Schuttertal-Radweg bis Nassenfels. Ab Nassenfels geht die Tour weiter auf dem Via-Raetica-Radweg. Hier ist ein kleiner Anstieg auf die auf die Albhochfläche zu bewältigen. Bei Pfünz geht es dann hinab ins Altmühltal und auf dem Altmühltal-Radweg zurück nach Dollnstein.

      An interessanten Geländepunkten befinden sich kleine Nummerntafeln mit einer Kurzinfo.

      Wandertour

      Neben der ca. 60 km langen Radtour „Geoweg Urdonautal“ gibt es auch eine ca. 21 km lange Wandertour „Geoweg Urdonautal“. Beide Touren sind in der Begleitbroschüre beschrieben.

      Station 1: Leitgerölle

      Wir starten mit unseren Erkundungen am Ortsrand von Dollnstein bei Puzzleteil 1…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 2: Rundblick vom Stupberg

      Nun geht es zunächst nach Osten über die Altmühlbrücke zum Stupberg. Vorsicht! Der Aufstieg zum Gipfel dauert zwar nur wenige Minuten, der Pfad ist jedoch steil. Tritt sicherheit sollte gewährleistet sein…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 3: Prallhänge und Gleithänge - Das Urdonautal wurde geformt

      Im Norden ist von unserer Position aus hinter Dollnstein ein steiler Hang zu erkennen. Die Talhänge in Richtung Nordosten und Westen sind ebenfalls sehr steil. Nur geringes Gefälle hingegen hat der Bergsporn, auf dem wir hier stehen…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 4: Die Urdonau und der Einfluss der Kaltzeiten

      Wir können hier wieder Gerölle der Urdonau finden, obwohl wir uns circa 60 m über dem Talgrund befinden. Diese zeigen deutlich, dass die Urdonau sich im Laufe der Zeit in die Hochfläche der Alb eingefräst hat…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 5: Überhängende Felswände im Beixenhard

      Der Beixenhard ist ein ca. 54 ha großes Naturwaldreservat. Herrliche Buchenbestände und stattliche Eichen prägen den Wald…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 6: Seitliche Trockentäler

      Auf unserem Weg kommen wir immer wieder an Seitentälern vorbei. Ihre Entstehung hängt einerseits wieder mit dem Karst, andererseits aber auch mit den Kaltzeiten zusammen: Vor dem Beginn der Kaltzeiten tieften sich die Flüsse, vor allem die Urdonau, in die Alb ein…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 7: Dohlenfelsen bei Konstein

      Der Dohlenfelsen ist weithin als Kletterfelsen bekannt. Er liegt im Bereich des Oberlandsteigs, einem Klettergebiet…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 8: Die Quelle der Schutter - eine Karstquelle

      Wir stehen hier vor dem Quelltopf der Schutter. Mehrere einzelne Quellen sind erkennbar. Im Hintergrund rechts ist der anstehende Jura-Kalk bei den Renaturierungsmaß nahmen im Jahr 2008 angeschnitten…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 9: Der Galgenberg - ein Umlaufberg

      Inmitten des Wellheimer Trockentales erhebt sich der Galgenberg als sogenannter Umlaufberg. Zunächst floss die Urdonau in einer weiten Schleife um den Berg herum…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 10: Der Hangboden geriet während der Kaltzeiten in Bewegung

      Frost – Tauwetter – Frost, über Jahrtausende hinweg und ohne schützende Vegetationsdecke. Das war während der Kaltzeiten die Basis dafür, dass der Boden im Hangbereich sich hier langsam in Bewegung setzte…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 11: Ein schönes Beispiel für Verkarstung

      Der Kalkfels zeigt deutlich, wie sich das Phänomen der Kalk lösung auf den Stein auswirkt…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 12: Die Schutter zapft die Urdonau an

      Hier sind wir nun an der Stelle angekommen, wo die Schutter die Urdonau während der Rißeiszeit angezapft hat…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 13: Das Schuttertal wird riesig

      An dieser Stelle befinden wir uns noch im Durchbruchstal. Nur noch etwa 100 Meter und das Tal weitet sich auf mehrere Hundert Meter Breite…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 14: Almosmühle

      Wir befinden uns am Fuß eines mächtigen Dolomitfelsens, der von der Urdonau ausgespült wurde. Solche Felsen sieht man vielfach im Altmühltal wie auch schon am Anfang der Radtour im Wellheimer Trockental. Die Felsen verdeutlichen die immense Kraft und damit die Größe der Urdonau…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 15: Ein einmaliger Blick

      Der geologische Aufbau der Umgebung um Eichstätt lässt sich vom Talgrund bis zur Hangkante gut erkennen…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 16: Burgsteinfelsen

      Die markante turmartige Felsbildung des Burgsteins ist ein Teil der Kalkplattform, die wir nun bereits kennen gelernt haben. Die Felsfreistellung am Burgstein ist nicht das Werk der jetzt im Tal fließenden Altmühl, sondern der eiszeitlichen Urdonau…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Dollnstein

      Begleitbroschüre „Geoweg Urdonautal“

      Dollnstein: Geoweg Urdonautal

      Die Tour beginnt in Dollnstein und führt teilweise auf der Hochfläche, teilweise aber auch im Tal bis nach Aicha bei Wellheim. Zurück zum Ausgangspunkt geht es auf direktem Weg über die Hochfläche auf einer alten Römerstraße.

      An interessanten Geländepunkten befinden sich kleine Nummerntafeln mit einer Kurzinfo. Weitere Erläuterungen kann man der Broschüre „Geoweg Urdonautal“ bzw. aus der Karte entnehmen.

      Der Geoweg Urdonautal folgt größtenteils der Route des Urdonautalwegs, der am Dollnsteiner Marktplatz beginnt (Schlaufe 11 des Altmühltal-Panoramawegs zwischen Dollnstein und Wellheim mit blau-gelber Markierung). An den Stellen, an denen die Route davon abweicht, sind gelb-grüne Wegweiser mit dem Geoweglogo angebracht.

      Die Strecke geht teilweise durch steiles Gelände, deshalb ist unbedingt auf geeignetes festes Schuhwerk zu achten.

      Radtour

      Neben der ca. 21 km langen Wandertour „Geoweg Urdonautal“ gibt es auch eine ca. 60 km lange Radtour „Geoweg Urdonautal“. Beide Touren sind in der Begleitbroschüre beschrieben.

      Station 1: Leitgerölle

      Wir starten mit unseren Erkundungen am Ortsrand von Dollnstein bei Puzzleteil 1…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 2: Rundblick vom Stupberg

      Nun geht es zunächst nach Osten über die Altmühlbrücke zum Stupberg. Vorsicht! Der Aufstieg zum Gipfel dauert zwar nur wenige Minuten, der Pfad ist jedoch steil. Tritt sicherheit sollte gewährleistet sein…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 3: Karstformen

      Hier stehen wir vor einer Doline, einem Erdfall, der durch die besonderen geologischen Bedingungen der Alb entstand. Wie wir schon erfahren haben, wurde im Jura-Meer Kalk abgelagert, der zuvor im Meereswasser gelöst war…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 4: Magerrasen, Wacholderheiden und artenreiche Biotope

      Eine landschaftliche Besonderheit dieser Gegend stellen die Trockenhänge mit Magerrasen und Wacholderheiden dar, denen die schroffen Felspartien ihren typischen Charakter verleihen…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 5: Riffschutt

      Was man an bzw. in den Felsen manchmal nur mit geübtem Auge erkennen kann, ist hier an dieser Stelle gut sichtbar…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 6: Überhängende Felswände im Beixenhard

      Der Beixenhard ist ein ca. 54 ha großes Naturwaldreservat. Herrliche Buchenbestände und stattliche Eichen prägen den Wald…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 7: Seitliche Trockentäler

      Auf unserem Weg kommen wir immer wieder an Seitentälern vorbei. Ihre Entstehung hängt einerseits wieder mit dem Karst, andererseits aber auch mit den Kaltzeiten zusammen: Vor dem Beginn der Kaltzeiten tieften sich die Flüsse, vor allem die Urdonau, in die Alb ein…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 8: Dohlenfelsen bei Konstein

      Der Dohlenfelsen ist weithin als Kletterfelsen bekannt. Er liegt im Bereich des Oberlandsteigs, einem Klettergebiet…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 9: Die Quelle der Schutter - eine Karstquelle

      Wir stehen hier vor dem Quelltopf der Schutter. Mehrere einzelne Quellen sind erkennbar. Im Hintergrund rechts ist der anstehende Jura-Kalk bei den Renaturierungsmaß nahmen im Jahr 2008 angeschnitten…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 10: Der Galgenberg - ein Umlaufberg

      Inmitten des Wellheimer Trockentales erhebt sich der Galgenberg als sogenannter Umlaufberg. Zunächst floss die Urdonau in einer weiten Schleife um den Berg herum…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 11: Eine Sandgrube aus der Kreidezeit

      Auf dem Weg zur Hochfläche kommen wir zu einer großen Sandgrube. Hier wurde früher am Hang Sand abgebaut. Sand ist in der geologischen Umgebung, die wir bisher hier kennengelernt haben, eher ungewöhnlich…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 12: Die Urdonau und der Einfluss der Kaltzeiten

      Wir können hier wieder Gerölle der Urdonau finden, obwohl wir uns circa 60 m über dem Talgrund befinden. Diese zeigen deutlich, dass die Urdonau sich im Laufe der Zeit in die Hochfläche der Alb eingefräst hat…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Station 13: Prallhänge und Gleithänge - Das Urdonautal wurde geformt

      Im Norden ist von unserer Position aus hinter Dollnstein ein steiler Hang zu erkennen. Die Talhänge in Richtung Nordosten und Westen sind ebenfalls sehr steil. Nur geringes Gefälle hingegen hat der Bergsporn, auf dem wir hier stehen…

      (mehr siehe Begleitbroschüre)

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Dollnstein

      Begleitbroschüre „Geoweg Urdonautal“

      agsdi-file-pdf

      Dollnstein

      Tourenbeschreibung „Geoweg Urdonautal“ (Wanderstrecke)

      Dormettingen: Schiefer-Radtour durchs Obere Schlichemtal

      Im Oberen Schlichemtal steht alles im Zeichen des Geoparks.

      Start der Schiefer-Radtour ist am SchieferErlebnis, das man sich aber auch für den Schluss aufheben kann, denn es gibt neben einem Klopf- und Spielplatz auch ein Restaurant. Nachdem das größte Stück geschafft ist, wartet eine kühle Erfrischung im Schömberger Stausee.

      Tipps

      Schömberg

      In Schömberg lohnt ein Abstecher zum Geologischen Lehrpfad rund um den Ölschiefer (Länge ca. 2,5 km).

      Dotternhausen

      In Dotternhausen sollte man unbedingt die Fischsaurier & Co. im Fossilienmuseum besuchen.

      Das Fossilienmuseum im Werkforum der Holcim (Süddeutschland) GmbH lädt zu einem spannenden Ausflug in die Erdgeschichte ein: ca. 1000 Exponate entführen die Besucher*innen in die Jurazeit. Weltbekannt sind die faszinierenden, 180 Millionen Jahre alten Versteinerung aus dem Ölschiefer, z.B. Fischsaurier, Flugsaurier, Krokodile, Fische, Seelilien und Ammoniten. Die „erdgeschichtliche Rampe“ vermittelt spannende Einblicke in die unvorstellbar lange Entwicklungsgeschichte des Lebens.

      Geologischer Lehrpfad rund um den Ölschiefer, Schömberg

      Am Ufer des Schömberger Stausees ist der Ölschiefer des Schwarzen Jura epsilon schön sichtbar angeschnitten, und dort, wo der Wasserspiegel direkt an die Ge­steinsschichten heranreicht, erkennt man sehr eindrücklich, dass die Jura­-Schichten mit ca. 1­2 Grad nach Südosten einfallen.

      Der Lehrpfad wurde von der Ortsgruppe Schömberg des Schwäbischen Albvereins angelegt.

      Dieser Rundweg beginnt und endet am Stauseeparkplatz oberhalb der Wallfahrtskirche Palmbühl und führt teilweise am Stauseeufer entlang und auf den Palmbühl. Er ist etwa 2,5 km lang und überwindet knapp 70 m Höhenunterschied.

      Informiert wird über Geologie, Fossilien, Tiere (z. B. Insekten und ihre Wohnhöhlen), den Wald allgemein und verschiedene Baum­, Strauch­ und Kräuterarten.

      Als didaktische Besonderheit verlaufen hier eigentlich zwei Lehrpfade mit je 30 Infotafeln parallel: einer für Erwachsene und einer für Kinder in kindgerechter Aufmachung und Augenhöhe.

      Info: Touristikgemeinschaft Oberes Schlichemtal, Tel.: 0 74 27 / 94 98­0, sekretariat@gvv­os.de • www.oberes­schlichemtal.de

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Oberes Schlichtemtal

      Schiefer-Radtour – keine Infomaterialien vorhanden!

      Dossenheim: Steinbrüche in Dossenheim und Schriesheim

      Steinbrüche von Dossenheim und Schriesheim

      Am Westabfall des Odenwaldes zur Oberrheinebene befinden sich  innerhalb einer Strecke von ca. 2,5 km zahlreiche Steinbrüche im Quarzporphyr (Höhenlage zwischen ca. 170 und über 290 m ü. NN).

      Wegen ihrer beachtlichen Größe und ihrer weithin sichtbaren hohen gelben Abbaukanten prägen die Brüche das Landschaftsbild der südlichen Bergstraße.

      Es sind fünf Haupt- und mehrere Nebenbrüche, in denen der Abbau meist im 19. Jahrhundert begann und überwiegend im 20. Jahrhundert wieder eingestellt wurde; die letzten Arbeiten endeten 2002.

      Die Steinbrüche von Norden nach Süden:

      Edelsteinbruch

      (benannt nach einer früheren Betreibergesellschaft). Steinbruch Schriesheim. Am Westhang des Ölbergs, Abbau 1891–1967.

      Schlossbruch

      Am Südsporn des Ölbergs unter den Resten der Ruine Schauenburg, nördlich des Mantelbach-Einschnitts, Abbau 1891–ca. 1929.

      Bruch am Sporenberg („Vatterbruch“/„Hauptbruch“)

      Am Bergausläufer Sporenberg zwischen Mantelbach- und Brenkenbach-Taleinschnitt, Abbau 1834–2002.

      Bruch am Kirchberg

      An der Spornspitze des Kirchbergs zwischen Brenkenbach- und Mühlbach-Tal, Abbau seit ca. 1760 bis in die 1950er Jahre.

      Bruch am Hohen Nistler („Leferenzbruch“)

      Am Westausläufer des Hohen Nistlers südlich des Mühlbach-Einschnitts, Abbau 1883–1985.

      Steinbruch Leferenz

      Der Steinbruch Leferenz ist ein wichtiges Denkmal der Industriegeschichte, aber auch ein Schaufenster in die Erdgeschichte.

      Nach der variszischen Gebirgsbildung (Devon/Karbon) setzte im Perm ein intensiver Vulkanismus mit sehr mächtigen Lavaergüssen ein. Von diesem postvariszischen Vulkanismus zeugen heute – im gesamten Variszikum, also weit über die Gegend hinaus – mehrfach vorhandene Rhyolithvorkommen. Der rötlich-gelbe Rhyolith (alte Bezeichnung: Quarzporphyr) wurde in den Steinbrüchen um Dossenheim, wie schon aus großer Entfernung (z.B. der Autobahn A 5) zu erkennen,  extensiv abgebaut.

      Lehrpfad

      Auf Schautafeln werden die Geschichte der Dossenheimer Steinbrüche und das entbehrungsreiche Leben der Arbeiter anschaulich dargestellt. Eindrucksvolle Schaustücke wie die Brecheranlage, die Feldbahn oder der Schutzraum des Sprengmeisters lassen den Rundgang im Steinbruch zum Erlebnis werden. An bestimmten Wochenenden werden die Feldbahnen in Betrieb genommen.

      Am Ende des Weges bietet sich ein imposanter Ausblick in die Rheinebene, zu dem ein geologisches Panoramabild Erläuterungen gibt.

      Geschichte

      Die Steinbrüche oberhalb von Dossenheim prägen das Landschaftsbild und sind ein fester Bestandteil der regionalen Orts- und Wirtschaftsgeschichte.

      Bereits um das Jahr 1760 wurde in Dossenheim mit dem Abbau des Rhyoliths begonnen. Dieser dauerte im Steinbruch Leferenz mit Höhepunkten in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg bis zum Jahr 1984 an. Anfang des 20. Jahrhunderts waren die Dossenheimer Werke der wichtigste Arbeitgeber der Gemeinde und der größte Rhyolith-Abbau Badens.

      Bis ins 19. Jahrhundert erfolgte der Abbau mit einfachsten Mitteln – in gefährlicher und mühevoller Handarbeit, bei der auch Frauen und Kinder eingegesetzt wurden. Den Abtransport der zerkleinerten Steine übernahmen Fuhrleute mit Pferdewagen. Erst zur Jahrhundertwende hielt die Technik Einzug und erleichterte durch Brech- und Sortieranlagen sowie eine Drahtseilbahn die Arbeit im Steinbruch.

      Feldbahn

      Ein besonderes Highlight im aufgelassenen Steinbruch ist die Feldbahn, die auf seiner 280 Meter langen Strecke seit 2009 als private Museumsbahn betrieben wird. Die Schienen wurden, nach dem Verlauf der seit Jahrzehnten abgebauten Steinbruchbahn, von der  Gründerfamilie des Feldbahn- und Bergbaumuseums selbst verlegt. Darüber hinaus wurden mittels Exponaten historische Arbeitsplätze nachgebaut, die den Gesteinsabbau in der ersten Hälfte des 20. jahrhundert vermitteln.

      Die Fahrzeug- und Gerätesammlung umfasst 71 Feld- und Grubenfahrzeuge, davon sieben Lokomotiven.

      Steinbrechermuseum

      Die Gemeinde Dossenheim betreibt im Steinbruch, gemeinsam mit der Gründerfamilie der Feldbahn ein sehenswertes Steinbrechermuseum. Ausgestellt und im Betrieb vorgeführt werden Feldbahnlokomotiven und Transportloren sowie typische Werkzeuge und Abbaugeräte aus der Steinbruchindustrie.

      Steinbruch Vatter

      Der Steinbruch „Vatter“ am Sporenberg war der größte Steinbruch in Dossenheim. Der Betrieb wurde im Jahr 2003 nach einer Betriebszeit von 168 Jahren eingestellt.

      Das Steinbruch- und Betriebsgelände ist aus Sicherheitsgründen für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Der Bruch und die historischen Anlageteile sind allerdings von einem öffentlich zugänglichen Waldweg aus problemlos von außen einsehbar.

       

      Ein Zeitzeuge berichtet

      Bernhard Wink, ehem. Sprengmeister im Steinbruch Vatter

      Der erste Gesteinsabbau wird für die Zeit um 1860 erwähnt. In Spitzenzeiten arbeiteten im Steinbruch 1200 Menschen.

      Im Sprengbetrieb wurden im Monat ca. 1,5 Tonnen Sprengstoff verbraucht. Gesprengt wurde zur vollen Stunde. Um entweder um 9-12-15 oder 17 Uhr.

      Das abgesprengte Gestein wurde mit Feldbahnen in Loren abtransportiert. In den Jahren um 1900 wurden die Bahnen von Dampflokomotiven gezogen, bis Anfang der 1960-er Jahre dann mit dieselbetriebenen Feldbahnen. Ab den 1960-er Jahren erfolgte der Transport mit Militär-Lkw, die nach dem Koreakrieg direkt von der US-Armee günstig erworben werden konnten. 

      Aufbereitung

      Bei der Zerkleinerung des Porphyrs durch die Brechwerke ging der Ablauf logischerweise immer von grob nach fein. Nachdem der Stein in einem Vorzerkleinerer z.B. auf Grobschottergröße (etwa Faustgroß) gebracht wurde, vielen die kleineren Bestandteile durch ein Rüttelsieb und wurden dem nächsten Brecher zugeführt. Dieser zerkleinerte wiederum auf die nächste Körnung. Die kleinste Körnung betrug 0,2 mm. Dieser Quarzsand wurde bis nach Holland geliefert. Er wurde dort dem Ton begemischt um dessen Festigkeit zu erhöhen. Der Porphyr war hitzebeständig und frostsicher. Aus dieser Mischnung wurden Tonrohre gefertigt.

      Früher existierten mehrere Dampfmaschinen im Steinbruch, welche die Brecher, Sortieranlagen und die Seilbahn über Transmissionen antrieben. Ab etwa 1906 erzeugte im Werk ein Generator Strom, welcher bei Überschuß auch ins Ort geliefert wurde. Später wurde ein Stromanschluß ins Werk gelegt und auf elektrische Antriebe umgestellt.

      Der Schornstein der Dampfmaschinenanlage wurde im 2. Weltkrieg von den anrückenden Amerikanern beschossen und erhielt 2-3 Treffer an der Spitze, worauf das obere Viertel abbrach. Später wurde durch einen umlaufenden Betonkranz der unbeschädigt obere Schorsteinbereich stabilisiert, obwohl der Schlot damals schon nicht mehr benötigt wurde.

      Materialtransport

      Der Materialtransport ins Tal zu den Silos erfolgte mittels Schwebe-Drahtseilbahn. Größere Steine (Sticksteine, Wasserbausteine für Uferbefestigungen) konnten allerdings nicht mittels Seilbahn transportiert werden. Dies war nur mit LKWs möglich. Die Abfahrt erfolgte durch die schmalen Straßen von Dossenheim. In späteren Jahren benötigte man hierfür eine Sondergenehmigung der Stadt. Die mit der Abfuhr verbundene Belästigung der Anwohner war einer der Hauptgründe für die Stilllegung des Steinbruchs.

      Auf dem Steinbruchgelände befand sich ein kleines Fachwerkhäuschen. In diesem wurde den Arbeitern der Lohn ausgezahlt. Das Häuschen wurde abgetragen und befindet sich heute im ehemaligen Steinbruch Leferenz in Dossenheim. Bei dem kleinen Bauwerk handelt es sich um eines der ältesten Gebäude des Steinbruchs.

      Textquelle: http://www.morr-siedelsbrunn.de/odenwald/steinbruch-vatter-dossenheim/

      Dossenheimer Quarzporphyr

      Rhyolith [Quarzporphyr], hydrothermal überprägt, grauviolett, bei Bleichung hellrosa, porphyrisch mit Quarz, Biotit und Feldspateinsprenglingen und flachliegender Paralleltextur. Örtlich treten Primärbrekzien auf, die dem Gestein die sogenannte „Schwartenmagenstruktur“ verleihen. Blasenräume sind teilweise mineralisch gefüllt (Lithophysen).

      Alter: Cisuralium (275,5-269 Mio. Jahre)

       

      Rhyolith – Zeuge einer Vulkankatastrophe

      Glutflüssige, quarzreiche Schmelzen von etwa 650 °C stiegen bis dicht unter die Erdoberfläche, wo sie mit Wasser in Berührung kamen. Das unter hohem Druck stehende Gemisch aus Gesteinsschmelze und Wasser explodierte und verteilte sich in Form von katastrophalen Glutwolken (frz. nuée ardente) in weitem Umkreis über die flachwellige Landschaft.

      Die Glutwolkenablagerungen erkalteten und erstarrten zu Rhyolith (Quarzporphyr), einem quarzreichen, rotbraunen, feinkörnigen Gestein mit großen Kristalleinsprenglingen. Die im Rhyolith sichtbaren Fließstrukturen und Gasblasen sind Zeugen dieser Absetzungs- und Erstarrungsphase.

      Im Verlauf der weiteren Erkaltung bildeten sich geometrische Riss-Strukturen, die sich durch das gesamte Gesteinspaket ziehen und so typische Säulenstrukturen entstehen ließen. Diese erstrecken sich im Steinbruch Leferenz durch den gesamten Rhyolithkörper, der etwa 100 m Mächtigkeit erreicht und im Verlauf einer einzigen Ausbruchsphase entstanden ist.

      Rundtour Steinbrüche Schriesheim – Dossenheim

      Die folgende Tour bietet die Möglichkeit die vier größeren Steinbrüche in Schriesheim und Dossenheim in einer Rundtour abzuwandern. Umkehrpunkt der Wanderung im Norden ist die Schwedenschanze, ein Felsensporn aus Quarzporphyr, der im Nordwesten des Ölbergmassivs nahezu trapezförmig ausläuft.

      1632 besetzen schwedische Soldaten der Protestantischen Union den strategisch günstigen Felsen am Ölberg, um den Rücken für die übrigen nach Bayern weiterziehenden schwedischen Einheiten zu sichern. Die schwedischen Truppen errichteten einen Befestigungswall aus Erde und Quarzporphyr. Ihre Verpflegung wurde von der Schriesheimer Bürgerschaft zur Verfügung gestellt. Der genaue Zeitpunkt des Abzugs der schwedischen Truppen ist nicht bekannt. Aufgrund seiner historischen Bedeutung wurde die Schwedenschanze bereits 1937 als Naturdenkmal ausgewiesen.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Dossenheim

      Faltblatt „Geotop 2009 Der Steinbruch Leferenz – Zeuge einer Vulkankatastrophe“

      Dreisam: Von Kirchzarten nach Niederhausen

      Dreisam: Von Kirchzarten nach Niederhausen

      Die Tour beginnt am Bahnhof Kirchzarten.

      Nahe der Brücke der Landesstraße 127 von Kirchzarten nach Stegen, entsteht aus dem  Zusammenfluss des „Rotbachs“ aus dem Höllental und dem „Wagensteigbachs“ die „Dreisam“. Bei Riegel münden die „Dreisam“ und die „Alte Dreisam“ in die „Elz“, die als „Leopoldskanal“ bei Niederhausen in den Rhein mündet

      Dreisam

      Die Dreisam ist ein 29,7 km langer Fluss in Baden-Württemberg. Er entsteht im Schwarzwald (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) im Dreisamtal aus zwei Quellbächen. Die Dreisam durchfließt beim Eintritt in die Oberrheinebene die Stadt Freiburg im Breisgau und mündet nach insgesamt nordwestlichem Verlauf bei Riegel am Kaiserstuhl (Landkreis Emmendingen) von links in die Elz. Zusammen mit ihrem längeren linken Oberlauf, im untersten Abschnitt Rotbach genannt, ist die Dreisam 48,8 km lang. Ihr rechter Oberlauf, der Wagensteigbach, ist jedoch wasserreicher (im Mittel 1,96 m³/s, gegenüber 1,37 m³/s des Rotbachs) und damit Teil des Hauptstrangs im Dreisam-System.

      Verlauf

      Die Dreisam nimmt ihren Anfang im beckenförmigen Dreisamtal im badischen Südschwarzwald. Nahe der Brücke der Landesstraße 127 von Kirchzarten nach Stegen liegt der Zusammenfluss des etwas längeren Rotbachs aus dem Höllental und des etwas wasserreicheren Wagensteigbachs.

      Vom Punkt dieser „Flusshochzeit“ im Westen des Naturparks Südschwarzwald fließt die Dreisam im Breisgau kanalisiert nach Westen und nimmt unter anderem den Krummbach und die Brugga von links auf und von rechts den Eschbach. Mit dem östlichen Ende des Stadtteils Ebnet erreicht der Fluss Freiburg. 1967 wurde dort nahe der Nepomuk-Brücke der Pegel Freiburg-Ebnet errichtet und ist Bestandteil des Oberflächengewässermessnetzes in Baden-Württemberg und dessen einzige Messstelle auf Freiburger Stadtgebiet. 2019 wurde dort die Flusssohle für rund 580 000 Euro so umgestaltet, dass künftig auch die Niedrig- und Mittelwasserstände des Flusses genauer erfasst werden können. Auch die Stufe entfällt, damit der Fluss für Fische durchgängig ist. Nach der Passage des Dreisamstadions wird am sogenannten „Sandfang“ ein Teil des Wassers für den Gewerbekanal und die Freiburger Bächle abgezweigt.

      Dieser Wasserlauf teilt sich in der Altstadt in einen Nordarm und einen Südarm. Der Großteil des Südarms mündet unmittelbar westlich der Brücke der Höllentalbahn im Stadtteil Stühlinger wieder in die Dreisam; das restliche Wasser durchfließt in Richtung Westen die Stadtteile Eschholz und Bischofslinde und wird bei Lehen in die Dreisam zurückgeleitet. Der Nordarm fließt (oft unterirdisch) durch die nordwestliche Altstadt in Richtung der Stadtteile Beurbarung und Brühl und mündet westlich von Gundelfingen in den Schobbach, der wiederum bei Nimburg-Bottingen in die Glotter mündet. Somit erreicht dieses Freiburger Bächlewasser erst kurz vor Riegel wieder die Dreisam.

      Die Dreisam selbst fließt im Freiburger Stadtgebiet in nordwestlicher Richtung weiter entlang der B 31. Nach Unterqueren der Bundesautobahn 5 verläuft sie, bei March nordwärts einschwenkend, zwischen dem Kaiserstuhl im Westen und dem Nimberg nach Riegel, wo sie in die Elz mündet. Nur 135 m oberhalb ihrer Mündung fließt der Dreisam von rechts die vom Kandel herabkommende Glotter zu.

      Die Dreisam wurde von 1817 bis 1842 unter der Leitung Johann Gottfried Tullas auf ihrer gesamten Länge von Kirchzarten bis Riegel kanalisiert. Im Osten Freiburgs wurde sie jedoch zu Beginn des 21. Jahrhunderts auf einer Länge von 800 m renaturiert. Vier Jahre später, 2019 setzte der Landesbetrieb Gewässer unterhalb des Ottilienstegs tonnenschwere Granitblöcke ein, die als Buhnen die Strömung auch in den Seitenarm lenken. Die Hochwasser im Jahre 2021 hatten jedoch so viel Kies abgelegt, dass der Nebenarm oberhalb der Sandfangbrücke bei Niedrigwasser trocken fällt. Daher wurden im September für 15.000 Euro „so behutsam wie möglich“ 500 Kubikmeter Kies ausbaggert. Vor der Kanalisierung floss die Dreisam weiter westlich entlang des Kaiserstuhl-Ostrandes nach Norden. Bei Eichstetten floss ihr der Eichstetter Mühlbach zu, der heute im weiteren Verlauf kanalisiert annähernd dem einstigen Bett der Dreisam folgt und nordöstlich des St. Michaelsbergs (241 m ü. NN) als Alte Dreisam am gleichen Punkt in die Elz mündet wie die Dreisam. Vor dem Hintergrund der Flussgeschichte wird die Alte Dreisam dennoch als Nebenfluss der Dreisam behandelt. Die Dreisam hat am Mündungspunkt eine mittlere Wasserführung von 10,9 m³/s, ohne die Alte Dreisam eine von 8,6 m³/s.

      Die Dreisam hat zwischen Kirchzarten (377 m) und ihrer Mündung (178 m) in die Elz ein Gesamtgefälle von 199 Metern.

      Textquelle: Wikipedia

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      LGRB

      Mündungsschwemmkegel der Dreisam

      agsdi-file-pdf

      Bürgerverein Oberwiehre-Waldsee

      Dreisam Renaturierung: Vom Kanal zurück zum Fluss

      Textquellen

      Düdinghausen: Geologischer Rundweg

      Der Premiumweg Geologischer Rundweg bietet einen Einblick in die Erdgeschichte unter dem Motto „Zwischen Muscheln, Kopffüßlern und Vulkanen im tropischen Urmeer“.

      Der mit dem Deutschen Wandersiegel zertifizierte Premiumweg führt durch das schöne innerörtliche Ensemble mit geschichtlichen Häusertafeln des „Grenzdorfs zwischen Kurköln und Waldeck“, bietet den Panorama-Aussichtspunkt Kreuzberg mit Kreuzweg und Kapelle.

      Vier Steinbrüche und eine Schlucht (Riepenschlucht) mit Infotafeln sowie ein Buchenniederwald-Hohlweg („Meggers Holtweg“) ermöglichen Einblicke in Erd-, Wald- und Verkehrsgeschichte.

      • Wollen Sie herausbekommen, warum Düdinghausen 320 Millionen Jahre vor Christi Geburt ein tropisches Badeparadies am Äquator war?
      • Interessiert es Sie, dass Düdinghausen damals von benachbarten waldeckischen Vulkanen aus mit Lavagestein beschossen wurde?
      • Und – wo die Linie ist, an der zwei Erdzeitalter aufeinander treffen?

      Der Geologische Rundweg führt überwiegend über naturnahe Pfade und Wege.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Geologischer Rundweg Düdinghausen

      Faltblatt „Zwischen Muscheln, Kopffüßern und Vulkanen im tropischen Urmeer“

      Düppenweiler: Entdeckertour Düppenweiler

      Entdeckertouren

      "Auf den Spuren der Berg- und Hüttenleute in der Saarregion"

      Die Entdeckertouren sind Wanderrouten in der Saarregion, die als Tages- oder Halbtagestouren flexibel gestaltet sind. Wegbetreiber ist der Saarländische Museumsverband e.V.

      Mit den „Entdeckertouren“ begibt sich der Wanderer auf Spurensuche und verbindet diese mit Einblicken in die Vielfalt der Landschaft, Sehenswürdigkeiten, Freizeiteinrichtungen und Gastronomie. Damit werden nicht nur Relikte aus der Ära der Berg- und Hüttenleute präsentiert, sondern viele ehemalige Berg- und Hüttenleute kommen auf diesen Touren selbst zu Wort und erzählen die Geschichten und Erlebnisse, die ehemals von Generation zu Generation weiter geben wurden, damit diese nicht in Vergessenheit geraten.

      TIPP:

      Als digitaler Wegbegleiter steht eine App zur Verfügung, die man auf der eigens erstellten Webseite "Entdeckertouren Saarland" herunterladen kann. Der installierte Routenplaner führt den Wanderer GPS-gestützt zu und durch die Touren oder zu einzelnen Punkten der Strecke.

      © Saarländischer Museumsverband e.V.

      Mit freundlicher Genehmigung.

      VIELEN DANK.

      Entdeckertour „Düppenweiler“

      Die Tour startet an der historischen Kupferhütte, wo man direkt mit einer Führung ins Kupferbergwerk beginnen kann. Sie führt über den Weltersberg vorbei an der Kohlegrube und dem „alten Dorf“. Nachdem der Mühlenberg eine herrliche Aussicht in die Region bietet, geht es vorbei am keltischen Hügelgrab zum hinteren Wehlenberg, über den weithin sichtbaren Litermont, an mehreren Steinbrüchen vorbei zurück zum Ausgangspunkt. Hier bietet das Huthaus Gelegenheit zur Stärkung mit Speis und Trank.
      Wegstationen
      Station 1: Historische Kupferhütte

      2010 wurde die Historische Kupferhütte nach Vorbildern des 18. Jahrhunderts errichtet. Sie besteht aus dem Pochwerk und einer Schmelzhütte mit dazugehörigen Weiher.

      Das Pochwerk ist eine Erzaufbereitungsanlage. Die im Bergwerk gewonnenen Kupfererze wurden hier über Wasserkraft angetriebene Pochstempel auf Sandkorngröße zerkleinert. Anschließend wurde in Waschherden durch Bewegung des Wassers das leichtere Gestein abgeschwemmt, während das schwere Erz sich auf dem Boden des Waschherdes absetzte.

      Die Schmelzhütte besteht aus zwei Schmelzöfen und einem Garofen. Beim Schmelzvorgang müssen Temperaturen von über 1300° erreicht werden. Hierzu ist eine ausreichende Luftzufuhr der Öfen notwendig. Dies wird über vier Blasebälge bewirkt, die sich auf der Rückseite der Ofenmauern befinden und ebenfalls über Wasserkraft angetrieben werden.

      Die Schmelzhütte dient heute auch als Standesamt der Gemeinde Beckingen.

      Station 2: Weidenschacht

      Der Weidenschacht wurde bereits in der Anfangsphase des Bergwerksbetriebes errichtet. Im Gegensatz zu anderen Schächten, die als bloße Licht- oder Wetterschächte dienten, war der Weidenschacht auch als Fahrschacht ausgebaut, d.h. er diente den Bergleuten zur Ein- und Ausfahrt.

      Entgegen allen bergbaulichen Regeln sitzt der Weidenschacht direkt über dem darunter führenden Stollen. Bei der Freilegung des Stollens 1992/1993 wurde der Schacht unterfahren und der noch bestehende Sicherungsausbau aus alten, schweren Eichenbalken durch neuen Ausbau ergänzt. Der Schacht selbst wurde von der Dillinger Hütte 1828 aus Sicherheitsgründen mit Gesteinsmassen verfüllt.

      Station 3: Historisches Kupferbergwerk

      Wir stehen hier vor dem „Neuen Barbaraschacht“ des Historischen Kupferbergwerks Düppenweiler.
      Bergbau auf Kupfererze ist in Düppenweiler gesichert ab 1723 nachgewiesen. Es gibt allerdings auch einige Anzeichen dafür, dass bereits wesentlich früher, insbesondere im 16. Jahrhundert in Düppenweiler Kupfererze abgebaut wurden.

      Die erste und wohl auch ergiebigste und umfangreichste Abbauphase zwischen 1724 und etwa 1735 stand unter der Leitung des wallonischen Hüttenunternehmers Joseph Remacle Hauzeur. Da es in der Saargegend damals noch keine Bergleute gab, ließ er vorwiegend aus dem Erzgebirge rund 300 Bergleute nach Düppenweiler kommen. Unter seiner Regie wurde auch das erste Pochwerk errichtet. Die Kupfererzvorkommen in Düppenweiler waren sehr ergiebig. Der Kupfergehalt im Erz lag bei teilweise 60%.

      Später waren es überwiegend französische Betreiber bis etwa 1786. In dieser Zeit sollte eine Feuermaschine – Vorläuferin der Dampfmaschine – errichtet werden. Die Fundamentanlage wurde fertiggestellt. Diese ist heute im Original noch weitgehend erhalten und teilrestauriert. Die Anlage ist von überregionaler Bedeutung, da sie die einzige dieser Art in ganz Deutschland ist. Obwohl auch Teile der in England gekauften Maschine angeliefert wurden, wurde die Maschine nie fertiggestellt, da die Betreibergesellschaft in Konkurs ging.

      1987 begann der heutige Verein „Historisches Kupferbergwerk Düppenweiler – Verein für Geschichte und Kultur“ die Strecken teilweise wieder freizulegen. 1995 wurde das Bergwerk für den Besucherbetrieb zugelassen.

      Station 4: Weltersberg

      Der südöstliche Bereich des Düppenweiler Bannes, die Umgebung um den Litermont und den Weltersberg, auf dem wir uns hier befinden, ist geprägt von Gesteinen vulkanischen Ursprungs und magmatischen Lagerstätten.

      Litermont und Weltersberg wurden im Perm-Zeitalter durch vulkanische Tätigkeit geschoben und hochgedrückt. Vor dem Einsetzen des Vulkanismus war allerdings auch dieses Gebiet mit den Konglomeraten des Unterrotliegenden, eines Unterabschnitts des Perm-Zeitalters, bedeckt. Als Konglomerate bezeichnet man in der Geologie ein Sedimentgestein aus einem feineren Bindemittel und Kies oder Geröll. Bei den in diesem Bereich vorzufindenden Konglomeraten handelt es sich um Ausläufer der sogenannten Kuseler Schichten, die sich von der Waderner Gegend bis hierhin nach Südwesten erstrecken. Während des Perm gab es dann durch den Vulkanismus ganz enorme Verschiebungen der Schichten und so treten gerade hier auf dem Weltersberg an manchen Stellen Gesteine an der Oberfläche auf, die sonst nur in viel tieferen Schichten zu finden sind. Dies ist an einigen Stellen an den Einschnitten in den Hängen deutlich zu erkennen.

      Von hier hat man auch einen sehr schönen Ausblick auf den oberen Ortsteil von Düppenweiler.

      Station 5: Alte Kohlengrube

      Erstaunlicherweise gibt es auf dem Düppenweiler Bann auch Steinkohlevorkommen. Von der Stelle aus, an der wir uns befinden, kann nur die ungefähre Lage eingesehen werden. Diese befindet sich in dem Dickicht am Ende der hier liegenden Wiese in westlicher Richtung in der sogen. „Schäferei-Grät“. Von den Gruben ist heute kaum noch etwas erkennbar.

      Die ersten schriftlichen Nachrichten über diese Kohlengruben, die nördlichsten im Saarland, stammen aus dem Jahre 1788. Es hieß damals, die Kohle sei „von sehr guter Qualität, gleich der festen Kohle aus dem Nassauischen“. Der Abbau erfolgte als Schachtabbau. Vor der Zeit Odelins wurden die Gruben offenbar als Bauerngruben betrieben.

      1868 erhielt die Dillinger Hütte die Konzession auf das Kohlebergwerk „Gut Glück“. Sie ließ hier einen Schacht von etwa 70 m Tiefe errichten.

      1869 erhielt Ferdinand Loesgen aus Riegelsberg die Konzession für das weiter westlich gelegene Bergwerk „Gute Hoffnung“.

      Schon nach kurzer Zeit wurde keinen Abbau mehr betrieben, deswegen wurden beide Gruben über lange Jahre von den „ärmeren Leuten“ im Tagebau ausgebeutet.

      Als Ende der 1970er Jahre ein Pferd in den Schacht der Grube „Gut Glück“ eingebrochen war, wurde der Schacht von der Gemeinde gesichert und eingeebnet.

      Station 6: Steinbruch

      An dieser Stelle sehen wir rechts der Straße einen heute noch kaum mehr erkennbaren Steinbruch.
      Der hier anstehende Quarzporphyr ist Bestandteil der Metzer Störung, die bis zum Rhein verläuft. Er enthält in den Klüften und Spalten auch Malachit. Dieses Kupfervorkommen entspricht eindeutig dem des Kupferbergwerks auf der gegenüberliegenden Seite des Berges.

      Dieser Steinbruch wurde insbesondere von den Einwohnern von Düppenweiler als Steinbruch für Baumaterial benutzt.

      Hier gab es allerdings keine Sandsteinbrüche wie im Haustadter Tal. Aufwendige und teure Fassadenbestandteile aus Sandstein waren deshalb in Düppenweiler eher die Ausnahme.

      Station 7: Altes Dorf

      Wenn man sich rechts des Weges orientiert, kann man links am Waldrand vorbei im Talbereich gerade nach die frühere Lage des alten Dorfes Düppenweiler erkennen. Dieses Dorf wurde erstmals in einer Urkunde der Erzbischöfe von Trier von 1052 unter dem Namen „villaris“ erwähnt. Später wurde es dann „wilre“ genannt. Seinen Bestimmungsnamen „Düppen“ erhielt der Ort erst im 14. Jahrhundert. „Wilre“ war ein Töpferdorf. Eine alte Tongrube ist heute noch erkennbar. Ausgrabungen des früheren Kultur- und Heimatvereins Düppenweiler Anfang der 1980er Jahre erbrachten den Nachweis, dass hier bereits im 10. Jahrhundert eine Töpferei bestand. Der „Topf“ wird hier im Volksmund als „Deppen“ oder „Düppen“ bezeichnet. Düppenweiler hat also seinen Namen von dem alten Töpferdorf erhalten. Das alte Dorf, später in den Urkunden als Ober(düppen)weiler bezeichnet, wurde 1635 im 30jährigen Krieg von französischen und schwedischen Truppen zerstört.

      Etwas weiter rechts und ganz im Hintergrund erkennt man den Melaphyrsteinbruch am Kahlenberg. Der Steinbruch liegt im Grenzbereich zwischen Düppenweiler und Reimsbach und ist nur von der Reimsbacher Seite erreichbar. Der Steinbruch gehört der Firma Arweiler und dort findet heute noch der einzige aktive Bergbau auf Düppenweiler Bann statt.

      Station 8: Mühlenberg: Geologie

      Wir befinden uns hier an einer auf den ersten Blick unscheinbaren Stelle auf dem Mühlenberg. Auf der rechten Seite des Weges, ca. 10 m im Wald, sehen wir eine kleine Mulde. Hier wurden in den 1970er Jahren geologische Bohrungen durchgeführt.

      Der Mühlenberg zog bereits seit der ersten Hälfte des 19. Jh. die Aufmerksamkeit von Generationen von Geologen auf sich und gibt auch heute noch Rätsel auf. Lange wurde eine hier zutage tretende Gesteinsserie als vordevonisch bezeichnet und damit als ältestes Vorkommen des Saarlandes betrachtet. Doch geht man heutzutage davon aus, dass am Mühlenberg kein Gestein vorhanden ist, das einem vordevonischen Zeitalter zuzurechnen ist.

      Vielmehr sind die Phyllite (Tonglimmerschiefer) mit ihren Quarzlinsen dem Unterdevon zuzuordnen. Auch die Grauwacke und der ebenfalls auftretende Zellendolomit sind noch devonischen Ursprungs. Beim Zellendolomit handelt es sich um ein Gestein, das in der näheren und weiteren Region ansonsten nicht mehr aufzufinden ist. Sein Vorkommen in Düppenweiler gibt deshalb Rätsel auf.

      Auch wenn die vorstehend aufgeführten Gesteine also aller Wahrscheinlichkeit nach nicht, wie lange angenommen, vordevonisch sind, stellt ihr Vorkommen am Mühlenberg in Düppenweiler dennoch eine außergewöhnliche geologische Besonderheit dar, die europaweit nur noch an zwei anderen Stellen nachzuweisen ist. Bei der Tiefbohrung Saar 1 auf der Spieser Höhe konnten sie nämlich erst in 4.000 m Teufe angetroffen werden.

      Station 9: Mühlenberg: Aussicht

      Von hier aus hat man nun einen herrlichen Ausblick über den unteren Ortsteil von Düppenweiler, aber auch in die weitere Ferne bis zum Saarfelser und Merchinger Plateau.

      Erst im 14. Jahrhundert wird das heutige Dorf urkundlich erwähnt. Man unterschied in dieser Zeit zwischen Niederweiler, dem heutigen Dorf und Oberweiler, dem alten Dorf. In nördlicher Richtung, am Ortsrand, liegt das Wohngebiet „Im Junkerath“. Hier wurden 1984/1986 beim Aushub einer Baugrube acht keltische Eisenbarren gefunden, einem der größten Hortfunde in Südwestdeutschland.
      In keltischer Zeit wurde Eisen im Rennverfahren hergestellt und zu Spitzbarren zusammengeschmiedet. Eisenbarren dieser Art wurden fast ausschließlich in keltischen Siedlungsräumen aufgefunden. Das Gewicht der Barren (2460 g) entspricht fast genau dem achtfachen des keltischen Grundgewichts (= 309 g).

      Die Eisenbarren dürften am Fundort entweder gelagert oder weiterverarbeitet worden sein. Ebenso denkbar ist aber auch, dass sie eventuell beim Transport über die dort in der Nähe vorbeiführende alte Heerstraße verloren gegangen sein könnten. Eine Nachbildung dieser Barren kann im Huthaus des Kupferbergwerks besichtigt werden.

      Station 10: Nikolausbrunnen

      Ursprünglich stand dieser „Nikolausbrunnen“ an der Hauptstraße in Düppenweiler. Er wurde in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts erbaut und trägt wohl den Namen des damaligen Bürgermeisters von Düppenweiler. Er bestand wie fast alle Brunnen aus dieser Zeit aus einer mittigen Säule mit zwei seitlichen Trögen und diente in erster Linie als Viehtränke. Eine zentrale Wasserversorgung gab es zu dieser Zeit noch nicht und die Trinkwasserversorgung geschah meist über hauseigene Brunnen (Pütze).

      In den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde der Brunnen erneuert. Erst 1991 mit der Neugestaltung des Dorfplatzes verlegte man den Brunnen in den hinteren Teil des Platzes. Die Konstrukteure legten Wert darauf, den Brunnen wieder in seiner ursprünglichen Struktur (allerdings mit 4 Trögen wegen seiner zentralen Stellung) zu zeigen.

      Der Nikolausbrunnen wurde so zum Erzählbrunnen seiner eigenen Geschichte und der Geschichte des Ortes Düppenweiler (auf acht gusseisernen Tafeln an den Trögen). In Sandstein gemeißelt sind außerdem die Wappen von Düppenweiler und seiner Partnerstadt Etain (Frankreich).

      Station 11: Pfarrkirche St. Leodegar

      Die Valentinuskapelle im „Alten Dorf“ wurde immer schon von fleißigen Bürgerinnen und Bürgern gehütet und gepflegt, die jetzige Pfarrkirche im Laufe von rund 250 Jahren mehrmals renoviert, restauriert oder erweitert.

      Von der alten Kirche ist nur noch der untere Teil des Turmes erhalten (der denkmalgeschützte Teil der Kirche). Der barocke Bau wurde Ende des 19. Jahrhunderts durch einen neogotischen ersetzt.
      Das heutige Kirchengebäude, wurde in den Jahren 1897 bis 1900 erbaut.

      Das Glockengehäuse aus den 50er Jahren und der nachkonziliare „Bildersturm“ in den 60er Jahren veränderten St. Leodegar nicht unbedingt zum Besseren. Die Verschlimmbesserung im Inneren wurde um die Jahrtausendwende mit viel Aufwand wieder rückgängig gemacht. Die Wiedereröffnung fand im Jahr 2000 statt.

      Nachdem das Dach ebenso mit enormem finanziellem Aufwand erneuert wurde bleibt dann aber noch die Orgel, die auch einer dringenden Überholung bedarf. Dafür hat sich mittlerweile die Bürgerinitiative „Orgelpatenschaft“ gebildet, um zumindest mittelfristig durch kreative Aktionen das nötige Geld zu beschaffen.

      In der Kirche befindet sich auch eine größere Statue der heiligen Barbara, die stets besonders geschmückt ist, zur Erinnerung an die Bergleute und den Bergbau in Düppenweiler.

      Station 12: Selige Blandine Merten

      Im Eingang der Kirche befindet sich rechts die Blandinen-Kapelle.

      Die am 10. Juli 1883 in Düppenweiler geborene und am 18. Mai 1918 in Trier verstorbene Maria Magdalena Merten wurde an Allerheiligen im Jahr 1987 von Papst Johannes Paul II. in Rom seliggesprochen.

      Der ehemaligen Ursulinenschwester zu Ehren hat ihre Heimatpfarrei Düppenweiler im Eingangsbereich der Pfarrkirche St. Leodegar eine Kapelle gewidmet. Hier befindet sich eine Knochenreliquie von ihr.

      Vor der Kirche steht ein Kunstwerk, das die selige Schwester Blandine Merten als Stütze einer Himmelsleiter zeigt. Die Skulptur stammt von der einheimischen Künstlerin Margret Lafontaine.
      In der alten Schule rechts vor der Kirche, heute ein soziales Zentrum des örtlichen DRK, besuchte Blandine Merten von 1889 bis 1897 die Volksschule und machte in den zwei Jahren danach ihre ersten Unterrichtsversuche als Lehrassistentin. Nachdem sie zunächst die  Lehrerinnenbildungsanstalt besucht hatte und einige Zeit in Oberthal, Morbach und Großrosseln als Volksschullehrerin unterrichtete, trat sie 1908 zusammen mit ihrer Schwester Elise in die Ursulinenkongregation Calvarienberg in Arweiler ein. Bis zu ihrem frühen Tod aufgrund einer Tuberkuloseerkrankung gehörte sie dem Orden an.

      Bereits kurz nach ihrem Tod begann ihre Verehrung, da mehrere Menschen nach Gebeten zu ihr Heilung erfuhren. Die Schar ihrer Verehrer und Verehrerinnen wuchs ständig, vor allen Dingen nachdem 1985 die Heilung einer österreichischen Missionsschwester von einem schweren Melanom erfolgte, die 1986 von der Kirche als Wunder anerkannt wurde. Am Hochfest Allerheiligen 1987 sprach Papst Johannes Paul II. Sr. Blandine selig.

      Station 13: Geburtshaus Schwester Blandine

      Blandine Merten wurde am 10.Juli 1883 als neuntes Kind in Düppenweiler geboren.
      Das Geburtshaus steht in der heutigen Schlossbergstraße. Blandine war die Tochter von einfachen Bauersleuten. Insofern wohnte sie mit ihren Eltern und Geschwistern in einem sogenannten „Südwestdeutschen Quereinhaus“, das in einen Wohn- und in einen Scheunen- und Stallteil gegliedert war. Das Haus wechselte nach dem Krieg den Besitzer und wurde dann auch umfassend erneuert und den Erfordernissen eines Bäckereibetriebes angepasst. Das heutige Haus hat aber mit dem ursprünglichen Bauernhaus nur noch die äußeren Maße gemeinsam.

      Bei der Seligsprechung überreichte der ehemalige Ortsvorsteher Papst Johannes Paul II. ein Gemälde von Blandines Geburtshaus. Der Bergmannsverein schenkte ihm eine Kupferskulptur des Bergbausymbols „Schlägel und Eisen“.

      Fast ein Jahr nach der Seligsprechung besuchte schließlich der Trierer Bischof Hermann-Josef Spital anlässlich der Blandinenfeier das Geburtshaus der Seligen, um die dort angebrachte Tafel zu segnen.

      Station 14: Museumsbunker

      Bereits im Jahr 1992 hatte der damalige Kultur- und Heimatverein Düppenweiler die Idee, den Westwallbunker in der Dieffler Straße zu restaurieren und für Besichtigungen zu öffnen.
      Dieser Bunker ist als Regelwerk 10 a Teil des mächtigen Westwalls, der von der holländischen bis zur schweizerischen Grenze reichte. Rund 4000 Bunker mit unterschiedlicher Größe und Bedeutung wurden in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg in einem aberwitzigen Arbeitsbeschaffungsprogramm von den Nazis gebaut. Bedeutung erlangte das Bollwerk zu keiner Zeit des verheerenden Krieges zwischen 1939 und 1945.

      Der Bunker in der Dieffler Straße besitzt zwei Mannschaftsräume und einen Geschützraum. Seine Besonderheit hat er in der östlichen Richtung mit einer mächtig überdeckten Hangsicherung, einem Flur, der dem Museumsbunker heute dazu dient, die leidvolle Geschichte bezogen auf Düppenweiler zu dokumentieren.

      Station 15: Steinbruch im Loch und Bendersche Schanz

      Nach den ältesten Angaben wurde der Steinbruch schon im Jahr 1854 von einer Gehöferschaft betrieben. Gehöferschaften stellten eine Besonderheit des alten Trierischen Landes dar. Nach Auflösung dieser Wirtschaftsform ging der Steinbruch 1885 in den Besitz der Familie Schäfer aus Düppenweiler über.

      Der Melaphyr wurde in mühseliger Arbeit im Sprengverfahren gewonnen, wobei die Bohrlöcher von Hand in das harte Gestein getrieben wurden. Nach der Sprengung verarbeitete man das Material in Handarbeit zu Kleinschlag und transportierte es mit Pferdefuhrwerken für den Straßenbau in die nähere und weitere Umgebung. Durch den Bau der Bunkeranlagen des Westwalls und der hierfür notwendigen Zufahrtsstraßen gewann der Steinbruch enorm an Bedeutung. Während die jährliche Ausbeute zuvor durchschnittlich etwa 1000 m³ betrug, erreichte sie im Jahr 1939 die fünfzehnfache Menge.

      Aus dem Gelände des Steinbruchs stammt ein keltischer Armreif, ein Hinweis auf die schon frühe Besiedlung in dieser Gegend.

      Hier befand sich auch die sogen. „Bendersche Schanz“. Es handelte sich hier um eine Stellung österreichischer Truppen unter dem Obristen Bender in den Revolutionskriegen um 1794. Diese Truppen lagen in einer ständigen Auseinandersetzung mit den französischen Revolutionstruppen im nahegelegenen Dillingen. Die Anlage wurde durch die Steinbrucharbeiten zerstört.

      Station 16: Keltisches Hügelgrab

      Eine keltische Besiedlung lässt sich für diese Region mit Sicherheit ab dem 6. Jh. v. Chr. nachweisen.
      Auch auf dem Litermont erkennt man noch heute eine Ringwallanlage. Ob diese Anlage keltischen oder römischen Ursprungs ist konnte bis heute nicht festgestellt werden. Es ist nicht ausgeschlossen, dass dieser strategisch wichtige Punkt bereits von Römern und Kelten genutzt wurde. Die Existenz von Hügelgräbern (sog. Tumuli) ist auch für Düppenweiler bezeugt. Der von 1832 bis 1848 in Dillingen als Pfarrer wirkende Heimatforscher Philipp Schmitt berichtet in seinen Aufzeichnungen über zwei solcher Tumuli, die etwa 6 Fuß (ca. 1,88 m) hoch gewesen seien und sich von dieser Stelle aus ca. 100 m weit in südlicher Richtung befunden haben. Allerdings sind diese Grabhügel heute im Gelände nicht mehr zu erkennen. Nach einer von Pfarrer Schmitt gezeichneten Karte lag der eine Hügel jedenfalls noch auf der Gemarkung von Düppenweiler, der „andere dort, wo die Wälder von Düppenweiler und Diefflen zusammenstoßen“.

      Welcher Zeit die Grabhügel zuzuordnen sind, kann nicht gesagt werden, da sie nie geöffnet wurden. Aufgrund der Beschreibung Pfarrer Schmitts und der Tatsache, dass in der Umgebung vielfach ähnliche Gräber geöffnet wurden, dürften die Düppenweiler Grabhügel in die La-Tène-Zeit einzuordnen sein.

      Station 17: Hinterer Wehlenberg

      Von dieser Stelle auf dem 381 m hohen Hinteren Wehlenberg hat der Wanderer einen herrlichen Ausblick auf die Merchinger Muschelkalkplatte und in den Hochwald hinein.

      Neben dem Kupferbergwerk hatte die Dillinger Hütte über kurze Zeit noch ein zweites Bergwerk in der Nähe des Ortes Düppenweiler in dem Distrikt „Faule Teilung” angelegt und baute dort noch bis in die 1850er Jahre hinein Eisenerze ab. Die Lage dieser Grube ist von dieser Stelle aus nicht zu erblicken, da sie in der Tallage in der Nähe des Haustadter Weihers liegt. Das geförderte Roherz kam zunächst auf die Schmelzhütte nach Bettingen und dann als gereinigtes Erz nach Dillingen. Nachdem sich der Betrieb allerdings als unrentabel erwiesen hatte, wurde er ebenso wie das Kupferbergwerk schließlich eingestellt. Kein geringerer als der später so berühmte und unglückliche Marschall Ney, der in Saarlouis als Sohn eines Böttchers geboren und aufgewachsen war, stand vor seiner militärischen Laufbahn als junger Mann in den Diensten der Dillinger Hütte und hatte auf den beiden Gruben in Düppenweiler eine Stelle als Schreiber oder Buchhalter inne.

      In der Ferne erkennt man hier auch die sogen. Merchinger Platte. Entlang der gesamten Platte befanden sich in früheren Zeiten Steinbrüche, die heute noch zu sehen sind. Während in den unteren Lagen zahlreiche Sandsteinbrüche zu finden sind, wurde in den oberen Lagen dagegen früher in mühsamer Handarbeit auch der harte Kalkstein in Steinbrüchen gewonnen und in Schachtöfen gebrannt.

      Auf Saarfelser Gebiet, also ganz am westlichen Ende der Muschelkalkplatte, wurde daneben schon ab der Mitte des 19. Jahrhunderts sogar Gips abgebaut. Von 1930 an bis 1962 erfolgte der Gipsabbau dann sogar im Untertagebetrieb.

      Station 18: Grauer Stein

      Wir stehen hier vor einem Felsgebilde ganz besonderer Art, welches schon Ursache für viele Geschichte und Sagen war und im Volksmund teilweise als „Druiden – oder Keltenstein“ bezeichnet wird.

      Auf dem Litermont befinden sich verstreut liegende große Gesteinsbrocken. Es sind Gerölle des Rotliegenden der Kuseler Schichten, die beim Aufbruch des Berges vor 220 bis 160 Millionen Jahren mit dem magmatischen Quarzporphyr fest verbacken wurden und hierhin gerollt sind.
      Auch der „Graue Stein“ ist vulkanischen Ursprungs. Es handelt sich um Quarzporphyr, fast reinen Quarz mit etwas Eisenanteilen.

      Die Gesteinsmassen wurden beim Ausbruch des Vulkans nicht hinausgeschleudert, sondern sind als zäh fließendes Magma an die Erdoberfläche gedrückt worden. Diese Fließstrukturen lassen sich noch heute an dem kleineren Gesteinsbrücken neben dem größeren „Grauen Stein“ besonders gut beobachten. Der „Graue Stein“ steht unter Naturschutz.

      Station 19: Litermont

      Wir haben hier das Gipfelkreuz des 414m hohen Litermonts erreicht.

      Der Litermont ist insbesondere im Saarland als „sagenumwobener“ Berg bekannt. In Tat ranken sich viele Sagen um diesen Berg. Die bekannteste unter ihnen ist die vom Ritter Maldix, der auf der Burg Litermont wohnte, den Karfreitag missachtete und bei der Jagd auf einen weißen Hirsch hinter der Nalbacher Kirche einen Felsen hinab stürzte. Anschließend soll sich der Teufel seiner bemächtigt haben und ihn in das Innere des Litermonts verbannt haben, wo er den Schatz des Teufels bewachen muss. Nur einmal im Jahr, an Karfreitag, darf er als wilder Jäger den Litermont unsicher machen. Als 414m hoher Berg ragt der Litermont aus dem Primstal hervor.

      Vom Gipfelkreuz hat man bei gutem Wetter einen herrlichen Ausblick auf das halbe Saarland und insbesondere auf die ehemaligen Saarkohlengruben. Der Litermont selbst war Gegenstand eines vielfältigen Bergbaus. So tut sich unterhalb des Gipfelkreuzes ein riesiger alter Steinbruch auf. Auf der Nord – und Nordwestseite gab es weitere zahlreiche Steinbrüche auf Melaphyr, Kalk und Feldspat sowie im Kupferbergwerk Düppenweiler auf Kupfer, Blei und Brauneisenstein.
      Im 12./13. Jahrhundert hat sich wohl auf dem Litermont eine kleinere Burg befunden. Hiervon sind heute nur noch spärliche Anzeichen zu finden.

      Auf dem Bergplateau wurde vor einigen Jahren der Nachbau einer napoleonischen Signalstation errichtet.

      Ebenso hat die Gemeinde Nalbach hier einen sogen. „Weidendom“ errichtet, der der Gemeinde auch als Standesamt dient.

      Station 20: Steinbruch im Gewann „Herchenbach“

      Hier in der Gewann „Herchenbach“ hatte die Firma Villeroy & Boch in den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts damit begonnen, Feldspat abzubauen und legte zu diesem Zweck einen Steinbruch an.
      Den Feldspat verwendete Villeroy & Boch hauptsächlich zur Herstellung von Mosaikplatten und Steingut; letzteres in der Steingutfabrik, der Fayencerie, von Mettlach. Den durch Sprengung in großen Massen gelösten Feldspat bereitete man an Ort und Stelle auf und verlud ihn auf große Loren. 1912 stellte Villeroy & Boch den Grubenbetrieb in Düppenweiler wegen veränderter Produktion ein und veräußerte 1914 den etwa einen Hektar großen, damals noch keineswegs erschöpften Feldspatsteinbruch an die Gemeinde Düppenweiler.

      In der Folgezeit wurde der Steinbruch in kleinerem Umfang weiter genutzt. Die gesprengten Steine dienten jedoch nicht mehr der Herstellung keramischer Erzeugnisse, sondern fanden hauptsächlich als Baumaterial Verwendung. Noch heute finden sich viele Häuser in Düppenweiler, die aus diesen Herchenbacher Steinen erbaut sind.

      Station 21: Steinbrüche in der Gemarkung „Steinunner“

      Hier in der Gemarkung „Steinunner“ befinden sich mehrere sehr alte Steinbrüche; geologisch ähnlich den Steinbrüchen in der Herchenbach.

      Die Steinbrüche in der „Steinunner“ wurden bereits im 16. Jahrhundert erwähnt und sind somit wohl die ältesten Steinbrüche in Düppenweiler.

      Nachweislich diente der Steinbruch auch dem Aufbau der Fundamentanlage für die alte Feuermaschine (eine Vorläuferin der Dampfmaschine) am nahegelegenen Kupferbergwerk in den 1770er Jahren.

      Station 22: Barbarakapelle und Linsenbergstollen

      Der wallonische Unternehmer Joseph Remacle Hauzeur hatte 1724 den Bergwerksbetrieb übernommen und an die 300 Bergleute aus dem Erzgebirge beschäftigt. Diese wohnten in Baracken auf dem Bergwerksgelände. Für seine Bergleute ließ Hauzeur auf dem Bergwerksgelände auch eine Kapelle errichten, die auf einem alten Grubenriss eingezeichnet und auch beschrieben ist. Nach dieser Beschreibung mussten die Bergleute morgens um fünf Uhr zum Gebet in der Kapelle erscheinen, bevor sie eine Stunde später zur Arbeit einfuhren. Die Bergleute waren damals auch aufgrund ihrer gefährlichen Arbeit gottesfürchtig. Sie werden gleichwohl keine ganze Stunde gebetet haben. Vielmehr diente diese Zeit vor der Einfahrt auch dazu, die Bergleute zur Arbeit einzuteilen und sie vor der gefährlichen Einfahrt über steile Leitern auch wach zu halten.

      Der ursprüngliche Standort der Kapelle lag etwa 30 m unterhalb dem heutigen Standort. Dort befinden sich auch noch die Fundamente der alten Kapelle. Die neue Kapelle wurde 1995 errichtet. Jedes Jahr am 3. Adventssamstag findet hier unter großer Beteiligung der Bevölkerung die traditionelle Mettenschicht der Bergleute statt.

      Neben der Bergwerkskapelle befindet sich der Linsenbergstollen. Im 19. Jahrhundert wurde dieser als Suchstollen der Dillinger Hütte angelegt. Er wurde 2007 wieder freigelegt und ist heute Teil des Litermont-Sagenweges. Er ist daher auch für jedermann frei zugänglich und mit Bewegungsmeldern ausgestattet.

      Station 23: Huthaus

      Das Huthaus am Kupferbergwerk wurde 2003 als Info- und Aufenthaltsräumlichkeit zur Abwicklung des Besucherverkehrs im Besucherbergwerk errichtet. Heute befinden sich im Untergeschoss ein Infobüro, ein Raum zur Einkleidung der Besucher des Besucherbergwerkes sowie die Sanitärräume. Im Obergeschoss ist eine Gaststätte mit Restaurant eingerichtet zum Aufenthalt der Gäste, zur Rast für die vielen Wanderer, die den hier beginnenden Litermont-Sagenweg begehen, aber auch zur Durchführung vieler öffentlicher oder auch privater Festveranstaltungen.

      Die Bezeichnung „Huthaus“ ist im Saarland im Zusammenhang mit Bergbau kaum oder gar nicht bekannt. Der Name rührt aber daher, dass in anderen bekannten Bergbaugebieten, wie z.B. in Tirol oder im Erzgebirge, der Leiter eines Bergwerks als „Hutmann“ bezeichnet wurde. Er hatte den gesamten Bergbaubetrieb zu leiten oder nach der alten Bezeichnung „zu behüten“. In seinem Haus, dem „Huthaus“, wurden alle Bergbaugerätschaften aufbewahrt und auch die gewonnenen Erze aufbewahrt. Das Gebäude war also nichts anderes, als das Verwaltungsgebäude eines Bergwerks. Im Hinblick darauf, dass die ersten Bergleute in Düppenweiler fast alle aus dem Erzgebirge kamen, wurde auch für unser Infogebäude der Name „Huthaus“ gewählt.

      Über etwaige frühere Verwaltungsgebäude am Bergwerk ist nur wenig bekannt. Anfang des 18. Jahrhunderts befand sich ein solches wohl direkt auf dem Bergwerksgelände und am Ende des 18. Jahrhunderts im Dorf Düppenweiler.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Düppenweiler

      Entdeckertour – keine Infomaterialien vorhanden!

      Blienschwiller (F): Dichterweg

      Durbach: Gebirger Höfe-Weg

      Stattliche Schwarzwaldhöfe mit teils jahrhundertelanger Familiengeschichte, dunkle Wälder, saftig grüne Streuobstwiesen und tief eingeschnittene Täler – Schwarzwälder Postkartenidylle pur!

      Auf dem Premiumwanderweg und Schwarzwälder Genießerpfad „Gebirger Höfe-Weg“ im Durbacher Ortsteil „Gebirg“ findet man dies genauso so vor. Die Tour besticht durch die Vielfalt der Landschaft sowie weiten Ausblicken in das Tal und zum Mooskopf.

      Unterwegs bieten rustikale Sitzgelegenheiten die Möglichkeit, das Rucksackvesper zu genießen. Das „Verdauerle“ und viele weitere hofeigene Produkte gibt’s dann anschließend direkt bei den Höfen am Weg.

      Eine Tour mit zahlreichen Möglichkeiten zur genussvollen Rast.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Durbach

      Broschüre „Durbacher Genießerpfade“

      Durbach: Melusine (Ortenauer Sagenrundwege Nr. 11)

      Durbach: Melusine (Ortenauer Sagenrundwege Nr. 11)

      Einfach sagenhaft

      Die Ortenau verfügt über eine einmalige Vielfalt an Sagen, die einst die Menschen prägten und heute noch bewegen. Gehen Sie den Sagen und Mythen auf den Grund und entdecken Sie die Ortenau von einer ganz neuen Seite!

      Der Ortenaukreis hat auf 400 km Wanderwegen insgesamt 32 Sagenrundwanderwege ausgewiesen. Die Wege führen durch 36 Städte und Gemeinden, wo 125 Sagen und Mythen darauf warten entdeckt und erwandert zu werden. Die geistreich gestalteten Sagentafeln entlang der Strecke garantieren ein abwechslungsreiches Wandervergnügen und sind für Groß und Klein, Jung und Alt gleichermaßen interessant.

      Beschilderung der Sagenrundwege

      • 28 Sagenrundwege sind innerhalb des einheitlichen Wegesystems im Schwarzwald ausgeschildert. An den Kreuzungspunkten stehen Wegweiser. Zusätzlich zu den Basiswegweisern mit Zielen finden sich dort die Routenwegweiser der Sagenrundwege. Zwischen den Wegweiserstandorten werden Sie von farbigen Markierungszeichen (gelbe Raute, blaue Raute, Themenwege etc.) geleitet. Die Markierung kann im Routenverlauf wechseln.
      • Die Sagenrundwege in Meißenheim, Neuried, Rheinau und Schutterwald sind durchgehend mit dem Symbol des SagenGespenstes markiert, da es dort keine einheitlich beschilderten Wanderwege gibt. An den Wegkreuzungen weist ein Richtungspfeil mit dem Sagen-Gespenst den Weg.

      Es wird eine Laufrichtung empfohlen. Die Sagenrundwege sind jedoch in beide Richtungen ausgeschildert!

      Melusine

      Einst war Sebald, der Sohn eines Amtmanns zu Staufenberg, im Stollenwald auf Vogelfang. Da hörte er eine wunderschöne Frau lieblich singen. Die sagte zu ihm: „Ich bin Melusine. Erlöse mich! Du musst mich nur drei Morgen nacheinander um neun Uhrin der Frühe auf beide Wangen und auf den Mund küssen!“ Am dritten Tag aber konnte Sebald sie nicht mehr küssen und betrog so Melusine um die Erlösung. Melusine rächte sich an ihm, so dass er starb.

      In den Wäldern des Durbachtals sollen sich allerhand dramatische Geschichten abgespielt haben. So wird von einem Schwarzen Ritter berichtet, der noch heute nachts am Schwarzen Kreuz sein Unwesen treibt. Und von einem verschollenen Schatz unter dem verfallenen Schloss im Stollenwald. Vielleicht findest du ja die Schatzkiste?

      Entdecke noch weitere Sagen und Mythen entlang der Strecke.

      Textquelle: Ortenau Tourismus

      Mit freundlicher Genehmigung. Vielen Dank.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord

      Broschüre "Auf Sagenrundwegen die Ortenau erleben"

      Ebermannsdorf: Luxemburger Weg

      Der ca. 5 km lange Wanderweg führt Wanderer durch das Dreieck zwischen Haidweiher, Penkhof und Ebermannsdorf.

      Hier wurde von der Eisenzeit (ca. 500 v. Chr.) bis hin zu den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts immer wieder Erzabbau betrieben. Der Name des Weges wurde von der „Deutsch-Luxemburgischen Bergwerks- & Hütten-Aktiengesellschaft“ abgeleitet, die zu dieser Zeit und in dieser Region verstärkt die Ausbeutung der Eisenerzlagerstätten betrieb.

      Entlang des Weges stehen Informationstafeln, die die Wanderer über den hiesigen Erzbergbau und die noch verbliebenen Zeugnisse wie die Pingenfelder oder den Abbau des Eisenerzes informieren.

      Markierung: Gelbes Schild mit schwarzer Aufschrift “Lux”

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Ebermannsdorf

      Luxemburger Weg – keine Infomaterialien vorhanden!

      Ehingen: Bierwanderweg

      Ehingen: Bierwanderweg

      53 Biere, 5 Brauereien, 1 Stadt

      Ehingen bietet Wanderfreunden mit dem Bierwanderweg eine ganz besondere Tour an. Die als „Stadtwanderung“ zertifizierte Route führt sowohl durch die lebendige Innenstadt mit ihrer einzigartigen Bierkultur-Geschichte als auch durch die weitläufige Natur des romantischen Donautals.

      Der insgesamt 14 Kilometer lange und abwechslungsreiche Rundweg wird im Bereich der Innenstadt mit einer spannenden und informativen Audiotour zum Thema „Bier in Ehingen“ begleitet. Die fünf aktiven, inhabergeführten Ehinger Brauereien entlang der Strecke laden zur Einkehr ein.

      Doch nicht nur der Genuss des Gerstensafts steht im Vordergrund, auch die Stadtgeschichte und die unverbaute Flusslandschaft des Donautals bieten ein Erlebnis für alle Sinne.

      Tipp

      Versorgen Sie sich auf dem Naturabschnitt im Donautal mit kühlem Bier. In den Brauereien Schwanen, Adler und Berg stehen „historische“ Bierkulturstadt-Leihrucksäcke zur Verfügung. Die Rucksack- und Leergutrückgabe erfolgt unkompliziert in der beiden Brauereien. Für den Leihrucksack ist ein Pfand in Höhe von 60 € zu hinterlegen!

      Ulrichsbier aus dem Holzfass

      Jeden Tag ab 17 Uhr wird in der BrauereiWirtschaft ein Holzfass Ulrichsbier angezapft. Genießen Sie das herrliche Bier und erleben Sie das besondere Zeremoniell – das dumpfe Geräusch, wenn der Schlegel den Messinghahn in das Fass treibt und schließlich der Ruf „azapft ischs“ erschallt.

      Textquelle: Webseite „Schwäbische Alb Tourismusverband e.V.“

      Biermuseum Brauereigewölbe

      Wo früher Bier gebraut wurde, entführt heute ein Museum in vergangene Zeiten: Bei einer Führung durchs BrauereiGewölbe staunen Besucher über eine historische Abfüllanlage, über Braukessel aus den ehemaligen Sudhäusern, Holzbierkästen und viele weitere Utensilien, die von alter Handwerkstradition zeugen.

      Steile Treppen führen in die Tiefe und mit jedem Schritt sinkt die Temperatur. 13 Meter unter dem Brauhof lassen sich alte Holzfässer im Gärkeller entdecken. Man kann auch einen Blick in den ehemaligen Lagerkeller werfen, der mit Eis aufgefüllt wurde, damit das Bier kühl blieb. Eine spannende Zeitreise, bei der Besucher zudem erfahren, dass sich manches in der handwerklichen Braukunst gar nicht geändert hat: Die Berg Brauerei arbeitet auch heute noch im Tempo der historischen Braukunst und gibt ihren Bieren Zeit zum Reifen: die Berg Zeit. Wer mehr darüber erfahren will, schließt sich am besten einer Brauereiführung an, die mit einem Besuch im BrauereiGewölbe beginnt.

      Textquelle: Webseite „Brauerei Berg“

      Wegstationen
      Station 1: Der Bierkulturstadt Wegweiser

      Audioguide „Der Bierkulturstadt Wegweiser“

      Standort: Wegweiser direkt am Info-Punkt neben dem Marktbrunnen

      Station 2: Gasthof Brauerei Schwanen

      Audioguide „Gasthof Brauerei Schwanen“

      Standort: vor dem Bierkulturhotel – Herrengasse 7

      Station 3: Kleinbrauer-Bier versus Fernsehbier

      Audioguide „Kleinbrauer-Bier versus Fernsehbier“

      Standort: vor der Stadtbücherei – Hauptstraße 32

      Station 4: Bier und Gesundheit

      Audioguide „Bier und Gesundheit“

      Standort: Am Groggensee

      Station 5: Biergärten, Kühlung und Eisgewinnung
      Station 6: Brauerei Schwert

      Audioguide „Brauerei Schwert“

      Standort: Vor der Brauerei Schwert – Am Viehmarkt 9

      Station 7: Erlebnisangebote der Bierkulturstadt

      Audioguide „Erlebnisangebote der Bierkulturstadt“

      Standort: Fußweg über die Schmiechbrücke – Nähe Hauptstraße 138

      Station 8: Brauerei Gasthof zum Rössle

      Audioguide „Brauerei Gasthof zum Rössle“

      Standort: Vor der Brauerei Rössle – Hauptstraße 171

      Station 9: Das Reinheitsgebot

      Audioguide „Das Reinheitsgebot“

      Standort: Gegenüber Gebäude Hauptstraße 183 – Fußwege Richtung Spielplatz

      Station 10: Das Klosterbier der Franziskaner-Mönche

      Audioguide „Das Klosterbier der Franziskaner-Mönche“

      Standort: Vor dem ehemaligen Franziskanerkloster – heute Kulturamt – Spitalstraße 30

      Station 11: A gscheit's Woiza im Hotel Adler

      Audioguide „A gscheit’s Woiza im Hotel Adler“

      Standort: Lifestyle Wirtshaus Paulas Alb – Hauptstraße 116

      Station 12: Der Ochsen und die Berg Brauerei

      Audioguide „Der Ochsen und die Berg Brauerei“

      Standort: Gasthof zum Ochsen – Schulgasse 3

      Station 13: Die ehemalige Lindenbrauerei

      Audioguide „Die ehemalige Lindenbrauerei“

      Standort: Vor dem Rathaus – Marktplatz 1

      Station 14: Hopfenanbaugebiet Ehingen

      Audioguide „Hopfenanbaugebiet Ehingen“

      Standort: Eingang Müllerstraße in Wolfertpark

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Stadt Ehingen

      Broschüre „Bierkulturstadt“

      Ehingen: Eiszeitpfad Burgfelsenpfad

      Qualitätswanderweg durch das Große Lautertal mit all seinen Naturschönheiten mitten im Biosphärengebiet Schwäbische Alb.

      Alte Burgen und Ruinen lassen erahnen, wie es sich im Mittelalter gelebt hat. Schon damals wussten die Edelleute, wo die schönsten Plätze sind. Diese Tour ist von großem landschaftlichen Reiz, erfordert allerdings etwas Trittsicherheit und Kondition.

      Die Strecke verläuft zunächst im Talboden der Lauter dem Fluss entlang. Ein steiler Pfad führt dann hinauf auf den Gemsfels und weiter zum Wartstein. Der alte Burgturm thront auf einer Felssporn.

      Oben angekommen belohnt ein grandioser Blick ins Große Lautertal, eines der schönsten und burgenreichsten Täler im Land.

      Der Weg führt weiter am oberen Talrand entlang zu weiteren ehemaligen Burgstellen, bevor es wieder hinunter ins Lautertal zurück zum Ausgangspunkt geht.

      Wegstationen
      Station 1: Großes Lautertal

      Eine außergewöhnlich schöne Tallandschaft mit Felsen und Wiesen, Teil des Biosphärengebiets.

      Station 2: Gemsfels

      Eine imposante Felsengruppe an einem Steilhang des Lautertals.

      Station 3: Ruine Wartstein

      Eine mittelalterl. Burgruine, 1495 niedergebrannt, ehemals eine der kühnsten Felsenburgen im Lautertal, Burgturm erhalten und begehbar.

      Station 4: Ruine Monsberg

      1495 zerstört, nur noch spärliche Mauerreste vorhanden, dennoch besonders mystische Wirkung durch die mit Moos bewachsenen Steine.

      Station 5: Ruine St. Ruprecht

      lag auf einem Bergsporn am Eingang des Marientals, die Burgstelle mit wunderschönen Buchen bewachsen.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Ehingen

      Wegbeschreibung Burgfelsenpfad

      Ehrenkirchen-Ehrenstetten: Bergbaupfad Ehrenstetter Grund

      Entdeckertour im mittelalterlichen Bergbaurevier

      Vor 700 Jahren hörte man im Ehrenstetter Grund weniger die Vögel zwitschern als überall lautes Hämmern und Klopfen. An den Berghängen und im Ahbachtal rauchten Schmelzöfen, Kohlenmeiler und Schmiedeherde. Die Berghänge waren größtenteils abgeholzt und der Berg war durchlöchert wie ein Schweizer Käse.

      Warum?

      Die Bergleute aus nah und fern suchten hier im Mittelalter nach den begehrten Silbererzen. Das daraus gewonnene Silber wurde im Mittelalter in Münzprägestätten wie in Freiburg und Breisach zu Silbermünzen geprägt.

      Auf dem Bergbaupfad im Ehrenstetter Grund kann man einzigartig gut erhaltene mittelalterliche Zeugnisse des Silberbergbaus entdecken. Dazu gehören die große Radstube, ein Staudamm, drei heute noch offene Bergbauschächte und zahlreiche Trichter von eingestürzten Erzstollen oder Stollenmundlöchern.

      Die Wanderung oder Radtour beginnt an den Eingangstafeln am Parkplatz an der Schopbachhütte oder am Schützenhaus und führt über einen Forstweg 3,2 km in den Ehrenstetter Grund.

      Bis zur Infotafel am Fahrradabstellplatz dürfen Sie mit dem Fahrrad fahren.

      Ab dort führt ein 2 km langer Rundweg zu den Highlights des Bergbaugebietes. Teilweise verläuft der Bergbaupfad über schmale Pfade und ist für Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer nicht geeignet.

      Sie benötigen unbedingt festes Schuhwerk.

      Wegstationen
      Station 1: Das mittelalterliche Bergbaurevier

      Das mittelalterliche Bergbaurevier

      Kaiser, Könige, Fürsten und Bergleute

      Über die Technik und Organisation des Bergbaus und das Leben und Arbeiten der Bergleute im Mittelalter ist einiges aus zeitgenössischen Urkunden zu erfahren. Der älteste schriftliche Hinweis auf den Bergbau im Südschwarzwald ist eine Urkunde von 1028. Dort verleiht Kaiser Konrad II. dem Baseler Bischof Rechte an den Silbergruben im Breisgau, wobei unter anderem die Gruben im Münstertal, im Sulzburger Tal und bei Badenweiler genannt werden.

      Die älteste überlieferte Bergordnung ist aus dem Jahre 1208 und regelte die Organisation und die Arbeit im Bergbau. Sie gibt aber auch Auskunft über das Aufsuchen, Gewinnen und Aufbereiten der Bodenschätze.

      Den Abbau und die Gewinnung von Silber betrieben im Mittelalter wirtschaftlich freie Bergleute im Auftrag eines Grundherren oder Fürsten, der seinerseits dieses Recht (Bergregal) vom Kaiser oder König verliehen bekam. Der Grundherr, Fürst oder Vogt musste für den Schutz und die Verteidigung der Bergleute und des Bergbaureviers sorgen.

      Das Bergbaurevier im Ehrenstetter Grund

      Im Bereich des Ehrenstetter Grundes queren zwei parallel streichende Blei-Silber-Erzgänge das Tal des Ahbachs. Der mittelalterliche Erzabbau auf diese Erzgänge hat an der Oberfläche markante Spuren im Gelände hinterlassen und der Berg ist durchzogen mit Stollen und Schächten wie ein Schweizer Käse. Heute nennt man diese noch offenen Löcher auch Lingelelöcher.

      Eine mittelalterliche Überlieferung zu diesem Bergbaurevier gibt es bisher nicht. 1991 führte das Institut für Ur- und Frühgeschichte der Uni Freiburg im Rahmen des Bergbauprojektes eine Prospektion und Dokumentation der noch erkennbaren Spuren des Bergbaureviers durch. Die dabei in den Schächten und auf den Abraumhalden gefundenen Keramikscherben datieren den Abbau der Silbererze ins 13./14. Jahrhundert.

      Ausgrabungen fanden bisher aber nicht statt. Deshalb wissen wir hier auch nicht genau, wo die Erze aufbereitet und verhüttet wurden. Die Bergleute wohnten immer in der Nähe des Bergbaureviers, möglicherweise am Talausgang bei der Streicherkapelle, die bereits 1554 urkundlich erwähnt wird. In der Nähe beim Lehenhof wurden Steinkistengräber aus der Zeit um 800 nach Christus gefunden, die auf eine alte abgegangene Siedlung in unmittelbarer Nähe hinweisen.

      Wie man das Silber aus dem Stein bekommt

      Gesucht haben die Bergleute nach den begehrten Silbererzen, hier vor allem Bleiglanz, der überwiegend aus Blei und nur zu 0,1 bis 1 Prozent aus Silber bestand (1000 kg Bleiglanz = 1 bis 10 kg Silber). Gefunden haben sie die Silbererzgänge anhand von Geröllen in Bachläufen und anhand von Gangausbissen, dort wo die Erzgänge die Oberfläche erreichen. Im oberflächennahen Bereich wurden die Erzgänge zuerst im Tagebau durch Verhaue ausgebeutet. Später legten die Bergleute ein System aus horizontalen Stollen und vertikalen Schächten an, um die Erzgänge auch in größeren Tiefen abbauen zu können. Stollen und Schächte führten zunächst durch taubes Gestein, bis der Abbauort – der Erzgang – erreicht wurde.

      Die Erzaufbereitung und Verhüttung fand in unmittelbarer Umgebung der Bergwerke statt. Bei der Erzaufbereitung wurde das geförderte Erz zerkleinert (gepocht), von tauben Begleitgesteinen wie Quarz und Gneis getrennt und dann sehr fein gemahlen. Danach wurde durch Auswaschen (von Gangmaterial) und Rösten (Schwefelanteile wurde durch Erhitzen verflüchtigt) ein Erzkonzentrat aus Silber und Blei hergestellt, das in der Schmelzhütte geschmolzen wurde. Die dazu benötigte Holzkohle wurde von Köhlern in der Nähe der Bergwerke hergestellt. Bei über 1200 °C entstand ein silberhaltiges Blei. Im Treibofen wurde dann das Silber vom Blei getrennt und als Barren an die Münzstätten im Breisgau nach Breisach und Freiburg geliefert.

      Mehr Infos

      Station 2: Stollenmundloch

      Stollenmundloch

      Am Fuße des Berghanges befindet sich ein verschüttetes Mundloch (Eingang) eines Stollens mit großer vorgelagerter Halde. Die Größe der Halde gibt Auskunft über den Umfang der Arbeiten unter Tage. Auf der Halde wurde zerkleinertes Gangmaterial und Keramikfragmente des 13./14. Jahrhunderts gefunden.

      Abgebaut wurden die Erze mit Schlägel (Hammer) und Bergeisen (meißelartiges Werkzeug), von denen die Bergleute pro Tagesschicht bis zu 30 Stück brauchten, da diese schnell Stumpf wurden. Deshalb gab es in den Bergbaurevieren immer auch eine Bergschmiede, in der der Schmied die Werkzeuge herstellte und nachschärfen konnte. Die Stollen hatten zumeist nur eine Firsthöhe von 90 bis 100 cm. Abhängig von der Härte des Gesteins lag der Vortrieb eines Bergmanns, der nur mit Schlägel und Eisen arbeitete, bei 10 bis 50 m im Jahr.

      Mehr Infos

      Station 3: Die Radstube

      Die Radstube

      Der größte „Feind“ der Bergleute im Bergwerk ist das durch Klüfte eindringende Wasser. Es wurde zumeist durch einen Stollen auf der Höhe des Talgrundes (Erbstollen) ins Tal abgeleitet. Wo dies nicht möglich war oder das Bergwerk tiefer lag, wurden zur Entwässerung Pumpen im Bergwerk eingesetzt. Diese wurden mittels Tret- oder Wasserrädern angetrieben und förderten das Wasser aus der Tiefe an die Oberfläche.

      Eine solche Wasserhebemaschine befand sich im Ehrenstetter Grund in einer Felskammer, die im Volksmund Eselsbrunnen genannt wird. In dieser 40 m² großen und 11 m hohen sogenannten Radstube war ein ca. 8 m großes Wasserrad eingebaut, mit dessen Hilfe, das Wasser aus dem dahinter liegenden – heute verschütteten – Schacht gefördert wurde. Angetrieben wurde das Rad durch Wasser, das durch einen Hangkanal vom talaufwärts aufgestauten Ahbach auf das Wasserrad geleitet wurde. Das zum Antrieb des Rades notwendige Wasser sowie das aus dem Berg geförderte Wasser wurden durch einen kleinen Stollen aus der Radstube in den Ahbach abgeleitet.

      Mehr Infos

      Station 4: Der Staudamm

      Der Staudamm

      Zur Förderung und Weiterverarbeitung der Erze wurden in einem mittelalterlichen Bergbaurevier auch Maschinen eingesetzt. Neben der Muskelkraft wurden sie auch durch Wasserkraft angetrieben. Hierzu war die Anlage eines Stausees mit einem ausgeklügelten System von Kanälen erforderlich. So konnten mithilfe der Wasserkraft Wasserhebe- und Fördermaschinen, Pochwerke, Erzmühlen und die Blasebälge der Schmelzhütten betrieben werden.

      Der noch 12 m breite und 6 m hohe mittelalterliche Staudamm ist heute von einem modernen Forstweg durchschnitten. Der Staudamm riegelte das gesamte Tal ab und diente zum Aufstauen des Ahbaches. Der so entstandene Stausee war vermutlich 150 m lang und 50 m breit mit einem Volumen von rund 10000 m³ Wasser. Mit diesem Wasser wurde unter anderem mittels eines ca. 200 m langen, heute nur noch in Resten erhaltenen Hangkanals, das Wasserrad zur Entwässerung des Bergwerkes in der Radstube angetrieben.

      Mehr Infos

      Station 5: Der Hangkanal zur Radstube

      Der Hangkanal zur Radstube

      Zwischen dem Radbrunnen und dem Staudamm ist noch heute im Wald ein ca. 50 m langer Abschnitt des ehemals ca. 200 m langen Hangkanals sichtbar. Er zeigt sich als etwa 1,5 m breite Rinne im Gelände. Staudamm, Hangkanal und Radstube sind ein einzigartig gut erhaltenes Ensemble mittelalterlicher Bergbautechnik. Die Errichtung einer solchen Anlage lässt sich kaum in der Regie von Einzelunternehmern oder Familienbetrieben vorstellen. Eher belegt diese Anlage, dass es in diesem Bergbaurevier vermutlich einen Zusammenschluss mehrerer Bergbauunternehmer, eine sogenannte Gewerkschaft, gegeben hat.

      Bergleute, „Zipfelmützen“ und Zwerge

      Einigen wird es schon aufgefallen sein, dass die Bergleute in den mittelalterlichen Darstellungen eigenartige „Zipfelmützen“ tragen. Dabei handelt es sich um Kapuzen, die den Bergmann vor Staub und Dreck schützten. Daneben konnte man die Zipfel der Kapuzen mit Schafwolle ausstopfen und schützte so den Kopf in den niedrigen Stollen im Berg. Da die Arbeit der Bergleute für die allgemeine Bevölkerung unverständlich und geheimnisvoll war, entstanden im Laufe der Zeit viele Sagen rund um den Bergbau. Diese mischten sich mit der Zeit mit den Geschichten von Zwergen, Kobolden und Heinzelmännchen, die dann auch mit der markanten „Zipfelmütze“ dargestellt wurden. So lebt diese Kopfbedeckung der mittelalterlichen Bergleute noch heute in der Darstellung der sieben Zwerge im Märchen Schneewittchen, bei den Mainzelmännchen, dem Sandmann, den Schlümpfen und unseren Gartenzwergen fort.

      Mehr Infos

      Station 6: Hangkanal und Schacht 2

      Hangkanal und Schacht 2

      Oberhalb des Radbrunnens am Berghang ist ein weiterer Hangkanal im Gelände sichtbar, der auf den am Hang liegenden Bergbauschacht 2 zuführt. Solche senkrechten Schächte dienten zur Befahrung der waagerechten Stollen, die zu den Erzadern im anstehenden Gneis führten. Einige Schächte dienten zudem für die Luftzufuhr im Bergwerk oder als Förderschacht für die abgebauten Erze, wobei mittels einer Haspel die gefüllten Körbe an die Oberfläche gezogen wurden. Schacht 2 ist einer von drei heute noch offenen und senkrecht in den Fels gehauenen Bergbauschächten aus dem Mittelalter.

      Der Schacht hat an der Oberfläche einen Querschnitt von 3,5 m x 3 m und verengt sich nach ca. 28 m Tiefe auf 1,4 x 1,6 m. In 42 m Tiefe endet der Schacht in einer 6 m x 6 m großen Kammer mit mehreren, in unterschiedliche Richtungen, zu den Abbauen führenden Strecken (Stollen ohne Tagesöffnung/Mundloch), die aber zum Teil verschüttet sind. Vermutlich diente die Kammer als Radstube für ein Wasserrad zur Entwässerung tiefer liegender Abbaue, die heute auch verschüttet sind. Der Hangkanal führte das Wasser zu den Schächten, um die Wasserräder im Berg anzutreiben.

      Mehr Infos

      Station 7: Schacht 1

      Schacht 1

      Der Bergbauschacht „Lingeleloch“ 1 wurde 1991 vom Institut für Ur- und Frühgeschichte Freiburg untersucht. Der 48 m tiefe Schacht hat an der Oberfläche eine Öffnung von 4 x 4 m und verengt sich mit zunehmender Tiefe auf 1,5 x 2 m. An den Wänden zeigen sich deutliche Spuren des Abteufens durch Schlägel und Eisen. In regelmäßigen Abständen finden sich Vertiefungen an gegenüberliegenden Wänden als Spuren des ehemaligen Holzausbaus zur Sicherung des Schachtes. In 16 m Tiefe zweigt ein Stollen – 90 cm hoch und 45 cm breit – in NW-Richtung ab, der in einem verschütteten Stollenmundloch am Hang endet.

      Auf dem Grund des Schachtes befindet sich ein kammerartiger Ausbau mit mehreren, in unterschiedliche Richtungen, zu den Abbauen führenden Strecken (Stollen ohne Tagesöffnung/Mundloch), die heute zum Teil verschüttet sind. Diese Abbauspuren zeigen, dass hier 48 m unter Tage Silbererz sowohl mit Schlägel und Eisen als auch durch Feuersetzen gewonnen worden ist.

      Mehr Infos

      Station 8: Bergbaulandschaft

      Bergbaulandschaft

      Im Mittelalter war der heute dicht bewaldete Hang des Bergbaureviers kahl geschlagen. Das Holz wurde vor allem für die Köhlerei und für den Ausbau der Stollen gebraucht. Zwischen den zahlreichen Stolleneingängen und Schächten gehörten zu einem Bergbaurevier auch Werkstätten und Wohnhütten, die auf künstlichen Terrassen oder planierten ehemaligen Abraumhalden angesiedelt waren. Da im Bergbaurevier Ehrenstetter Grund bisher keine archäologischen Ausgrabungen stattgefunden haben, wissen wir nicht, wo genau die Wohnhütten und Werkstätten standen.

      Im Gegensatz zu heute war das Tal im Mittelalter von Lärm erfüllt. Zu hören waren die Hammerschläge der Schmieden, die die stumpf geschlagenen Bergeisen der Bergleute wieder schärften. Zumeist waren die Schmieden in einfachen Holzhütten mit einer Schmiedeesse und einem Amboss. Daneben waren die Hammerschläge der „Scheider“ zu hören. Nachdem das erzhaltige Gestein zu Tage gefördert worden war, wurde es zuerst per Hand vom tauben Gestein getrennt. Dazu wurde es auf großen Steinklötzen mit dem Hammer zerkleinert und das Erz ausgelesen. Das Erz wurde dann zur Weiterverarbeitung ins Tal gebracht, das wertlose Gestein wurde vor Ort auf die Halde gekippt. Diese Scheidearbeit wurde in unmittelbarer Nähe der Stollen und Schächte ausgeführt.

      Am Berghang liegt ein weiterer, dritter noch offener Schacht. Er ist nur 8 m tief und trifft dort direkt auf den Blei-Silber-Erzgang.

      Mehr Infos

      Station 9: Pingen und Halden

      Pingen und Halden

      Im Wald sind außerdem zahlreiche, sogenannte Pingen (trichterförmige Vertiefungen) zu erkennen, die charakteristisch für aufgelassene alte Bergbaureviere sind. Die Entstehung von Pingen kann verschiedene Ursachen haben. Zum einen entstehen sie durch den Einbruch des Deckgebirges von oberflächennahen Stollen, zum anderen handelt es sich um eingestürzte ehemalige Schächte (Schachtpingen) oder um tagebauartige Verhaue, die auf den oberflächennahen Erzgang zielten (Verhaupingen). Sie zeigen, dass es neben den drei, heute offenen Schächten noch weitere Schächte im Bergbaurevier „Lingelelöcher“ gegeben hat. Eingestürzte Schächte und tagebauartige Schürfe haben zumeist hangseitig oder um die Pingen herum eine Abraumhalde aus taubem Gestein und Gangmaterial. Die oft wie eine Perlenkette aneinander gereihten Pingen (Pingenzüge) zeigen indirekt den Verlauf der Erzgänge im Gelände an.

      Da die Setzungserscheinungen im Zentrum der Pingen bis heute andauern ist das Betreten dieser trichterförmigen Vertiefungen lebensgefährlich!

      Mehr Infos

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Bergbaupfad im Ehrenstetter Grund

      Begleitbroschüre

      agsdi-file-pdf

      Bergbaupfad im Ehrenstetter Grund

      Faltblatt „Erlebnispfade Ehrenstetten“

      Ehrenkirchen-Ehrenstetten: Steinzeitpfad am Ölberg

      Auf den Spuren von Rentierjägern und Zauneidechsen

      Das wohl bekannteste Fotomotiv des Markgräfler Landes ist der Panoramablick vom Ehrenstetter Ölberg.

      Kaum jemand ahnt, dass der Ölberg nicht nur ein Weinberg mit historischen Weinbergterrassen und ein Naturschutzgebiet mit einer seltenen Vielfalt von Pflanzen und Tieren ist.

      Im Wald versteckt sind imposante Wohnhöhlen der Rentierjäger vor 13.000 Jahren und eine bis zu 5.000 Jahre alte Wallanlage zu entdecken. Vor 140.000 Jahren jagten am Steinberg, direkt neben dem Ölberg, Neandertaler sogar nach Mammuts.

      Außerdem können sich große und kleine Wanderer auf dem rund 4 km langen Weg mit 12 Infotafeln auf die Suche nach seltenen Tieren wie Zauneidechsen und Zaunammer begeben oder seltene Pflanzen wie Märzenbecher oder Türkenbundlilien entdecken.

      Wegstationen
      Die Zauneidechse

      Mit etwas Glück und einem behutsamen Anpirschen begegnet man an den Trockenmauern des Ölbergs recht häufig der Zauneidechse. Am sichersten sind windstille Frühjahrsmorgen. Die Sonne sollte schon eine kleine Weile auf den Mauersteinen gestanden sein, damit diese angenehm warm wurden.

      Madame oder Monsieur Zauneidechse pflegen genau dann ihr morgendliches Sonnenbad zu machen, wobei sie ihren Körper ganz platt an den Stein drücken, um möglichst viel Wärme aufzunehmen. Und warum diese Wärmegier? Wie alle Reptilien haben Eidechsen nicht unser gleichmäßig warmes Blut, sondern können sich nur mit Hilfe der Sonnenwärme auf Betriebstemperatur bringen.

      Dies gilt übrigens noch mehr für ihren Nachwuchs: Die Zauneidechse vergräbt ihre pergamenthäutigen Eier im locker-warmen Sandboden und lässt diese ganz bequem von der Sonne ausbrüten.

      Wer hier im Spätsommer entlangläuft, kann dann die Mini-Eidechsen durchs Gras flitzen sehen. Mit gutem Futter – und das gibt es bei uns am Ölberg reichlich in Form von kleinen Raupen, Käfern, Tausendfüßlern und leckeren Wolfsspinnen – wachsen die Winzlinge innerhalb des nächsten Jahres zur vollen Größe heran.

      Eines gilt für die ganze Eidechsenfamilie: Bitte nur beobachten, niemals zu fangen versuchen! Denn sonst bricht unweigerlich der lange Schwanz ab und hinterlässt eine blutende Wunde – keine nette Art, Freundschaft zu schließen, oder?

      Mehr Infos

      Die Ölbergkapelle

      Weithin sichtbar besetzt die Ölbergkapelle einen Vorgipfel des gleichnamigen Berges oberhalb von Ehrenstetten. Von hier oben entfaltet sich der wohl berühmteste Blick über das Markgräflerland. Die Kapelle beherbergt eine aus Holz geschnitzte Pieta, die aus der Streicherkapelle im Ehrenstetter Grund hier her gebracht worden ist. Im Jahre 1954 wurde die kleine Kapelle zum Gedenken an die in den beiden Weltkriegen gefallenen und vermissten Männer aus Ehrenstetten errichtet.

      Von hier aus erschließen sich dem Betrachter im Osten das Hexental, die bewaldeten Flächen der Schwarzwaldvorberge, die imposanten Berggipfelregionen von Schauinsland und Belchen, im Süden die weite offene Ebene des Rheintals, unterbrochen vom Staufener Burgberg und im Westen der Batzenberg und die Kette der Vogesenberge bis auf die Höhe von Breisach.

      Unmittelbar an die gepflegte Grünfläche rund um die Kapelle schließt sich linker Hand die historische Weinbergslage „Ehrenstetter Ölberg“ an. Sie zählt zu den wenigen reinen Südlagen im Weinbaubereich Markgräflerland und liefert hochwertige Weine. Seit 1996 ist das Gebiet mit einer Fläche von rund 24 Hektar als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Trockenmauern aus Kalkstein, die Reben und dazwischen offene Grasflächen bieten einer ökologisch äußerst hochwertigen Flora und Fauna einen Lebensraum. Daher werden seit vielen Jahren im Auftrag der Naturschutzverwaltung sowie durch Mitglieder der BUND-Gruppe Schönberg und des Arbeitskreises Ortsgeschichte Ehrenkirchen Trockenrasenflächen vor der Verbuschung bewahrt und die Trockenmauern gepflegt.

      Mehr Infos

      Die Zaunammer

      Die historische Terrassenlandschaft und ihr charakteristischer Vogel

      Die Südostflanke des Ölbergs ist heute ein eng verzahntes Mosaik ganz unterschiedlicher Lebensräume. Rebstöcke wachsen auf kleinen Terrassen, die oft erst durch das Aufsetzen von Trockenmauern entstanden sind. Dazwischen sind Gebüsche eingestreut. Im östlichen Teil schließen sich größere Wiesen- und Brachflächen an. Früher als Futterfläche für Ziegen und Stallrinder genutzt, werden sie heute entweder erneut durch Ziegen beweidet oder aber gemäht. Ein solches Nebeneinander fördert das Vorkommen seltener Vogelarten. An erster Stelle steht hier die Zaunammer. Als nahe Verwandte der Goldammer ist sie ähnlich gesangsaktiv, lässt sich jedoch an der Kopfzeichnung von jener gut unterscheiden. Vor allem im Frühjahr prägt ihr „schüttelnd-klingelnder“ Ruf die typische Geräuschkulisse am Ölberg.

      Wer also hier ein vermeintlich durchklingelndes Handy geortet hat, sollte mal mit dem Fernglas die Wipfel der Gebüsche und Einzelbäume nach dem eifrigen Sänger absuchen. Das reiche Samenangebot der extensiv gepflegten Wiesenflächen, aber auch die vielen wärmeliebenden Insekten, machen den Ölberg zum Schlaraffenland für die ansonsten den Mittelmeerraum bevorzugende Zaunammer. Übrigens stößt man bei der Ammersuche auf viele andere Vögel der Rebflur. Bluthänflinge und Stieglitze lassen grüßen!

      Mehr Infos

      Eine Wallanlage der Jungsteinzeit

      Frühe Bauern auf dem Ölberg

      Die Geschichte der Wallanlage auf der Kuppe des Ölberges liegt bis heute noch weitgehend im Dunkeln. Archäologische Ausgrabungen haben hier bisher nicht stattgefunden. Lesefunde innerhalb der Wallanlage, wie Keramikscherben, Feuersteingeräte und ein Steinbeil, datieren um etwa 2200 bis 2000 vor Christus, also am Übergang von der Jungsteinzeit zur Bronzezeit. In der Jungsteinzeit, zwischen 5500 und 2200 vor Christus, gibt es im Breisgau bereits eine dichte Besiedlung mit sesshaften Bauern, die Häuser bauten und sich von Getreideanbau und Viehwirtschaft ernährten.

      Während der langovale Bergkegel zu drei Seiten flach abfällt und mit Wällen und Gräben gesichert war, war die sehr steile Südostflanke unbefestigt. Auf der bewaldeten Bergkuppe ist eine aus drei Wällen mit vorgelagerten Gräben hintereinander gestaffelte Befestigungsanlage zu erkennen (1–3). Die noch bis zu 4 m hohen Wälle sind mit zahlreichen Steinen durchsetzt und lassen erahnen, dass die heute zusammengefallene Befestigung ursprünglich mit Holzbalken und Steinen zu hohen Mauern aufgebaut war. Eine Lücke im inneren Wall lässt auf eine Toranlage schließen (4). Die Anlage hat eine Größe von 300 m mal 115 m und bietet im Kernbereich eine ca. 0,6 ha große Fläche. Aus dieser Zeit, auch die Zeit der Glockenbecherkultur genannt, kennen wir am Oberrhein nur wenige Siedlungen und einige einzelne Grabfunde wie beispielsweise aus Sasbach oder Wyhl am Kaiserstuhl.

      Mehr Infos

      Im artenreichen Buchenwald

      Die flache Nordseite des Ölbergs bedeckt heute ein artenreicher Buchenmischwald, an dessen Rändern stattliche Eichen wachsen. Der Boden ist, im Gegensatz zur Südostflanke, tiefgründig und gut durchwurzelbar. Die Ausrichtung nach Nordwesten führt zu einem gleichmäßigeren Waldinnenklima, weil die Temperaturspitzen der direkten Sonneneinstrahlung fehlen. Insbesondere im Frühling und Frühsommer lohnt sich daher der Blick in die reiche Krautschicht. Im feuchteren Bereich der Mulde zwischen Ölberg und Urberg beginnt der Frühling mit einer wahren Blühwelle der Hohen Schlüsselblume. Etwas höher am Hang siedelt die Einbeere mit ihrem auffälligen Blatt-Viergestirn und der einzelnen schwarzen Beere als Fruchtstand. Ende Mai zeigen sich an den Wegrändern im Mittelhang die prächtigen Türkenbundlilien, wenn sie nicht als Leckerbissen von den ebenfalls zahlreichen Rehen abgeknipst worden sind. Übrigens eignet sich keine der genannten Pflanzen für einen Blumenstrauß – deswegen und aufgrund ihres strengen Schutzes bitte nicht abpflücken!

      Der Buchenwald ist nicht nur Heimat von schönen Pflanzen, sondern auch von vielen Brutpaaren unserer heimischen Spechte. Eine Zählung ergab vor wenigen Jahren auf der vergleichsweise kleinen Waldfläche fünf bewohnte Bruthöhlen des Buntspechts, je eine Schwarz- und Grauspechthöhle, zwei Mittelspechthöhlen, zwei Kleinspechthöhlen und drei Höhlenanlagen des Grünspechts. Dass man da im Frühling fast taube Ohren vor lauter Getrommel bekommt, versteht sich…

      Mehr Infos

      Neanderthaler am Schwarzwaldrand

      Direkt nördlich des Ölberges, im Bereich des ehemaligen Bollschweiler Kalkwerks am Steinberg, wurden in den Jahren 1995 und 2000 die ältesten Zeugnisse menschlicher Anwesenheit im Breisgau entdeckt. Ehrenamtliche Mitarbeiter des Landesdenkmalamtes fanden dort zwei sogenannte Faustkeile, die zu den ältesten Werkzeugen der Menschheit gehören. Diese Faustkeile sind grob und spitz zugeschlagene multifunktionale Steinwerkzeuge von 9 und 18 cm Länge aus Plagioklas-Amphibolit und aus kristallinem Gangquarz – Gesteine, die in der nahen Möhlin vorkommen. Die Faustkeile sind zwischen 140000 und 130000 Jahre alt und datieren in die vorletzte Riss-Eiszeit, als der Neandertaler Mitteleuropa besiedelte. Im Dreiländereck am Oberrhein sind Faustkeile sehr selten und außerdem die ältesten Belege für das Auftreten des Neandertalers am Schwarzwaldrand.

      Bei Ausgrabungen der Uni Tübingen1998 im Steinbruch am Steinberg wurden neben vielen Steinwerkzeugen auch zahlreiche Tierknochen gefunden, unter anderem vom Mammut, Wildpferd, Auerochse, Wollnashorn, Höhlenbär und Rothirsch, die von den eiszeitlichen Neandertalern gejagt wurden.

      Mehr Infos

      Tropische Verhältnisse

      Zur Entstehung des Ölberges

      An den Steilhängen des nordöstlichen Ölberges befinden sich alte Steinbrüche, in denen ehemals Kalksteine abgebaut wurden. Wenn Sie ganz nah an den Kalkstein heran treten, können Sie erkennen, dass er aus ganz vielen stecknadelgroßen Kügelchen besteht. Wegen der Ähnlichkeit mit kleinen Fischeiern, die auch Fischrogen genannt werden, wird der Kalkstein auch Hauptrogenstein genannt. Der Hauptrogenstein ist eine Meeresablagerung, die vor etwa 177 bis 156 Millionen Jahren im sogenannten Mittleren Jura entstanden ist, als das Gebiet des Oberrheingrabens noch von einem flachen warmen Meer bedeckt war. Die Kügelchen des Hauptrogensteins sind aber keine versteinerten Fischeier, sondern durch die Wellenbewegung im Meer entstanden, bei der sich Kalkablagerungen um kleine Sandkörner gebildet haben, die dann mit feinen Meeresablagerungen zusammengebacken wurden.

      Bei der Absenkung des Rheingrabens vor etwa 45 Millionen Jahren hoben sich Schwarzwald und Vogesen, während sich das Grabeninnere senkte. Einzelne Kalksteinschollen wie Schönberg und Ölberg blieben „hängen“ und bildeten die Vorbergzone. Vor etwa 5 bis 1 Millionen Jahren, als die Flüsse noch wesentlich höher standen als heute, wurden die Kalksteinschollen durch Erosion und Auswaschung geformt, wobei auch die natürlichen Höhlen und Felsüberhänge an der steilen Ostseite des Ölberges entstanden, die vor 13000 Jahren von Rentierjägern als vorübergehende Behausung genutzt wurden.

      Mehr Infos

      Kleebwälder

      Wälder, die an Steilhängen kleben

      Wer das Glück hat, unseren Ölbergpfad im März zu begehen, wird sich an der Nordostseite des Ölberges über die prächtigen Schneeglöckchen freuen. Der genaue Blick verrät es: Es handelt sich nicht um den Gartenflüchtling Schneeglöckchen, sondern um die seltene Wildpflanze Märzenbecher – vom Schneeglöckchen stets zweifelsfrei an den gelbgrünen Flecken zu erkennen, welche die Zipfel der äußeren Blütenhüllblätter zieren. Unseren schwäbischen Gästen dürfte die Pflanze aus vielen Taleinschnitten der Schwäbischen Alb bekannt sein.

      Sie steht für besondere Umweltbedingungen, die sich an dieser Stelle gut nachvollziehen lassen: Steil zieht sich der Hang von der nahen Möhlin hinauf zu den Kalkfelsen des Ölbergs. Er ist nach Osten ausgerichtet, wodurch die Sonne ihn nur in den Morgenstunden erwärmt. Mächtige Buchen bilden ein dichtes Blätterdach, aber seitlich kann noch genug Licht einfallen. Selbst im Hochsommer bewirkt der nahe Fluss stets eine Feuchte, sowohl im Boden wie auch in der bodennahen Luft. Genau dies mag der Märzenbecher – und steht damit für einen Waldtyp, den man im Schwäbischen Kleebwald nennt, weil er in steilen Taleinschnitten unterhalb der Felsen zu kleben scheint.

      Die Märzenbecher stehen unter Schutz und hier im Naturschutzgebiet ist allgemein das Pflücken von Pflanzen verboten!

      Mehr Infos

      Burg Hauenfels

      Von Rittern, Mönchen und Räubern

      Die kleine Ruine der Burg Hauenfels befindet sich an den östlichen Felshängen des Ölberges zwischen den Steinzeithöhlen. Ihre Geschichte ist weitgehend unerforscht. Gerätselt wird, ob es sich bei dem festen Bauwerk überhaupt um eine Burganlage handelt. Eine mögliche Ersterwähnung als „Huwensteine“ in einer Urkunde des Klosters St. Ulrich ist auf das Jahr 1316 datiert. Funde von der Burgstelle deuten auf einen Nutzungszeitraum vom 13. bis ins frühe 16. Jahrhundert hin. Die Burg, die nahegelegene Felsenmühle und der Weiler Gütighofen dürften eine kleine Wirtschaftseinheit im Mittelalter gebildet haben.

      Das Gebäude diente im Dreißigjährigen Krieg dem Dominikanerpater Michael aus dem Predigerkloster in Freiburg als Versteck. Von dort aus führte er zusammen mit versprengten österreichischen Soldaten und Bauern einen erfolgreichen Kleinkrieg gegen die Schweden im nahen Kirchhofen. Später diente der Bau Räuberbanden als Unterschlupf. Von dem, in einen leichten Felsüberhang hineingebauten Bauwerk sind noch Mauern aus gemörtelten Kalkstein-Bruchsteinen von bis zu 4 m Höhe erhalten. Einen Eindruck der Baulichkeit bietet eine Planskizze von Zuccamaglio aus den 1860er Jahren.

      Mehr Infos

      Die Teufelsküche

      Rentierjäger am Ölberg

      Die Menschen hatten am Ende der letzten Eiszeit vor 13000 Jahren noch keine längerfristigen Wohnsitze, sondern zogen den Wildherden, ihrer Nahrungsgrundlage, hinterher. Die ältesten, heute im Gelände noch sichtbaren Zeugnisse von Menschen im Breisgau sind die drei Höhlen am steilen Osthang des Ölberges zwischen Ehrenstetten und Bollschweil, die im Volksmund „Teufelsküche“ genannt werden. Radiokarbondatierungen belegen, dass hier vor 13.500 und 11.500 Jahren Jäger und Sammler im Winter und Frühjahr mehrmals ein von Wind und Wetter geschütztes Lager aufschlugen.

      Von dem Steinzeitlager aus hatten die Jäger und Sammler ihr Jagdrevier – das Möhlintal – im Blick und konnten Rentier-und Wildpferdeherden beobachten und jagen. Mammuts und Wollnashörner waren so gut wie ausgestorben und kaum noch Jagdbeute. Zu dieser Zeit sah es im Hexental anders aus als heute. Das Klima war im Mittel etwa 5 Grad kälter, im Sommer sogar durchschnittlich um 9 Grad. Es regnete seltener und die Winter waren länger. Zum steppenartigen Bewuchs des Hexentals gehörten weite Flächen mit Gräsern und Kräutern, selten Kiefern, Wacholder, Zwergweiden und Birken. Die Landschaft war wesentlich offener als heute, so dass sie von den Höhlen aus gut einsehbar war und die Rentierherden von weitem erkennbar waren.

      Bei den Ausgrabungen wurden zahlreiche Steinwerkzeuge aus dem Feuerstein des Markgräfler Landes gefunden. Sie dienten als Messer unter anderem zum Zerteilen der Jagdbeute. Erlegt wurden diese mit Speerspitzen aus Rentierknochen, die mit Messern aus Feuerstein hergestellt wurden.

      Alle Fundstücke wurden in der nördlichsten Höhle bei Ausgrabungen von 1925–26 und 1932–34 entdeckt. Die ausgegrabene Höhle war mit einer Fläche zwischen 5–10 qm² relativ klein, weshalb das Lager von 10 bis 20 Menschen wohl überwiegend vor der Höhle lag.

      Mehr Infos

      Vom Leben in den Reben

      Neben den vielen Pflegeflächen finden sich am Ölberg natürlich auch traditionsreiche Rebterrassen – schließlich gehört die Kleinlage „Alter Oelberg“ zu den besten Lagen des Breisgaus und Markgräfler Landes! Vom Wanderweg aus lassen sich anschaulich die Lebensbedingungen erkunden, die unter den Rebstöcken eine oft blütenreiche Krautgesellschaft hervorrufen. Selbst im Winter finden sich hier noch die Blüten des Persischen Ehrenpreis, der Roten Taubnessel oder des Reiherschnabels. Früher hat man unter den Rebstöcken gehackt, um den üppigen Rebwurzeln Luft und Lebensraum zu schaffen. Dies begünstigte vor allem kleine Zwiebelpflanzen, die sich durch das Teilen mittels der Hacke sogar noch besser vermehrten. Noch heute ist der Vorfrühling in den Reben tiefblau von den vielen Traubenhyazinthen. Im Mai gesellen sich an manchen Stellen prächtige Doldige Milchsterne hinzu. An den Böschungen und Mauern finden sich fast das ganze Jahr über blühender Erdrauch oder die alte Heilpflanze Schöllkraut.

      Klar, dass bei so großem Blütenreichtum die krabbelnde, summende und flatternde Insektenwelt nicht zu kurz kommt. Für unsere Wildbienen deckt der Ölberg einen reichen Tisch.

      Mehr Infos

      Das historische Himmelsstäpfele

      Von Rittern, Mönchen und Räubern

      Vom Ortsteil Himmelreich, vorbei am Geburtshaus des Künstlers und Baumeisters Johann Christian Wentzinger (1710 bis 1797) geht es steil bergan zum Ehrenstetter Ölberg. Ein beschwerlicher Weg, den die Weinbauern vor langer Zeit gehen mussten. Die Rebflächen in bester Sonnenlage, auf terrassierten, durch Kalksteinmauern gehaltenen Steillagen, sind nur manuell zu bewirtschaften. Die Trockenmauern müssen ständig gepflegt und unterhalten werden. Tatsächlich sieht das Treppchen aus, als führte es geradewegs in den Himmel.

      Der Aufstieg lohnt sich, erreicht man doch oben auf einer Bergnase die 1954 errichtete Ölbergkapelle. Ein wundervoller Ausblick auf Schwarzwaldberge mit Schauinsland, Belchen und Blauen und die Weite der Rheinebene bis zu den Vogesen entschädigen den Wanderer und Besucher.

      Welch ein Panorama!

      Mehr Infos

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Steinzeitpfad am Ölberg

      Faltblatt „Erlebnispfade Ehrenkirchen“

      Eichstätt: Fossilienpfad

      Der Fossilienpfad Eichstätt führt zu Naturschönheiten und Steinbrüchen. Spannende Museen auf dem Weg bergen über 140 Millionen Jahre alte Schätze aus Stein – darunter ein Original des Urvogels Archaeopteryx. Im Fossiliensteinbruch werden Sie selbst zum Urzeitforscher.

      Unterwegs informieren sechs Schautafeln über wichtige Zusammenhänge. Die nummerische Reihenfolge ist dabei lediglich ein Vorschlag. Sie können mit der Tour auch an verschiedenen Startpunkten beginnen.

      Achtung: Die Anstiege zur Willibaldsburg und hinauf zum Blumenberg erfordern etwas Kondition.

      Station 1. Einführung am Eichstätter Stadtbahnhof
      Station 2: Jura-Museum auf der Willibaldsburg
      Station 3: Fossiliensteinbruch für Hobbysammler am Blumenberg
      Station 4: Museum Bergér auf dem Harthof
      Station 5: Abbau des Plattenkalkes am Steinbruch Schöpfl
      Station 6: Renaturierung an der ehemaligen Bauschuttdeponie

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Eichstätt

      Faltblatt „Fossilienpfad Eichstätt“

      Eichstetten: Geopfad

      Auf dem Geopfad wird der Besucher an 13 Stationstafeln über geologische und geografische Besonderheiten informiert.

      An der ersten Station befindet sich ein Lössstollen, den ein einfallsreicher Winzer vor 85 Jahren gegraben hat, um mit seinem Pferd auf das höher gelegene Gewann zu kommen. Der Stollen kann begangen werden und ist heute noch etwa 30 Meter lang, allerdings ist der Ausgang am Ende zugeschüttet.

      An der dritten Station, die über verschiedene Gesteinsschichten informiert, kann mit Magnetit (Magneteisen) experimentiert werden.

      Eine Panoramatafel wartet am Standort Reimendsbühl auf die Pfadbesucher. Ein Winterfoto zeigt die Rheinebene und die Schwarzwaldhöhen und wurde deshalb gewählt, weil die Konturen und Strukturen des Anbaugebiets rund um Eichstetten durch den Schnee kontrastreicher zu erkennen sind. Hier sind aufgeforstete Terrassen zu erkennen, die aus historischer Streuobstwiesennutzung stammen.

      Die Station „Lothar-Schneise“ informiert über den Sturm, der an Weihnachten 1999 große Schäden anrichtete.

      Auf einem Haufen liegen Steine, deren skurrile Formen Fragen aufwerfen. Dies sind sogenannte „Lösskindel”. Die aus Kalkstein bestehenden Brocken sind die natürlichen Befestigungselemente im Löss. Die interessanten Gebilde bieten vor allem für Kinder die Möglichkeit, Tierformen zu entdecken. Die Besucher werden zum Mitnehmen eines Fundstücks aufgefordert. Die Robert-Meier-Hütte bildet das Ende des Geo-Pfads. Hier ist man schon ziemlich nahe am Funkturm des Kaiser-stuhls und hat einen Blick über die kahlen Hügel von Vogtsburg.

      Auf den drei anderen Natur- und Kulturlehrpfaden wird der Natur- und Kulturraum Eichstettens vorgestellt und die Bedeutung der landwirtschaftlichen Aktivitäten für den Erhalt dieses Raumes aufgezeigt. Auf einzelnen Schautafeln wird über geologische Zusammenhänge, über Traditionen bei der Kultivierung von Wein, Obst, Feldfrüchten und Gemüse, aber auch über Aktivitäten der Eich-stettener Bürger zur Lokalen Agenda 21 informiert.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Eichstetten

      Geopfad – keine Infomaterialien vorhanden!

      Textquellen

      LUBW: Lehrpfade und Lehrgärten, Arbeitsmaterialien Agenda-Büro Nr. 47, September 2008.

      Eislingen: Lehrpfad „Jurameer und mehr“

      Themen

      Geologische Geschichte der Fils, Mineralwasser, Theologe und Geologe Dr. Engel, Aufschluss der Fundschicht, Darstellung der Fundsituation, die drei Kaiserberge als Zeugenberge, Geologische Beschaffenheit der Schwäbischen Alb, Ölschiefer-Gewinnung, Schichtaufbau im Bereich der B 10 neu, Flurbereinigung technische Daten im Rahmen der B 10 Eislingen.

      Der Weg führt über 4,6 km vorbei am einstigen Grabungsgelände zu 12 Stationen und bietet detaillierte thematische Beschreibungen.

      Wegstationen
      Station 1: Einstieg ins "MEHR"

      … die Eislinger Stadthalle.

      Im Foyer schwebt die Rekonstruktion eines über 6 m langen Fischsauriers unter der Decke. Er erinnert daran, dass beim Bau der Umgehungsstraße der B 10 im Bereich der Näherhöfe Reste eines jurazeitlichen „Saurierfriedhofes“ entdeckt wurden. Die Menge und die Erhaltung, die Artenzusammensetzung sowie die wahrscheinliche Todesursache waren so sensationell, dass in der Stadthalle Eislingen im Jahre 2006 eine Ausstellung „In einem Meer vor unserer Zeit – das Jurameer vor 181 Millionen Jahren“ stattfand.

      Station 2.1: Geknickte Fils - geköpfte Täler
      Station 2.2: Ein schaffiger Schwabe
      Station 3: Natürlich prickelnd
      Station 4: Dr. Engel - Theolog und Geolog
      Station 5: Dr. Engel - Geolog und Theolog
      Station 6: Der Hohenstaufen
      Station 7: Die Fundstelle - hier fing alles an
      Station 8: Halbzeit - Mahlzeit
      Station 9: Schwäbische Alb - die blaue Mauer
      Station 10: Zeitreise ins Jurameer
      Station 11: Die Flur - neu geordnet

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Eislingen

      Faltblatt „Jurameer und mehr“

      agsdi-file-pdf

      Lehrpfad "Jurameer und mehr"

      Infotafeln

      Textquellen

      Faltblatt „Jurameer und mehr“

      Ellwangen: Wasser- und Geologie-Weg

      Der Wasser- und Geologie-Weg nimmt Sie mit auf einen kurzen Rundweg, auf dem Sie das Naturschutzgebiet Ellwanger Schlossweiher passieren.

      Durch besiedelte Gebiete führt diese Rundtour auf eine Anhöhe, von der aus man den Blick über die Stadt schweifen lassen kann. Entlang der Route kann man immer wieder herrliche Ausblicke über die Stadt, sowie auf die Wallfahrtskirche Schönenberg und das Schloss ob Ellwangen genießen.

      Auf dem Rückweg kann man den Ausblick auf das Schloss genießen, ehe man die idyllisch gelegenen Schlossweiher mit ihren seltenen Seerosen erreicht. Mit etwas Glück können Sie diese in den Sommermonaten in ihrer vollen Blüte bestaunen.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Ellwangen

      Wasser- und Geologie-Weg – keine Infomaterialien vorhanden!

      Textquellen

      Ellweiler: Das Gebiet der Uranförderung und Aufbereitung

      Von Bernd Laquai

      Historisches

      Ende der 50er Jahre wurde von der niedersächsischen Bergbaugesellschaft „Gewerkschaft Brunhilde GmbH, Uetze“ am Bühlskopf im Tagebau schwach uranhaltiges Gestein abgebaut. Der Vorteil lag dabei zunächst in der geringeren Belastung der Arbeiter vor allem wegen der niedrigeren Radon-Aktivitätskonzentrationen an der freien Luft und der geringeren Staubbelastung im Vergleich zu Gruben unter Tage. 1958/59 wurde in Ellweiler an der Straße nach Birkenfeld auch eine Anlage zur Aufbereitung des gewonnenen Urans zu „Yellow Cake“ zunächst als staatliche Versuchsanlage aufgebaut. Sie wurde später von der Gewerkschaft Brunhilde privatwirtschaftlich betrieben. Dabei wurden später auch höherprozentige Erze aus Menzenschwand und anderen Abbaugebieten antransportiert und zu Urankonzentraten verarbeitet.

      Die Aufbereitungsanlage in Ellweiler geriet in den 80iger Jahren in Zusammenhang mit „Unregelmäßigkeiten“ bei der Brennelemente-Fabrik Transnuklear / Nukem mit in den Strudel von etlichen Skandalen, unter anderem da auch Strahlungsgrenzwerte bei der Haldenlagerung der Abfälle massiv überschritten wurden. 1989 wurde der Betrieb von den Landesbehörden untersagt. 1991 stellte die Gewerkschaft Brunhilde den Konkursantrag. Die Sanierung und Rekultivierung mit Kosten in Höhe von rund 50 Millionen DM wurden daraufhin vom Land Rheinland-Pfalz durchgeführt.

      Besuch des Gebiets Ellweiler

      Wenn man nicht mit dem Auto direkt anreist, kann man auch bequem mit der Bahn bis zum Bahnhof Neubrücke (Nahe) fahren und von dort aus eine etwa 8-10 km lange Rund-Wanderung machen. Die Strecke ist allerdings nicht immer ein komfortabler und ausgeschilderter Wanderweg.

      Zunächst geht man in nord-östlicher Richtung parallel zur Bahnlinie bis zum Ortsausgang und sucht den Radweg nach Birkenfeld. Er führt auf einem schönen Sträßchen rechts von einem Bach bis zur Landes-Sammelstelle für radioaktiven Abfall, die sich linksseitig des Baches befindet. Wenn man noch ein kleines Stück auf dem Sträßchen weitergeht, biegt der Bach nach links ab und man hat Zugang zur ersten Halde bei N49 37.086 E7 09.603. Diese ist ca. 15 m hoch mit einer relativ steilen Böschung, die aber so gut befestigt und mit Gras bewachsen ist, dass man problemlos hochsteigen kann. Beim Aufstieg kann man eine nur sehr geringe Zunahme der Strahlung feststellen. Sie beträgt kaum mehr als 0,2 µSv/h wenn man über 2 min mittelt (Gammascout). Von der Halde oben hat man eine schöne Aussicht auf die Sammelstelle auf der einen Seite und die Wiesen, wo früher die Fabrik stand, auf der anderen Seite. Auf der Halde kann man einige Messstellen erkennen, so zum Beispiel zur Grundwassermessung. Um die Halde herum führt ein Fußweg. In der Nähe zum Bach steht ein Stromleitungsmast, an dessen Halteseilen Radonmessdosen befestigt sind. Man befindet sich also in guter Gesellschaft. Mindestens eine der Dosen stammt vom Landes-Umweltamt Rheinland-Pfalz. Im Norden auf der Wiese lässt sich ebenfalls kaum eine erhöhte Strahlung feststellen. Ganz am Nordende der Halde findet man eine Brücke über den Bach, so dass man auf die Seite der Strasse kommt. Von dort kann man zurücklaufen bis auf die Höhe eines Rastplatzes gegenüber der Tankstelle. Von hier aus kann man ohne Probleme auch die zweite Halde bei N49 36.994 E7 09.615 besteigen. Von oben hat man einen guten Blick auf das etwas gruselig anmutende, fensterlose Gebäude der Sammelstelle. Etwas Graffiti an der Wand des Gebäudes würde gut tun. Auch auf der zweiten Halde kann eine nur ganz leicht erhöhte Gammastrahlung messen.

      Ganz grundsätzlich bekommt man den Eindruck, dass die Halden in der Zwischenzeit ordentlich saniert sind, zumindest was die Gamma-Ortsdosisleistung anbelangt. Läuft man auf der Straße entlang des Zaunes zurück zur Sammelstelle, kann man auch keine großen Auffälligkeiten beobachten.

      Von der Sammelstelle aus muss man ein Stück der Strasse entlang nach Süden gehen, bis rechts der Wald endet. Frühestens hier kann man nach Westen Richtung Ellweiler rechts abbiegen. Allerdings sind die Felder umzäunt, so dass, wenn man sich nicht durch den Wald schlagen will, man am besten bis zur nächsten Kreuzung der Strasse entlang läuft. Nach einer kurzen Distanz trifft man auf ein großes Gehöft von wo aus ein Feldweg Richtung Westen abzweigt. Dieser Weg führt nach Ellweiler.

      Hier fällt allerdings deutlich auf, dass die Gamma-Orstdosisleistung auf den Feldern merklich ansteigt. Schaut man sich die Felder genau an, kann man erkennen, dass manche Bauern bewußt Gesteinsschotter unter die Erde gemischt haben. Das könnte zur Lockerung dienen oder auch als Wärmespeicher. Allerdings weist dieser Schotter einen gewissen Radionuklidgehalt auf, was man an der Strahlung erkennen kann. Dies ist beispielsweise auf dem Acker bei N49 36.681 E7 09.403 der Fall. Wo dieser Gesteinsschotter aus gleichmäßig kleinen Steinchen herkommt, ist unklar, aber an der Färbung kann man sehen, dass es ebenfalls Rhyolithgestein ist. Da das Gestein im Uranabbaugebiet genauso aussieht, kann man davon ausgehen, dass das Gestein auf den Äckern auch uranhaltig ist. Wie das auf das Grundwasser wirkt und auf die angebauten Pflanzen, ist offen. Wenn man schließlich wieder auf die Teerstrasse am Ortseingang bei Ellweiler kommt, nimmt die Strahlungsintensität wieder etwas ab.

      Das ehemalige Uranabbaugebiet von Ellweiler befindet sich am Rande eines Hügels im Norden mit dem Namen Bühlskopf (N49 37.047 E7 08.801). Um dorthin zu gelangen folgt am besten dem Sträßchen „Am Bühl“, das am Ende in ein Feldweg übergeht, der im westlich um den Bühlkopf herumführt. Das sanierte und rekultivierte Abbaugebiet befindet sich im Norden des Bühlkopfs. Der Hügel wurde dort im Prinzip abgebrochen. Man kann die Abbruchkante mit einigen Aufschlüssen noch erkennen, dort wo das rötliche Rhyolithgestein mit einer gelblichweißen Textur deutlich hervortritt. Vor allem an der Abbruchkante und an den kleinen Höhlungen im Wald steigt die Gamma-Ortsdosisleistung stark an und erreicht Werte von über 1uSv/h an einigen Stellen. Auf Grund des noch vorhandenen Schnees war aber bei meinem Besuch die Suche nach sehr deutlich radioaktiven Steinen ziemlich erschwert. Möglicherweise behindert auch das weiträumig austretende Radon die Suche mit dem Geigerzähler.

      Der größte Teil des Abbaugebiets scheint aber heute verfüllt und mit Erde bedeckt zu sein. Die Boden ist mit Gras bewachsen und man hat bereits einen Bewuchs mit Sträuchern und kleinen Kiefern. Im Wald dagegen findet man noch einige Hinterlassenschaften wie z.B. ein gemauertes Becken und eine eiserne Bergbau-Lore, die total verrostet ist.

      Parallel zur Messung mit dem GeoRexx-System wurde die Äquivalentdosisleistung mit dem Gammascout aufgezeichnet. Die Dosis wurde durch Mittelung über 2 Minuten intervalle gewonnen und zusammen mit der Uhrzeit für jede Messung abgespeichert. Da auch der GPS-Empfänger die Zeit abspeichert, ist eine Zuordnung der Messpunkte zu den Koordinaten leicht möglich. Die beiden Peaks mit über 1 µSv/h stammen von Aufschlüssen an der Böschung.

      Auch wenn die Rekultivierung das Abbaugebiet wieder gut in die Natur integriert, so wäre doch ein deutlicher Gefahrenhinweis wünschenswert, um vor allem ahnungslose Wanderer ohne besondere Kenntnisse vor dem Gebiets zu warnen. Besonders Kinder, welche mit den schön gefärbten Steinen spielen könnten, sind gefährdet.

      Die örtlichen Behörden sollten auch die Landwirte auf die Gefahren hinweisen, die durch Vermengen des Gesteins mit dem Ackerboden entstehen. Das Grundwasser sollte nicht nur im Bereich der ehemaligen Halden der Aufbereitungsanlagen überwacht werden.

      Während des Besuchs am Bühlskopf wurden 5 kg des Rhyolitgesteins an der Abbruchkante eingesammelt und in der 10 Liter Radonmesskammer vermessen. Allerdings brachte die Probenmenge das Radonmessinstrument (Sirad MR-106) bereits nach 2 Tagen an den Anschlag (max. messbare Radonkonzentration 20.000 Bq/m³). Von daher kann man davon ausgehen, dass tatsächlich Konzentrationen von deutlich über 50.000 Bq/m³ in der Messkammer entstanden sind. Das Gestein wird daher sehr gleichmäßig mit Uran durchsetzt und sehr porös sein, so dass man an einem einzelnen Stein eine im Vergleich nur geringe Gammastrahlung sieht. Die Radon-Exhalationsrate ist dagegen vermutlich sehr hoch.

      Abb. 17 zeigt den zurückgelegten Weg als Übersicht mit der Farbmarkierung entlang der Tour, welche die vom GeoRexx-System gemessene Zählrate darstellt. Deutlich kann man die erhöhte Radioaktivität am Bühlskopf erkennen, sowie auf den Äckern mit dem untergemischen Rhyolith-Schotter.

      © Bernd Laquai

      Ein Ausflugstipp von der Webseite opengeiger.de

      Mit freundlicher Genehmigung. VIELEN DANK.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Bernd Laquai

      Das Gebiet der Uranförderung und Aufbereitung in Ellweiler (Originalbeschreibung).

      Textquellen

      (2) Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland
      Pfalz: Sanierung der ehemaligen Uranerzaufbereitungsanlage Ellweiler

      (3) Nachrichtenmagazin Der Spiegel: etliche Artikel

      Radioaktivität

      Messverfahren

      Radon

      Elmstein: Trifterlebnispfad Legelbachtal

      Elmstein: Trifterlebnispfad Legelbachtal

      Am Legelbach im Elmsteiner Tal liegt eines der wichtigsten und am besten erhaltenen Beispiele eines kleinen Triftbachs, welcher in den Speyerbach mündet.

      Der Holztransport über den Wasserweg war der wichtigste Wirtschaftszweig der Gegend. Das ausgeklügelte System der Holztrift kann hier erwandert und erlebt werden. In der bayerischen Zeit wurden alle Bäche neu überplant, obwohl es die Holztrift schon seit dem Mittelalter gab. Ab ca. 1820 wurden die Anlagen in Sandstein errichtet, weshalb sie noch heute erhalten sind. Die meisten unverfugten Steinquader sind so gut bearbeitet und gesetzt, dass sie auch nach 200 Jahren oft noch intakt sind.

      Erst mit der Eisenbahn, wie dem Elmsteiner Kuckucksbähnel verlor die Trift ab 1905 ihre Bedeutung. Vorher versorgte sie in Zeiten der Holznot die holzarme Rheinebene und verhalf den Menschen hier zu Lohn und Brot. Elmstein erlebte einen wirtschaftlichen Aufschwung.

      Audioguide

      Für die Tour steht ein App-basierter Audioguide zur Verfügung („Trifterlebnis Legelbach“). Die App sollte vor Tourenbeginn heruntergeladen werden, da es vor Ort keinen Mobilfunkempfang gibt. Im Audioguide begleitet Sie der „Felsenkönig“, der von seiner harten Arbeit als Triftknecht erzählt.

      Streckenführung

      Der Pfad wurde in drei Schleifen angelegt, so dass jeder nach seiner Kondition den Triftbach erleben kann.

      Die auf der Karte dargestellte Streckenführung deckt alle drei Schleifen ab („Große Runde“). An dieser Wegstrecke sind insgesamt 21 Infotafeln aufgestellt, die über die Flößerei im Legelbachtal Auskunft geben.

      Start

      Auf dem Parkplatz beginnt die Tour mit der Infotafel 2. Wer mit der Infotafel 1 starten möchte, muss über einen kleinen Pfad vom Parkplatz aus, die Landstraße (L499) überqueren. Dort angekommen, sieht man eine alte Infotafel vom Trifterlebnis. Wir überqueren die kleine Brücke und biegen nach links ab auf den Pfad. Dort befindet sich die Infotafel 1. (ca. 150m). Danach geht es wieder zurück zum Wanderparkplatz und der Infotafel 2.

      Wegstationen
      Station 1: Wer bekommt das Wasser?
      Station 2: Alles flott machen!
      Station 3: Feuer und Wasser
      Station 4: Wenn Grünschnitt weiterwächst
      Station 5: Wieso zwei getrennte Gewässer?
      Station 6: Überwachsene Ruinen
      Station 7: Sichern, stapeln und einwerfen
      Station 8: Was bewirkte der Ausbau?
      Station 9: Wie wurden die Weichen gestellt?
      Station 10: Rutschen und Poltern
      Station 11: Abseitiges Wasserreservoir
      Station 12: Wo Fließgewässer in Wooge übergehen
      Station 13: Triftanlage aus dem Lehrbuch
      Station 14: Sensibles Quellbiotop am Wegesrand
      Station 15: Die Welle muss gehalten werden
      Station 16: Triften durch einen Woog
      Station 17: Trockener Berghang für nasse Steinquader
      Station 18: Gleichmäßige Wellen durch Tosbecken
      Station 19: Größtes Wasserreservoir im Tal
      Station 20: Wenn Grünschnitt weiterwächst
      Station 21: Mehr als nur Wasser

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Biosphärenreservat Pfälzerwald

      Infobroschüre Trifterlebnispfad Legelbachtal 

      Elzach: Brotweg

      Elzach: Brotweg

      Auf den verstreut im Yach-Tal liegenden Höfen beherrscht man seit Jahrhunderten die Kunst des Brotbackens.

      Der Brotweg führt an Höfen vorbei, wo regelmäig gebacken wird. Die Strecke verläuft über Bergwiesen, schmale Pfade und entlang von Waldrändern.

      Die Höfe

      • Schneiderhof
      • Tränklehof
      • Bernhardenhof
      • Vogtjosefhof
      • Jakobehof
      • Dorerhof
      • Schätzlehof

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Brotweg Elzach

      Keine Infomaterialien vorhanden.

      Emlichheim: Grafschafter Spurensuche – Auf der Suche nach dem schwarzen Gold

      Grafschafter Spurensuche bei Emlichheim/ in der Denne

      Die Gemeinde Emlichheim verfügt nicht nur über ein weitläufiges Radwegesystem, sondern auch über einige schöne Wanderrouten. Entlang der Vechte geht es vorbei an Feldern, Wiesen und Wäldern und Sie begeben sich auf die Spuren der Emlichheimer Geschichte.

      Heute ist Emlichheim einer der wenigen Orte in der Grafschaft Bentheim, in denen noch Öl gefördert wird.

      An einigen Stellen stehen die typischen Pferdekopfpumpen für die Ölförderung. Der Wintershall-Standort in Emlichheim ist eine der ältesten deutschen Erdölförderstätten überhaupt.

      Seit 70 Jahren wird hier gefördert – derzeit rund 170.000 Tonnen Erdöl pro Jahr.

      In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen massiv in die Erdölgewinnung in Emlichheim investiert. Aufgrund des stark zähflüssigen Öles ist die Förderung hier besonders anspruchsvoll. Das Unternehmen setzt daher auf eine besondere Technik, bei der unter hohem Druck 300 Grad heißer Wasserdampf in die Erdöllagerstätten gepresst wird. Durch die Hitze erwärmt sich das Erdöl und fließt somit leichter durch die Lagerstätte zu den Produktionsbohrungen.

      Hinweis: Folgen Sie der Beschilderung in orange!

      Infomaterialien

      Erdölförderung in Emlichheim. Mehr erfahren auf der Webseite von Wintershall Dea.

      Emlichheim: Erdöl-Fahrradroute

      Dem Erdöl auf der Spur

      Vom Zentrum Emlichheims geht es zur Roten und Weißen Siedlung an der Rerinksstraße. Hier haben die ersten Erdölarbeiter ihre Häuser errichtet und gelebt.

      Über Weterfeld geht es dann direkt ins Ölfeld von Wintershall. Die „Pferdeköpfe“ sind schon von Weitem zu sehen. Entlang der Grenze zieht sich das Ölfeld von West nach Ost.

      Auffällig ist sofort, dass diesseits und jenseits der deutsch-niedländischen Grenze eine andere Technologie genutzt wird. Eine Informationstafel informiert über die unterschiedlichen Pumpenantriebe.

      Ein verstecktes Wehr führt Sie über die Grenze und setzt die Route auf der neiederländischen Seite des Erdölfeldes fort. Dann folgt ein Szenenwechsel und es geht durch die beschauliche Bauernschaft Westerse Bos weiter.

      Etwa auf der Hälfte der Stecke lädt das Turfcafe zu einer Pause ein. Vorbei an dem Betrieb der in Schoonebeek produzierenden Erdölgesellschaft NAM führt der Weg zurück nach Schoonebeek und zu den historischen Bauernschaften Middendorp und Oosterse Bos.

      Über die ehemalige Schmugglergrenze geht es wieder ins Erdölfeld von Wintershall, direkt zur ersten Bohrung „Emlichheim 1“, die 1944 abgeteufelt wurde und bis heute produziert.

      Dann wird es technisch: An der Dampfflutanlage erfahren Sie, was die Erdölförderung in Emlichheim so besonders macht.

      Die Wösten-Hütte bietet kurz darauf die Möglichkeit zu einer Verschnaufpause und verrät ganz nebenbei, wofür wir Erdöl in unserem Alltag überall brauchen.

      Zurück in Emlichheim können Sie sich am Werkgelände der Wintershall einen historischen Einblick in die Erdölgewinnung in Emlichheim.

      Infomaterialien

      Erdölförderung in Emlichheim. Mehr erfahren auf der Webseite von Wintershall Dea.

      Engen: Blütenpracht im Eiszeitpark und am Schoren

      Die Naturkundliche Rundwanderung führt von Engen im Hegau zum Eiszeitpark mit tundrenartiger Vegetation. Auf dem aussichtsreichen Rückweg bewundern wir die Diptamblüte am Schoren.

      Im Osten von Engen erstreckt sich mit dem Brudertal ein weites Trockental. Das Brudertal ist in der letzten Eiszeit vor ca. 22 000 Jahren entstanden. Durch dieses auf beiden Seiten von Kalkfelsen begrenzte Tal zogen damals regelmäßig im Herbst große Rentierherden auf ihrem Weg in die nördlicheren Winterquartiere.

      An der Engstelle beim heutigen Petersfels wurden sie bereits von eiszeitlichen Jägern erwartet. Der Petersfels zählt zu den bedeutendsten steinzeitlichen Fundstätten in Europa. 2003 wurde hier der Eiszeitpark angelegt, um seine Besucher über das Leben der Rentierjäger vor ca. 15 500 – 13 500 Jahren zu informieren.

      Archäobotaniker der Universitäten Tübingen und Hohenheim haben die Vegetation der späteiszeitlichen Landschaft (Steppentundra) rekonstruiert und ein künstliches Moor angelegt.

      Auf einsamen Wegen geht es weiter über den Grillplatz Spöck zum Naturschutzgebiet Schoren mit Orchideen und Dipdampflanzen. Zurück in Engen, lohnt sich die Besichtigung der historischen Altstadt.

      Wegbeschreibung

      Am Bahnhof Engen weist die blaue Raute des Schwarzwaldvereins zum Eiszeitpark.

      Bereits beim Standort „Breite Straße“ wechseln wir zur gelben Raute in Richtung „Brudertal“, wo wir dem Eiszeitpfad zum Petersfelsen folgen. Ein kleiner Abstecher führt zur entwaldeten Kuppe hoch mit dem dort angelegten Steinzeitgarten.

      Am südlichen Waldrand des Brudertals gehen wir ohne Markierung weiter an einem kleinen Teich vorbei zur Gabelung „Weiheräcker“.

      Nach Überquerung der B31 biegen wir nach rechts auf den Seeweg ab und nehmen die Nordic Walking Route 2 zum Grillplatz Spöck mit herrlicher Aussicht in den Hegau. Beim Wegweiser gibt der Mägdeberg die Richtung vor: auf dem Wiesenweg geradeaus zum Langrieder Hof, davor rechts ab in Richtung Neuhausen. Nach links verlassen wir das Strässchen auf einem Wiesenweg zum Schoren.

      Beim Hochsitz führt der Weg links abwärts zu den Standorten der eingezäunten Diptampflanzen. Am Waldrand geht es weiter zu einem Kriegerdenkmal, rechts ab und nach NW den Pfaden folgend zum Waldrand mit Blick auf die Stadtkirche von Engen.

      Nach Westen steigen wir auf dem Naturweg am Rotenbühl zum Hepbach hinab. Zwischen ihm und der Bahnstrecke gehen wir nach rechts auf dem idyllischen Pfad zurück nach Engen.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Engen

      Infoblatt LGRB „Eiszeitpark am Petersfelsen bei Engen“

      Textquellen

      Schwarzwaldverein Radolfzell

      Engen: Eiszeitpark

      Der Petersfels zählt zu den bedeutendsten steinzeitlichen Fundstätten in Europa. 2003 wurde der Eiszeitpark angelegt, um seine Besucher über das Leben der Rentierjäger vor ca. 15 500 – 13 500 Jahren zu informieren.

      Im Osten von Engen erstreckt sich mit dem Brudertal ein weites Trockental. Das Brudertal ist in der letzten Eiszeit vor ca. 22 000 Jahren entstanden. Durch dieses auf beiden Seiten von Kalkfelsen begrenzte Tal zogen damals regelmäßig im Herbst große Rentierherden auf ihrm Weg in die nördlicheren Winterquartiere. An den Engstellen beim heutigen Petersfels und der Gnirshöhle wurden sie bereits von eiszeitlichen Jägern erwartet.

      Bei der systematischen Untersuchung des Brudertals stieß der pensionierte Oberpostrat Eduard Peters 1927 auf zwei Höhlen: die Gnirshöhle und die später nach ihm selbst benannte Höhle im Petersfels. Umfangreiche Grabungen in dieser ließen schnell die Schlußfolgerung zu, daß im Brudertal ein reges steinzeitliches Leben stattgefunden haben muß. Neben Werkzeugen und 1,5 Tonnen Tierknochen förderte Peters auch künstlerische Werke zutage, wie die berühmte „Venus vom Petersfels“: die stilisierte Frauenfigur aus Gagat ist nur 3 cm groß!

      Der Park ist das ganze Jahr über frei und kostenlos zugänglich. Die nahegelegene Gnirshöhle kann nur im Rahmen von Führungen besichtigt werden.

      Wegbeschreibung

      Vom P&R-Parkplatz aus führt der Wanderweg unterhalb der Brudertalbrücke und gleich nach links zum Wanderparkplatz. Eine Informationstafel am Beginn des 3,5 km langen Rundweges weist auf die geologische Entstehung des Brudertals hin. Weitere Informationen begleiten den ausgeschilderten Erlebnispfad „Urgeschichte“.

      Nach ca. 1 km thront eine überdimensionale Nachbildung der „Venus vom Petersfels“ auf einem Felsen beim Pavillon des Eiszeitparks. Text- und Bildinformationen erläutern das Leben der Eiszeitbewohner und ihre Verbindung zur Pflanzenwelt des Brudertals: „Speisekammer Moor“, „Vitamine der Eiszeit“, „Aspirin, Alleskleber“, „Arznei und Werkstoffe der Eiszeitjäger“, etc. Die Arbeit der Archäologen dokumentieren weitere Tafeln: „Entdeckung des Petersfels und erste Ausgrabungen“, „Neue Grabungen im Brudertal“.

      Neben dem Kesslerloch im Schweizerischen Thayingen wurde damit der Petersfels zum bedeutendsten Fundort des Magdalénien. Wissenschaftliche Grabungen in den 1970er-Jahren verfeinerten das Bild der Archäologen vom Leben der Steinzeitjäger. Den Archäologen der Universität Tübingen folgten Archäobotaniker aus Tübingen und Hohenheim: der Wald über dem Petersfels wurde gerodet. An seiner Stelle und in einem künstlich angelegten Moor vor dem Petersfels wurde die Vegetation der späteiszeitlichen Landschaft (Steppentundra) rekonstruiert.

      Mit dem Eiszeitpark Engen wurde so die „späteiszeitliche Landschaft zum Erleben“ geschaffen.

      Alle zwei Jahre finden an einem Wochenende im September die Petersfelstage statt. Dann demonstrieren experimentelle Archäologen und professionelle Animateure den Alltag und Überlebensstrategien der eiszeitlichen Vorfahren und laden zum Mitmachen ein.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Engen

      Infoblatt LGRB „Eiszeitpark am Petersfelsen bei Engen“

      Engen: Hegauer Vulkan Tour

      Fünf ehemalige Vulkane, fünf Burgruinen und sensationelle Ausblicke in die Vulkanlandschaft des Hegau und bei entsprechendem Wetter die Alpenkette als Hintergrund.

      Eine ca. 34 km lange Streckenwanderung von Engen nach Singen (oder in umgekehrter Richtung). Auf dieser Tour werden die fünf bekanntesten Hegauvulkane erwandert

      Hohenhewen

      Hohenstoffeln

      Mädgeberg

      Hohenkrähen

      Hohentwiel

      In Anbetracht des Streckenprofils wird empfohlen, die Tour in 2 Tagesetappen zu wandern. Eine Übernachtung ist in Weiterdingen oder Mühlhausen-Ehingen möglich.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Engen

      Hegauer Vulkan Tour – keine Infomaterialien vorhanden!

      Enspel: Tertiär- und Industrieerlebnispark Stöffel

      Wanderweg

      Der Wanderweg „Rund um den Stöffel” ist ein Rundweg der Verbandsgemeinde Westerburg um den Tertiär-, Industrie- und Erlebnispark Stöffel.

      Start und Ziel ist die Infothek des Stöffel-Parks. Es geht gleich bergauf.  Wegmarkierung.: schwarzes Schild mit gelber Schrift „IVV-PW“). Einen herrlichen Blick über das 140 Hektar große Gelände des Stöffel-Parks und die beeindruckende Steinbruchkulisse bietet der 16 Meter hohe Aussichtsturm beim Dorfgemeinschaftshaus Stockum-Püschen.

      Spaziergänge und Führungen im Park (kostenpflichtig)

      Den Stöffel-Park kann man bei einem informativen und abwechslungsreichen Spaziergang entdecken. Unterschiedliche Themenwege mit vielen Kunstwerken führen durch 140 ha Gelände – vorbei an alten stillgelegten Anlagen der Basaltverarbeitung und dem neu angelegten Steinbrucherlebnisgarten. Am Weg befinden sich kleine Infotafeln.

      Der Rundgang im Gelände führt bis zur tiefsten Steinbruchsohle an die Fossillagerstätte. Hier unter dem Basalt, in einem ehemaligen Seeboden, sind 25 Millionen Jahre alte Fossilien zu finden wie die weltberühmte Stöffel-Maus, die im Original seit April 2016 im TERTIÄRUM ausgestellt ist.

      Die Alte Schmiede zeigt noch viel von der Arbeitswelt im 20. Jahrhundert. Auch viele Informationen zum Basaltabbau zwischen 1902 und 2000.

      Brecher-Spaziergang

      „Von Siebmaschinen und Brecherwerken“

       

      Der Weg des Basalts (nur für Gruppen, nach Voranmeldung)

      Vom Edelsplitt über Wasserbausteine bis hin zur Steinwolle – führt durch die stillgelegten Betriebsgebäude der Adrian Basalt GmbH & Co., von der Entstehung über den Abbau bis hin zur Verarbeitung und Verwendung des Basalts.

       

      Der 25 Millionen Jahre alte Stöffel-See (nur für Gruppen, nach Voranmeldung)

      Was war, bevor der Basalt an den Stöffel kam? Erdgeschichtliche Führung in eine Welt zu Zeiten des Tertiär mit Besichtigung der wissenschaftlichen Grabungsstätte.

       

      Der Stöffel (nur für Gruppen, nach Voranmeldung)

      Basaltabbaugebiet, Fossillagerstätte und Industriedenkmal. Eine umfassende Führung, die einen Gesamtüberblick über die einzigartige Kombination aus Erd- und Industriegeschichte dieses spannenden Geländes gibt.

      Tertiär- und Industrie-Erlebnispark Stöffel

      Der Tertiär- und Industrie-Erlebnispark Stöffel (auch als Stöffel-Park bekannt) ist ein Freilichtmuseum im Westerwald.

      Benannt ist er nach dem Stöffel, einer zwischen den Bächen Nister und Hornister liegenden Basaltkuppe im Bereich der Gemeinden Enspel, Stockum-Püschen und Nistertal im Westerburger Land. Das Museum befasst sich vor allem mit der Geschichte des Basaltabbaus und den am Ort gefundenen Fossilien.

      Der Park ist in dem mit rund 140 Hektar größten zusammenhängenden Basaltabbaugebiet im Westerwald entstanden. Der Basaltabbau auf dem heutigen Park-Gelände wurde im Jahr 2000 eingestellt. Direkt im Anschluss befindet sich jedoch ein heute noch aktiver Basaltbruch. Das Gelände enthält ein in seiner Vollständigkeit einzigartiges Ensemble von historischen Industriebauten der Basaltverarbeitung und eine bedeutsame Fossillagerstätte aus dem Oligozän vor 25 Millionen Jahren. Der bekannteste Fund ist die gleitfliegende „Stöffelmaus“ Eomys quercyi. Im Jahr 2018 wurden rund 48.000 Besucher gezählt.

      Öffnungszeitem

      Der Stöffel-Park ist vom 01. März bis 31. Oktober geöffnet.

      Paläontologe Dr. Michael Wuttke

      im Gespräch mit Anke Sprenger (SWR)

      https://stoeffelpark.de/tertiaer/das-tertiaerum/

      Christoph Bröder

      von SWR | Parkbesuch im Juli 2020

      Geschichte Basaltabbau

      Die Höhe der Basaltkuppe betrug gegen Ende des 19. Jahrhunderts 498 Meter und verlor durch den Basaltabbau gut 90 Meter an Höhe. Der Name Stöffel ist auf das Wort Stuuille (urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1263) zurückzuführen und bezeichnete den stuhlähnlichen Basaltfelsen auf der alten Berghöhe.

      Unter anderem begann die Firma J. G. Adrian dort um 1902 mit den Vorbereitungen zum Basaltabbau. Sie wurde ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Mit dem Bau einer Bahnverladestation, der heute so genannten Alten Werkstatt und eines Brechergebäudes begann 1903 der eigentliche Abbaubetrieb. Das Gelände wurde mit einem Schienennetz versehen, da der Transport von Material vor allem mit Güterloren stattfand. Die Stellmacherei befand sich in der Werkstatt, die einen Gleisanschluss erhielt. 1906 waren zunächst sechs Arbeiter im Steinbruch beschäftigt. 1907 wurden zur Behebung des Arbeitskräftemangels 20 Italiener eingestellt. Der Wochenlohn betrug damals 35 bis 40 Mark. 1912 entstand ein Dynamitlager. Um 1914 wurde die anfänglich zur Energieerzeugung eingesetzte Lokomobile durch eine fest installierte Dampfmaschine ersetzt. Der Schornstein mit 38 Meter Höhe wurde in den 1970er-Jahren abgerissen. Der Dampfmaschine folgten 1922 drei BBC-Elektromotoren mit jeweils 125 PS. Drei weitere Brecheranlagen kamen dazu. In den 1920er-Jahren arbeiteten bis zu 1000 Menschen im Steinbruch.

      1949 erfolgte der Bau von Ersatzteilschuppen, sogenannte Nissenhallen, und der Bau einer Unterkunft. Von 1950 an wurde der Rohstofftransport anstelle der Loren auf Lkw umgestellt. Außerdem kamen immer mehr Bagger zum Einsatz. In diesem Zeitraum waren rund 120 Arbeiter bei Adrian beschäftigt. 1958 wurde ein Förderband von den Brecheranlagen direkt zur Bahnverladung installiert. Der Abbau war bis zum Ende des Jahres 2000 in Betrieb, zuletzt mit elf Arbeitern. Die Abbaumenge allein bei der Firma Adrian betrug im letzten Betriebsjahr fast 341.000 Tonnen.

      Der Stöffel-Park heute

      Industriegeschichte

      Im Gegensatz zu den meisten anderen rohstoffabbauenden Betrieben wurden die alten Abbaueinrichtungen und Gebäude von J. G. Adrian nicht abgerissen, sondern von den Firmeneigentümern im Laufe der Jahre immer wieder modernisiert oder einer anderen Nutzung zugeführt. So findet sich heute ein in seiner Vollständigkeit herausragendes Ensemble von historischen Industriebauten der Basaltverarbeitung.

      Neben der Alten Schmiede mit der Esse von 1913, Transmission, einer Hammerschmiede, einer pressluftgetriebenen Schlagschere, diversen Standbohrmaschinen und Drehbänken gehören zum Ensemble das Kessel- und Schalthaus, Silos, ein Kohleschuppen, Brecheranlagen, ein Bremsberg, ein Vorbrecher und eine Bahnverladestation. Die Alte Schmiede dient heute als Museum, in dem die historischen Werkzeuge durch Audio- und Videomedien ergänzt werden.

      Fossilien

      Eine bedeutsame Fossillagerstätte aus dem Oligozän befindet sich auf dem Stöffel-Gelände, die 25 Millionen Jahre alte Pflanzen- und Tierfunde birgt. Die Funde stammen aus den Ablagerungen eines durch einen Vulkanausbruch verschütteten Maarsees, die zu Ölschiefer wurden. Sie wurde von zwei Kindern Mitte der 1980er-Jahre wiederentdeckt, die Fundstätte war bereits 1865 bekannt gewesen.

      Von 1990 bis 2015 führte die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Landesarchäologie/Erdgeschichte in Mainz, unter der Leitung von Michael Wuttke Grabungen an der Fossillagerstätte durch. Rund 36.000 Fossilien wurden geborgen, viele präpariert und inventarisiert. Den Fundort im Namen tragen nun zum Beispiel der Wasserkäfer Hydrobiomorpha enspelense oder der karpfenartige Fisch Paläorutilus enspelensis. Der bekannteste sowie sehr gut erhaltene Fund ist der des gleitfliegenden Säugetiers Eomys quercyi. Das Fundstück wird umgangssprachlich Stöffelmaus genannt. Bis heute ist es der älteste Nachweis des Gleitflugs bei Nagetieren.

      Weitere Funde sind unter anderem Krokodilzähne, Insekten und Amphibien. Das 2016 eingeweihte Museumsgebäude Tertiärum ist diesem Aspekt des Stöffel gewidmet.

      Textquelle: Wikipedia

       

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Stöffel-Park

      Faltblatt „Wandel eines Basaltabbaugebietes zur Kulturlandschaft“

      agsdi-file-pdf

      Generaldirektion kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz

      Faltblatt „Fossillagerstätte Stöffel“

      Dreisam: Von Kirchzarten nach Niederhausen

      Enz: Von Gompelscheuer nach Besigheim (Enztalradweg)

      Der Enztal-Radweg führt über rund 100 km von der Quelle der Enz im nördlichen Schwarzwald bei Enzklösterle bis zu ihrer Mündung in den Neckar in Walheim und folgt dabei den Spuren der berühmten Enztal-Flößer.

      1. Etappe: Enzklösterle – Pforzheim (45 km)

      2. Etappe: Pforzheim – Walheim (59 km)

      Die Enz und die Flößerei

      Die Geschichte der Enz ist eng mit der Flößerei verbunden: Im Jahre 1342 öffneten Markgraf Rudolf von Baden und Graf Ulrich von Württemberg die Flüsse Würm, Nagold, Enz und Neckar für die Flößerei; größere Bedeutung erlangte die Flößerei aber erst im 18. und 19. Jahrhundert. Das Gewerbe erreichte im Jahr 1800 seinen Höhepunkt, wurde danach aber mehr und mehr von der Eisenbahn verdrängt, so dass im Jahr 1911 das letzte Floß die Enz hinabfuhr. Die Langholzflöße konnten bis zu 280 Meter lang und vier Meter breit sein und wurden von bis zu 14 Flößern gesteuert – ein harter, anstrengender und mitunter auch sehr gefährlicher Beruf.

      Enz

      Die Enz ist der längste linke Nebenfluss des Neckars mit der größten Wasserführung von allen. Nach ihr ist der Enzkreis in Baden-Württemberg benannt.

      Die Enz durchströmt zwei große Naturräume; in der oberen Hälfte ihres Laufs entwässert sie mit ihren Zuflüssen die Osthälfte des Nordschwarzwalds, anschließend durchfließt sie die südwestdeutsche Gäulandschaft, darin zumeist das Neckarbecken.

      Die Enz hat einschließlich ihres Hauptquellbachs Poppelbach eine Fließlänge von etwa 105 Kilometern. Jedoch ist ungewöhnlicherweise ihr rechter Nebenfluss Nagold, der in Pforzheim bei ihrem Austritt aus dem Schwarzwald in sie mündet, länger, nämlich fast doppelt so lang wie ihr eigener Oberlauf bis dorthin; zudem führt die Nagold an der Mündung auch doppelt so viel Wasser. Mithin ist oberhalb von Pforzheim die Nagold hydrographisch der Hauptstrang des Flusssystems der Enz, das so gerechnet dann etwa 149 Kilometer lang ist und damit unter den Neckarzuflüssen das drittlängste, nach den Systemen von Kocher und Jagst.

      Quellflüsse

      Die Enz führt ihren Namen ohne Zusatz erst ab der Ortschaft Calmbach, wo Große Enz und Kleine Enz zusammenfließen. Die Große Enz hat zwei etwa 5 km lange Quellflüsse, Poppelbach und Kaltenbach, die sich in Gompelscheuer vereinen. Wie bei der Donauquelle in Donaueschingen wird dieser lediglich namentliche Beginn der (Großen) Enz durch den nahe gelegenen Enzbrunnen symbolisiert und dieser ähnlich irreführend touristisch vermarktet.

      Hinsichtlich Wassermenge und Größe des Einzugsgebiets ist der aus Süden kommende Poppelbach der Hauptquellfluss, der aus Westen kommende Kaltenbach hat eine etwas größere Länge und höhere Quelllage. Der Poppelbach entspringt südlich, nur 1 km nördlich der Nagoldquelle auf 822 m (Gemarkung Besenfeld); der Kaltenbach nordwestlich, am Südhang des Schrambergs auf 907 m (Gemarkung Forbach im Murgtal).

      Große Enz und Oberlauf im Schwarzwald

      Ab dem Zusammenfluss von Poppelbach und Kaltenbach durchfließt die Große Enz zunächst ein enges Waldtal, das sich nach einer kleinen Gefällestufe in das wesentlich breitere Tal des von Westen einmündenden Rombachs (badische Schreibweise) oder Rohnbachs (württembergische Schreibweise) öffnet. Die Täler von Enz, Rombach/Rohnbach und weiterer westlicher Nebenbäche des Oberlaufs sind bis zur Talsohle hinab von Gletscherkaren aus den letzten Eiszeiten geprägt. Nach der Talweitung von Enzklösterle verengt sich das Enztal wieder bis zur Einmündung des nächsten von Gletschern geprägten Tales, des Kegeltals bei Sprollenhaus. Von der bisherigen Nordostrichtung nach Norden einschwenkend, durchfließt die Große Enz in einem steilhängigen Tal die größtenteils bewaldeten Buntsandsteinhochebenen des Nordschwarzwaldes. Ab dem bekannten altwürttembergischen Badeort Wildbad ist das Tal dicht besiedelt. Auf Calmbach, wo die Kleine Enz mündet, folgen Höfen an der Enz und Neuenbürg. Dort umschließt die Enz in einer großen Schleife einen Bergsporn mit Schloss Neuenbürg. Das Schwarzwaldtal der Enz hat, zusammen mit dem Tal der Großen Enz ab Gompelscheuer, eine Länge von rund 38 Kilometern und endet mit dem Eintritt in den Kraichgau bei Birkenfeld oberhalb von Pforzheim.

      Enztal in Gäu und Neckarbecken

      Nach dem Austritt aus dem Schwarzwald durchströmt die Enz bis zu ihrer Mündung in den Neckar Gäulandschaften der Muschelkalkplatten des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes. Naturräumlich wird das Enztal zwischen Birkenfeld und Enzberg zum nördlich sich fortsetzenden Kraichgau gerechnet, unterhalb davon zum sich zwischen Stuttgart und Heilbronn erstreckenden Neckarbecken.

      In Pforzheim, der einzigen Großstadt an der Enz, fließen Enz (mittlerer Abfluss: 6,3 m³/s) und Nagold (11,7 m³/s) zusammen. Zwischen Lomersheim und Vaihingen mäandriert die nun breite Enz relativ stark, das Tal weist hier sehr steile Prallhänge auf. Zwischen Bietigheim und Besigheim liegen zwei verlassene Talschleifen, Hirschberg und Brachberg sind ihre Umlaufberge. Nordöstlich von Besigheim, auf dem Gemeindegebiet von Walheim, mündet die Enz in den Neckar.

      Textquelle: Wikipedia

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Enztalradweg

      Keine Infomaterialien vorhanden.

      Durbach: Melusine (Ortenauer Sagenrundwege Nr. 11)

      Enzklösterle: Historische Waldberufe

      Die Mischwäder um Enzklösterle haben über Jahrhunderte den Menschen in den insgesamt sieben Seitentälern als Lebensgrundlage gedient. Der ca. 8 Kilometer lange Rundwanderweg verschafft Einblicke in die Welt der alten Waldberufe und informiert über die Flößerei, das Kienrußbrennen und das Wiedendrehen.

      Die Tour wurde als digitale Schnitzeljagd konzipiert. Die Navigation der familienfreundlichen Tour erfolgt über die kostenfreie App „Actionbound“.

      In der App werden neben der Wegbeschreibung in Form von Texten und Fotos viele, spannende Informationen bereitgehalten. In informativen Audiodateien lauscht man den Stimmen des Bürgermeisters und ehem. Forstamtsleiter von Enzklösterle.

      Während der Wanderung können über das Smartphone Fragen beantwortet und Punkte gesammelt werden, am Schluss lässt sich durch die richtige Beantwortung der Fragen ein Rätsel lösen.

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Enzklösterle

      Historische Waldberufe – keine Infomaterialien vorhanden!

      Textquellen

      App „Actionbound“

      Elmstein: Trifterlebnispfad Legelbachtal

      Enzklösterle: Jockeles Flößerweg

      Die geschichtsträchtige Themenwanderung führt zu den landschaftlich schönsten Plätzen von Enzklösterle.

      Auf Initiative von Bürgermeister a.D. Michael Faschon und mit Unterstützung der Leader-Aktionsgruppe, der Gemeinde Enzklösterle und der Forstverwaltung im Landkreis Calw wurde der Themen-Wanderweg „Auf Jockeles Spuren“ angelegt. Das Projekt beinhaltet neben dem beschilderten Wanderweg eine Schautafel im Kurpark von Enzklösterle sowie ein beeindruckendes Schau-Floß und ein interaktives Flussmodell, auf dem kleine Flöße zu Wasser gelassen werden können.

      Entlang der rund 23 Kilometer langen Tour lassen sich viele historische Highlights von Enzklösterle entdecken:

      – Schaufloß mit Infotafel im Kurpark

      – Kulturdenkmal Rußhütte

      – Grillplatz im Rohnbachtal mit Freilichtmuseum zum Thema „Alte Waldberufe“ (Wiedenofen)

      – Kaltenbachsee (ehemaliger Flößersee)

      – Poppelsee (ehemaliger Flößersee)

      Infomaterialien

      agsdi-file-pdf

      Jockeles Flößerweg

      Infoblatt „WOM“-Freizeittipp

      Erdölförderung in Forst und Weiher (Baden)

      Bohrmänner einer Schicht am Bohrturm Nr. 17, der hinter dem heutigen Tennis-Zentrum in Weiher stand. Die Männer stammen u.a. aus Weiher (Adolf Flick und Karl Heiler, 2. u. 5. von links), Zeutern (Oskar Hoffmann, 3. von links) und Forst. (Repro: Karl Simon)

      Die Abbildung zeigt das Innere des Maschinenhauses im Bohrturm mit seinem 250 PS Gasöl-Deutz-Motor. Dieser treibt das zentnerschwere Bohrgestänge, die Drahtseilwinde und die Hochdruckpresse an. (Repro: Karl Simon)

      Die Abbildung zeigt Ölarbeiter bei der Arbeit mit einem Bohrgestänge. (Repro: Karl Simon)

      Die Abbildung zeigt Ölarbeiter beim Einbringen des Bohrgestänges. (Repro: Karl Simon)

      Die Abbildung zeigt Ölfördertürme bei Forst mit Wohnbaracke und einem Material- und Ersatzteilschuppen. (Repro: Karl Simon)

      Die Abbildung zeigt die Ölverladestation. Bald nach Beginn der Erdölförderung bei Weiher und Forst konnte im Jahr 1936 der 100. Waggon abtransportiert werden. Ein Waggon fasste bis zu 20.000 Liter Erdöl. (Repro: Karl Simon)

      Erdölförderung im Hessischen Ried

      Erdölförderung im 20. Jahrhundert

      Nach einer Reihe von ersten Bohrversuchen der Gewerkschaft Elwerathbereits in den 1930er Jahren erschließt das Unternehmen im November 1952 mit der Bohrung Stockstadt 1 das gleichnamige Ölfeld, das sich im Gebiet zwischen den Gemeinden Stockstadt, Gernsheim und Crumstadt erstreckt.

      Die Lagerstätte in Teufen von 1.530 m bis 1.720 m gliedert sich in ein Oberes und ein Unteres Lager. Beide Lager setzen sich aus mehreren erdölführenden Schichten der geologischen Formation „Pechelbronner Schichten“ zusammen.

      In den Jahren nach 1952 werden insgesamt 47 Bohrungen zur vollständigen Erschließung des Vorkommens abgeteuft. Eine dieser Bohrungen war die Bohrung Stockstadt 38 auf dem Kühlkopf, die bis heute als Industriedenkmal erhalten wurde.

      Seit Aufnahme der Förderung am 30.11.1952 bis zu ihrer Einstellung am 26.04.1994 wurden aus dem Erdölfeld Stockstadt aus insgesamt 33 Bohrungen in Summe  1.041.900 t Erdöl gefördert.

      Textquelle: Infotafel an der Erdölfördertelle Stockstadt 38.

      Übersichtskarte der ersten Such- und Förderbohrungen im Erdölfeld Stockstadt  (Ausschnitt der Infotafel an der Bohrung Stockstadt 38).

      Stockstadt 1952

      Bei Stockstadt am Rhein (Landkreis Groß-Gerau) wird bei Bohrarbeiten 30.11.1952 ein großes Erdölvorkommen angetroffen. Nachdem die Bohrung bis auf eine Tiefe von 1.629 Meter abgeteuft wurde, strömt ununterbrochen Erdöl aus dem Bohrloch. Bereits in  einer Tiefe von 1.552 Metern war man erstmalig auf ölhaltiges Gestein gestossen.

      Erste Erkenntnisse aus den seismologischen Messungen geben zunächst Anlass zu der Vermutung, dass sich die ölgesättigte Schicht bei einer Mächtigkeit von zwölf Meter auf ein Gebiet von ca. 32 Quadratkilometer ausdehnt und sich von der Fundstelle bis zum Rhein hin erstreckt. Die weitere Exploration ergibt allerdings, daß sich die öltragende Schicht nur auf die Gemarkungen Stockstadt, Biebesheim, Crumstadt und Gemsheim beschränkt. Sie verläuft in 1.500 bis 1.700 Metern Tiefe in südwestlicher Richtung. Schwierigkeiten bereitet die Frage des Abtransports des geförderten Rohöls.

      Bereits wenige Tage nach dem erfolgreichen Abteufen verkündet die Bundesbahn die Absicht, am Bahnhof Stockstadt ein Auslegergleis zu bauen, auf dem die Tankwagen der Gewerkschaft Elwerath* abgestellt werden können. Bereits am 6.Dezember 1952 werden die ersten 4.000 Liter Erdöl in Stockstadt zum Bahnhof gebracht.

      1953 werden (Dezember 1952 eingeschlossen) im Hessischen Ried 25.000 Tonnen Erdöl gefördert, 1954 sind es bereits 46.000 Tonnen.

      Im Hessischen Ried, dem in Hessen gelegenen nordöstlichen Abschnitt der Oberrheinischen Tiefebene, wurden in einem Gebiet zwischen Stockstadt, Gernsheim und Crumstadt bereits in den 1930er Jahren Erdölvorkommen entdeckt.

      Am 3. August 1951 war bei Wolfskehlen ein Gasvorkommen erbohrt worden, das sich beim Zurückziehen des Bohrgestänges schlagartig entzündete und eine gut 60 Meter hohe und über eine Entfernung von 40 Kilometer sichtbare Feuersäule verursachte.

      * Die 1866 gegründete (bergrechtliche) Gewerkschaft Elwerath ist eine Kapitalgesellschaft, die ursprünglich mit dem Eisenerzabbau befasst war und sich seit 1920 aktiv im Erdölgeschäft betätigt. Anteilseigner der Gewerkschaft Elwerath sind (1952) die Wintershall AG (34 %), die Deutsche Shell AG (11,5 %) und die Esso AG (11,5 %) sowie die Familiengruppe Seifer (23 %). Im April 1969 wird die Gewerkschaft Elwerath gemeinsam mit der Gewerkschaft Brigitta unter dem Dach der BEB Gewerkschaften Brigitta und Elwerath Betriebsführungsgesellschaft mbH zusammengeführt, an der die Deutsche Shell AG und Esso AG zu jeweils 50 % beteiligt sind.

      Im Feld Stockstadt wurde in den Jahren 1952 bis 1994 insgesamt 1.041.900 t Erdöl gefördert.

      Textquelle: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

      Erdölförderung im 21. Jahrhundert

      Durch moderne Explorationsmethoden wie 3-D-Seismik können inzwischen bislang unentdeckte Fallenstrukturen entdeckt werden und auch die Wirtschaftlichkeit kleiner Lagerstätten ist mit der Verteuerung der Energiepreise gestiegen. Dadurch wurde in den 2000er Jahren ein erneutes Interesse an der Erschließung von Kohlenwasserstofflagerstätten auch in Hessen geweckt.

      Dabei geht es in erster Linie um eine Prüfung, ob aufgelassene Öl- und Gasfelder, wie z.B. das Feld Stockstadt, wieder erschlossen werden können. Es sollen geologisch bekannte, aber in der Vergangenheit nicht genutzte oder nicht vollständig ausgeförderte Vorkommen in den bisher bekannten Speicherhorizonten mit modernen Arbeitsmethoden und neuen Explorationsmöglichkeiten genauer untersucht und auch neue Mutter- und Speichergesteine erkundet werden. Bei der beabsichtigten Erschließung geht es ausschließlich um konventionelle Lagerstätten in durchlässigen Speichergesteinen, die ohne künstliche Erhöhung der Durchlässigkeit (Fracking) gefördert werden können.

      3-D seismische Erkundung im Ried

      Im Zeitraum von Oktober 2011 bis März 2012 führte die Rhein Petroleum GmbH in einem mehr als 240 km² großen Gebiet zwischen Wolfskehlen, Riedstadt, Gernsheim, Biblis, Bürstadt und Worms im Nordteil des Erlaubnisfeldes eine umfangreiche 3-D seismische Erkundung durch. Dabei wurde u.a. eine dreidimensionalen Karte der geologischen Untergrundstrukturen mit potentiell erdölführenden Schichten erstellt. Ölführung und Ergiebigkeit ausgewählter Zielgebiete sollten im Rahmen der folgenden Suchbohrungen verifiziert bzw. geprüft werden.

      Wiedererschließung des Erdölfeldes Stockstadt

      Ende August 2013 wurden die Bohrarbeiten zur Wiedererschließung auf dem südlich von Riedstadt-Crumstadt liegenden Bohrplatz mit der Bohrung „Stockstadt 2001“ begonnen. Die Bohrung wurde bis ca. 550 m saiger gebohrt un dann leicht in westliche Richtung abgelenkt, um so das eigentliche Zielgebiet der Suchbohrung in den „Pechelbronner Schichten“ zu erreichen. Noch vor der Durchführung einer Ergiebigkeitsprüfung wurde lediglich 7,5 m daneben eine zweite Suchbohrung  „Allmend 1“ abgeteuft.

      Ende Dezember 2013 wurde die mobile Bohranlage demontiert.

      Im März 2014 beginnen die Vorarbeiten für eine Ergiebigkeitsprüfung mit dem Aufbau einer ca. 25 m hohen Windenanlage zum Einbau der Fürderpumpe und der 11 cm dicken Verrohrung des Förderstranges.

      Nach Abschluss der ersten Tests ruhen im September 2014 die Arbeiten an den beiden Bohrstellen unter dem vorbehalt weiterer Arbeiten. Beide Bohrungen werden dafür „eingeschlossen“ (gesichert). Die Rhein Petroleum GmbH setzt die Auswertung der bis dato gewonnen Daten fort.

      Schwarzbach 1

      Die Rhein Petroleum AG beginnt nach längerer Planungsphase am 31.01.2015 mit dem Abteufen der Suchbohrung „Schwarzbach 1“ in Riedstadt-Goddelau. Die Bohrung wurde bis 350 m saiger abgeteuft und dann in westliche Richtung abgelenkt, um das geplante Zielgebiet zu erreichen. Ende März 2015 wurde die Bohrung fündig.

      „Wir sind exakt an der Stelle fündig geworden, die wir aufgrund unserer Seismik-Kampagne als vielversprechend definiert hatten“, betonte Dr. Michael Suana, Geschäftsführer der Rhein Petroleum GmbH.

      Das Ölfeld befindet sich in einer Tiefe von ca. 1.700 Metern in den porösen Sandsteinen der Meletta- und Pechelbronner Schichten. Aus diesen Schichten wurden im benachbarten Stockstadt am Rhein bereits von 1952 bis 1994 über acht Millionen Barrel Öl gefördert.

      Am 11. März 2016 hat die Anlage „Schwarzbach“ die Testförderung aufgenommen. Nach mehr als 20 Jahren wurde erstmalig wieder heimisches Erdöl aus dem hessischen Ried gefördert. Im Anschluss wurde 12 Monate getestet, wie viel Erdöl sich im Untergrund befindet, und ob sich eine Förderung wirtschaftlich lohnt.

      Aufgrund positiver Ergebnisse hat Rhein Petroleum anschließend die bergrechtliche Bewilligung und einen Betriebsplan zur Dauerförderung beim Regierungspräsidium Darmstadt, Abteilung Arbeitsschutz und Umwelt Wiesbaden beantragt. Die Genehmigung zur Förderung von Erdöl wurde zum 1. Januar 2018 für 27 Jahre erteilt.

      Textquelle: Webseite „Rhein Petroleum GmbH“

      Schwarzbach 2

      Neben der bestehenden Förderanlage der Rhein Petroleum GmbH wurden im Juni 2023 Probebohrungen auf weitere Erdölvorkommen durchgeführt (Schwarzbach 2).

      Die Rhein Petroleum GmbH teilte Mitte August 2023 mit, dass derzeit vieles „auf ein interessantes Vorkommen“ hindeute. Sowohl hinsichtlich der Menge als auch der Qualität läge es über den Erwartungen. Die erdölführenden Schichten (Sandsteine der Meletta- und Pechelbronner-Schichten) wurden in einer geringeren Tiefe (1.700 m) angetroffen, als prognostiziert und sind mächtiger, als vor der Bohrung angenommen.

      Ende August 2023 startet Rhein Petroleum GmbH eine umfassende Testphase, die weitere Erkenntnisse über die ölführenden Lagerstätten bringen wird. Hierzu werden in die Bohrung ein dünner Förderstrang und eine Pumpe eingebaut, unmittelbar danach wird die Bohranlage mit dem rund 35 Meter hohem Turm abgebaut. Für eine wirtschaftliche Förderung des Erdöls aus der Bohrung „Schwarzbach 2“ kann die bestehende Produktionsanlage von Rhein Petroleum in unmittelbarer Nachbarschaft genutzt werden.

      Seit 2018 fördert Rhein Petroleum GmbH aus der Bohrung „Schwarzbach 1“ dauerhaft Erdöl und bereitet es in der Anlage auf. Von dort wird der Rohstoff aus dem Hessischen Ried mit Lkws in die nahe gelegene Raffinerie nach Karlsruhe transportiert.

      Textquelle: Webseite „Rhein Petroleum GmbH“ (Pressemitteilung vom 21.08.2023)

      Hofheim-Wattenheim

      Im Feld Hofheim-Wattenheim zwischen 1954 und 1976 insgesamt 38.500 t  gefördert.

      Textquelle: HLNUG

      Eich-Königsgarten

      Im Feld Eich-Königsgarten wurden 1959 bis 1964 sowie 1983 bis 1994 insgesamt 677.700 t Erdöl gefördert.

      Textquelle: HLNUG

      Zeitlicher Überblick

      1952

      Im November 1952 wird die Erdölsuchbohrung Stockstadt 1 fündig.

      1953/1954

      Es werden 11 weitere Bohrungen abgeteuft.

      1955

      Das erste Betriebsgebäude in Gernsheim wird fertiggestellt. Die Schiffsbeladungsstelle am Rhein wird in betrieb genommen. Das Öl wird per Schiff oder Bahn zur Raffinerie Misburg bei Hannover transportiert.

      1956

      Der Betrieb Stockstadt erreicht mit 524 Personen den historisch höchsten Mitarbeiterstand.

      1959

      Entdeckung des Teilfeldes „Kühlkopf“ in einer Altrheinschlinge nördlich von Stockstadt.

      1964/1965

      Die historisch höchste jährliche Ölfördermenge wird mit jeweils 64.000 t erreicht.

      1966-1970

      Zur Aufrechterhaltung der Förderung muss zunehmend Lagerstättenwasser in die Lagerstätte zurückgeführt (injiziert) werden. Die Ölförderung geht auf 21.000 t zurück.

      1968

      Im Zusammenhang mit Aktivitäten im Erdgasbereich erfolgt der Umzug des Betriebes nach Crumstadt. Die Zahl der Mitarbeiter ist inzwischen auf 53 gesunken.

      1969

      Die bergrechtliche Gewerkschaft Elwerath schließt sich mit der Gewerkschaft Brigitta zur BEB Erdgas und Erdöl GmbH zusammen.

      1983

      Die Wiederaufnahme der Explorationsaktivitäten im Rheintal, ermöglicht durch die Erlössteigerung, führt in der Region Stockstadt zur Entdeckung des linksrheinischen Teilfeldes Eich.

      1986

      Nach Beendigung der Aktivitäten im Erdgasbereich wird ein neues Betriebsgebäude in Gernsheim bezogen.

      1987

      Die Schiffsbeladung wird stillgelegt. Das Öl wird fortan mit Straßentankwagen abgefahren.

      1990

      Die Jahresproduktion beträgt nur noch 5.500 t. Sieben Fördersonden sind noch aktiv.

      1994

      Aus der Bohrung Stockstadt 38 auf dem Kühlkopf wird am 24. Juni die letzte Tonne Erdöl gefördert.

      Textquelle: Infotafel an der Erdölfördertelle Stockstadt 38.

      Industriedenkmal Erdölförderstelle „Stockstadt 38“ auf dem Kühlkopf. Hier wurde am 24.06.1994 das letzte Erdöl in der Explorationsphase im 20. Jahrhundert gefördert.

      Erdölförderung in Landau (Pfalz)

      In der Pfalz wurde man erstmals in Frankweiler auf Erdöl aufmerksam. Hier trat in einigen Kellern des Ortes das Erdöl natürlich zu Tage. 1896 führte man dort vier Suchbohrungen bis 200 Meter Tiefe durch. Die Bohrungen wurden aber nicht fündig.

      Erdölförderung von 1955 bis 2021 (Betriebsführung durch Wintershall)

      1955: In der Bohrung „Landau 2“ (La 2) wird das Erdölfeld Landau entdeckt. Im gleichen Jahr wird bereits die Förderung aufgenommen. Die Bohrtätigkeiten konzentrierten sich zunächst auf ein Gebiet um Dammheim und Queichheim.

      Um das Erdöl zu fördern wird ein Konsortium aus drei eigenständigen Ölgesellschaften gebildet

        Wintershall GmbH, Kassel (Betriebsführerin, seit 1969 zu BASF), 50 %

        Mobil Erdgas-Erdöl GmbH, Hamburg (zu Exxon Mobil), 25%

        Itag Tiefbohr GmbH, Celle (zu Arabian International Petroleum Corporation, Doha/Katar), 25%

        1959 bis 1962: Mit verbesserten geophysikalischen Messverfahren wird die Prospektion auf die Teilfelder Nußdorf, Knörringen und Walsheim ausgedehnt. Dort stieß man in Mergel- und Sandsteinschichten auf Öl, aus denen bis heute produziert wird.

        Bis August 1963 wurden im Erdölfeld Landau insgesamt 725.456 t Erdöl gefördert. Bis dahin wurden 135 Suchbohrungen mit einer Gesamtbohrlänge 184.564 m  abgeteuft, davon waren 99 Bohrungen fündig.

        2011 werden mit der Bohrung „Landau 2a“ weitere Reserven erschlossen.

        Bis Ende 2015 wurden in Landau kumulativ 4,5 Mio. Tonnen Erdöl gefördert. Zu diesem Zeitpunkt waren noch 65 Bohrungen produktiv, die jährliche Produktion betrug ca. 20.000 t.

        2016 fördert das Konsortium mit gut 30 Mitarbeitern und 65 Nickpumpen im Jahr 18.000 Tonnen oder 130.000 Barrel.

        Zum Vergleich: Ende der 1980er Jahre betrug die jährliche Erdölförderung in Deutschland knapp 4 Mio. Tonnen, im Jahr 2022 nur noch 1,7 Mio. Tonnen. Dabei werden in Schleswig-Holstein und Niedersachsen ca. 90 % des heimischen Erdöls gefördert. Der jährliche Erdölbedarf in Deutschland liegt bei ca. 100 Mio. Tonnen (Stand: 2024).

        Erdölvorkommen

        Etwa 95% der Produktion stammen aus den tertiären Schichten: Bunte Niederröderner Schichten, Cyrenenmergel, Meletta-Schichten, Meeressand und Alttertiär-Basissand.

        Die Pumpen fördern aus Tiefen zwischen 500 m und 1.800 m ein Gemisch aus 90% Wasser und 10% Erdöl.

        Weiterverarbeitung

        Über ein unterirdisches Rohrnetz wird das Wasser-Erdöl-Gemisch zur Weiterverarbeitung zum Betriebsplatz in der Fichtenstraße, im Nordosten von Landau gepumpt, wo das enthaltene Wasser extrahiert wird.

        Auf der Straße wird das wasserfreie Erdöl in Tankfahrzeugen zur Verarbeitung zur Raffinerie nach Karlsruhe transportiert (Mineralölraffinerie Oberrhein, MiRO), der größten Erdölraffinerie in Deutschland. Das Erdölbegleitgas wird betriebsintern genutzt.

        Rückführung Lagerstättenwasser

        Das auf dem Betriebsplatz extrahierte Lagerstättenwasser wird über ca. 16 bis 20 Reinjektionsbrunnen wieder in die Speichergesteine rückgeführt, damit der Lagerstättendruck nicht zu stark absinkt und der Zufluss zu den Ölpumpen erhalten bleibt.

        Erdölförderung ab 2021 (Betriebsführung durch Oneo)

        Im Februar 2021 verkaufte Wintershall Dea die Konzession zur Erdölproduktion samt aller Betriebsanlagen an die RDG GmbH & Co. KG, die 2016 als Ausgliederung der traditionsreichen österreichischen Rohöl-Aufsuchungs AG (RAG, heute RAG Austria AG) und der Beteiligungsgesellschaft Petroleum Equity Group (PEG) gegründet wurde.

        Die RDG richtete sich im September 2021 neu aus und firmierst sich zur Oneo GmbH um.

        Oneo ist ein eigenständiges Energieunternehmen unter dem Dach des auf die Energiewende spezialisierten Investors Shorelight Partners (Shorelight) mit Sitz in Wien und Hannover, das innovative Konzepte für eine nachhaltige Energieerzeugung auf Basis der vorhandenen Infrastruktur der Öl- und Gasproduktion entwickelt und umsetzt.

        Ausblick

        Mit den Geschäftsfeldern Lagerstättenveredlung, Rückbau und Renaturierung sowie nachhaltige Zukunftsnutzung werden rentable Förderstellen weiter genutzt, rückgebaut oder sollen künftig nachhaltig umgenutzt werden.

        Lagerstättenveredelung

        Oneo plant die Stilllegung von 50 % der Förderbohrungen, so dass künftig lediglich noch aus 33 Bohrungen Erdöl gefördert werden soll. Bei der Förderung soll die neueste Technik eingesetzt und der gesamte Betrieb optimiert werden.

        Nachhaltige Zukunftsnutzung

        Fünf stillgelegte Förderplätze sollen mit einer Photovoltaik-Anlage überbaut werden. Stand April 2024 sind zwei PV-Anlagen bereits realisiert, die weiteren Anlagen durchlaufen noch das Genehmigungsverfahren. Der erzeugte Strom (ca. 100.000 kWh) kann in das bereits vorhandene Leitungsnetz eingespeist werden. So wird die vorhandene Infrastruktur optimal genutzt. Andere Bohrungen sollen künftig auch zur Erdwärmeversorgung genutzt werden, so wie dies bereits in der Betriebsführungszeit der Wintershall bei der Bohrung „Landau 049“ realisiert wurde (Wärembersorgung für ein Autohaus im Gewerbegebiet von Landau).

        Rückbau und Renaturierung

        Andere Bohrplätze/Förderstandorte sollen schließlich rückgebaut und renaturiert werden.

        Erdölförderplatz mitten im Wohngebiet in der Pfarrer-Lehmann-Straße in Nußdorf (Bohrungen La 113 + La 115 + La 116). Stand April 2024 ist nur noch die vordere Pumpe in Betrieb, die beiden anderen sind inzwischen rückgebaut.

        I, Bodoklecksel, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

        Erdölförderung in Leopoldshafen (Baden)

        Erdölförderung in Scheibenhard-Niederlauterbach (Elsass)

        In Scheibenhard-Niederlauterbach wurde 1956 das nach Pechelbronn bedeutendste Erdölvorkommen im Elsass entdeckt.

        Die Bohrung SEB 102 wurde bis 2.294 m abgeteuft. Sie ist damit die tiefste Bohrung im Nieder-Elsass. Bis 1968 wurden 221.469 t Erdöl gefördert.

        Erdölgeologische Exkursion zum Ölfeld Scheibenhard (Unter-Elsass) am 9. November 1958
        Beschreibung

        Führung und Bericht: J. BLUMENROEDER, Strasbourg

        Textquelle: Mitteilungen Badischer Landesverein für Naturkunde und Naturschutz e.V.; N.F. 7; Freiburg im Breisgau, 15.12.1958.

        In Scheibenhard beutet die PREPA ihr zur Zeit ergiebigstes Ölfeld aus.

        Tektonik

        Dieses Feld ist wie die meisten Rheintalfelder an eine N-S streichende antithetische Störung gebunden. Durch Seismik und Bohrungen in der Pfalz schon als nach Süden ansteigende Struktur bekannt, wurde das Scheibenharder Hoch auf der elsässischen Seite durch Seismik und Geoelektrik untersucht.

        Am besten wurde die Lage der westlichen Randstörung der Hochscholle durch Geoelektrik bestimmt. Produktiv sind zugleich die östliche Hoch- und die westliche Tiefscholle.

        Erdölführung

        Ölführend sind die so unregelmäßig im Unterelsässer Tertiär verteilten Sande oder Sandsteine.

        Eine Teilproduktion entstammt der einzigen Sannois-Lagerstätte, die man fast systematisch an der Basis der Oberen Pechelbronner Schichten findet, außerhalb des Pechelbronner Feldes, in dem sie auf weiten Flächen produktiv war, sowie in den kleinen Feldern von Soufflenheim und Schirrhein. Das Neue in Scheibenhard – abgesehen von unbedeutenden Produktionen in der Grauen Schichtenfolge der Hagenauer Umgebung – ist der Reichtum an Sanden oder Sandsteinen im Rupel, welche die Hauptförderung liefern und in Vergleich mit den zahlreichen produktiven Lagen des Pechelbronner Sannois zu stellen sind. Diese jüngeren Schichten sind bis jetzt allein produktiv auf der westlichen Tiefscholle, welche nach der Seismik Erweiterungsmöglichkeiten nach W und SW erlaubt.

        In der besichtigten Bohrung Scheibenhard 102 wurde auch neuerdings ein gut imprägnierter Sandstein an der Basis der Bunten Niederroederner Schichten durchfahren.

        Der Mechanismus der Sandschüttung und der Grund für die Häufung der Sandlager im Sannois von Pechelbronn und im Rupel von Scheibenhard sind noch nicht geklärt. Letztere sowie die Basissandsteine der Oberen Pechelbronner Schichten sind mit wechselnder Produktion bis mehr als 20 km nördlich der Grenze, in der Pfalz über Minfeld und Hayna bis Landau entwickelt. Ihre Ausdehnung gegen Süden und Westen ist noch unbekannt: sterile Sande sind in der grauen Schichtenfolge geläufig, doch hat man nur in Soufflenheim in den Basissandsteinen Ölspuren beobachtet, die höchstwahrscheinlich aus den unterlagern- den Fischschiefern stammen.

        Ende Oktober förderten 15 Bohrungen, davon 12 eruptiv, 11 aus der Grauen Schichtenfolge, 5 aus dem Basissandstein der Oberen Pechelbronner Schichten, dessen produktives Band schmäler ist als das der Rupellagerstätten.

        Zwei Bohrungen sind ausgerüstet, um zwei Lager getrennt auszubeuten (Doppelförderung).

        Zur selben Zeit hatte das Feld seit der Inproduktionsnahme insgesamt etwa 38 .000 t Öl gefördert (wasserfrei), und zwar 58 % aus dem Rupel und 42 % aus dem Sannois. 97 % der Gesamtförderung stammen aus der östlichen Hochscholle, da die Feldesentwiddung auf die westlichen Tiefschollen noch ganz jung ist.

        Physikalisch-chemische Zusammensetzung

        Die Dichte der Öle, welche beide schwach asphalt- und schwefelhaltig sind (0,3 bis 1,7 und 0,2 %), liegt zwischen 0,82 und 0,86; der Salzwasseranfall ist gering (1 %), nur in zwei Bohrungen wurden 8 und 27 % erreicht. Infolge des hohen Paraffingehaltes (16 %) und Stockpunktes (28°) musste das ganze Feld, von der Lagerstätte bis zur Sammelstation, mit Heizanlagen durch Pyrotenax-Kabel ausgerüstet werden.

        Verladestation

        An der Verladestation selbst wird das Öl durch Dampfheizung in den Sammelbehältern flüssig gehalten. Die Heizquelle liefert das anfallende Gas, das vor den Behältern vom Öl getrennt wird; der Gas- überfluß wird frei auf der Fackel verbrannt. Das Öl wird durch Tankzug nach der Pechelbronner Raffinerie verfrachtet.

        Besichtigungen 

        Besichtigt wurden auf dem Feld eine mittlere Ideco-Apparatur (bis 2.500 m) mit Klappmast, die den mesozoischen Untergrund der Scheibenharder Hochscholle untersuchen soll, sodann die Sammelstation; auf der Durchfahrt konnte man die kleinen Eruptionskreuze der Förderbohrungen sehen.

        Le pétrole à Scheibenhard (1996)
        Beschreibung

        Textquelle: Webseite Gemeinde Scheibenhard, Januar 2024: „Scheibenhard, 100e anniversaire de la Caisse de Crédit Mutuel“ 15 septembre 1996

        In Scheibenhard und Umgebung schlummerte ein Erdölvorkommen, dessen Ursprung bis 160 Millionen Jahre zurückreicht.

        Im Jahr 1956 entdeckte die Firma „Prépa“ dort zwei Schichten

        • eine in einer Tiefe von 592 bis 597 Metern mit einer Fördermenge von 5,3 m³ pro Tag
        • die andere in einer Tiefe von 948 bis 952 Metern mit einer Fördermenge von 13 m³ pro Tag.

        Weitere Bohrungen wurden abgeteuft. Von  1957 bis 1968 belief sich die Gesamtproduktion auf 221.469 Tonnen.

        Die Ausbeutung dieser Lagerstätte wurde von ELF-Aquitaine auf den Gemarkungen der Nachbargemeinden wieder aufgenommen.

        Aus nächster Nähe kann man die Nickpumpen beobachten, deren Gegengewichte die Kraft der Motoren mit einer Leistung von 3.000 bis 4.000 kg, die zum Ziehen der Flüssigkeit erforderlich sind, und den Schaft der Saug- und Druckpumpe ausgleichen, die 500 bis 900 Meter tief in den Grundwasserkörper eintauchen.

        Mithilfe eines elektrischen Heizsystems wird die Mindesttemperatur des paraffinreichen Rohöls auf 27 °C (500 m Tiefe) bzw. 32 °C (950 m Tiefe) gehalten, um die Lagerung und das anschließende Umfüllen in Tankwagen zu erleichtern. In der Raffinerie in Reichstett werden aus dem Rohöl folgende Produkte gewonnen: Treibstoffe, Schmieröl, Kerosin, Paraffin, Bitumen, Leuchtpetroleum usw.

        Die produzierten Mengen sind im Durchschnitt 5 m³ pro Tag und Bohrloch, und die Ausbeutung wird nicht fortgesetzt.

        Der Erdölkonzern Total verkaufte 1994 die Förderkonzession „Scheibenhard“ an die Fa. Geopetrol. Um 2008 wurden wöchentlich 1.000 Barrel Erdöl gefördert (1 Barrel sind 159 Liter).

        Erdöl-Bohrplatz NDL 103 / NDL 108 der Fa. Geopetrol in Scheibenhard-Niederlauterbach. In beiden Bohrungen wird aktuell (Januar 2024) Erdöl gefördert.

        Erdölförderung in Speyer (Pfalz)

        Erdölförderstelle Römerberg-Speyer

        Auf der Suche nach Erdwärme entdeckte die in Speyer ansässige Palatina GeoCon GmbH & Co. KG bei einer Bohrung im Jahr 2003 in ca. 2.500 Metern Tiefe unerwartet Erdöl. Um das Erdöl fördern zu können, erfolgte ein Zusammenschluss mit der Neptune Energy Deutschland GmbH (Hannover), einem in der Erdölexploration tätigen Unternehmen.

        Nach näheren geophysikalischen Erkundungen weiß man, dass die Lagerstätte eine längliche Form hat und sich in einer Tiefe von etwa 2.500 Metern unterhalb von Speyer von Nordost nach Südwest erstreckt. Die Lagerstätte befindet sich im Buntsandstein, der als Speichergestein des Erdöls fungiert. Die Förderung aus der Lagerstätte ist zunächst für eine Dauer von 30 Jahren zugelassen.

        Das Ölvorkommen in Speyer wurde zur ergiebigsten Lagerstätte Süddeutschlands. Rheinland-Pfalz ist nach Schleswig-Holstein und Niedersachsen das drittgrößte erdölfördernde Bundesland.

        Zwei Betriebsplätze im Norden von Speyer

        Das Erdöl aus der Lagerstätte „Römerberg-Speyer“ wird aus mehreren Bohrungen zutage gefördert. Dazu wurden auf zwei Grundstücken im Norden der Stadt Speyer Betriebsplätze eingerichtet. Die beiden Partnerunternehmen unterhalten ein gemeinsames Büro in Speyer und beschäftigen rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort.

        Auf Betriebsplatz 1 im Nordwesten von Speyer, in der Siemensstraße, nahm das Konsortium 2008 die erste Probebohrung vor, die das 2003 entdeckte Erdölvorkommen bestätigte. Seit 2008 wird dort konstant Erdöl gefördert. Kontinuierlich werden neue Bohrungen niedergebracht, um die Lagerstätte weiter zu erschließen.

        Anfang 2009 nahmen die beiden Unternehmen auf dem Betriebsplatz 2 im Nordosten von Speyer, nahe der Franz-Kirrmeier-Straße, eine Bohrung zur weiteren Erkundung des Feldes „Römerberg-Speyer“ vor. Seitdem wird nun auch hier aus rund 2.500 Metern Tiefe Erdöl gefördert und es wurden mehrere Bohrungen niedergebracht.

        Aufbau der Betriebsplätze

        Die Bohrungen befinden sich auf einer flüssigkeitsundurchlässigen Fläche, auf der auch das sogenannte Eruptionskreuz (auch E-Kreuz) errichtet wird. Es ist das Herzstück des Betriebsplatzes und als Bohrlochabschluss zu verstehen, denn es besteht aus einer Rohrleitung sowie zahlreichen Absperrarmaturen und Sicherheitseinrichtungen, die mit dem Bohrloch fest verbunden sind. So ist es möglich, Erdöl kontrolliert über das E-Kreuz zu fördern. Darüber hinaus haben die Betriebsplätze einen mit Asphalt befestigten äußeren Bereich.

        Textquelle: Webseite „Erdöl im Rheintal“

        Erdölförderung in Weingarten (Baden)

        Erdöl und Erdgas in Süddeutschland

        Erdöl und Erdgas in Süddeutschland

        Erdöl und Erdgas

        Erdöl und Erdgas sind Kohlenwasserstoffgemische, die vorwiegend aus Aromaten, Paraffinen und Naphtenen bestehen. Darüber hinaus sind Schwefel, Stickstoff und Spurenelemente in diesen komplexen Gemischen vorhanden.

        Erdöl und Erdgas sind in geologischen Zeiträumen folgendermaßen entstanden:

        Im Wasser treibende tierische und pflanzliche Kleinstlebewesen (Plankton) sanken aus sauerstoffreichem Oberflächenwasser nach ihrem Absterben auf den Grund des Meeres- oder Seebeckens, wo sich wegen des Mangels an Sauerstoff mittels komplexer chemischer und biologischer Abbauprozesse Faulschlämme bilden konnten. Diese wurden mit anderen Sedimenten überlagert. Unter Zunahme von Druck und Temperatur setzte die Kohlenwasserstoffbildung im nun zum Gestein verfestigten Sediment ein (Erdölmuttergestein).

        Leichtflüchtige Kohlenwasserstoffe (KW) wandern, sobald sich Wegsamkeiten eröffnen, allmählich aus dem Muttergestein ab und können sich an besonderen strukturellen oder gesteinsbedingten Hindernissen, sog. Fallen, ansammeln. In diesen Fallenstrukturen kommt es zu einer allmählichen Trennung von Erdöl, Erdgas und Wasser.

        In allen Lagerstätten findet man daher zuerst salziges Wasser, dann das „aufschwimmende“ Öl und darüber eine Gaskappe.

        Es handelt sich jedoch nicht um große Hohlräume, in denen sich die KW ansammeln, sondern um poröse bis kavernöse Gesteine.

        In tektonisch aktiven Arealen, wie dem Oberrheingraben und dem Alpenvorland, sind die Fallenstrukturen aufgrund des hohen Durchtrennungsgrades der Gesteinsschichten durch permeable tektonische Störungen klein; es existieren daher oftmals viele kleine Lagerstätten in unmittelbarer Nachbarschaft. Die aktive Tektonik und der relativ hohe Wärmezustrom aus dem Erdmantel führen zudem zu einem beschleunigtem Abbau und zur Abwanderung der Kohlenwasserstoffe.

        Textquelle: Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LGRB) Baden-Württemberg: Rohstoffbericht Baden-Württemberg 2006, LGRB-Informationen 18.

        Kerogen
        Was ist Kerogen?

        Als Kerogen wird derjenige Anteil an organischer Substanz in Sedimenten bezeichnet, der in nichtpolaren organischen Lösungsmitteln unlöslich ist.

        Der lösliche Anteil organischer Substanz wird demgegenüber in der Geochemie als Bitumen bezeichnet (wobei dieser Begriff enger gefasst ist als der in den Ingenieurwissenschaften übliche Bitumenbegriff, der sich auch auf technische Produkte der Erdöldestillation erstreckt).

        Es stellt ein Gemisch polymeren organischen Materials dar, aus dem bei zunehmender geologischer Versenkung und Aufheizung im Verlauf der geologischen Prozesse der Katagenese bzw. Metagenese Kohlenwasserstoffe (Erdöl, Erdgas) gebildet werden.

        Es kommt in sedimentären Gesteinen sowohl in Form von fein verteilten organischen Mazeralen als auch amorphen Partikeln vor und ist bei weitem die häufigste Form von organisch gebundenem Kohlenstoff in der Erdkruste. Es ist unlöslich in organischen Lösungsmitteln, nicht-oxidierenden Säuren (HCl und HF) und Laugen.

        Textquelle: Wikipedie „Keogen“, Abfrage im August 2024

        Entstehung

        Während der Diagenese wird aus unterschiedlichen organischen Ausgangsmaterialien wie Bakterien, Plankton und Pflanzen „Kerogen“ gebildet.

        Durch fortlaufende Sedimentüberlagerung kommt es zum biochemischen und chemischen Abbau der abgestorbenen organischen Materie. Mit zunehmender Tiefe ist das Sediment einem Druck- und Temperaturanstieg ausgesetzt.

        Hierdurch bilden die durch den Abbau erhaltenen Fragmente mittels Polymerisation und Polykondensation (Kondensation) unter Verlust ihrer funktionellen Gruppen immer größere Moleküle, die Huminsäuren und Fulvinsäuren, welche ihrerseits Huminstoffe bilden. Die Huminstoffe werden durch weitere Polykondensation in Geopolymere mit Molekularmassen von 10.000 bis 100.000 atomaren Masseneinheiten (amu) umgewandelt.

        Diese Geopolymere werden aufgrund ihrer unterschiedlichen Löslichkeit in gängigen organischen Lösungsmitteln in zwei Klassen aufgeteilt:

        • Der lösliche Anteil wird als Bitumen
        • der unlösliche überwiegende Anteil als Kerogen
        Diagenese bis Katagenese

        Das während der Diagenese gebildete Kerogen unterliegt während der weiteren Diagenese, Katagenese und Metagenese ständiger Veränderung.

        Im letzten Schritt der Diagenese werden weitere heteroatomare Bindungen und funktionelle Gruppen abgespalten, so dass es zu einer Freisetzung von Wasser, Kohlendioxid, Asphaltenen und Harzen kommt.

        Während der Katagenese werden überwiegend Kohlenwasserstoffketten und cyclische Kohlenwasserstoffe aus dem Kerogen abgespalten. Dies ist die Hauptphase der Erdölbildung, der sich die Bildung von Erdgas anschliesst.

        In der Metagenese findet eine Umlagerung der zurückgebliebenen aromatischen Kohlenwasserstoff-Schichten statt. Die bisher ungeordnet vorliegenden Schichten richten sich aus unter Bildung von Methan.

        Zusammensetzung und Struktur

        Kerogen besteht aus verschiedenen Komponenten in variabler Zusammensetzung. Einige Komponenten sind Macerale, bei anderen Komponenten handelt es sich um amorphe organische Materie.

        Die generelle Struktur des Kerogens wird als dreidimensionales Makromolekül, bestehend aus aromatischen Kernen und Kohlenwasserstoffen, welche über heteroatomare Verbindungen oder aliphatische Ketten (aliphatisch) verbunden sind, beschrieben. Die vernetzenden Verbindungen enthalten eine Vielzahl unterschiedlicher funktioneller Gruppen wie Ketone, Ester, Ether, Sulfide oder Disulfide. Diese funktionellen Gruppen sind entweder direkt oder über aliphatische Kohlenwasserstoffketten mit den aromatischen Kernen verbunden.

        Mit zunehmender thermischer Reife werden viele dieser funktionellen Gruppen und aliphatischen Kohlenwasserstoffketten abgespalten. Somit verringert sich die Anzahl der vernetzenden Verbindungen unter gleichzeitiger Verschiebung und Verdichtung der aromatischen Kerne.

        Kerogen-Tpen

        Kerogen wird aufgrund seiner durch unterschiedliche organische Ausgangsverbindungen bedingten Elementverteilung von Wasserstoff (H), Kohlenstoff (C) und Sauerstoff (O) in drei Typen unterteilt (Typ I bis Typ III). Wird zur Charakterisierung der Kerogen-Typen der Gehalt an organischem Kohlenstoff, bezogen auf seinen Masseanteil am gesamten Sediment (TOC, engl. total organic carbon) herangezogen, so unterscheidet man zusätzlich einen Typ IV.

        Typ I-Kerogen (Liptinit-Typ): enthält überwiegend aliphatische Kohlenwasserstoffketten und einen geringen Anteil aromatischer Verbindungen. Es besitzt ein hohes H/C-Verhältnis und einen geringen Schwefelgehalt. Der Kohlenstoff-Anteil liegt bei über 600 mg/g gesamten organischen Kohlenstoffs. Die Ausgangssubstanzen sind überwiegend lakustrinen und marinen Ursprungs (Algen und Bakterien). Aufgrund des hohen Anteils aliphatischer Kohlenwasserstoffketten besitzt das Typ I-Kerogen ein sehr hohes Erdöl- und Erdgasbildungspotential.

        Typ II-Kerogen (Exinit-Typ): enthält im Vergleich zum Typ I-Kerogen mehr aromatische und naphthenische Anteile und somit einen geringeres H/C-Verhältnis. Der Kohlenstoff-Anteil liegt bei 300-600 mg/g gesamten organischen Kohlenstoffs. Der Schwefelgehalt liegt über dem des Typ I-Kerogens. Die Ausgangssubstanzen sind marinen Ursprungs (Plankton und Algen), welche unter sauerstoffarmen Bedingungen abgebaut wurden. Das Typ II-Kerogen besitzt ein hohes Erdöl- und Erdgasbildungspotential.

        Typ III-Kerogen (Vitrinit-Typ): enthält überwiegend kondensierte Polyaromaten mit einem geringeren Anteil an aliphatischen Ketten und sauerstoffhaltigen funktionellen Gruppen. Der Kohlenstoffanteil liegt in dem Bereich von 50-200 mg/g gesamten organischen Kohlenstoffs. Die Ausgangssubstanzen des Typ III-Kerogens sind überwiegend Landpflanzen. Im Vergleich zum Typ I- und Typ II-Kerogen besitzt es ein geringes Erdöl- und Erdgasbildungspotential.

        Typ IV-Kerogen (Inertit-Typ): enthält überwiegend kondensierte Polyaromaten mit einem sehr geringen Anteil an aliphatischen Ketten (Inertit). Der Kohlenstoff-Anteil liegt unter 50 mg/g gesamten organischen Kohlenstoffs. Die Ausgangssubstanzen sind höhere Landpflanzen, welche stark oxidiert wurden. Da Typ IV-Kerogen kein Kohlenwasserstoffbildungspotential hat, wird es oft nicht als echtes Kerogen angesehen.

        Erdölförderung in Deutschland

        Die Nutzung von Erdöl hat in Deutschland eine lange Tradition. Schon 1546 wurden durch Agricola natürliche Ölaustritte („Teerkuhlen“) bei Braunschweig und Hänigsen beschrieben. Die Bohrtätigkeit auf Erdöl begann aber erst nach einem Ölfund im Jahre 1859 in Wietze mit der „Hunäus-Bohrung“, die in 36,5 m Tiefe anstelle des vermuteten Braunkohlevorkommens auf Öl stieß.

        2023 wurden in Deutschland 1,6 Mio. t Erdöl einschließlich 7.702 t Kondensat gefördert. Die Erdölproduktion fiel damit um ca. 60.000 t (-3,7 %) im Vergleich zum Vorjahreswert von 1,7 Mio. t.

        Im Ländervergleich liegen die bedeutendsten Erdölförderprovinzen Deutschlands in Norddeutschland. Die Ölfelder Schleswig-Holsteins und Niedersachsens produzierten im Berichtszeitraum zusammen 1,46 Mio. t Öl, was 89 % der deutschen Gesamtproduktion entspricht. In Schleswig-Holstein fiel die Produktion von Erdöl 2023 auf 893.000 t. Das sind 56.000 t (-5,9 %) weniger als 2022. Der Anteil an der deutschen Gesamtförderung beträgt damit 54,6 %. Im selben Zeitraum produzierten die Ölfelder Niedersachsens 569.000 t Öl. Dies sind 10.000 t (-1,7 %) weniger als im Vorjahr und entspricht einem Anteil an der Gesamtförderung von 34,8 %. In Rheinland-Pfalz hingegen stieg die Erdölproduktion gegenüber dem Vorjahr um 2.000 t auf 118.000 t. Der Anteil an der Gesamtförderung betrug damit bei 7,2 %.

        Nach Fördergebieten aufgeschlüsselt wurden im vergangenen Jahr in den Erdölgebieten nördlich der Elbe 898.000 t gefördert, was einem Rückgang von 57.000 t oder 5,9 % entspricht. Westlich der Ems fiel die Produktion um 14.000 t (-3,9 %) auf 354.000 t. Im Oberrheintal hingegen wurden 119.000 t Erdöl gefördert. Das sind 2.000 t (1,6 %) mehr als im Vorjahr.

        Die zehn förderstärksten Erdölfelder Deutschlands erbrachten zusammen 89 % der Gesamtölförderung im Jahr 2023. Die unterschiedlichen Fördermengen der einzelnen Felder sind dabei beachtlich. So lag die jährliche Produktion des förderstärksten Feldes Mittelplate/Dieksand um den Faktor sieben höher als die Fördermenge des zweitstärksten Feldes Emlichheim in Niedersachsen im Gebiet westlich der Ems. Auf Platz vier, hinter dem niedersächsischen Feld Rühle, folgt das Feld Römerberg im Oberrheintal. In 17 der insgesamt 45 fördernden inländischen Felder liegen die jährlichen Fördermengen über 10.000 t.

        Seit 1987 wird von der Bohr- und Förderinsel Mittelplate und der Landstation Dieksand in Friedrichskoog Erdöl aus verschiedenen Sandsteinlagen des Juras gefördert. Mit 893.179 t Öl aus 28 Förderbohrungen produzierte das Feld 54,6 % der deutschen Erdölerträge. Das sind 56.286 t weniger als im Vorjahr, was 6,3 % der Produktion des Feldes entspricht. Die jährliche Fördermenge einer Mittelplate/Dieksandbohrung lag im Durchschnitt bei 31.899 t pro Bohrung.

        Das Ölfeld Emlichheim produziert seit 1944 aus den Sandsteinen des Valangins und ist eines der ältesten noch in Förderung stehenden Ölfelder Deutschlands. Im Jahr 2023 wurden mit 126.120 t 1,9 % weniger Erdöl gefördert als 2022. 74 Bohrungen mit einer durchschnittlichen jährlichen Fördermenge von 1.704 t standen hier in Förderung.

        Das Ölfeld Rühle produziert seit 1949 vorwiegend aus den Sandsteinen des Valangins in den Feldesteilen Rühlermoor und Rühlertwist. Im Berichtszeitraum 2023 wurde mit 120.957 t 1,5 % mehr Erdöl gefördert als 2022. 138 Bohrungen mit einer durchschnittlichen jährlichen Fördermenge von 877 t standen hier in Förderung.

        Das Ölfeld Römerberg im Oberrheintal wurde im Jahr 2003 zufällig beim Abteufen einer Geothermiebohrung gefunden. Fünf Bohrungen förderten im letzten Jahr aus den Gesteinen der Trias 105.159 t Erdöl. Das sind 3,3 % mehr gegenüber dem Vorjahr und entspricht einer Förderleistung pro Bohrung von 52.579 t.

        Die Produktion aller weiteren Ölfelder lag im Jahr 2023 unter 100.000 t Erdöl.

        Textquelle: Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG): Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland 2023, Geo Berichte 49.

        Erdöl in Baden-Württemberg

        Oberrheingraben

        Die Kohlenwasserstoffexploration im Oberrheingraben (ORG) begann in den 1940er Jahren, fand aber im Wesentlichen in der Zeit zwischen 1950 und 1992 statt. Untersucht wurden die Sedimentgesteine des Mesozoikums und des Tertiärs. Erster Auslöser waren die oberflächennah auftretenden Bitumenvorkommen bei Pechelbronn (Elsass).

        Die im Oberrheingraben weit verbreiteten, bituminösen „Schwarzschiefer“ der Pechelbronner Schichten (Alttertiär: Oligozän) stellen die wichtigsten Erdölmuttergesteine im ORG dar. Die derzeit produzierenden Erdöllagerstätten im ORG liegen in Rheinland-Pfalz und Hessen und befinden sich geologisch vornehmlich in Schichten des Eozäns und des Oligozäns. Bei Landau haben sich auch in Gesteinen des Muschelkalks und des Keupers Kohlenwasserstoffe in wirtschaftlicher Konzentration angereichert.

        Es handelt sich bei den Kohlenwasserstoffvorkommen im ORG entweder um Fallen an tektonischen Störungen oder um Antiklinalstrukturen, also Aufsattelungen von undurchlässigen Schichten. Bei den tektonischen Fallen werden gut durchlässige, poröse Schichten an Störungen so versetzt, dass undurchlässige, meist tonige Schichten angrenzen und den weiteren Weg der KW versperren. Die Bohrungen im ORG wiesen zumeist jedoch ungünstige Speicherqualitäten in den Keuper-, Rhät- und Lias-Sandsteinen sowie im Dogger-Beta-Sandstein nach, und oft war die abdichtende Wirkung an den Störungen zu gering, so dass nur geringe Kohlenwasserstoffmengen verblieben sind. Insgesamt erwies sich die wirtschaftliche Größenordnung der untersuchten Strukturen im baden-württembergischen Anteil des ORG als nicht ausreichend, um mit den Bohrungen fortzufahren. Die hohe Durchlässigkeit der tektonisch stark beanspruchten Gesteine und die durch den hohen geothermischen Gradienten beschleunigte Fluidzirkulation im Graben und in den Randgebirgen führten nachweislich dazu, dass das Erdöl aus den Pechelbronner Schichten sogar (in winzigen Einschlüssen in Mineralen) in den Erzgängen in den Gneisen des Schauinslands bei mehr als 1.000 m NN zu finden ist. Auch in Bohrkernen im Muschelkalk der Vorbergzone und in Steinbrüchen in den vulkanischen Gesteinen des Kaiserstuhls wurden häufig kleine Mengen von Kohlenwasserstoffen gefunden, was belegt, dass große Mengen der einst vorhandenen Erdölmengen aus dem ORG bereits abgewandert sind.

        Legendär sind die Erzählungen der Bergleute aus dem früheren Wieslocher Blei-Zinkerz-Bergbaugebiet, die beim Vortrieb bisweilen auf ölgefüllte Hohlräume im Muschelkalk des Grabenrandes gestoßen sind.

        Erdöl / Erdgas-Erkundung im Raum Offenburg

        Im Zeitraum 1950 – 1973 hielt die Gewerkschaft Elwerath eine Aufsuchungserlaubnis auf „Bitumen“, von 1975 bis 1992 explorierte die BEB Erdgas und Erdöl GmbH (Hannover) auf „Kohlenwasserstoffe nebst den bei ihrer Gewinnung anfallenden Gasen“. Bei Neuried wurden in den 1970er Jahren zahlreiche Bohrungen niedergebracht und an über 30 Löchern Pumpversuche durchgeführt. Häufig wurden heiße Wässer angetroffen, das Ölausbringen war gering. Als Beispiel sei die 1. 2. 3. Bohrung Offenburg 11 a angeführt, die in einer kleinen Fallenstruktur im östlichen Graben Öl mit einem Wasseranteil von 44 – 86 % antraf. Aus 1.160 m³ Nassöl wurden nur 140 t Reinöl gewonnen.

        Selbstverständlich ist nicht auszuschließen, dass andere Fallenstrukturen günstigere Verhältnisse aufweisen. Seit 2003 wurden deshalb im Raum Offenburg mehrere Erlaubnisfelder auf Kohlenwasserstoffe, Sole und Erdwärme verliehen. Anfang August 2006 existierten vier Erlaubnisfelder, die auf alle o. g. Bodenschätze oder Kombinationen aus diesen verliehen wur- den (Felder Neuried, Goldscheuer, Ichenheim und Offenburg). Ende Mai 2006 begannen bei Dundenheim, westlich von Offenburg, umfangreiche geophysikalische Untersuchungen. Untersucht wird ein fast 60 km2 großes Areal zwischen Ichenheim und Goldscheuer. Ziel der Erkundung sind einerseits Fallenstrukturen, in denen sich Erdöl angesammelt haben kann, andererseits aber auch Thermalwässer, deren Energieinhalt für ein Geothermiekraftwerk genutzt werden kann. Die Auswertung der Ergebnisse wird sich bis März 2007 hinziehen. Mit ersten Tiefbohrungen bis ca. 1.500 m Tiefe ist ab Sommer 2007 zu rechnen. Für das Explorationsprojekt der Fa. Drilltec werden Kosten von fast 40 Mio. Euro veranschlagt (Stuttgarter Nachrichten vom 15. Mai 2006). Seitdem bei Bruchsal ein mehr als 26 Jahre verfolgtes Geothermieprojekt im Oberrheingraben zum Erfolg geführt hat (Stuttgarter Zeitung vom 26.07.06), ist mit weiteren Untersuchungen auf Energiequellen im Oberrheingraben zu rechnen.

        Der Anreiz für die 2005 begonnene neue Explorationsphase bei Offenburg lag in drei Faktoren begründet:

        1. Die stark gestiegenen Erdölpreise
        2. die Nähe zum Verbraucher
        3. und vor allem die Möglichkeit, die Erkundungs- und Erschließungsarbeiten für Erdöl/Erdgas und heiße Wässer (Geothermie) zu kombinieren.

        Oberschwaben

        Die Exploration begann hier in den 1950er Jahren. Die Erdöl- und Erdgasvorkommen im Alpenvorland befinden sich vornehmlich in der ungefalteten tertiärzeitlichen Molasse. Diese war auch in der ersten Phase das Hauptziel der Untersuchungen. Vor allem die über dem Mesozoikum liegenden porösen Bausteinschichten erwiesen sich als höffig. Spätere Bohrungen stießen in größere Tiefen vor und trafen auch in Keuper-Sandsteinen, Karbonatgesteinen des Juras und der Trias, vor allem im Trigonodusdolomit, Erdöl und Erdgas an.

        Neue Explorationsarbeiten finden im baden-württembergischen Anteil des Molassebeckens noch keine statt, in Bayern werden seit einigen Jahren mittels 3D-Seismik, die eine deutlich höhere Auflösung als die alten Messverfahren erlaubt, aber neue Bohrziele gesucht (Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft 2002).

        Im baden-württembergischen Teil des Molassebeckens wurden während der ersten Bohrkampagne der 1950er Jahre insbesondere Tertiär-Sandsteine in Tiefen zwischen 455 und 1.232 m erkundet (Szenkler & Werner 2000).

        Der Schwerpunkt der Untersuchungen in den Jahren 1964 – 1985 lag in den Gesteinen des Mu- schelkalks mit Bohrtiefen um 2.000 m. Als Beispiel kann die Lagerstätte Fronhofen-Illmensee angeführt werden. Sie liegt im zentralen Teil des Bodensee- Permokarbon-Trogs bei Weingarten.

        Die Lagerstätte Fronhofen-Illmensee hat seit Beginn der Förderung 1965 bis zu ihrer Einstel- lung 1996 / 1997 kumulativ rd. 0,6 Mio. t Erdöl und 1,8 Mrd. m3 Erdgas erbracht. Der Entölungsgrad betrug dabei nur ca. 8%, der Ausbeutegrad bei Gas lag dagegen bei über 90%.

        Textquelle: Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LGRB) Baden-Württemberg: Rohstoffbericht Baden-Württemberg 2006, LGRB-Informationen 18.

        Erdöl in Bayern

        In Südbayern wurden im Feld „Tegernsee“ seit Förderbeginn 1883 insgesamt ca. 58 Erdgas- und Erdöllagerstätten entdeckt. Von 1956 bis 2000 belief sich die gesamte Erdölgewinnung in Bayern auf ca. 6,9 Millionen Tonnen. Seit 1956 betrug die gesamte Erdgasgewinnung in Bayern 18,2 Milliarden Kubikmeter. Der Anteil Bayerns an der gesamten deutschen Förderung ist damit sehr gering (2,7% und 2,1%). Die bayerischen Lagerstätten befinden sich vorzugsweise in Schichten der ungefalteten Vorlandmolasse der Alpen, in Tiefen bis 4.500 m. Einige erschöpfte Lagerstätten werden inzwischen als Erdgasspeicher genutzt. Gegenwärtig sind noch drei Erdöllagerstätten sowie eine Erdgaslagerstätte in Förderung. Derzeit werden weitere Vorkommen erkundet.

        Mitte der 1980er und Anfang der 1990er Jahre hat die Bohrtätigkeit deutscher Erdölgesellschaften zur Erkundung neuer Lagerstätten drastisch abgenommen. Allerdings explorieren nun ausländische Gesellschaften mit neuen geologischen Konzepten und modernster Technik (zum Beispiel 3D-Seismik) und neusten Auswertmethoden. Bei der 3D-Seismik handelt es sich um eine geophysikalische Untersuchungsmethode mit seismischen Wellen zur dreidimensionalen Erkundung des tieferen Untergrunds. Die Erwartungen werden gerechtfertigt durch die Erkundungserfolge, die außerhalb des süddeutschen Raumes bei vergleichbaren geologischen Bedingungen erzielt wurden.

        Viel wichtiger für die Energieversorgung Bayerns ist allerdings der Bereich der Untertage-Gasspeicherung. Dies liegt daran, dass Erdgas ein expandierender Energieträger ist und die Speicherräume eine grundlegende Voraussetzung für eine funktionierende Gasversorgung bei starken saisonalen Schwankungen ist. Derzeit sind in Bayern sechs Porengasspeicher in Betrieb. Etwa 20 ehemalige Lagerstätten werden von Bewilligungsfeldinhabern auf Eignung untersucht. Dies könnte die bisher genutzte Arbeitsmenge von 3,5 Mrd. Kubikmeter (15%) verdoppeln. Eine Gasspeicherung in Aquiferen (ursprünglich mit Wasser befüllte Speichergesteine wie Sandstein) ist wesentlich aufwändiger und wird derzeit nur in Eschenfelden bei Nürnberg betrieben.

        Textquelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU Bayern), Abfrage August 2024

        Untergrundspeicher für Erdgas

        Grundzüge der Untertage-Erdgasspeicherung

        Die klassische Aufgabe von Untertage-Erdgasspeichern ist der Ausgleich tages- und jahres-zeitlicher Verbrauchsspitzen. Eine Veränderung der Förderraten von Bohrungen in heimischen Erdgasfeldern ist aufgrund fördertechnischer Gründe sowie der Kapazitätsbandbreite ihrer Aufbereitungsanlagen nur im begrenzten Um-fang möglich. Die Importmengen für Erdgas hingegen sind vertraglich festgeschrieben und da-mit prognostizierbar, aber nicht ohne weiteres kurzfristig veränderbar. Die für eine sichere Gasversorgung entscheidende und nicht prognostizierbare Größe stellen jahreszeitliche (temperaturabhängige) sowie tageszeitliche Verbrauchsschwankungen dar. Um einen konstanten Gasfluss zwischen Erdgasversorger und Erdgasverbrauchern zu garantieren, kommt den Gasspeichern eine klassische Pufferfunktion zu. Weiterhin hat sich ihre strategische Bedeutung in Krisenzeiten gerade in den letzten Jahren deutlich gezeigt. Die Vermarktung von Speicherkapazitäten und die Bezugsoptimierung unter Ausnutzung schwankender Gaspreise hat für die Unternehmen oberste Priorität. Der klassische Speicherzyklus – Einspeisung im Sommer, Ausspeisung im Winter – verliert dadurch an Bedeutung.

        Als Speichertypen existieren Porenspeicher (ehemalige Erdöl-/Erdgaslagerstätten oder Salzwasser-Aquifere) und Salzkavernenspeicher. Porenspeicher dienen grundsätzlich zur saisonalen Grundlastabdeckung. Sie reagieren durch die natürlichen Fließwege im kapillaren Porenraum der Speichergesteine in der Regel langsamer auf Veränderungen von Förderraten als Kavernenspeicher. Letztere sind in ihrer Ein- und Ausspeicherrate leistungsfähiger und daher besonders für tageszeitliche Spitzenlastabdeckungen geeignet. Aber auch einige Porenspeicher in natürlich geklüfteten Speichergesteinen erreichen ähnlich hohe Förderraten wie Kavernenspeicher.

        Bei Porenspeichern bieten ehemalige Lagerstätten im Allgemeinen eine gute Datengrundlage für die geologisch-lagerstättentechnischen Verhältnisse des tieferen Untergrundes, wie z. B. die Dichtheit der geologischen Barriere-Horizonte und damit die Leistungsfähigkeit eines Speichers. Das gilt besonders für das aus der Förderphase ableitbare Druck-Volumen-Verhalten bei einer Speichernutzung. Porenspeicher in Aquiferen hingegen müssen gänzlich neu exploriert werden, um die Größe des Aquifer-Porenvolumens, die Verbreitung des Speicherhorizontes und seiner Deckschichten, das Druck-Volumen-Verhalten im späteren Betrieb sowie die dichtenden Eigenschaften von Störungsbahnen zu bestimmen. Erst nach Durchführung einer 3D-Seismik und dem Abteufen von Explorationsbohrungen können Ergebnisse hinsichtlich des Strukturbaus, des Speichervolumens und des maximalen Druckes abgeleitet werden. Aquiferspeicher sind aus diesem Grund hinsichtlich Vorlaufzeit, Explorationsaufwand und bergbaulichem Risiko (Dichtheit) grundsätzlich die anspruchsvollsten Speichertypen. Die oberste Prämisse bei allen Speichern ist die bergbauliche Sicherheit, d. h. der  sichere Betrieb unter allen Betriebsbedingungen und die Kenntnis der Gasverbreitung im dreidimensionalen Raum über die Zeit.

        Seit 2013 sind in Deutschland keine neuen Planungen für Porenspeicher von den Betreiberfirmen mehr gemeldet worden.

        Kavernenspeicher können nach Abteufen einer Bohrung dort eingerichtet (gesolt) werden, wo mächtige Salinare (Salzstöcke) vorkommen und gleichzeitig eine umweltverträgliche Ableitung oder Nutzung der Sole möglich ist. Die Lage von Kavernenspeichern ist somit aus geologischen Gründen vorwiegend auf den Norden Deutschlands beschränkt. Der südlichste Kavernenspeicher liegt im Raum Fulda.

        Das Gesamtvolumen eines Speichers ist die Summe aus seinem Arbeitsgas- und Kissengasvolumen. Das Arbeitsgasvolumen ist das tatsächlich nutzbare Speichervolumen, das ein- oder ausgelagert wird. Als Kissengas bezeichnet man die im Speicher verbleibende Restgasmenge, die einen Mindestdruck für eine Gasentnahme aufrechterhalten soll. Ein hoher Kissengasanteil ermöglicht eine längere (konstante) Entnahmerate. Je höher der prozentuale Anteil des Arbeitsgasvolumens am nationalen Erdgasverbrauch ist und je schneller das Arbeitsgas ein- und ausgespeichert werden kann, umso leistungsfähiger ist die Erdgasspeicherung und damit die nationale Energieversorgung.

         

        Textquelle: Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG): Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland 2023, Geo Berichte 49.

        Erdgasspeicherung in Baden-Württemberg

        In Baden-Württemberg werden zwei Untergrundspeicher für Erdgas betrieben:

        Speichername
        Sandhausen
        (seit 1991)
        Frohnhofen-Illmensee
        (seit 1997)
        Landkreis
        Rhein-Neckar-Kreis
        Ravensburg
        Typ
        Porenspeicher in Aquiferen
        Porenspeicher in ehem. Erdöllagerstätte
        Tiefe (unter Gelände)
        600 m
        1.300 m
        Formation
        Tertiär
        Trigonodus-Dolomit / Ob. Muschelkalk
        Gesamtvolumen (Millionen m³)
        30
        153

        Erdgasspeicherung in Bayern

        In Bayern wurden bisher sechs Untergrundspeicher für Erdgas (Gasspeicher) errichtet:

        Speichername
        Bierwang
        (seit 1975)
        Breitbrunn-Eggstätt
        (seit 1996)
        Inzenham-West
        (seit 1982)
        Wolfersberg
        (seit 1973)
        Schmidhausen
        (seit 1983)
        Eschenfelden
        (1967 bis 2021)
        Landkreis(e)
        Mühldorf am Inn;
        Rosenheim
        Traunstein;
        Rosenheim
        Rosenheim
        Rosenheim
        Ebersberg
        Amberg-Sulzbach
        Typ
        Porenspeicher in ehem. Erdgaslagerstätte
        Porenspeicher in ehem. Erdgaslagerstätte
        Porenspeicher in ehem. Erdgaslagerstätte
        Porenspeicher in ehem. Erdgaslagerstätte
        Porenspeicher in ehem. Erdgaslagerstätte
        Porenspeicher in Aquiferen
        Tiefe (unter Gelände)
        1.560 m
        1.900 m
        880 m
        2.930 m
        1.000 m
        600 m
        Formation
        Tertiär (Chatt)
        Tertiär (Chatt)
        Tertiär (Aquitan)
        Thanet
        (Litho.-Kalk)
        Tertiär (Aquitan)
        Keuper, Muschelkalk
        Gesamtvolumen (Millionen m³)
        3.140
        2.075
        880
        583
        310
        168

        Datenquelle: Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG): Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland 2023, Geo Berichte 49.

        Breitbrunn/Eggstätt, Inzenham-West und Wolfersberg

        Die Anlagen Breitbrunn/Eggstätt, Inzenham-West und Wolfersberg werden, seit dem Verkauf durch die DEA Deutsche Erdoel AG (DEA) inzwischen durch die Fa. NAFTA Speicher GmbH & Co. KG betreiben. In allen drei Lagerstätten wird hochkalorisches Erdgas oder „H-Gas“ gespeichert.

        Nach oben sind die Porenspeicher durch mächtige Deckschichten aus vorwiegend Ton und Salz abgedichtet. Unterhalb der gasdurchlässigen Gesteinsschicht begrenzt ein wasserführender Bereich das Reservoir. Durch horizontale und vertikale Abdichtung der ehemaligen Lagerstätten hat die Natur wichtige Voraussetzungen für deren heutige Nutzung als Speicher geschaffen – schließlich war hier Erdgas über Jahrmillionen eingeschlossen.

        Textquelle: Webseite „Nafta Speicher“

        Ernolsheim (F): Archäologischer Rundwanderweg

        Der archäologische Rundwanderweg auf den Anhöhen von Ernolsheim und Saint-Jean-Saverne verbindet die wichtigsten Anlagen protohistorischer und historischer Zeit, die zur Überwachung der nördlichen Übergangstrasse der Zaberner Vogesen errichtet wurden.

        Archäologische Forschungen und Denkmalschutz sichern das historische Interesse einer Besichtigung.

        Sehenswürdigkeiten

        Burg Warthenberg auf dem Daubenschlagfelsen: Eine der gewaltigsten romanischen Festungen des Elsasses im 12. Jahrhundert.

        Steinbruch des Frohnbergs: Wo die Steinquader der Burg gebrochen wurden.

        Römischer Abgrenzungstein: Zwischen öffentlichem Gelände, AGER PVBLICVS, und privatem Boden, AGER PRIVATVS.

        Keltisches Oppidum der Heidenstadt (25 ha): Zwei parallele Wälle durchqueren den Bergrücken. Jeder Wall ist in der Mitte mit einem monumentalen Zangentor versehen, typisch für das Ende der Tene Periode, Ende 2. -Anfang 1. Jahrhundert vor Chr.

        Plattenweg: Römische Bergstrasse, in den Felsen gemeißelt, mit Gleisen und Querungen.

        Michelsberg: Hoher Felsenvorsprung mit rätselhaften Einrichtungen auf der Gipfelterrasse (Hexenkreis) und in der Höhle (Hexenloch und Steingrab). Menschliche Ansiedlungen seit der Mesolithischen Periode, 6. Jahrtausend vor Chr. Michaelsbruderschaft und Kapelle seit 1593.

        Infomaterialien

        agsdi-file-pdf

        Archäolgischer Rundwanderweg Ernolsheim

        Keine Infomaterialien vorhanden.

        Textquellen

        Erzvorkommen in Bleibach, Simonswald und Kollnau

        Hammerschmieden und Eisenhämmer entstanden ab dem späten Mittelalter überwiegend in den Regionen mit reichem Erzvorkommen wie Erzgebirge, Harz, Thüringer Wald oder Vogelsberg, am Rand der Fränkischen und Schwäbischen Alb sowie entlang der Bayerischen und der Österreichischen Eisenstraße (letztere sind vom Tourismus geprägte neue Bezeichnungen historischer Erz- und Eisentransportwege). Neben den Erzvorkommen waren auch ausreichend Wälder für die Gewinnung großer Mengen Holzkohle notwendig. Für den Standort war selbstverständlich das Vorhandensein ausreichender Wasserkraft entscheidend.

        Die urkundlichen Nachweise über Erzvorkommen und Bergbau am Westrand des Schwarzwaldes gehen bis in das 11. Jahrhundert zurück. Vom 13. bis ins 16. Jahrhundert zählte das Gebiet des Schwarzwaldes (etwa mit den Gruben von Todtnau, Schauinsland und Maßmünster) zu den wichtigsten Bergbauregionen im deutschen Raum. Die Wirtschaftskraft der Stadt Freiburg im Mittelalter basierte wesentlich auf dem Silberbergbau. In Hammerschmieden wurden jedoch Eisenerze verarbeitet. Diese wurden seit der Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert zunächst in den Eisenschmelzwerken zu sogenannten Stücken aufbereitet. Der Antrieb des Ofengebläses erfolgte durch ein von Wasserkraft angetriebenes Triebrad (auch Wasser- oder Mühlrad genannt). Entsprechend mussten die Eisenverhüttungswerke abseits der Erzgewinnungsstätten in der Nähe eines Fließgewässers errichtet werden. Das Ausschmieden der nach dem Erstarren erneut im Holzkohlefeuer erhitzten schweren Stücke erfolgte in Hammerwerken, die ebenfalls durch ein Wasserrad angetrieben wurden. Die Arbeit in derartigen Eisenverhüttungswerken hat Friedrich Schiller in seiner Ballade „Der Gang nach dem eisernen Hammer“ eindrucksvoll poetisch umschrieben:

        {

        Des Wassers und des Feuers Kraft, verbündet sieht man hier.

        Das Mühlrad, von der Flut gerafft, umwälzt sich für und für.

        Die Werke klappern Nacht und Tag, im Takte pocht der Hämmer Schlag.

        Und bildsam von den mächtgen Streichen, muss selbst das Eisen sich erweichen.

        5
        Friedrich Schiller
        Dichter
        aus: "Der Gang nach dem eisernen Hammer"

        Die Standorte der markgräflichen und vorderösterreichischen Eisenschmelzwerke konzentrierten sich überwiegend am Hochrhein, im Bereich des südlichen Breisgaus und im Hauensteiner Albtal im Grenzgebiet zur Schweiz in den Orten Hausen im Wiesental, Kandern und Badenweiler-Oberweiler bzw. Säckingen, Murg, Wehr, Laufenburg, Albruck und St. Blasien. Der nördliche Breisgau wurde überwiegend vom Eisenwerk in Kollnau versorgt. Die Fürstenberger besaßen Eisenwerke in Hammereisenbach und Hausach im Kinzigtal. Mit dem Dreißigjährigen Krieg kam der Bergbau am Schwarzwald zunächst vollständig zum Erliegen. Im Verlauf des 18. Jahrhundert wurden von den Markgrafen von Baden verschiedentlich Versuche unternommen, den Bergbau wiederzubeleben, doch erlangte er keine sonderliche Bedeutung mehr. Als der Bergbau in Baden in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts einen besorgniserregenden Rückgang verzeichnete, versuchte man 1828 mit einem Gesetz über Prämien zur Förderung des Bergbaus gegenzusteuern. Erfolglos: Die Eisenerzverhüttung rentierte sich aus verschiedenen Gründen nicht mehr. Die mit Holz aus dem Schwarzwald betriebenen Schmelzwerke waren gegenüber den mit billiger Steinkohle betriebenen Werken in den Kohlenbergbauregionen nicht mehr konkurrenzfähig. Die wassergetriebenen Eisenverhüttungsanlagen an den Flussläufen, deren Bauweise und Arbeitsprinzipien sich vom 14./15. Jahrhundert bis in das 19. Jahrhundert kaum verändert hatten, wurden mit dem Durchbruch des Dampfhammers und dessen zunehmenden Einsatz in den großen Industrierevieren bis zu Mitte des 19. Jahrhunderts unrentabel und nach und nach geschlossen. 1866 schloss das Eisenwerk in Albruck, 1874 jenes in Kandern. „Der Bau der Eisenbahn und das Verschwinden des territorialen Zollschutzes der deutschen Länder entzogen dem badischen Bergbau die Grundlagen der Wettbewerbsfähigkeit.“ (Stiefel Bd. 2, S. 1817f). Die Standorte der Eisenhütten waren durch den zunehmenden Einsatz von Dampfenergie nicht länger abhängig vom Wasser, sondern orientierten sich an neuen und gut frequentierten, technisch aufgerüsteten Verkehrswegen.

        Während so die Eisenbereitung am Schwarzwald in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts ihren Niedergang erlebte und im 3. Viertel des 19. Jahrhunderts völlig zum Erliegen kam, blühte infolge erhöhter Nachfrage die Eisenbearbeitung bzw. Eisenverarbeitung in den Hammerschmieden am Schwarzwald, welche kleinere Eisenwerkzeuge aller Art produzierten, auf. Es gab ausreichend Wasseradern mit entsprechendem Gefälle, von denen sich leicht Kanäle für den Antrieb eines kleinen Hammerwerks über Wasserkraft abzweigen ließen. Im Gegensatz zu den Schmelzöfen reichten für die Befeuerung der Esse die Holzvorkommen des Schwarzwaldes noch aus – die Preise hierfür stiegen zwar kontinuierlich, doch ging man auch dort zur Steinkohlenfeuerung über. So entstanden an den kleinen Nebenflüssen des Rheins zwischen Schwarzwald und Oberrheintal im 19. Jahrhundert einige Hammerwerke, die insbesondere für die Herstellung von Gerätschäften für das regionale Handwerk und die regionale Landwirtschaft produzierten. Dass hierfür z.T. sehr weite Transporte des Rohmaterials notwendig waren, stellte im Rahmen eines stetigen Ausbaus des Eisenbahnnetzes im Verlauf des 19. Jahrhunderts kein Problem mehr dar. Zwar wurde die Elztalbahn erst Ende des 19. Jahrhunderts erbaut, doch war der erste Abschnitt der Oberrheinbahnstrecke zwischen Mannheim und Heidelberg bereits 1840 in Betrieb genommen worden. Die Badische Hauptbahn bzw. Rheintalbahn von Mannheim über Basel nach Konstanz wurde 1863 vollendet und die Verbindung zum mittelrheinischen Bahnnetz durch das Schließen der bisherigen Lücke zwischen Mannheim und Ludwigshafen 1867 hergestellt. Damit waren die Regionen entlang der Rheinschiene miteinander verbunden und der Austausch von Rohstoffen, etwa auch Erze aus dem Ruhrgebiet, über die Eisenbahnstrecke ermöglicht. Über die an dieser Strecke gelegenen Bahnstationen Kenzingen und Herbolzheim konnten die Eisenhalbzeuge für das Hammerwerk im Muckental das ganze Jahr über unkompliziert angeliefert werden. Der Ausbau der Bleichtalstraße von Bleichheim nach Ottoschwanden und Schweighausen nach dem Zweiten Weltkrieg steigerte die Geschäftstätigkeit. Die Hammerschmiede wurde aber schon früher zu einer beliebten Etappenstation und übernahm nach dem Ersten Weltkrieg als „Gasthaus zum Waldhorn“ die Beherbergungstradition des Gasthauses „ Zum Kreuz“. 

        Textquellen

        Webseite „Schmiedezunft Landkreis Emmendingen“

        Mit freundlicher Genehmigung von Herrn U. Feißt, 28.09.2022. VIELEN DANK.

        Esch: Vulkaneifel-Pfad „Vulkanpfad“

        Natur- und Geopark Vulkaneifel

        © Natur- und Geopark Vulkaneifel / Eifel Tourismus GmbH

        Mit freundlicher Genehmigung.

        Vielen Dank.

        Das Feuer zähmen & vor seinen Gefahren schützen – die Aufgabe von Vulcanus, Gott des Feuers. Wer seinen Mußepfad von Esch bis Gerolstein erwandert, entdeckt die Schätze der wilden Majestät.

        Vulkan-Pfad von Esch bis Gerolstein

        Bereit für spirituelle Anregungen? Kreuzwege, Bildstöcke, Pilgerkreuze und Kapellen – Schritt für Schritt pure Inspiration. In Jünkerath wurde Eisengießergeschichte geschrieben – Das sehenswerte Eisenmuseum muss man besucht haben. Dann Eintritt in das Feuerland bei Steffeln. Reizvoll hier der Steffelnkopf, der Vulkangarten und die Mineralquellen am Weg. Highlights im weiteren Wegeverlauf über den Eifelsteig nach Gerolstein sind das Eichholzmaar und die Eis- und Mühlsteinhöhlen am Rother Kopf.

        1. Etappe: Esch – Steffeln, Länge: 15 km, Gehzeit: 4:00 Std. (Wer mit der Bahn anreisen möchte, kann die Etappe in Jünkerath am Bahnhof beginnen.)

        2. Etappe:

        Start: Steffeln – Gerolstein, Stausee, Länge: 17 km, Gehzeit: 4:30 Std.(Ab Gerolstein-Roth läuft der Weg auf der 2. Etappe auf dem Eifelsteig (Etappe 9) nach Gerolstein.)

        Infomaterialien

        agsdi-file-pdf

        Vulkaneifel-Pfade

        Vulkanpfad – keine Infomaterialien vorhanden !

        Essingen: Geologietour (Weiherwiesen Weg)

        Eine Rundtour zu den Weiherwiesen, ins Wental, nach Lauterburg und zur Remsquelle.

        Die Strecke führt zunächst entlang der jungen Rems, dann auf breiten Waldwegen aufwärts zur Albhochfäche. Hier verläuft der Weg Richtung Tauchenweiler durch Wälder, in denen Jahrhunderte hindurch nach Bohnerz geschürft wurde.

        Beim Naturschutzgebiet Weiherwiesen überraschen zwei Teiche mitten auf der Schwäbischen Alb. Im weiteren Verlauf führt der Weg zu einem „Wasserfall“ und einer Ponordoline in Richtung Irmannsweiler.

        Ab hier geht es leicht abwärts zu zwei großen Dolinen und ins Wental zum Felsenmeer. Beim Landhotel geht es über Bartholomä und den Bärenberg nach Lauterburg und bergab zum Remsursprung und vorbei an einer Fischzucht und am neuen Weinberg wieder zurück zum Ausgangspunkt der Tour.

        Wegbeschreibung

        Die Rundwanderung führt zu einigen erdgeschichtlichen Besonderheiten der Ostalb. Der Startpunkt der Tour ist am Parkplatz „In den Buchen“- am Ortsende von Essingen in Richtung Tauchenweiler.

        Vorbei an der Ölmühle [1], in der weniger Getreide gemahlen dafür umso mehr Kalk gebrannt wurde, führt uns der Pfad durch das junge Remstal mit Blick auf das Gewann „Weinberg“ [2] (Wacholderheide gegenüber) zum neuen Weinberg und bis zur Fischzucht an der Rems.

        Hier verlassen wir den Remsweg und wandern vor den Gebäuden den ersten Weg nach links bergan. Wir bleiben auf dem breiten befestigten Waldweg, bis wir die Albhochfläche mit Blick nach Lauterburg erreichen.

        Auf der Albhochfläche wenden wir uns nach links und folgen der Markierung geradeaus Richtung Tauchenweiler. Gewannbezeichnungen wie: „Grubenhäule“ und „Mittlere Eisengrube“ säumen den Weg. Sie weisen auf den schon vor dem Mittelalter hier betriebenen Abbau von „Bohnerz“ hin. Überall im Wald gibt es zahlreiche Vertiefungen (Pingen) als Zeugen dieser Tätigkeit.

        Wenn wir den Wald verlassen können wir links Richtung Essingen einen kleinen Abstecher zu einer solchen Eisengrube machen. Wir kehren auf den Hauptweg zurück, biegen links ab und an einem Wegweiser schwenken wir nach rechts Richtung Weiherwiesen [3]. Römer hatten in diesem Bereich ein kleines Kastell des Alblimes (ca. 80 n. Chr.) mit ca. 150 Mann Besatzung. Verschiedene Hinweistafeln informieren uns über das Naturschutzgebiet und seine Nutzung.

        Vorbei am unteren kleineren Weiher, bei der Forststraße rechts, kommen wir zum „Wasserfall“ (Hinweistafel) [4]. Dort verschwindet der kleine Bach in einer Ponordoline, einem Schluckloch, um dann an der Brenzquelle wieder zutage zu treten.

        Kurz danach betreten wir leicht rechts den Wiesenweg des Urwentales (Naturschutzgebiet) und folgen dem Weg rechts am Waldrand mit Blick auf zahlreiche Erdfälle (Einbrüche an der Erdoberfläche).

        An einer befestigten Straße schwenken wir rechts ab, um bald darauf nach links zum nahen Ort Irmannsweiler zu kommen. Hier geht es zunächst auf einem Teersträßchen kurz Richtung Bartholomä und gleich nach Ortsende links in einen Feldweg, der uns bergab Richtung Wental führt.

        An einer großen Doline [5] (eingezäunt) wandern wir linker Hand weiter talwärts. Nach ca. einer halben Stunde erreichen wir das vielbesuchte Felsenmeer aus Dolomit [6] (Hinweistafeln) und bald darauf das Hotel Wental. Nach einer gemütlichen Einkehr wenden wir hier und gehen zurück bis zur großen Doline.

        Dort wandern wir weiter Richtung Bartholomä. Am Wegesrand befindet sich ein Gedenkstein mit Hinweis auf Pfarrer Friedrich Weng aus Bartholomä, der hier 1632 im Dreißigjährigen Krieg von Soldaten ermordet wurde, weil er das letzte Geld und die wenigen Lebensmittel der Dorfbewohner nicht herausgeben wollte.

        Unser Weg führt uns Richtung Dorfmitte und dann nach rechts den roten Hinweistafeln folgend über die Dorfhülbe, mit dem Gedenkstein an 100 Jahre Albwasserversorgung (1883 – 1993), Richtung Sport- und Bildungszentrum. Dort gehen wir am Waldrand links (Wegkreuz) bis ein Waldweg von rechts kommt (Tafel: Rosenstein Parkplatz 5,5 km).

        Achtung. Hier scharf rechts, wieder rechts und nach wenigen Metern dem gelben Dreieck links auf den Bärenberg (mit 755 m war er die höchste Erhebung im Altkreis Aalen) und nach Lauterburg folgen. Über weite Felder, mit Blick auf den Braunenberg rechts mit seinem Sendemasten und dem Funkmasten am Rosenstein links, erreichen wir Lauterburg. Mit schönem Tiefblick nach Lautern gehen wir im Ort steil bergab bis wir links das Tor zur Vorburg des Schlosses Lauterburg [7] sehen (das Schloss ist 1732 abgebrannt).

        Jetzt wandern wir an der evangelischen Kirche vorbei immer geradeaus in der Albstraße bis zu einer scharfen Linkskurve, folgen der Reutestraße bis nach der großen Hülbe. Links sehen wir den Kletterturm der Bergwacht. An ihm vorbei nehmen wir abwärts die letzten Kilometer nach Essingen unter die Füße.

        Bei der anfangs erwähnten Fischzucht lohnt sich noch ein kurzer Abstecher zur Remsquelle [8]. Wegen des kleinen Einzugsgebietes ist die Remsquelle leider nur ein Rinnsal und nicht mit der Brenzquelle bei Königsbronn zu vergleichen, durch deren Gebiet wir gewandert sind.

        Über der Landesstraße befindet sich ein Steinbruch mit gebankten Weißjurakalken. Ab der Fischzucht tragen uns die müden Beine zurück ins nahe Essingen zu unserem Ausgangspunkt.

        Infomaterialien

        agsdi-file-pdf

        Essingen

        Geologietour – keine Infomaterialien vorhanden!